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Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Melancholie und Depression (ich sehe da nur leichte Unterschiede) haben nichts mit "Verdammnis" zu tun. Diesen Begriff würde ich aus der Diskussion herausnehmen, er hat etwas so schicksalhaftes - und das widerspricht einem aufgeklärten Zeitalter.

Melancholie ist nur die dunkle Seite aller Erfahrungen, die jeder kreative Mensch kennt; wenn man die Welt als Ganzes wahrnimmt und nicht die Augen vor den dunklen Seiten verschließt, bleibt M. nicht aus.

Depression mag die schon weiter als Krankheitsbild gediehene Schwermut sein. Sie wird als solches immer noch nicht Ernst genug genommen. Es kann sehr verschiedene Ausprägungen geben. Auch Depressive können sehr kreative Menschen sein, sie können aber im Extremfall zu nichts mehr fähig sein und die "Krankheit zum Tode", wie Kierkegaard die "Verzweiflung" nannte, bis zum sprichwörtlichen Ende ausleben.
 
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AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Ja, zwischen Melancholie und Depression ist differentialdiagnostisch zu unterscheiden ..., wobei die Melancholie gar keine Krankheit ist, solange sie sich nicht zur Depression entwickelt/chronifiziert...

Ich bin auch sehr dafür, den Begriff "Verdammnis" zu streichen, da er aus dem Vokabular der Theologen-Sülzer stammt...("getauter Schnee von gestern")
Wahrscheinlich war es nicht hilfreich, dass ich versucht hatte, diesen theologischen Begriff psychologisch zu deuten ...
Ich stimme Deinem Beitrag, lieber oktoberwind, gerne zu...:sekt:
Gruß, moebius
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Ja, zwischen Melancholie und Depression ist differentialdiagnostisch zu unterscheiden ..., wobei die Melancholie gar keine Krankheit ist, solange sie sich nicht zur Depression entwickelt/chronifiziert...

Ich bin auch sehr dafür, den Begriff "Verdammnis" zu streichen, da er aus dem Vokabular der Theologen-Sülzer stammt...("getauter Schnee von gestern")
Wahrscheinlich war es nicht hilfreich, dass ich versucht hatte, diesen theologischen Begriff psychologisch zu deuten ...
Ich stimme Deinem Beitrag, lieber oktoberwind, gerne zu...:sekt:
Gruß, moebius


Na ja! - Wenn ich (gelegentlich) sehr
"niedergeschlagen" bin, komme ich mir
ziemlich verdammt vor. Das mache ich
doch nicht freiwillig. :confused:
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Na ja! - Wenn ich (gelegentlich) sehr
"niedergeschlagen" bin, komme ich mir
ziemlich verdammt vor. Das mache ich
doch nicht freiwillig. :confused:

Okay!

Der Begriff der "Verdammnis" wurde von der Theologie ins (Kirchen)Spiel gebracht vor dem Hintergrund einer bestimmten Auffassung von "Gut-Böse" im Kontext einer moralin-sauren Sünden-Theologie...

Was hat das Gefühl der "Niedergeschlagenheit", für die es viele Ursachen/Gründe geben kann, mit "Verdammnis" zu tun :confused:
Oder ist hier "verdammt" nur als Komparativ/Steigerung gebraucht, wie in dem Lied von BAP; "Verdammt lang her, verdammt lang...":dontknow:
Dann könnte "verdammt niedergeschlagen" bedeuten: sehr niedergeschlagen ...diesseits der moralin-sauren christlichen Sünden-Theologie, deren letztes Stündlein wahrscheinlich eh' schon geschlagen hat...
Gruß, moebius
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Verdammnis ist für mich ein anderes Wort für Angst/Depression o.ä.
Und zumindest die Depression hat etwas mit Aggression/Wut/Hass auf sich selbst zu tun, oder :confused:
vermutet moebius

Okay, kann sein, dass Depression, etwas mit Wut/Hass auf sich selbst zu tun hat.
Ich habe meine Depressionen als totale Gefühllosigkeit erlebt. Einen Zustand gar nicht da zu sein. Wahr zu nehmen, dass die Sonne wunderschön scheint und innen drin zu merken, es kommt nicht an, da ist alles grau, öd und leer. Ich könnte heute sagen, das Gebot in meiner Familie und in der Gesellschaft "Du sollst nicht merken." (Alice Miller) Das ist Verdammnis und sie dauert solange an, bis der innere Wunsch befriedigt ist alle Verdammnis aufzuheben.

