Die Gefahr, dass ich mir von BBC-Fernsehfilmen etwas einreden lasse, ist sehr gering, wir haben kein TV-Gerät.
Falls aber mit dem Stichling der Fisch gemeint ist, frage ich mich ohnehin, wie man auf so was kommt. Das Männchen baut nämlich ein Nest, das Weibchen "kommt", legt die Eier hinein, dann wird es verjagt, das Männchen besamt die Eier und kümmert sich auch um alles Andere, während das Weibchen schon wieder andere Nester besucht und keinen "Gedanken" mehr auf die Brut verschwendet. Das Männchen baut und baut und kümmert und kümmert sich und oft geht es dabei noch im selben Jahr ein. Ich könnte mir eher vorstellen, dass das Stichling-Männchen die Attrappe für einen Eindringling hielt und seine Kinder verteidigen wollte. Im Gegensatz zur Mutter ist er nämlich kein Rabenvater (Ja, Neugierchen, spar's dir, ich weiss, dass die Rabenmutter eine gute Mutter ist.) Sitten sind das bei BBC...
Bei anderen Tieren würde ich das durchaus glauben, in der Pferdezucht ist so was ganz normal, das könnte ich euch bildlich erzählen, wäre aber Einigen hier vielleicht zu naturalistisch, denn soooo ganz ohne Stimulation geht das nicht *looool*.
Neugier schrieb:
Bei dieser Differenz sehe ich mich weitgehend in Einheit mit Muzmuz.
Die Einheit dauerte aber nur kurz.
Trotzdem: Ich mag euch ja die traute Zweisamkeit wirklich gönnen, an einer ménage à trois war ich noch nie ernsthaft interessiert, frage mich aber, warum ich ausgeschlossen wurde? Behauptete ich je was Anderes? Ich bin doch auch der Meinung, dass wo ein Hintergrund vorhanden ist, wird die Rakete nicht vergebens leuchten, da wird das Licht soooo was von reflektiert, aber wo nichts ist, wird es auch mit ihr dunkel bleiben. Oder wollt ihr ernsthaft behaupten, dass das männliche Gehirn kleiner wird, wenn man es nur genügend mit weiblichen Hormonen bombardiert? So nach dem Motto: ich schrumpfe jetzt halt ein wenig vor mich hin... und das weibliche freut sich über eine Ladung Testosteron und denkt, fein jetzt esse ich mich schön gross und dick, und dann schlage ich aber soooo was von kräftig zu...
Tschuldigung, aber da bin ich stur und bleibe dabei, die speziellen Fähigkeiten sind einzig darauf zurückzuführen, dass der Mann Mann ist (aggressiver, kräftiger (Bartwuchs, Knochenbau, Muskelaufbau usw.), mit einer grösseren Libido und langsameren Info-Austausch. Divergentes Verhalten ist keine Fähigkeit und auch kein Talent.
Neugier schrieb:
Im Übrigen habe ich aber so meine Zweifel, ob Testosteron-Nahrungszugaben
meine Sympathien für Hunde, oder meine Akzeptanz durch Hunde, noch steigern können.
Die hätte ich auch, sogar dann, wenn du Hunde nicht ausstehen könntest, würde da Testosteron nichts ausrichten. (Meine unbegründete Meinung)
Nur wie du überhaupt darauf kommst

, bleibt mir schleierhaft.
Du hattest "igittigitt"-Bedenken, die eher auf ein weibliches Verhalten schliessen würden, darum schlug ich den Selbstversuch mit Testosteron vor

. Bekanntlich sind Männer nicht ganz soooooo zimperlich, wenn es um ein bisschen Dreck geht.
Tja. Die Kommunikation ist die Quelle der Missverständnisse.
Muzmuz schrieb:
du sprichst hier den beeinflussenden effekt der umgebung an
nun, der ist zweifellos vorhanden
wenn der körperlich starke mann der körperlich schwachen frau die physische arbeit abnimmt, wird sich der unterschied im muskelaufbau verstärken
das meinte ich ja damit, dass jemand eher das tun wird, wofür er eher veranlagt ist und darin noch besser wird
Ja, diesen praktischen Gedanken hatten wir genau genommen beide gleichermassen, nur nicht zur gleichen Zeit. ("Warum sollte ich vom Partner etwas verlangen, was ich einfacher und schneller erledigen kann." Da haste mich aber zurückgepfiffen, es ginge nicht darum, etwas zu verlangen...)
