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Rissereaktoren - Petition

Tausende Risse in belgischen AKW vertuscht

http://www.solarify.eu/2015/06/13/601-tausende-risse-in-belgischen-akw-vertuscht/3/


Aus dem Artikel:

Risse von 2,5 cm auf 18 cm vergrößert

Laut Informationen der Umweltschutz-Organisationen Change.org und www.stop-tihange.org zeigen die neuesten Ultraschalluntersuchungen jedoch 60% mehr Defekte. Die Risslängen seien mittlerweile von 2,5 cm auf 18 cm gestiegen, was offenbar jahrelang geheim gehalten worden war. Untersuchungen im Kernforschungszentrum Mol führten zu einem „unerwarteten Resultat“ (O-Ton Electrabel): Ein mit Rissen vorbelasteter Stahl versprödet bei radioaktiver Bestrahlung um ein Vielfaches schneller als ein Material ohne Defekte. Bei den Versuchen wurden die vom Betreiber einkalkulierten Sicherheitsmargen gravierend überschritten.
 
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Hast du eigentlich meinen Beitrag #59 gelesen?

Die Defekte wurden als "Wasserstoff-Flocken" charakterisiert. "Risse" ist aber wohl ein Ausdruck, der die Emotionen der Öffentlichkeit besonders anspricht. Die bisherigen Untersuchungen zeigen nun, dass die Defekte parallel zum RDB-Umfang und nicht senkrecht dazu ausgerichtet sind. Das verringert die Gefahr eines Bruchs des RDB erheblich.

Ein anderer Aspekt:
Ich kenne die Praktiken der KKW-Gegner, die nuklearen Aufsichtsbehörden in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Das Ziel ist wohl klar. Und so wird es nach einer eventuellen Zustimmung der belgischen Behörde zur Wiederinbetriebnahme der beiden KKW-Blöcke heissen: Behörde und Betreiber sitzen ja ohnehin im gleichen Boot.
 
Hast du eigentlich meinen Beitrag #59 gelesen?


Ja, habe ich und den Artikel auch! :)


Die Defekte wurden als "Wasserstoff-Flocken" charakterisiert.


Hast du eigentlich den Artikel gelesen, den ich verlinkt hatte?


Rund 13.047 Risse wurden insgesamt an den Stahldruckbehältern von Doel 3 gefunden, bei Tihange 2 waren es 3.149 Risse. Dies veröffentlichte die belgische Atomaufsicht im Dezember letzten Jahres. Bereits im Jahr 2012 waren die Schäden an den Behältern erstmals entdeckt worden. Experten deuteten die Risse als Fehleinschlüsse in der Herstellung des Reaktors, sogenannte Wasserstoff-Flocken.
*


Hier steht, dass die Risse als Wasserstoff-Flocken GEDEUTET wurden!
Was soll das übrigens sein?
Wasserstoff ist doch ein Gas.

Bei Temperaturen unterhalb von 21,15 K kondensiert Wasserstoff zu einer klaren, farblosen Flüssigkeit. Dieser Zustand wird als LH2 abgekürzt (engl. liquid, „flüssig“). Unterhalb von 14,02 K (−259,2 °C) bildet Wasserstoff einen kristallinen Festkörper mit hexagonal dichtester Kugelpackung (hcp), dort ist jedes Molekül von zwölf weiteren umgeben. Am Gefrierpunkt bildet sich beim Abkühlen ein schlammartiges Zweiphasengemisch, ein sogenannter Slush.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoff

Es müsste schon sehr kalt sein, damit Wasserstoff Flocken bildet.
Warum sagen die Experten nicht einfach die Wahrheit - es sind GASBLASEN!
Gasblasen wirken aber nicht grad stabilisierend.


"Risse" ist aber wohl ein Ausdruck, der die Emotionen der Öffentlichkeit besonders anspricht. Die bisherigen Untersuchungen zeigen nun, dass die Defekte parallel zum RDB-Umfang und nicht senkrecht dazu ausgerichtet sind. Das verringert die Gefahr eines Bruchs des RDB erheblich.


Wasserstoff-Flocken ist wohl ein Ausdruck, der die Laien beruhigen soll.....