Sartre hat ja in seinem Stück die Geschlossene Gesellschaft behauptet: "Die :teufel::teufel2::teufel:Hölle, das sind die anderen."

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

....
1. Ich habe meine Depressionen als totale Gefühllosigkeit erlebt. Einen Zustand gar nicht da zu sein. Wahr zu nehmen, dass die Sonne wunderschön scheint und innen drin zu merken, es kommt nicht an, da ist alles grau, öd und leer.
2. Ich könnte heute sagen, das Gebot in meiner Familie und in der Gesellschaft "Du sollst nicht merken." (Alice Miller)
3. Das ist Verdammnis und sie dauert solange an, bis der innere Wunsch befriedigt ist alle Verdammnis aufzuheben.

4. Sartre hat ja in seinem Stück die Geschlossene Gesellschaft behauptet: "Die :teufel::teufel2::teufel:Hölle, das sind die anderen."

meint :megaphon: :schaf: rg
Zu 1.:
Ja, möglicherweise ist dieses Gefühl der depressiven Leere der unbewusste Versuch, die Wut/den Hass auf die ja auch geliebten "Objekte", von denen das Kind abhängig ist, nicht zu spüren, um sich und die Objekte zu schützen..:dontknow:
Zu 2.:
Ja, dieses "Gebot" scheint in der ganzen Gesellschaft wirksam zu sein ...
Zu 3.:
Ja, dennoch bin ich dafür, den Theologen-Sülzern die durch nichts mehr zu rechtfertigende Deutungshoheit für psychische Prozesse endlich zu nehmen...Inzwischen hat eine andere Berufsgruppe bewiesen, dass sie sehr viel kompetener damit umgehen kann...die TIEFEN-Psychologen mit ihren verschiedenen therapeutischen Ansätzen ...
Zu 4.:
Ja, die sog. "Hölle" besteht bei SARTR wohl darin, dass man auf engem Raum mit Menchen zusammengedrängt ist, denen man nicht entkommen kann..(siehe Familien...)
meint moebius
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

@Moebius (eben oben):

die sog. "Hölle" besteht bei SARTR wohl darin, dass man
auf engem Raum mit Menchen zusammengedrängt
ist, denen man nicht entkommen kann..(siehe Familien...)
__________________________________

Genau! - Deswegen habe/hatte ich
auch immer wieder Probleme mit stundenlangen
(Familien-)Festen (hat was mit Festsitzen zu tun?)
oder z.B. auch Verlagskonferenzen, die nicht
aufhören wollten.

Gruß mit :blume1:
Reinhard
 
AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Jaja, die Familien - ich werde nie begreifen, warum diese Lebensform so hochgejubelt wird - alle, aber auch alle Probleme in unseren Gesellschaften werden schließlich in ihnen herangezüchtet...

Mir schwirrt seit Jahren ein Zitat im Kopf herum: Familien sind die fremden Leute, mit denen man eine Zeit zusammenzuleben gezwungen ist.

(Weiß leider nicht, von wem es stammt, vielleicht kann ja jemand helfen.)
 
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AW: Verdammt zur Freiheit - ein Beitrag von Theo Roos

Jaja, die Familien - ich werde nie begreifen, warum diese Lebensform so hochgejubelt wird - alle, aber auch alle Probleme in unseren Gesellschaften werden schließlich in ihnen herangezüchtet...

Mir schwirrt seit Jahren ein Zitat im Kopf herum:

Familien sind die fremden Leute, mit denen man eine Zeit
zusammenzuleben gezwungen ist.

(Weiß leider nicht, von wem es stammt, vielleicht kann ja jemand helfen.)

Na ja, Oktoberwind! :confused:

Ich suche mal, aber da sind wir wohl wieder
auf einem weiten Feld gelandet. - Allerdings
landet nicht Jedermann oder jede Frau hier:

 
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