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Suizid

AW: Suizid

Bei Suizid halte ich es für sinnvoll zunächst einmal nicht von einem Selbstmord zu sprechen sondern nur von einer Selbsttötung, denn wenn man von Mord spricht impliziert das ein moralisches Urteil.

Möglicherweise ist eine Selbsttötung nämlich sittlich rechtfertigbar...
 
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AW: Suizid

Manfredo schrieb:
Möglicherweise ist eine Selbsttötung nämlich sittlich rechtfertigbar...

Schwieriges Thema! Für mich ist eine Sebsttötung rechtfertigbar, wenn der Mensch noch in der Lage dazu ist, es für sich so zu beschließen. Also bei klarem Verstand seinen Tod selbst bestimmt.
 
AW: Suizid

Schwieriges Thema! Für mich ist eine Sebsttötung rechtfertigbar, wenn der Mensch noch in der Lage dazu ist, es für sich so zu beschließen. Also bei klarem Verstand seinen Tod selbst bestimmt.

Ja, es ist ein sehr schwieriges Thema.

Die kirchliche Position (es interessiert zwar niemand, soll aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden) findet sich in evangelium vitae, wo es sinngemäß heißt, dass jede Form von "Selbstmord" eine schwer unsittliche Tat ist. In kirchlichen dokumenten ist immer von Selbstmord die Rede, aber wie gesagt, ich halte es für sinnvoller von Selbsttötung zu sprechen.

Das Problem ist, dass es in der Gesellschaft die Tendenz dazu gibt, den Weg zur Selbsttötung als Krankheit zu beschreiben.

Die Frage stellt sich allerdings ob es nicht auch zur Freiheit des Menschen dazugehört, über sein Ende selbst bestimmen zu dürfen...

Wenn es allerdings ein Akt der Freiheit ist, dann ist er letztendlich ein Akt der dem Menschen jede weitere Möglichkeit von Freiheit nimmt...also ein Widerspruch?

jaja sehr schwierig...

falls Du noch antwortest Ellemaus, ich schau erst morgen wieder ins Denkforum rein..

lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Suizid

Ja, es ist ein sehr schwieriges Thema.

Die kirchliche Position (es interessiert zwar niemand, soll aber der Vollständigkeit halber erwähnt werden) findet sich in evangelium vitae, wo es sinngemäß heißt, dass jede Form von "Selbstmord" eine schwer unsittliche Tat ist. In kirchlichen dokumenten ist immer von Selbstmord die Rede, aber wie gesagt, ich halte es besser von Selbsttötung zu sprechen.

Das Problem ist, dass es in der Gesellschaft die Tendenz dazu gibt, den Weg zur Selbsttötung als Krankheit zu beschreiben.

Die Frage stellt sich allerdings ob es nicht auch zur Freiheit des Menschen dazugehört, über sein Ende selbst bestimmen zu dürfen...

Wenn es allerdings ein Akt der Freiheit ist, dann ist er letztendlich ein Akt der dem Menschen jede weitere Möglichkeit von Freiheit nimmt...also ein Widerspruch?

jaja sehr schwierig...

falls Du noch antwortest Ellemaus, ich schau erst morgen wieder ins Denkforum rein..

lg

Nur noch mal zur Erinnerung:

"Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfage der Philosophie.(...)"

Albert CAMUS, Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Hamburg 1959, S. 9.​
 
AW: Suizid

Wiesodenn ein Widerspruch, Manfredo?

Gerade das Versperren dieses Ausweges ist doch die Absicht im "verteufeln" oder als "abnorm" betiteln. Überleg doch mal, warum man sich soviel Mühe gibt, dass ein Häftling keine Gelegenheit zum s. bekommt. Es scheint geradezu ein sadistisches Vergnügen zu existieren, ihn nicht aus seiner Strafe zu entlassen.

