Plotin's Gedanken

[plotin]

Wuchtig streut das Orgelbeben
Wundersaaten schwerer Töne

In Erdmoll schallen
Wintermüde Klanggebilde

Durch mildgefärbte Winde
große Keime klingen

Bis selbst in Grotten
rot die Rosen sprießen

Aufgeblüht...durchtost der Raum
zur Stunde

Der Orgel Nachhall
klangerschöpft

Der Meister schweigt
den Kopf gebeugt

In seinen Augen glimmt
der Himmel seiner Seele

Das Lachen wich
so wie der Jubel schied

Er geht gebeugt
zu viel hat er gegeben

plotin​

 

[KrisVandenberg]

Wuchtig streut das Orgelbeben
Wundersaaten schwerer Töne

In Erdmoll schallen
Wintermüde Klanggebilde

Durch mildgefärbte Winde
große Keime klingen

Bis selbst in Grotten
rot die Rosen sprießen

Aufgeblüht...durchtost der Raum
zur Stunde

Der Orgel Nachhall
klangerschöpft

Der Meister schweigt
den Kopf gebeugt

In seinen Augen glimmt
der Himmel seiner Seele

Das Lachen wich
so wie der Jubel schied

Er geht gebeugt
zu viel hat er gegeben

plotin​

Hätte man auch auf einen Zweizeiler kürzen können,

meint Kris

 

[plotin]

Das Außen streicht vorbei…

diffus meine Schritte
ein pulsierendes Zittern
auf schmalem Draht
im Jetzt und Hier
höhnender Grat
zwischen Ich und Mir.

Der Abgrund braust in meinen Ohren...

Schlaf säuselt die Hure Hirn
lockt zu trudelnden Träumen
das neigende Auge
sträubt sich noch
vor des Wirbels Tiefe.

Das ziehen an der Zigarette rettet...

für einen Augenblick.

plotin​

 

[plotin]

Auf verrückten Fundamenten
ecken sie leicht an
fürchten um die träge Behaglichkeit
der Schlupfwinkel.

Fassungslos fällt Glas
aus den Rahmen...
unentschlossen
pendelt eine
Tür in Trance...

auf zu auf zu auf zu.

Zwischen abgehobenen Dächern
verliert der Glaube
den Boden unter der Illusion
und duckt sich...

unter der schwankenden
der Abrissbirne.

plotin​

 

[plotin]

Gebrandmarktes Mauerwerk
Ruinen...dunkler Schatten
Irrtümer...
bezeugen das Gestern.

Es gibt ihn… den Weg
dahin…wo Tage nicht lasten
Worte nicht geeicht werden.

Das Wissen lässt eilen
fort vom beißenden Rauch
der die Augen tränen lässt.

Er ist zu finden... jener Ort
heute oder morgen
weitab von hier und jetzt...
liegt er in Erwartung.

plotin​

 

[plotin]

Ein anderes Fenster
aufgestoßen...

liegend
betrachtet
sieht man Dinge nah...

stehend
in der Weite...

sitzend
reicht man
sich die Hand…

weil es so ist
ist es so...

gleich gut schlecht
gewinnt man
doppelt.

plotin​

 

[plotin]

Unmögliche Figuren im falschen Film...

Erfundenes:
die Gitarre in den Händen
C-Dur auf der Fensterbank... überzeugt
das drei Uhr morgens die Zeit ist
die Banalitäten zur monströsen Größe erklärt.

Wartehallenaroma:
wir glaubten schon vor der Zeit zu fest an uns
glaubten noch vor Jahren
etwas erreicht zu haben
nur was... was macht es gewiss?

Beisammensein:
im Takt der Minuten abließen
wie hereingebrachte Getränke...
als gäbe es etwas zu feiern
das sich noch nicht gemeldet
aber bereits vage angekündigt hat.

… schon läuft der Abspann des wirklich Films.

plotin​

 

[plotin]

Ihr Ankerplatz…
neben dem Denkmal.

Einsame Häute... abgeheuert
sitzt jede für sich
Jahreszeitengegerbt...
welken sie vor ihrer Zeit.

Leere Augen...
schauen dem Leben hinterher.

Von schwerer See angeschwemmt
verlorengegangene Seelen
gestrandet zwischen Leergut und Kippen…
der zweiten Versuche müde
haben sie das kämpfen aufgegeben…
sich ergeben.

Träge Gesichter...
das Leben fand immer die Anderen.

Kein Riff keine Klippe wurde umschifft…
auf Grund gesetzt sind sie nun
ein jeder... Kapitän seiner selbst
ein jeder... auf den Lotsen wartend...

neben dem Denkmal…
auf dem Trockenen.

plotin​

 

[plotin]

Nachmittags...
über den Häusern... der Himmel
lädt ein zum Meer
mit Brisen und Flügelschlag
zum Meer…durch Böhmen
man mich hintragen soll
über die Häuser hinfort
gibt es noch so viel mehr
als nur zu träumen und...
die Tage mich spüren lassen.

Weit her in Gedanken
liegt unter den Füßen mein Meer…
in Böhmen... weilst du ganz nah
getragen vom Himmel
getragen vom Meer.

plotin
in Gedenken an Ingeborg Bachmann​

 

[plotin]

Einfach
ist so alles ...

einfach
was zu tun ist
nimmst auch du
einfach
zum Anfang hin…

wer bist du
das ausgerechnet du
wer sein willst...

einfach
dein eigener Reigen
einfach
auf eigene Kosten
für jeden zu erkennen…

einfach
ist alles so...

einfach...
ein Arschloch sein
auch.

plotin​