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Was ist Beziehungsfähigkeit?

Was ist das Schwierigste in Beziehungen?

  • Leute kennenlernen

    Stimmen: 2 6,7%
  • Sich verständigen

    Stimmen: 3 10,0%
  • Gemeinsamkeiten entwickeln

    Stimmen: 0 0,0%
  • Das (alltägliche) Miteinander gestalten

    Stimmen: 8 26,7%
  • Konflikte bewältigen

    Stimmen: 9 30,0%
  • Sich in der Beziehung entwickeln und entfalten

    Stimmen: 6 20,0%
  • Sich aus einer Beziehung lösen

    Stimmen: 2 6,7%

  • Umfrageteilnehmer
    30
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Natürlich sollte man in einer Beziehung nicht die Liebe auf die Macht über einen Anderen mit wirklicher Auseinandersetzung Verwechseln, besonders unter Erwachsenen aber auch bei Kindern.

Und jetzt frage ich also: was ist Beziehungsfähigkeit. Ich fange auch gleich mit einer These an: es gibt keine Beziehungsfähigkeit ohne Konfliktfähigkeit. Und noch einer Behauptung: es wimmelt nur so von Beziehungsstörungen um uns herum. Was tun? Ehrlich: ich frage um Rat.

Gebe hier im langen Thread meinen Senf noch dazu denn das Thema Beziehung ist eines der wichtigsten aber auch schwierigsten Themen um den Umgang miteinander zu Gestalten. Studiere es seit 20 Jahren mehr oder weniger bewusst, seit den letzten Jahren auf jeden Fall ganz gezielt in meiner kreativen Arbeit.
Ja, Beziehungsstörungen sind sozusagen die Norm, jeder hat eine und deshalb ist Konfliktfähigkeit unausweichlich, würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass das Bewältigen von Krisen in Beziehungen notwendig ist auch in der Beziehung mit sich selbst.
Das lässt sich sicherlich ganz allgemein aus der Kindheitsentwicklung herleiten, ist jedoch für die Bewältigung als Erwachsener nicht notwendig.
Die Beziehungsfähigkeit lässt sich als Erwachsener Erlernen, Üben und Trainieren völlig unabhängig von der wie auch immer erlebten Kindheit.
So sehe ich eine Aufgabe im Leben darin sich von der Beziehungsstörung zur Beziehungsfähigkeit zu Entwickeln, Krisen einzugehen, sie zu Bewältigen und somit eine Macht über Andere nicht zu Brauchen. Was für ein Traum...

gruß fluuu
 
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AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Das lässt sich sicherlich ganz allgemein aus der Kindheitsentwicklung herleiten, ist jedoch für die Bewältigung als Erwachsener nicht notwendig.
Die Beziehungsfähigkeit lässt sich als Erwachsener Erlernen, Üben und Trainieren völlig unabhängig von der wie auch immer erlebten Kindheit.
So sehe ich eine Aufgabe im Leben darin sich von der Beziehungsstörung zur Beziehungsfähigkeit zu Entwickeln, Krisen einzugehen, sie zu Bewältigen und somit eine Macht über Andere nicht zu Brauchen. Was für ein Traum...
Falls Menschen schon einmal das Pech hatten, mit Prügeleltern ins Leben starten zu müssen, sind sie ohnehin auf die Fortschritte der Psychologie angewiesen. Die gründliche Lösung wäre eine Art Elternführerschein, wonach Paare mit Kinderwunsch vorher auf eine zivilisiert-kultivierte Vorstellung von Kindererziehung geprüft würden.

Eine - erforderliche - Regel im Leben wird vermittelt, wenn man sie so schonend wie möglich in das Bewusstsein des Kindes bringt und nicht in das Unterbewusstsein hineinprügelt oder -schreit, von wo es erst mühsam wieder hervorgeholt werden muss. Dabei ist es unwichtig, ob man beim Prügeln bzw. Schreien an eine gute Regel gedacht hat oder nicht.