Ein anderer Aspekt:
Ich kenne die Praktiken der KKW-Gegner, die nuklearen Aufsichtsbehörden in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Das Ziel ist wohl klar. Und so wird es nach einer eventuellen Zustimmung der belgischen Behörde zur Wiederinbetriebnahme der beiden KKW-Blöcke heissen: Behörde und Betreiber sitzen ja ohnehin im gleichen Boot.


Die Betreiber schaffen es schon ganz alleine, sich in ein schlechtes Licht zu rücken:

Tihange liegt nur 70 Kilometer entfernt von Aachen. Ein atomarer Unfall an dem Pannen-Meiler hätte also auch für Deutschland gravierende Folgen. Greenpeace hat in Belgien auf die Herausgabe aller Untersuchungsdokumente geklagt – und das Verfahren im Januar gewonnen. Die belgische Atomaufsicht verweigert jedoch bisher die Übergabe mit der Begründung, die Papiere zunächst auf etwaige Verschlusssachen überprüfen zu müssen.
*


* Quelle: http://www.solarify.eu/2015/06/13/601-tausende-risse-in-belgischen-akw-vertuscht/3/
 
Ein anderer Aspekt:
Ich kenne die Praktiken der KKW-Gegner, die nuklearen Aufsichtsbehörden in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken. Das Ziel ist wohl klar. Und so wird es nach einer eventuellen Zustimmung der belgischen Behörde zur Wiederinbetriebnahme der beiden KKW-Blöcke heissen: Behörde und Betreiber sitzen ja ohnehin im gleichen Boot.

Ja, leider. Diffuse, unreflektierte Ängste und Verschwörungstheorien gehören eng zusammen.
 
Hier steht, dass die Risse als Wasserstoff-Flocken GEDEUTET wurden!
Was soll das übrigens sein?
Wasserstoff ist doch ein Gas.



https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstoff

Es müsste schon sehr kalt sein, damit Wasserstoff Flocken bildet.
Warum sagen die Experten nicht einfach die Wahrheit - es sind GASBLASEN!
Gasblasen wirken aber nicht grad stabilisierend.

Nein, es sind keine Gasblasen. Genausowenig wie Brandflecken Feuer sind. Im Metall liegt der Wasserstoff nicht elementar vor, sondern gebunden bzw adsorbiert. Auch wenn er "austritt" und zu hohen internen Spannungen führt, sind die lokalen Mengen trotzdem so gering, dass man sie nicht als "Blasen" bezeichnen könnte. Der Wasserstoff kann jedoch durch Reaktionen und auch durch die Spannungsinduktionen zu einer Gefügeveränderung führen, was bei Untersuchung gewisse Bereiche im Mikroskop flockenartig aussehen lässt, daher auch der Name.


Wasserstoff-Flocken ist wohl ein Ausdruck, der die Laien beruhigen soll.....

Wieder eine Verschwörungstheorie. Der Begriff existiert in der Metallurgie, und das schon länger als es Kernkraftwerke gibt. Es ist ein neutraler, wissenschaftlicher Ausdruck und kein Instrument um in verschwörerischer Absicht die armen verängstigten Laien böswillig zu manipulieren.

Die Betreiber schaffen es schon ganz alleine, sich in ein schlechtes Licht zu rücken:

* Quelle: http://www.solarify.eu/2015/06/13/601-tausende-risse-in-belgischen-akw-vertuscht/3/

Für den Argwöhnischen rückt jede Handlung seines Opfers jenes in ein schlechtes Licht.
 
Nein, es sind keine Gasblasen. Genausowenig wie Brandflecken Feuer sind. Im Metall liegt der Wasserstoff nicht elementar vor, sondern gebunden bzw adsorbiert. Auch wenn er "austritt" und zu hohen internen Spannungen führt, sind die lokalen Mengen trotzdem so gering, dass man sie nicht als "Blasen" bezeichnen könnte. Der Wasserstoff kann jedoch durch Reaktionen und auch durch die Spannungsinduktionen zu einer Gefügeveränderung führen, was bei Untersuchung gewisse Bereiche im Mikroskop flockenartig aussehen lässt, daher auch der Name.


