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Unsymphatische Menschen

AW: Unsymphatische Menschen

...wäre es bei euch möglich, sie so zu manipulieren, sodass sie euch symphatisch finden?

Bei mir ist es mit symphatischen Menschen, mit denen verstehe ich mich sehr gut. Und zwar nicht nur beruflich, sondern auch privat. Und das ist sehr vorteilhaft für die Karriere. Aber auch nachteilhaft. Bei Menschen, die einem unsymphatisch sind, ist es auch genau umgekehrt. Wie ist es bei euch?


Grüße

Nein. Auf keinen Fall. Es ist wie mit Süchtigen. Der Rückfall ist vorprogrammiert.
 
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AW: Unsymphatische Menschen

Nachdem ihm heute abend ordentlich der Militärkapellen-Marsch geblasen worden ist, wird er wahrscheinlich nur noch irgendwelche Gerichte/Justizbehörden beschäftigen :dontknow:

:ironie:
...sowie die Bauer von Marschblas-Instrumenten
:clown2::clown2::clown2::clown2::clown2::clown2:
 
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AW: Unsymphatische Menschen

Hallo raicoon,

...wäre es bei euch möglich, sie so zu manipulieren, sodass sie euch symphatisch finden?

ich bin der Meinung, dass mir das ohne größere Probleme möglich ist und wäre. Der Konjunktiv an dieser Stelle deshalb, weil ich äußerst ungerne aufgesetzt freundlich und schmeichlerisch (um den unschöneren Ausdruck zu vermeiden) bin, denn dann entfremdet man sich von eigenen Selbst. Es passt nicht zu mir, unehrlich zu sein, das entspricht nicht meinem Welt- u. Selbstbild.

Meiner Erfahrung nach sind solche Menschen, die mir unsympathisch sind, meist relativ leicht mit Floskeln und Schönrednerei zu beeindrucken. Folglich sind mir oberflächliche Menschen unangenehm - Menschen mitunter, die eine Fassade leben und das auch vom Gegenüber erwarten.

Wenn es sich dabei um eine Autorität handelt, die Macht über mich hat (Vorgesetzter, Professor, Prüfer etc.), dann mache ich gute Miene zum unschönen Spiel. Das gelingt mir halbwegs, ich könnte es besser, möchte das aber - wie gesagt - nicht. Ich bin kein Kriechtier, das feucht-muffige Körpergrotten bevorzugt.

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Bei mir ist es mit symphatischen Menschen, mit denen verstehe ich mich sehr gut. Und zwar nicht nur beruflich, sondern auch privat. Und das ist sehr vorteilhaft für die Karriere. Aber auch nachteilhaft. Bei Menschen, die einem unsymphatisch sind, ist es auch genau umgekehrt. Wie ist es bei euch?

Problematisch ist es natürlich, wenn man dazu neigt, andere auszugrenzen oder zu benachteiligen, mit denen man sich weniger gut versteht. Das sind wohl unbewusste Vorgänge, die sehr menschlich sind, trotzdem sollte man das keinesfalls bewusst tun und darüber reflektieren, damit das nicht geschieht. Es gibt ja auch Menschen/Gruppen, die sich nur aushalten und leiden können, weil sie gemeinsam gegen andere Menschen/Gruppen eingestellt sind - das Schlagwort in dem Zusammenhang ist allbekannt und lautet "Mobbing". Das ist in meinen Augen primitives und unreflektiertes (instinktuelles) Handeln/Verhalten, das für eine äußerst problematische zwischenmenschliche Situation steht.

Wie kann man vermeiden, dass man unsympathischen Menschen Schaden zufügt? Ich vermute, dass man dies am ehesten durch direkte Kommunikation erreicht, unverstellt und aufrichtig. Man muss jemanden nicht mögen, um mit ihm zu reden oder zu arbeiten; es reicht, wenn man sich respektiert. Und allzu oft zeigt sich dann, dass man Opfer der eigenen Vorurteile wurde, dass das Gegenüber gar nicht so unsympathisch ist, wie man zuerst dachte.

Schafft man es dennoch nicht, mit dem Gegenüber vernünftig zu arbeiten, liegt das meiner Erfahrung nach daran, dass ein Fehlverhalten vorliegt, also entweder man selbst oder das Gegenüber (wobei auch eine wechselseitige Dynamik auslösend/verstärkend wirken kann) die Zusammenarbeit bewusst oder unbewusst blockiert. Wenn hier das Gespräch nicht hilft, so sollte man einen neutralen Vermittler aufsuchen (Kollege oder Supervisor zum Beispiel).

Ist das nicht möglich oder scheitert auch dies, dann bleibt häufig nur die Beendigung der Zusammenarbeit, andernfalls drohen psychische Schäden bei einem oder beiden Beteiligten. Im Zweifelsfall ist es besser, in verfahrenen Fällen die Arbeit zu wechseln. Es macht keinen Sinn, den Weg der Depression zu wählen, nur um Geld in die Haushaltskasse zu spülen oder irgendwelchen Anforderungen/Vorstellungen zu genügen, die für einen nicht gut sind; das ist es nicht wert.

Zum Abschluss der doch etwas lang gewordenen Antwort: Ich finde, dass man auf jeden Fall den ersten Eindruck der Sympathie/Unsympathie nicht unreflektiert auf sich beruhen lassen sollte. Die Gefahr, dass man jemanden als unsympathisch einordnet und sich unbewusst negativ demjenigen gegenüber verhält, ist viel zu groß; hierdurch können echte Probleme erst entstehen, nur weil man den eigensten Vorurteilen zu viel Raum gibt. Ohne Vorurteile können wir nicht auskommen, wir sollten aber bemüht sein, erste Urteile fortwährend selbstkritisch zu prüfen.

Zwischenmenschliche Verhältnisse sind einfach zu komplex, um sie auf Grund weniger intuitiver Momente entscheiden und auf ewig festsetzen zu können. Das ist meine Meinung.

Beste Grüße,

Philipp
 
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