So wie es derzeit aussieht, sollte das Personal von Jugendämtern und sonstigen öffentlichen Stellen, die sich mit Kindererziehung keinesfalls gekürzt werden.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Hallo,
sehe es nicht ganz so, dass nur die wohlbehütete Kindheit und Eltern die staatlich geprüft wurden zur Kindererziehung letztlich zu einem erfüllten Leben führen können, vielleicht sogar im Gegenteil.
Natürlich haben Kinder die gesund, selbstbewusst und reich an Geld aufwachsen die besten Chancen aber Kinder die sich abgrenzen, den Weg der Selbstverwirklichung selber finden, sich die Liebe und das Selbstvertrauen selbst erarbeiten müssen letztendlich nicht die wesentlich größeren Fähigkeiten auf bestimmten Gebieten?
Gäbe es eine staatliche Prüfung zur Kindererziehung würde es nur noch angepasste kleine Bürokraten geben die immer gehorchen. Das Leben auf der Straße wäre tot und eine Entwicklung die ja immer auch durch Andersartigkeit lebt erstickt. Es würde die Beziehungsfähigkeit die ja gerade in der Vielfalt und in der Flexibilität liegt im Keim ersticken. Es ist eine ähnliche Diskussion wie die ob man Kinder die offensichtlich mit einer Behinderung auf die Welt kommen unbedingt abtreiben sollte, es ist ein ethisches Problem.
Für die zwischenmenschliche Beziehungsfähigkeit sind behinderte Menschen und zum Teil auch kranke Menschen eine Erweiterung im Konfliktstoff und bringen die Gemeinschaft näher an die Wahrheit und an das was Mensch sein alles bedeuten kann.

gruß fluuu
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

fluuu schrieb:
Gäbe es eine staatliche Prüfung zur Kindererziehung würde es nur noch angepasste kleine Bürokraten geben die immer gehorchen. Das Leben auf der Straße wäre tot und eine Entwicklung die ja immer auch durch Andersartigkeit lebt erstickt.
Kleinere sozialdemokratisch orientierte Länder wie Norwegen führen so etwas durch: da kommt der Amtsvertreter bis zum Schulantritt der Kinder regelmäßig kontrollieren, wie weiland unser Schulzahnarzt. Und später kontrolliert die Schule. Ob's hilft? Die Verschiedenartigkeit des "Lebens auf der Straße" wurde in Norwegen durch derartige Maßnahmen sicher nur dadurch beeinträchtigt, daß der Staat von vornherein dafür sorgt, daß niemand auf der Straße leben muss bzw. kann. - Aber selbst dort soll es Aussteiger geben. Die klettern dann ohne Versicherung in den Fjorden rum, haha, wer's glaubt.
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Hallo,
nun werde ich hier wieder etwa Schreiben, denn das Thema Beziehungsfähigkeit kann man gar nicht genug diskutieren und deshalb sollte es eine Fortsetzung geben.
Es ist möglich, dass die Nachbarn das Eine oder Andere anders machen, sie haben eventuell auch andere Voraussetzungen.
In Deutschland wenn man eine Behörde einschaltet bekommt man die ganze Macht der Bürokratie zu spüren und ein Sachverhalt wird per Dienst nach Vorschrift abgearbeitet. Da spielen menschliche Mentalitäten, Eigenarten und Charakterzüge keine Rolle, das Gesetz sagt so und so, dann wird auch danach verfahren. Würde die Behörde auch die Macht in der Familie haben und zwar in jeder, egal ob mit oder ohne Probleme, es würde dem Gleichschalten der Gehirne nach Willkür der Behörde entsprechen. Siehe der Roman "1984" von George Orwell oder die Verfilmung "Brazil" Regie: Terry Gilliam.
Es ist es gut wenn der Staat Angebote macht zur Unterstützung in der Familie die angenommen werden können, so wie es mit vielen Beratungsstellen der Fall ist und auch mit Zwangsmaßnahmen reagiert in ausweglosen Situationen in denen Leben auf dem Spiel steht aber eine ständige permanente Kontrolle von persönlichen Zuständen käme einer restlosen Abhängigkeit gleich, wie ein Säugling von Mamas Brust.
Nicht ein Ruf nach mehr Kontrolle der Behörden bringt eine Lösung sondern die Befähigung zur Selbstverwaltung und Eigenverantwortung.
Wenn ein Beamter das übernimmt was in meiner Macht der Zivilcourage liegt innerhalb der Gesellschaft bin ich abhängig und unfrei. Also übernimmt ein Beamter nur dann die Funktion wenn bei dem Einzelnen die Fähigkeiten fehlen und im Alltag nicht angewendet werden können um eigenverantwortlich zu Handeln.
Beziehungsfähigkeit heißt meiner Ansicht nach grundsätzlich eine gesunde Selbstbehauptung an den Tag zu legen mit so wenig Abhängigkeit wie möglich.

gruß fluuu
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

mir scheint, beziehungsfähigkeit ist so etwas, das mensch zwar als eine bestimmte größe (oder energie) wahrnehmen kann (= das jeder und jede für sich selbst irgendwie "definiert")...doch es ist auch etwas, das nicht statisch bleibt...sondern, das sich verändert...das wachsen kann.

nur als beispiel an mir selbst: da merke ich, dass sich meine "beziehungsfähigkeit" im laufe meines lebens verändert hat.
ich bin damit irgendwie "weiter"gekommen.

