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Machtkämpfe

Georg

New Member
Registriert
22. Juli 2003
Beiträge
254
In unserer (un) „friedlichen“ Gesellschaft, finden alltäglich unter anderem offene und versteckte Machtkämpfe statt.

Ziel dieser Machtkämpfe in letzter Konsequenz ist:

Die „Dominanz“ des Einen, und die „Unterwerfung“ des Anderen.




Wie definiert Ihr Machtkampf ?

Was bedeutet Machtkampf für Euch ?

Kennt Ihr Beispiele für Machtkämpfe im Alltag ?




Gruß
Georg
 
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Machtkämpfe nerven ohne Ende. Wie Georg schon gesagt hat, entweder Dominanz oder Unterwerfung.
Wenn einem jemand in einer Diskussion seine Meinung aufdrücken will ohne dass man selber zu Wort kommt, bzw. dass die eigene Meinung toleriert wird sondern abgeschmettert, ist aus meiner Sicht ein Machtkampf. Oder wenn jemand immer Recht hat und der andere sowieso keine Ahnung hat so nach dem Motto, das sind so Beispiele.
Ich finde es ganz traurig, dass manche Menschen nicht einfach mal zuhören, egal was der andere sagt. Manche Menschen haben ein nicht so dominantes Auftreten und die werden dann oft von dominanten redeschwingenden Menschen unterdrückt.
Richtig Freude machen m.M. erst Diskussionen, wenn alle sich zu Wort melden und alle einzelnen Meinungen akzeptiert werden.
lG
 
Was ist der Gund für diese Machtkämpfe ?

Machtkämpfe haben viel mit mangelndem Selbstbewußtsein zu tun. Dieses wird natürlich kompensiert.

Hier ist eine Beschreibung aus einem psychologischem Lexikon:

Machtstreben entsteht nach A. ADLER als Reaktion auf die Erfahrung der Machtlosigkeit bzw. Unterlegenheit des Kindes in seiner Ursprungsfamilie. Um diesen Zustand zu kompensieren (s. Kompensation), strebt die Person als Kind und auch noch als Erwachsener nach Sicherung seiner Position und nach Kontrolle über andere.
 
Machtkampf und Dialog

In Bezug auf die Machtkämpfe hier:

Besonders unpassend sind Machtkämpfe in Dialogen. Dialoge haben die Aufgabe des Informationsaustausches und der Wahrheitsfindung. Ein Dialog ist NICHT dazu da, die eigene Meinung auf Deibel komm raus zu dominieren. Dialoge sind nicht der Standort für Platzhirschkämpfe. Platzhirschcharaktere zerstören einen Dialog, der nur zwei Verlierer oder zwei Sieger kennt! Die produktiven Schienen des Dialoges sind die der Wahrhaftigkeit!
Dialoge brauchen das Ego: das SELBSTbewusstsein - aber gleichwertig auch das DUbewusstsein: Man muss sich auf seinen Dialogpartner einstellen, eindenken und einlassen können. Nicht nur Kritik, auch SELBSTkritik ist schwer angesagt. Dann kann ein Dialog fruchtbar geführt werden. :)

Gysi
 
Re: Machtkampf und Dialog

Zitate Georg: >>> Aufeinander zugehen, miteinander reden, versuchen den anderen wirklich zu verstehen, den anderen nicht einengen, versuchen nach konstruktiven Konflikt- bzw. Kompromißlösungen zu suchen, versöhnen.........<<<

>>>Es kommt natürlich auch immer auf das Gegenüber an, wenn ich angegriffen werde, muß ich mich leider verteidigen.<<<

>>> Wie ich schon mehrmals sagte, man muß etwas tun, damit sich die Dinge ändern..... z.B. mehr Miteinander und weniger Gegeneinander......<<<


Hier nun mein Antwort an Georg:

Weiter schreibt Gysi vollkommen richtig, dass nicht nur Kritik, sondern auch SELBST-Kritik angesagt ist, um miteinander einen fruchtbaren Dialog führen zu können. Und ich möchte hinzufügen, um Selbstkritik üben zu können, bedarf es aber der Selbsterkenntnis!


