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Friedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht

Darum in Anführungszeichen!
Mutter und die Schwester
-terrorisierten diesen Denker: Jahre!
In "schwesterlicher Treue" gewann sie im Krieg mit -i h r e m-
"Nietzsche und der Krieg"ein Vermögen für -i h r e n- "deutschen Sieg".
Ihr "übermenschlicher" Heros war Benito Mussolini samt ihrem Hitler:
"unserem angebeteten Führer"
Sie wurde als Fälscherin entlarvt:
https://www.diepresse.com/5596622/jedem-sein-nietzsche-die-macht-des-willens
 
Zuletzt bearbeitet:
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Terrorisiert hat ihn die Mutter nicht, auch nicht die Schwester. Letztere war nur etwas ungehalten über seine unterwürfige Zuneigung zur dominanten Lou Salome Anfang der 80er Jahre, über die sich die Geschwister entzweiten. Das, was du ansprichst, passierte ja erst nach dem Tode Friedrich Nietzsches. Sie war die Erbin und hat am Verkauf der Bücher gut verdient, was auch in Ordnung ist. Wem sie hierbei ideologisch nahestand, spielt keine Rolle, denn das ist ihre Privatsache. Fälscherin am Werkbestand, vor allem am "Willen zur Macht", ist sie nicht. In die überlieferten Briefe mag sie korrigierend eingegriffen haben (wen erfreut es schon, nachteilig erwähnt zu werden). Man berücksichtige aber auch, daß sie die meisten Briefe von den Adressaten zurückkaufte, so daß wir heute von Friedrich Nietzsche eine der größten Briefsammlungen überhaupt besitzen. Das wäre ohne das Handeln der Schwester undenkbar. Der "Wille zur Macht" ist von ihr jedenfalls nicht gefälscht worden, was die Forschung aber behauptet. Ich habe selber alle Aphorismen des WzM mit dem Nachlaß abgeglichen. Der Textbestand des WzM findet sich vollständig in Nietzsches Nachlaß.
 
Wem sie hierbei ideologisch nahestand, spielt keine Rolle, denn das ist ihre Privatsache.
Stimmt!
Terrorisiert hat ihn die Mutter nicht, auch nicht die Schwester.
Doch!
War Elisabeths Eifersucht!
was die Forschung aber behauptet
-wird von -anderen- Forschern als Tatsache gesehen.
Halt: jedem das Seine!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist nicht bloße Eifersucht. Diese Lou Salome hat ein sehr wildes und wüstes Leben geführt, war an die 20 Jahre jünger als Friedrich Nietzsche, und hat mit ihm ihr Spielchen getrieben (das berühmte Foto mit der Peitsche). Die Schwester sah, daß ihr Bruder hier ins offene Messer läuft, und hat ihn deshalb gewarnt. Das halte ich für nachvollziehbar.

-wird von -anderen- Forschern als Tatsache gesehen.
Halt: jedem das Seine!
Gerade eben nicht! Denn sofern der "Wille zur Macht" keine Fälschung ist - und das ist er nicht - kann man nicht sagen: jedem wie es ihm beliebt. Das geht einfach nicht!
 
Diese Lou Salome hat ein sehr wildes und wüstes Leben geführt
Dass diese affektierte Person nicht jedermann bevorzugte, ist
nachvollziehbar. Aber, wie das leben schon spielt: "Die Seele
ist ein weites Land"
Und freilich war Elisabeth eifersüchtig: Das Nah-Verhältnis
der Geschwister Nietzsche -seit Kindertagen!- ist bekannt.

Nietzsche hatte sich längst von der kriegerischen Geisteshaltung
distanziert - Sie aber 'verfälschte' bewusst seine Ansicht mit ihrem
"Nietzsche und der Krieg" für ihre nationalsozialistische Gesinnung:
Für ihren finanziellen Gewinn!

Was Du zum Vergleich der verschiedenen Ausgaben WzM schreibst,
mag ja stimmen!
 
Heutzutage würde man sagen, Lou Salome war eine moderne Frau, indem sie ausschweifend gelebt hat. Zum Glück für Nietzsche, hat sie sich gegen ihn entschieden. Er war ihr dennoch verfallen. So spielt halt das Leben.
Nietzsche hatte sich längst von der kriegerischen Geisteshaltung
distanziert
Nie und nimmer! Je älter er wurde, desto kriegerischer war seine Geisteshaltung. Vom deutschen Nationalismus hatte er sich distanziert, nichts sonst.
Sie aber 'verfälschte' bewusst seine Ansicht mit ihrem
"Nietzsche und der Krieg" für ihre nationalsozialistische Gesinnung:
Für ihren finanziellen Gewinn!
Daß die Schwester als Erbin am Verkauf der Nietzsche-Bücher gut verdient hat, ist eben so. Wer soll denn sonst dran verdienen, etwa die Heilsarmee? Ein Buch "Nietzsche und der Krieg" von ihr kenne ich nicht. Sie hat wohl Biographien und ähnliches geschrieben, das haben andere (z.B. Lou Salome) auch gemacht. Biographien sind aber immer subjektiv. Und das Urteil über solcherlei Darstellungen, ist erst recht subjektiv. Jemand, der nicht das darin findet, was er finden will, nennt sie eben einfach "Fälschung".
Was Du zum Vergleich der verschiedenen Ausgaben WzM schreibst,
mag ja stimmen!
Von verschiedenen Ausgaben des WzM spreche ich gar nicht, sondern nur vom Abgleich des offiziellen Nachlasses mit dem kanonischen WzM von 1906, der keine Fälschungen der Herausgeber erbrachte. Die einzige Textsequenz im WzM, die ich nicht im Nachlaß fand, sind zwei Sätze aus dem Aphorismus 212. Ich vermute jedoch, daß sie in irgendeiner Textvariante im Nachlaß vorhanden sind, ich sie nur noch nicht aufstöbern konnte. Die heutige Nietzsche-Forschung hält aber entschieden am Fälschungs-Charakter des kanonischen WzM fest, so daß er als nicht existent gelten solle. Befürworter des WzM werden harsch kritisiert.
 
