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archaische Perspektiven

scilla

Well-Known Member
Registriert
19. April 2003
Beiträge
6.927
SIBEL
Ich sah mich plötzlich von außen...spürte,wie ein lang anrollender,von hinten kommender,nicht zu mir gehörender Schrei durch mich durch will,um "kilometerweit" weiter zu rollen...(anders kann ich das nicht erklären)...nehme dabei meine Gedanken wahr,die sich darum drehten,jetzt bloss nicht zu schreien,weil ich sonst jemand verstören könnte und wundere mich,dass alles um mich herum so dumpf klingt und die Hebamme hektisch wird,obwohl ich mich doch so leicht fühlte...

ich erinnere mich daran, als ungefähr 11/12-jähriger einen Traum gehabt zu haben,
der bei mir einen Aha-Effekt auslöste

der Traum war eine Art Perspektivenstaffel:
ich sah (wie in einer Diaschau) immer kürzer hintereinanderfolgende Perspektivenwechsel einer bestimmten Situation

die Situation war eine Jagdszene in der freien Wildbahn

Rekonstruktionsversuch:
1) ich sehe das Ziel
2) ich sehe, wie ich meinen Nachbarn informiere
3) ich sehe, wie die Gruppe darüber spricht
4) ich sehe das Ziel und die Gruppe
5) ich sehe mich im Verhältnis zur Gruppe und zum Ziel
6) ich sehe den Ruck zum Angriff
7) ich sehe das Verschieben der Verhältnisse beim Angriff
8) ich sehe alles aus der Ferne
?) (?) ich sehe alles aus der Nähe


mein Traum könnte die Leistung eines Kameramannes verarbeitet haben,
man denke an ein Duell in einem Western:
Blick auf die Augen, Blick auf die Straße, Blick von hinten, Blick von vorne, Blick auf die Hände, Blick auf die Zigarre, Blick von der Seite, kurz vor dem Schuß Blick von oben, Blick auf die Knarre, Wackelkamera, Blick auf den Getroffenen, Blick auf den Schützen, Kameraschwenk​
da war ich mir damals bereits nicht sicher

entscheidend fand ich jedenfalls, daß mein Traum mir mehr gezeigt hat, als es die Geometrie (Normalprojektion) vermag,
daher die Überschrift 'archaische Perspektiven'
 
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AW: archaische Perspektiven

den Farbentraum (als Grundschulkind) kennen, glaube ich, viele

bei mir:
man fällt von einer Klippe ins Wasser und erlebt im freien Fall alle möglichen Farben, bis man schließlich aufschlägt (= aufwacht)
 
AW: archaische Perspektiven

und dann noch

waren für mich und einige meiner Mitschüler in Klasse 3 (Grundschule) die Zahlen in Wirklichkeit Figuren (womöglich auch noch gefärbt),
was das Rechnen behinderte
 
AW: archaische Perspektiven

Fame - auf dem Weg zum Ruhm

The Rise of Fame: An Historical Content Analysis

von Yalda T. Uhls & Patricia M. Greenfield,

beide vom
Department of Psychology, University of California, Los Angeles and Children's Digital Media Center@Los Angeles
Los Angeles, USA


die Werte der 9 bis 11 jährigen US-Kinder haben sich dramatisch verschoben

fame = berühmt sein
achievement = leistungsfähig sein
popularity = beliebt sein
image = bestaunt werden
financial success = wohlhabend sein
self centered = selbstbewusst sein
power = mächtig sein
self acceptance = mit sich zufrieden sein
physical fitness = sportlich sein
hedonism = egoistisch sein
community feeling = einer Gruppe zugehören
benevolence = wohltätig sein
conformity = angepasst sein
security = sich geborgen fühlen
tradition = einen festen Halt haben
spiritualism = sinnvoll sein

es könnte sein, daß sich die Wort-Bedeutungen im Laufe der Zeit geändert haben
40 Jahre sind mehr als eine Generation​

es könnte sein, daß wichtige Werte nicht zur Auswahl standen
witty = witzig sein
wise = weise sein
prudent = besonnen sein
admirable = bewundernswert sein​

uhls_tab4.jpg


die Aufsteiger sind NEOLIBERAL fame, achievement, financial sucess
die Absteiger sind CHRISTLICH community feeling, benevolence, security, tradition


Quelle
http://www.cyberpsychology.eu/view.php?cisloclanku=2011061601&article=1
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: archaische Perspektiven

The goal was to document historical change in the values communicated to tween audiences, age 9-11, who are major media consumers and whose values are still being formed. We analyzed the top two tween TV shows in the U.S. once a decade over a time span of 50 years, from 1967 through 2007.

aha,
die Kindern wurden nicht befragt,
sondern das Fernsehprogramm wurde ausgewertet

das schränkt die Aussagekraft der Untersuchung ganz erheblich ein,
denn die Gründe für die Werteveränderung könnten branchenbedingt (und eben nicht kinderbedingt) sein

daß das Fernsehprogramm für Kinder im Vergleich zu früher scheiße* ist,
dazu brauche ich keine Untersuchung

* es gibt auch heute gute Sendungen, aber die gehen zunehmend in der gewachsenen Fülle unter
 
AW: archaische Perspektiven

den Farbentraum (als Grundschulkind) kennen, glaube ich, viele
Natürlich!

Ich kannte als Kind auch den Schwarz-Weiß-Traum (anscheinend zu viele alte Filme gesehen). Interressante Erfahrung in einer s/w Welt zu leben, anstatt nur etwas s/w zu sehen.

lg,
fussel
 
AW: archaische Perspektiven

an einen Schwarz-Weiß-Traum kann ich mich nicht erinnern

aber dafür jetzt an einen, den auch mein Kumpel hatte (beide im Alter von plusminus 12 Jahren)

man geht in die Schule und hat nichts an (oder nur einen Schlafanzug)
und findet die Situation peinlich, kann aber nichts dran ändern​
 
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AW: archaische Perspektiven

Als Jugendlicher hatte ich einige Depersonalisationserfahrungen. Mein Geist war nicht mehr Teil des Körpers. Das war sehr gruselig und ich machte mir ein wenig Sorgen. Zum Glück fand ich heraus das solche Erfahrungen in Stresssituation auftreten können.

Während des Studiums habe ich mit ein paar Freunden ein paar Traumexperimente gemacht. Zum Beispiel war es mir möglich in Träume "bewußt" einzugreifen oder ich konnte mich gezielt morgens noch an meine Träume erinnern. Normalerweise erinnere ich mich nicht an das Geträumte.
Trauminhalte lassen sich auch vor dem Schlafen gehen grob bestimmen.
Träume sind ein sehr interessantes Thema.

lg,
fussel
 
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