Im Denkforum, habe ich unter – Politik, Philosophie, Kunst > Allgemeines >
Diskussion über das Denkforum und deren Benutzer >
Das Verhalten der User untereinander am 18.08. folgenden Beitrag geschrieben:

„ERKENNE DICH SELBST“.

Von Gotthold Ephraim Lessing wurde das Wort geprägt: „Mensch lerne dich selbst erkennen, das ist der Mittelpunkt aller Weisheit“.

„Erkenne dich selbst“. Diese Aufforderung galt als wichtigste Aufgabe an den nach Wahrheit und Erkenntnis strebenden Suchenden und befand sich an der Stirnseite des 478 v.Chr. vollendeten Apollotempels in Delphi, in dem die Pythia ihre weltberühmten Orakelsprüche verkündete. Das Orakel war eine Lebenshilfe für den Suchenden und sollte ihm, dem hilfesuchenden Menschen, bei der Selbstfindung helfen.

„Erkenne dich selbst“ ist die Aufforderung an jeden Menschen, sich mit seinem „ICH“ auseinanderzusetzen.
In seinem Buch: „Ödipus der Rätsellöser“ hat Thorwald Dethlefsen die Suche des Menschen nach sich selbst interpretiert, und er nimmt die griechische Tragödie als Beispiel dafür, um uns einen möglichen Weg aufzuzeigen, sich aus den Verstrickungen der äußeren Verlockungen zu befreien.
Er schreibt: „Am Ende ist vom äußeren Königtum allein der königliche Sinn geblieben, der durch den Bettler nicht gefährdet, sondern bereichert wird. Der Mensch ist immer beides, König und Bettler, und er ist einseitig und unheil, solange er nicht beides in sich entdeckt und verwirklicht hat.
Der Mensch ist zum Königtum berufen, zum Herrscher über sich selbst, und er ist gleichzeitig ein Bettler, der davon leben muß, was das Schicksal ihm zuteilt.
Seine Sehnsucht geht nach heiligen Hainen, nach dem Sitz eines Gottes. Als Bettler hat er seine wahre Bedürftigkeit entdeckt, weiß er, was ihm zum Heil und zum Glück fehlt, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein“. (Zitatende)

Wenn die Forderung „Erkenne dich selbst“ an uns gestellt wird, ist dies zunächst scheinbar eine einfache Aufgabe, aber wie sieht es in Wirklichkeit aus? Wollen wir uns wirklich selbst erkennen? Wer sucht wirklich die Wahrheit über sich selbst?
Sie könnte erschreckend sein, denn wir sind drei Personen in einer.
Nämlich, einmal wie uns die anderen sehen, einmal wie wir uns selbst sehen und einmal wie wir wirklich sind. Beide Sichtweisen, sowohl die, wie uns die anderen sehen als auch die, wie wir uns selbst sehen, sind sicherlich mit Mängeln behaftet.
Hier beginnt die Schwierigkeit, denn üblicherweise möchten wir unsere vorgefasste Anschauung über uns selbst von unseren Mitmenschen bestätigt haben, und wer uns schmeichelt, ist uns allemal sympathischer als jener, der uns den Spiegel vorhält.

Gern wird davon gesprochen, dass nur die inneren Werte zählen, aber immer wieder wird nur auf die Oberfläche geschaut, dies zeigt sich vor allem in dem Wahn, dass Schönheit und materieller Reichtum das einzig Erstrebenswerte im Leben sind, da wir angeblich nur hier und jetzt leben. Mit dieser Einstellung kann der Mensch aber nur seinen persönlichen Eitelkeiten frönen und zu keiner Reflexion über sich selbst gelangen und zu sich selbst finden.