Wenn der Wasserstoff nicht elementar vorliegt, liegt er in einer chemischen Verbindung vor.
Wieso benennt man dann nicht diese Verbindung?
Aber ok - hab mich jetzt mal per Google schlau gemacht, denn in Wiki gibt es keinen Artikel zu den Wasserstoff-Flocken.

Wechselwirkungen eines Werkstoffes mit Wasserstoff können zur Beeinträchtigung der
Werkstoffeigenschaften und damit des Werkstoffverhaltens f ühren. Allgemein werden die
dadurch verursachten Bauteilschädigungen unter dem Begriff "Wasserstoffversprödung"
zusammengefasst. Sie sind noch immer von großer technischer Bedeutung und verursachen
beträchtliche wirtschaftliche Schäden. Im Folgenden werden die unterschiedlichen
Wasserstoffquellen und damit verbundenen Bruchmorphologien aufgezeigt.

http://www.dgm.de/past/2004/metallographie/download/686_11.pdf


Beeinträchtigung der Werkstoffeigenschaften...
Sehr beruhigend!
 
http://www.wissenschaft-fuer-atomausstieg.de/

In obigem Link befindet sich eine Liste von 1305 Wissenschaftlern, die sich für den Ausstieg aussprechen.
Ich schlage vor, dass alle, die gegen den Ausstieg sind, erst mal selbige überzeugen.
Wenn 1305 Wissenschaftler überzeugt werden können, können auch viele Laien überzeugt werden!
 
Wenn der Wasserstoff nicht elementar vorliegt, liegt er in einer chemischen Verbindung vor.
Wieso benennt man dann nicht diese Verbindung?

Diese Verbindungen sind selten stöchiometrisch, und deren exakte Identität mit zerstörungsfreier Bauteilprüfung - wie es ja bei Untersuchungen an Reaktormaterialien der Fall ist - schwer bis nicht festzustellen und auch nicht wirklich relevant. Verbindungen zwischen Metallen und Wasserstoff werden in der Regel als Hydride bezeichnet. Diese Bezeichnung wird auch regelmäßg verwendet, bringt aber keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn. Für den Metallurgen bzw Werkstoffprüfer ist die chemische Bezeichnung weniger wichtig als die eventuelle Auswirkung auf die Werkstoffeigenschaften.


Beeinträchtigung der Werkstoffeigenschaften...
Sehr beruhigend!

Wissenschaftliche Ausdrucksweisen, Untersuchungen und Ergebnisse sind nicht primär dazu da, um jemanden zu beruhigen, sie sollen Fakten schaffen. Faktenkenntnis kann gegen irrationale Ängste helfen - sie ist aber nicht da, reale Umstände oder auch Gefahren herabzuspielen.
Die Flocken beeinträchtigen die Werkstoffeigenschaften im Vergleich zu einem flockenfreien, aber sonst gleichem Material, das ist ein Faktum. Ob diese Beeinträchtigung aber zu einer relevanten Gefahr in der Anwendung führen, eine ganz andere. Schon alleine die Zeit führt in der Regel zu einer Verschlechterung von Materialeigenschaften, auch ganz ohne Radioaktivität. Verwitterung setzt ab dem Moment der Herstellung ein, und diese macht ein Material praktisch nie besser, sondern schlechter.
Wenn aber ein Seil, das 1000 kg dynamische Last tragen soll durch Verwitterung oder auch Wasserstoffflocken anstatt 8000 kg (bei perfektem, neuem Material) nur mehr 6000 kg trägt, ist es noch immer mehr als ausreichend und daher keine Gefahr vorhanden. Daher würden solche "Mängel" vom Hersteller daher gar nicht groß erwähnt.
Angstmacher würden aber lediglich "durch Materialmängel gehen ein Viertel der Tragfähigkeit verloren ! Skandal ! Absturzgefahr ! Verschwörung ! Vertuschung !" rufen.
 
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Eigentlich wäre es ganz einfach: Wenn die Atomkraftwerke wirklich so sicher sind, können die Betreiber ja für jedes einzelne eine notariell beurkundete Garantieerklärung abgeben und freiwillig mit ihrem Vermögen haften.
DAS würde die meisten Menschen überzeugen, denn wer setzt schon freiwillig sein Vermögen auf 's Spiel!
 
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