Muzmuz schrieb:
im wesen männlich/weiblich wird der unterschied durch verschiedene anforderungen/lebensweisen eher verstärkt, aber er ist von anfang da
es gibt schon verhaltensunterschiede bei kinder im säuglingsalter; also einem zeitpunkt, wo noch keinerlei erziehung oder gesellschaftliche normen einen einfluss haben können
Natürlich ist der Unterschied von Anfang an da, da sich aber Säuglinge im Verhalten unterscheiden (m/w), das konnte ich nicht feststellen. Die Säuglinge unterscheiden sich, der eine schläft mehr, der andere spuckt pausenlos oder hat Koliken und weint dadurch mehr, wenn sie zahnen, brüllen sie wie am Spiess. Während meine ältere Tochter sogar Styropor isst, dafür kein Brot, weigert sich die Kleinste Säuglingsnahrung zu sich zu nehmen und isst den Grösseren jedes Eis weg. Tochter und Sohn versuchten schon gemeinsam einen Regenwurm zu verspeisen, teilten ihn auch schön brüderlich und schwesterlich. Der einzige Unterschied im Säuglingsalter, den ich feststellen konnte, war, mein Sohn hat mich (und nicht nur mich) mehrfach
angepinkelt, das schaffen die Töchter nicht. Ist natürlich nicht repäsentativ, es sind nur drei Kinder, lasse mich da gerne belehren, worin sich die Säuglinge sonst so unterscheiden - und das meine ich ernst!
Muzmuz schrieb:
wenn du meinst, hormone würden die persönlichkeit nicht (mit)formen oder verändern: denk einmal an die pubertät !
ein hormonschwall überflutet den körper, was nicht nur zu physischen veränderungen, sondern auch zu veränderungen in der persönlichkeit, im wesen der person führt
siehe #35
Das Vehalten ist ein Teil der gebildeten Persönlichkeit, ja, hat das einen Einfluss auf die nicht körperlich/biologisch begründeten Fähigkeiten oder gar Talente?
Muzmuz schrieb:
aufschlussreich war auch ein umstand in manchen israelischen kibbuzim
dort wurden kinder streng geschlechtsneutral aufgezogen
es gab kein vorgelebtes, geschlechtsspezifisches rollenbild
und doch gab es bei den kindern unterschiede
die buben balgten sich herum, die mädchen waren eher kommunikativ
Schönes Beispiel, aber dafür brauche ich keinen Kibbuz, kann ich in jedem Kindergarten beobachten und es besagt auch nichts über die Talente und Fähigkeiten. Ob da die Hormone aus dem Mutterleib noch mitspielen, wage ich nicht zu behaupten, weil im Sandkasten sind die Buben nicht aggressiver als die Mädchen. Vielmehr spiegelt sich da das Verhalten der Müttern dem Kind gegenüber wieder. Aber das sind meine Beobachtungen und natürlich weder repräsentativ noch wirklich richtig begründet.
Muzmuz schrieb:
beim heranwachsen stellten sich aber dann probleme ein, da sie aufgrund fehlender vorbilder bei ihrer persönlichkeitssuche ziemlich orientierungslos waren
Das mag sein, da wage ich nicht zu widersprechen. Oder doch? Haben nicht beinahe alle Pubertierenden Schwierigkeiten, sich zu orientieren? Nur die wenigsten sind bereits so gefestigt, dass sie diese Zeit ganz problemlos überstehen. Kommt bestimmt auch auf die Menge der Hormone an, die da ausgeschüttet werden, auch das ist individuell, da ist der Einfluss aber eindeutig, kommt natürlich auch auf das soziale Hintergrund an (Eltern, Freunde, Lehrer...).
Muzmuz schrieb:
zur zeit läuft, glaube ich, auf arte, eine BBC-reihe über den einfluss der hormone u.a. auf geschlechtsspezifisches verhalten
natürlich gibts da keine endgültigen BEWEISE (hatten wir ja schonf estgestellt), aber nette beispiele, wo indizien, die die theorie bestätigen, anschaulich gezeigt werden
Würde mich interessieren, doch wie gesagt, kein Fernseher und diese Sachen laufen meist am späten Abend (oder?), wo ich nur ungern Andere belästige. Falls du es aber sowieso schaust... ein kurzer Rückblick...