nicht dass ich nun nur ganz super-glatte beziehungen habe. im gegenteil: einige davon sind eigentlich nicht problemlos.
aber andererseits sind sie irgendwie "echter"...ehrlicher.

früher dachte ich von mir, ich könne mit jedem menschen gut auskommen.
nun sehe ich: wenn ich ganz ehrlich bin, dann stimmt das nicht.
gut auskommen konnte ich damals nur deshalb, weil ich zu allem "ja und amen" sagte.

sobald ich mich mehr zu mir und meinen "neins" bekenne, wird es schon weit schwieriger mit jedem und jeder gleich "gut freund" bleiben zu können.

mein fazit: meine beziehungsfähigkeit entwickelt sich weiter.
und: mit jedem gut auskommen zu können, erscheint mir nicht (mehr) als einziges indiz für "gute" beziehungsfähigkeit.

liebe grüße
kathi
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

...aja, das sind doch gute Erfahrungen wenn "ja und amen" sagen nicht das einzige Verhalten ist, auch in der partnerschaftlichen Beziehung.
Da ich schon immer die zwischenmenschliche Reibung und Auseinandersetzung gemocht habe weil man da die wahren und ehrlichen Gefühle erfahren kann habe ich am "ja und amen" sagen bei der Frau und auch allgemein kein Interesse.
Ein Mensch der zu allem "ja und amen" sagt ist für kreative Lebensherausforderungen kaum geeignet, man kann ihn bestenfalls schicken und niedere Dienste verrichten lassen aber für gleichberechtigte Beziehung besteht keine Chance.
So klingt das mit der Entwicklung schon besser auch ich kann auf eine gute Entwicklung zurückblicken. Wahren die Kontakte anfangs zwar zahlreich aber relativ kurz so lebe ich heute in der längsten funktionierenden partnerschaftlichen Beziehung mit einer Frau die ich je hatte. Trotzdem bleibt es bei der allgemeinen Form viele oberflächliche und flüchtige Beziehungen zu pflegen und nur wenige vertraute und intensive. Der Reitz nach neuen Beziehungsformen ist oft groß aber das Pflegen der alten Beziehungen mindestens genauso spannend. Bin der festen Überzeugung, die Beziehungsfähigkeit kann im Laufe des Lebens zunehmen wenn man an der sozialen Kompetenz arbeitet und die Übungsfelder nutzt die sich bieten.

gruß fluuu
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

Wie schrecklich. Eigentlich sollte ein Psychologe so eine Frage nicht stellen. Dass ich damals meine Diplomarbeit ausgerechnet zum Thema "Konfliktfähigkeit" schreiben wollte, hatte mir ja so manchen kritischen Blick eingetragen. Das sei ja ziemlich kompliziert, wenn man mal darüber nachdenkt... ist kompliziert. Und jetzt frage ich also: was ist Beziehungsfähigkeit. Ich fange auch gleich mit einer These an: es gibt keine Beziehungsfähigkeit ohne Konfliktfähigkeit. Und noch einer Behauptung: es wimmelt nur so von Beziehungsstörungen um uns herum. Was tun? Ehrlich: ich frage um Rat.

Ich glaube dass es mindestens drei Formen von Beziehungsunfähigkeit gibt: Dummheit, Krankheit und Weisheit!
Die Dummen sind zu dumm, die Kranken zu krank und die Weisen sind froh wenn sie keine von den dummen und kranken Leuten um sich haben!

Man kann nichts tun.
Stell Dir das etwa vor als wenn Du feststellst das 3jährige Kinder Differenzialrechnung nicht verstehen können. Du hörst dann einfach auf!

Beziehungsfähigkeit basiert auf seelischer Offenheit, und die ist heute bei den Leuten weg. So einfach ist das alles!
 
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

...oh man Vitargio, noch plattere und primitivere Sprüche sind kaum dankbar bei dem Thema. Dich möchte ich nicht in einer Gruppe haben an der ich teilnehme, es wäre der Horror von Beziehung...

gruß fluuu
 
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AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?

...oh man Vitargio, noch plattere und primitivere Sprüche sind kaum dankbar bei dem Thema. Dich möchte ich nicht in einer Gruppe haben an der ich teilnehme, es wäre der Horror von Beziehung...

gruß fluuu

Und ich bin dankbar dafür dass ich in der Gruppe nicht zu sein brauche. Beziehung beginnt übrigens schon mit der Auswahl des richtigen Partners. Alle Abstriche die Du genau dort machst werden später zum zusätzlichen Problem!
Daher möchte ich in solch einer Gruppe garnicht sein ....
 
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