Hallo Muzmuz und Fortuna!
Muzmuz schrieb:
da gibts ein zitat; weiß leider nicht, von wem
es geht a'la "wenn ich die wahl zwischen einem zufriedenen narr und einem unzufriedenen wissenden hätte, würde ich mich ohne zögern für den narr entscheiden"
da ist etwas wahres dran; nur habe ich nicht die wahl
Wer hat hier die Wahl getroffen?
Diese Frage stellt sich mir hier. Ist es bei dir auch so, dass du gar nicht anders kannst, als immer wieder Fragen zu stellen, wo du mit den bisherigen Antworten nicht zufriedengestellt werden konntest?
Mir geht es jedenfalls so. Die Antworten der Religionen stellen mich nicht zufrieden, weil sie nur Erklärungsmodelle anbieten, dabei aber so tun, als wüssten sie, wer oder was Gott bzw. der Ursprung des Universums ist.
Die Wissenschaft bemüht sich redlich, das Universum zu erforschen, jedoch die Frage nach dem Ursprung kann so nicht beantwortet werden. Hier verliert sich die Wissenschaft in genauso mehr oder weniger phantastischen Geschichten, wie die Religionen.
Muzmuz schrieb:
ist mein leben schöner geworden, als ich herausfand, dass es den weihnachtsmann/das christkind nicht gibt ?
würde ich nicht sagen; aber doch, denke ich, habe ich mich dadurch weiterentwickelt
Mein Leben ist schöner geworden, als ich aufhörte, irgendwelche Geschichten als die absolute Wahrheit zu betrachten. Alles ist relativ, das gilt für alles, was sich erforschen lässt. Alles muss sich auf alles andere beziehen, damit es seinen Sinn hat. Das hat sich aus meiner Beobachtung der Welt herausgestellt. Alle Ableitungen, die über ein definiertes geschlossenes System hinausgehen, sind Spekulationen und beliebige Erklärungen, die so sein können, oder auch nicht.
Die einzige Möglichkeit, etwas als "wahr" anzusehen, ist die innere Gewissheit, dass das, was ich erfahre, mit dem, was in mir angelegt ist, übereinstimmt. Und
das interessiert mich. Woher kommt diese innere Gewissheit, wo ja etwas vorher schon
in mir angelegt sein muss, damit ein Eindruck von außen in mir als Übereinstimmung erkannt werden kann? Ich verstehe
das als Information, die von irgendwoher gekommen ist und die mir quasi eine Vorstellung davon gibt, wohin ich mich selbst entwickeln soll.
(So wie dein inneres Wissen, dass du dich nicht selbst entscheiden kannst, ein zufriedener Narr zu sein, sondern ein unzufriedener Wissender.)
Deswegen hinterfrage ich auch die Erkenntnisse der Wissenschaft. Jeder, auch der gescheiteste Wissenschaftler, geht mit seiner persönlichen Sichtweise an die Dinge heran. Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber vielleicht entdecke ich gerade deswegen - durch eine andere Herangehensweise - ein Detail, das bisher noch nicht betrachtet wurde.
Ein unwissender Narr zu sein ist ja nicht schlecht, aber auch ich kann nicht anders, als mich nicht zufrieden zu geben. Gleichzeitig nehme ich zur Kenntnis, dass nicht alles nur mit Logik erforschbar ist. Die Wege, etwas Neues zu entdecken sind vielfältig. Einordnen und Erkenntnis daraus ziehen geht allerdings nicht ohne Verstand. Aber das stand ja auch nicht zur Debatte.
Fortuna, du erwähnst ein paar Punkte (z.B. Blutspender...), die auf Phänomene hinweisen, die ganz und gar nicht klar sind. Solche Unklarheiten tauchen immer wieder in allen möglichen Wissensbereichen auf. Manche werden einfach wegen Geringfügigkeit ignoriert. Als ob es nicht gerade die Ausnahmen von der Regel wären, die einen Hinweis geben, dass nicht immer alles nach den erforschten Gesetzen abläuft. Warum kann es Ausnahmen geben, wenn das Gesetz sagt, es muss so sein und nicht anders?
Diese kleinen Unstimmigkeiten sind es, wo meine Fragen immer wieder entstehen? Anscheinend kommt es doch auch auf die winzigen Kleinigkeiten an, damit das Ganze funktioniert.
Vielleicht kommt doch noch eine Diskussion zustande, ich würde mich freuen. Denn hier ist zum ersten Mal ein Weg sichtbar, der meinen Überlegungsansätzen ein wenig Hoffnung bietet.
herzlich
lilith