In Extremsituationen z. B. kommt der Mensch der Erkenntnis wesentlich näher und misst dem bisherigen andere Bedeutungen bei. Leo Tolstoi drückt es so aus:
„Einer, der zum sofortigen Tode verurteilt ist, wird sich nicht um die Vermehrung oder Erhaltung seines Vermögens, auch nicht um seinen guten Ruf, auch nicht um den Triumph seines Volkes über andere Völker, auch nicht um die Entdeckung eines neuen Planeten und ähnliches bekümmern. Er wird aber eine Minute vor der Hinrichtung den Betrübten zu trösten trachten, dem gefallenen Greise auf die Beine helfen, die Wunde verbinden, dem Kinde ein Spielzeug aus-bessern und ähnliches tun.“

All dies muß aber früher geschehen, solange ausreichende Zeit gegeben ist. Wie oft hört man: „Würde ich noch einmal geboren, würde ich alles ganz anders machen!“

Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt:
„Es gibt einen Weg, den niemand gehen kann außer dir. Frage nicht wohin er führt, sondern gehe ihn.“
Die Aufforderung „Erkenne dich selbst“, verlangt aber von mir, dass ich gleichsam aus meinem „ICH“ aussteige und mich von einer höheren Warte aus kritisch betrachten soll, um mein höheres „SELBST“ zu suchen. Denn nur so wird es mir möglich, wenn ich ehrlich bin, mich in etwa so zu sehen, wie mich die anderen sehen.

Nun möchte ich zu einem anderen Aspekt kommen.
Immer wieder hören wir, die Gesellschaft müsse ihr Verhalten ändern, z. B. gegenüber unserer Umwelt, gegenüber der Ablehnung von ausländischen Mitbürgern, gegenüber Andersgläubigen oder Andersdenkenden und es ließen sich beliebig viele Beispiele anführen. Wer ist diese Gesellschaft? Die Gesellschaft sind wir alle, da wir ein Teil davon sind, also jeder Einzelne 1/80.000.000 in unserem Land.
Viele sagen von sich: mich betrifft dies aber nicht. Das mag zunächst subjektiv richtig sein, ob aber dieses Vorurteil einer kritischen Selbstprüfung standhalten kann, muß jeder für sich allein, in den Tiefen seiner Seele, mit dem Senkblei ausloten und ein bekanntes Sprichwort sagt: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“.
Deshalb ist die Selbsterkenntnis die Grundvoraussetzung für die Arbeit am eigenen „ICH“.

Wir wurden von Gott mit dem freien Willen ausgestattet in diese Welt gesandt, in der wir nun gleichsam wie in einem Labyrinth umherirren, um uns hier zu erkennen und zu vervollkommnen; um dann nach einem würdigen und erfüllten Leben den Kreis zu schließen und zu ihm - unserem Ausgang – zurückkehren sollen.

Erkennen heißt: zur Wahrheit vordringen. Auch die Gewissenserforschung der kath. Kirche ist eine Übung, die in diese Richtung zielt, mit der Vorgabe, dass es vor Gott keine Geheimnisse gibt, also ein Verstecken hinter dem berühmten Feigenblatt nichts nutzt.
Hierher gehört der Satz aus der Bibel: „Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge.“ ( Matth. 7.3 ) Um diese Lebenslüge: „Selbsttäuschung“ zu überwinden, wird hier der Einzelne ganz massiv aufgefordert der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, denn nur zu gern baut der Mensch eine Fassade auf, die er vor sich selbst und den Mitmenschen verteidigt.
Nur wer ständig an seinem „ICH“ arbeitet und sich so zum Positiven hin verändert, wird erkennen und erfassen, was unsere Bestimmung hier auf Erden sein kann oder sogar ist.

MfG
J.A.
 
von Nina
Ich finde es ganz traurig, dass manche Menschen nicht einfach mal zuhören, egal was der andere sagt. Manche Menschen haben ein nicht so dominantes Auftreten und die werden dann oft von dominanten redeschwingenden Menschen unterdrückt.
Wir leben leider in einer Ellenbogengesellschaft, und der angebliche Frieden ist nur scheinbar vorhanden.

Ich finde es auch traurig, das es so ist. Siehst Du, da sind wir schon zwei :).

Gruß
Georg
 
Jeder trägt den Frieden mit sich selbst herum und in die Welt ...
... wenn Dir im Außen kein Frieden begegnet, schau mal innen nach ...

... wenn Dir im Außen niemand zuhören mag, schau mal in Dir drinnen nach ...

:)
 
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Hi Gysi,

wie meinst Du das?

Solange Du den Frieden suchst, heißt das doch, dass Du ihn noch nicht gefunden hast ??? :D

Und wie herstellen - in Dir oder im Außen ?

lg daggi
 
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