PhilippP
Well-Known Member
- Registriert
- 8. April 2003
- Beiträge
- 951
Ich stimme dir bezüglich deiner Beschreibung der Alternativmedizin zu, aber ändert nichts daran, dass vom Begriff her Alternativmedizin dennoch Medizin ist, so wie Alternativantriebe auch Antriebe sind und auch sämtliche andere "Alternativ-XXX" eben andere Formen von "XXX" sind und nicht Alternativen ZU "XXX".
...
Klar gibt es Gründe, Alternativmedizin nicht als Medizin sehen zu wollen, denn das Zugeständnis der Bezeichnung "Medizin" impliziert eine Aufwertung bis im Extremfall zur Gleichwertigkeit mit der Schulmedizin. Und das wäre eine große Gefahr.
Wenn man den Medizinbegriff ganz nüchtern betrachtet, dann wird damit die Wissenschaft der Heilung (ausführlicher siehe oben) gemeint und diese Wissenschaft ist immer dem Wissensstand ihrer Zeit entsprechend was die Qualität anbetrifft.
Natürlich konnte man vor 200 Jahren viele Zusammenhänge noch nicht überblicken und war auf Heilversuche und vage Theorien angewiesen. Das war dann eben die Medizin dieser Zeit. Zum Glück ist Wissenschaft nicht stillstehend und entwickelt sich fortwährend weiter. Dabei ist größtmögliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Wirkungszusammenhängen elementar.
Insofern kann es keine zweite oder dritte Medizin geben. Wenn eine Heilmethode nicht wissenschaftlich auf dem Stand der Zeit arbeitet, ist sie per Definition keine Medizin. Punkt. Sie mag sich selbst - wie du es richtig sagst - dadurch aufwerten wollen, indem sie sich mit dem Begriffszusatz "Medizin" schmückt und natürlich besteht darin die Gefahr, dass der Laie sie mit Medizin verwechselt oder gleichsetzt. Daher gehe ich in dieser Hinsicht auch keine Kompromisse ein.
Das ist jetzt auch nicht eine Sondersicht oder Extremposition aus meiner Feder, sondern im Grunde die vorherrschende Sichtweise.
Zuletzt bearbeitet: