Fallsweise werden bei der Klärung von Bier tierische Stoffe (Fischblase oder Gelatine) eingesetzt, zum Geschmackstuning (Honig oder Laktose) oder manchmal als Klebstoff für die Etiketten auf den Flaschen (Caseinleim).
Den Klebstoff, den schenke ich Dir jetzt mal.
Aber das irgendein Industrieunternehmen im Massenmarkt des Brauwesens, ja auch nur ein Winzer Fischblase einsetzt, das wirst Du sicher nicht glauben wollen, geschweige denn uns erzählen. Am Besten noch die Hausenblase, denn daher kommt diese Geschichte nämlich.
Der Hausen ist eine Störart, die in den Flüssen vorkommt, in denen es ... noch ... Störe gibt.
Und, wieviel Bier könnte man Deiner Meinung nach klären ... mit der Schwimmblase einer Störart?
Wohl die meisten Menschen haben z.T. kulturbedingt oder der Gefahr möglicher Parasiten/ Bakterien wegen eine Hemmschwelle, rohes Fleisch zu essen, wissen also gar nicht wie es schmeckt (vermutlich fast nach nichts oder „komisch“..).
Oh, ich esse gelegentlich rohes Fleisch, sogar regelmäßig. Rind (Tartar) sowie Schwein (Mett). Es schmeckt großartig, wenn es gut gewürzt wird, aber das gilt schließlich für jede Speise. Es muss sehr frisch sein und sofort verzehrt werden, und ich vermute, dass ein gelegentlicher Verzehr von rohem Fleisch gut für die Gesundheit ist.
Es ist doch absurd, Tiere Pflanzen fressen zu lassen, damit sie als lebendes Nährstoffdepot dienen und zwecks Nutzung der Nährstoffe getötet werden, obwohl doch Menschen die Pflanzen, Algen, Pilze gleich selbst, ohne den Umweg über das Tier essen, sich deren Nährstoffe einverleiben könnten.
Genau das sind die ewig herunter geleierten Pseudo-Weisheiten, die durch ihre ständige Wiederholung weder klüger werden, noch an Wahrheitsgehalt gewinnen.
Etwa 60% des von Menschen für die Landwirtschaft genutzten Landes sind für einen Anbau von Lebensmitteln gar nicht geeignet, die Böden gäben das gar nicht her, sondern nur für die Weidewirtschaft.
Der Veganismus ist eine Kopfgeburt für reiche Wohlstandsmaden. Ein Landwirt in einem Entwicklungsland ist ohnehin die meiste Zeit eine Art Zwangs-Vegetarier, aber auch nur deshalb, weil er sich Fleisch nicht leisten kann. Gibt es aber mal Fleisch, zu Festen, zu Feiertagen, dann wird es auch gegessen. Dieser Landwirt eines Entwicklungslandes kann eine Ziege, ein Schwein oder ein paar Hühner mit durchfüttern, durch Beweidung, durch Abfälle, durch Reste.
Ein hochprozessiertes Kunstprodukt wie Tofu oder Saitan kann er sich aber nicht leisten.
Die wesentliche Schwachstelle einer veganen Ernährung sind Proteine. Der menschliche Körper kann Proteine nicht aus anderer Nahrung synthetisieren, sie sind essenziell. Pflanzliche Proteine sind nur in wenigen Nahrungsmitteln in nennenswerter Menge enthalten, außerdem sind sie minderwertig in ihrer ebenso essenziellen Zusammensetzung. Im Zusammenhang mit pflanzlichen Proteinen gibt es dafür de facto nur eine einzige Ausnahme, und das ist Soja. Wobei Soja als solches, sowie auch das Sojaprotein selbst, unter anderen Gesichtspunkten der Ernährung nicht unproblematisch ist. Aber selbst für uns reiche Mitteleuropäer ist Soja alles andere als regional, denn hier lässt sich Soja nicht anbauen. Also kommt das - mehr oder weniger für Veganer unentbehrliche - Soja dann aus den USA oder Asien.
Und dann gibt es da noch diese fraglos pflanzlichen und Veganern hochgeschätzte Nahrungsmittel, die bei näherer Betrachtung alles andere als dem veganen Tierleid-Vermeidungs-Ideal entsprechen.
Die Mandel etwa.
Denn wie entsteht sie denn, die Mandel?
Etwa 80% der weltweiten Mandelproduktion kommt aus Kalifornien in den USA, Tendenz steigend. Von den Problemen mit der Wasserversorgung für die wasserhungrige Mandel und dem immer tiefer gebohrten Brunnen will ich hier gar nicht reden.
Sondern vielmehr davon, wie die Mandel bestäubt wird: Nämlich von Millionen von Bienenvölkern, die nur zum Zweck der Bestäubung in den USA gezüchtet werden. Übrigens nicht nur für die Mandel, sondern auch für den Obstanbau in den USA, denn auf den riesigen Monokulturen gibt es keine natürlichen Bestäuberinsekten mehr.
Honig wird keiner produziert, Mandelhonig gilt sowieso als ungenießbar. Nach der Mandelbestäubung werden die Völker vernichtet, sie sind dann ohnehin am Ende.
Was also ist an der Mandel "vegan"?
Aber ziehen wir doch mal ein paar andere Vergleiche, zur Haltung typischer Weidetiere etwa.
Im Beispiel sei hier das Rind genannt.
Ein Rind kann bis zu 30 Jahre alt werden, aber so alt wird es nur in der Obhut des Menschen. Ein durchschnittliches Rind - üblicherweise ein weibliches Tier - wird etwa 4-5 Jahre alt. Dann nimmt die Milchleistung der Kuh ab, und das Tier geht in die Schlachtung.
Grausam, oder?
Die Wildform des Rindes existiert nicht mehr, es handelt sich um eines der ältesten Zuchttiere des Menschen. Deshalb ziehen wir zum Vergleich einmal andere, noch wild in einer Umgebung mit Raubtieren lebenden Herdetiere heran, Rehe in Sibirien etwa:
- Die Hälfte der Jungtiere erreicht nicht einmal die Geschlechtsreife. Sie werden vorher von Raubtieren gerissen oder verenden aus anderen Gründen.
- Weibliche Tiere die kalben, reproduzieren sich i.d.R. nur einmal, maximal zweimal.
- Nur sehr wenige Tiere werden deutlich älter.
Also:
Selbst unser Durchschnittsrind hätte als Wildtier in einer Umgebung mit Raubtieren kaum eine Chance, sein Schlachtalter von 4-5 Jahren zu erreichen. Denn so alt wird das Rind nur in der Obhut des Menschen.
Diese ganze vegane Ideologie ist ein Wolken-Kuckucksheim romantischer Gefühle, nichts anderes.
Sie wird weder der Realität der Tiere und Tierzucht, noch der Realität der pflanzlichen Nahrungsmittelproduktion gerecht. Es gibt keine einzige, historische vegane Kultur, weltweit nicht. Der Veganismus taucht überhaupt erst seit etwa der Mitte des 20. Jh. auf.
Und zwar vor allem deshalb, weil er vorher gar nicht möglich war. Weder gab es vorher das spezifische Wissen der Ernährungswissenschaft, noch die Logistik, diese Lebensmittel zur Verfügung zu stellen, noch den Wohlstand dafür.
Es handelt sich um eine, wenn auch hartnäckige Illusion, die letztlich nur einem einzigen Zweck dient: Das eigene Gewissen ins rechte Licht zu rücken, und dies unter der Verwendung ständig wiedergekauter Ammenmärchen, die die Realität nicht abbilden.