Der Widerspruch in deinem Denken kommt zustande, weil du meinst die Absicht der Autorität, also z.B. Kirche, Staat, Lehrer, Mediziner... sei eine lebensfreundliche. Kippst du diese erlernte Vorstellung und heute vielleicht eher als Wunschvorstellung am Leben gehaltene Denkeinheit aber um, wird dir m.E. glasklar sichtbar, was geschieht. Der Widerspruch löst sich auf.

Mit dem Leben gehen sie sträflich um, aber will ein Sträfling sich vom Leben, was nurnoch dahinvegetieren ist, verabschieden, genau dann ist ihnen das Leben wichtig. Daran kannst du erkennen welchen Wert und welche Funktion du für solche Menschen hast.

Liebe Grüße
Bernd
 
AW: Suizid

moebius schrieb:
"Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord. Die Entscheidung, ob das Leben sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfage der Philosophie.(...)"

Albert CAMUS, Der Mythos von Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Hamburg 1959, S. 9.


Grundfage der Philosophie.(...)? Also der Weisheit? Albert Camus leider noch nicht gelesen.
Vielleicht könntest du es kurz in Worte fassen, was eventuell nicht zu fassen ist.;)

Manfredo schrieb:
Wenn es allerdings ein Akt der Freiheit ist, dann ist er letztendlich ein Akt der dem Menschen jede weitere Möglichkeit von Freiheit nimmt...also ein Widerspruch?

Für mich kein Widerspruch, weil es keine wahre Freiheit gibt.
 
AW: Suizid

Für mich kein Widerspruch, weil es keine wahre Freiheit gibt.

erklärst du mir bitte erklären, wie du das genau meinst?


....vielleicht liegt noch eine gewisse Unterscheidung im Motiv begründet. Wenn jemand seines Lebens überdrüssig ist, passt wahrscheinlich das Wort Selbsttötung besser, wenn es ruhig und friedlich geschieht. Selbstmord passt m.E. besser, wenn es durch Hass motiviert ist, auf sich selbst, oder auch, um einen Anderen zu bestrafen.
 
AW: Suizid

erklärst du mir bitte erklären, wie du das genau meinst?


....vielleicht liegt noch eine gewisse Unterscheidung im Motiv begründet. Wenn jemand seines Lebens überdrüssig ist, passt wahrscheinlich das Wort Selbsttötung besser, wenn es ruhig und friedlich geschieht. Selbstmord passt m.E. besser, wenn es durch Hass motiviert ist, auf sich selbst, oder auch, um einen Anderen zu bestrafen.


Wenn das Motif ein Krokodil ist, passt vielleicht ein Selbstschnappschuss. Schnapps und Schuss. Bitte jetzt nicht aligatorisch verstehen.
 
AW: Suizid

Eurofighter schrieb:
erklärst du mir bitte erklären, wie du das genau meinst?
Es gibt keinen Sinn im Leben. Fortpflanzung kann nicht der Sinn sein. In der Philosphie habe ich keine vernünftige Antwort gefunden. Ich bin ins Leben geworfen worden und das war,s. Wahre Freiheit hab ich noch nie gefühlt, weil das Leben immer Grenzen hat. Wenn es aber Grenzen hat, kann es auch keine wahre Freiheit geben.
 
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AW: Suizid

Grundfage der Philosophie.(...)? Also der Weisheit? Albert Camus leider noch nicht gelesen.
Vielleicht könntest du es kurz in Worte fassen, was eventuell nicht zu fassen ist.;)
...

Ich kann und will Dir die Beschäftigung mit Albert CAMUS' Texten/Schriften nicht ersparen - und habe ihn so verstanden:

Die Grundfrage der Philosophie ist die Frage nach dem Sinn des ganzen Universums bzw. UNI-versums ....oder mit den Worten des :buch: (= neuen Buches )von Richard David PRECHT:
Warum gibt es alles und nicht nichts ?
München 2011​
 
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