Heutzutage würde man sagen, Lou Salome war eine moderne Frau, indem sie ausschweifend gelebt hat.
Oberflächliches Verhalten war immer schon "modern"
und egal ob bei diversen Männern oder bei Frauen.
Er war ihr dennoch verfallen.
Stimmt!
Vom deutschen Nationalismus hatte er sich distanziert
Ja!
Je älter er wurde, desto kriegerischer war seine Geisteshaltung
-?

Nietzsche:
"Ich bringe den Krieg. *Nicht* zwischen Volk und Volk: Ich habe kein
Wort, um meine *Verachtung* für fluchwürdige Interessen-Politik
europäischer Dynastien auszudrücken, welche aus der Aufreizung zur
Selbstsucht selbst(üb)erhebung der Völker gegeneinander ein Prinzip
und beinahe eine Pflicht macht."
oder:
"Ihr führt Krieg?
Ihr fürchtet euch vor einem Nachbarn? So nehmt doch die Grenzsteine
weg - so habt ihr keine Nachbarn mehr."

Von verschiedenen Ausgaben des WzM spreche ich gar nicht, sondern nur vom Abgleich des offiziellen Nachlasses mit dem kanonischen WzM von 1906, der keine Fälschungen der Herausgeber erbrachte. Die einzige Textsequenz im WzM, die ich nicht im Nachlaß fand, sind zwei Sätze aus dem Aphorismus 212. Ich vermute jedoch, daß sie in irgendeiner Textvariante im Nachlaß vorhanden sind, ich sie nur noch nicht aufstöbern konnte. Die heutige Nietzsche-Forschung hält aber entschieden am Fälschungs-Charakter des kanonischen WzM fest, so daß er als nicht existent gelten solle. Befürworter des WzM werden harsch kritisiert.

Du hast Dich sehr eingehend mit WzM beschäftigt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitate solltest du immer mit der entsprechenden Quelle angeben, damit man sie auch nachvollziehen kann. Wahrscheinlich hast du sie aus "Gute Zitate". Die geben da auch keine Quellen an. Da muß man vorsichtig sein. Ich habe deine Zitate mal gesucht: Ersteres stammt aus Nietzsches Nachlaß KSA 13:25[1]. Ist also ein sehr spätes vom Dezember 1888. Da spricht er sich generell für den Krieg aus, nur nicht zwischen Volk und Volk. Das Zitat geht nämlich noch weiter. Letzteres Zitat ist aus dem Nachlaß KSA 10:4[79] oder aber 10:5[1] aus seiner mittleren Zeit 1882/83. Kann sein, daß es auch in einem Werk dieser Zeit vorkommt.
In seiner Spät-Philosophie verherrlicht er geradezu den Krieg. Ich will mich da nicht lange dran aufhalten. Das kann man aus seinen späten Büchern entnehmen. Wir sollten nicht vergessen, daß das Thema des Threads "Friedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht" ist. Und ja, ich habe mich mit diesem Werk beschäftigt. Aber vielleicht sind mir einige "Fälschungen" im WzM durch die Lappen gegangen, und könnte mich von jemandem diesbezüglich belehren lassen.
 
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Gestorben ist Nietzsche im Jahre 1900. Im Januar 1889 ist er in den Wahnsinn verfallen. Einen Monat vorher hat er dein erstes Zitat gemacht, sechs Jahre davor das zweite. Am Deutsch-Französischen Krieg hat er als Freiwilliger teilgenommen, in der Hoffnung, daß Bismarck, wie einst Napoleon, nach ganz Europa greifen möge. Nietzsche war damals noch deutscher Nationalist. In seinem Erstlingswerk von 1872 ist das deutlich zu merken. Enttäuscht von Bismarck, daß dieser sich auf Deutschland beschränkte und nicht ganz Europa unterjochte (letzteres hätte Nietzsche sehr gut gefallen), wandte er sich von Deutschland ab und den Franzosen zu. Frankreich hatte immerhin einen Napoleon hervorgebracht. Nietzsches "gute Europäer" sind keine braven "EU-Bürger" von heute, sondern er hätte ein Europa von 1812 befürwortet, unter der Hegemonie einer starken Nation (damals eben der Franzosen). Geläutert vom Krieg war er keinesfalls.
 
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