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Friedrich Nietzsche - Der Wille zur Macht

Batavia

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28. November 2020
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27
Der Wille zur Macht ist ein Gedanke Nietzsches, der zuerst im Zarathustra (1885) erwähnt wird.
Unter diesem Namen sind seit 1901 verschiedene, sich teilweise erheblich unterscheidende Kompilationen, veröffentlicht worden.
Das Werk selbst besteht aus Aphorismen. Nietzsches plante wahrscheinlich vier Bücher, die sich mit dem Willen zur Macht beschäftigen sollten (diese wurden alle in einem Band zusammengefasst):

Der Wille zur Macht
Versuch einer Umwertung aller Werte

Erstes Buch
Der europäische Nihilismus

Zweites Buch
Kritik der bisherigen höchsten Werte

Drittes Buch
Prinzip einer neuen Wertsetzung

Viertes Buch
Zucht und Züchtung

Es enthält grundlegende Ergebnisse von Nietzsches Denken zur Heraufkunft des europäischen Nihilismus, zur geistigen Lage der Deutschen in seiner Zeit, zur Moral- und Religionskritik und zum Entwurf einer neuen Wertsetzung.
Die Deutung des Gedankens des Willens zur Macht ist stark umstritten. Nach Nietzsche ist er ein dionysisches Bejahen der ewigen Kreisläufe von Leben und Tod. Der WzM ist mein Lieblingswerk von Nietzsche.
„Das Wesen des Leben ist, der Wille zur Macht."
Nietzsche
 

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Der WzM ist mein Lieblingswerk von Nietzsche.

Ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn:
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Sämtliche Kompilationen gelten als unhaltbar und verfälschend. Sie sind selektiv, folgen oft nicht den überlieferten Plänen Nietzsches, enthalten Entzifferungsfehler, geben von Nietzsche notierte Exzerpte als Aphorismen Nietzsches aus und enthalten Umstellungen und Zusätze durch die Herausgeber.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wille_zur_Macht
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Ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn:
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Sämtliche Kompilationen gelten als unhaltbar und verfälschend. Sie sind selektiv, folgen oft nicht den überlieferten Plänen Nietzsches, enthalten Entzifferungsfehler, geben von Nietzsche notierte Exzerpte als Aphorismen Nietzsches aus und enthalten Umstellungen und Zusätze durch die Herausgeber.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wille_zur_Macht
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Ja, das stimmt.
Leider wird wahrscheinlich nie ans Licht kommen, was wirklich von Nietzsche stammt und was andere (vor allem seine Schwester Elisabeth) dazugedichtet haben.
 
Da kann ich dich beruhigen. Ich hatte mir mal die Mühe gemacht den WzM, der ja digital im Netz vorliegt, mit der Kritischen Studien-Ausgabe von Montinari (KSA), die ja auch digital im Netz vorliegt und die zitierfähige Ausgabe zu Nietzsche ist, abzugleichen. Das Ergebnis war sehr verblüffend: es sind keinerlei Fälschungen seitens der Herausgeber des WzM (Peter Gast und Elisabeth Förster-Nietzsche) vorhanden, hinsichtlich der Textgestaltung des WzM. Der komplette Text des WzM ist in Nietzsches Nachlaß vorhanden. Keine eigenwilligen Zusätze der Herausgeber oder gar Fälschungen, die ihnen ja gerne nachgesagt werden. Nur die Überschriften der jeweiligen Kapitel sind von Peter Gast eingefügt worden.
 
Ich halte sein Denken grundsätzlich für konfliktreich, wenn es darum geht, Ausgeglichenheit im Leben zu ermöglichen. Er hat seine gestörten Gedankengänge und die Lösung dazu aufgeschrieben, allgemein gültig ist es nicht.
Manche Menschen, insbesondere Jugendliche finden in dem Chaos eine Bestätigung ihrer eigenen Unreife, aber eine gute Lösung für Selbstvertrauen und Eigenverantwortung ist das nicht. Ich bin zu vielen Denkweisen bekannter Philosophen kritisch, denn mir hilft ja nur meine eigene Lebensphilosophie aufzustellen, aber bei Nietzsche bin ich am kritischsten, denn seine Persönlichkeit ist alles andere als ein Vorbild, er kommt mir besessen vor.
 
Ich glaube nicht, daß er "gestörte Gedankengänge" hatte, auch wenn er am Ende in den Wahnsinn verfiel und schon vor seinem Zusammenbruch die Geisteskrankheit ihre Schatten vorauswarf. Er spricht klar und deutlich das aus, was alle denken, nur keiner wagt, offen zu bekennen. Was nicht heißen soll, daß ich mit seiner Philosophie prinzipiell einverstanden wäre. Er war nach meinem Dafürhalten der mutigste aller Philosophen. Mut beweist übrigens auch Batavia, wenn er sagt, der "Wille zur Macht" sei sein Lieblingswerk von Nietzsche, denn dieses Buch gilt in der Forschung als "geächtet", als "unberührbar".
 
... auch wenn er am Ende in den Wahnsinn verfiel und schon vor seinem Zusammenbruch die Geisteskrankheit ihre Schatten vorauswarf.

Ich sehe es anders. Er ist schrittweise ins Unterbewusstsein abgetaucht. Und irgendwann hat er den Point of no Return überschritten - vielleicht, als er das Pferd umarmt hat.
 
Die Mutter und die Schwester pflegten ihn ja erst ab der Zeit des Zusammenbruchs. Davor lebte er einsam und abgeschieden für sich ohne Schwester und Mutter. Die Schwester war zudem derweil in Paraguay und kehrte erst in den 90er Jahren zurück.
 
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Er ist schrittweise ins Unterbewusstsein abgetaucht.
Sein Zusammenbruch war Folge einer Syphilis-Infektion (progressive Paralyse). Der Krankheitsverlauf entspricht auch den typischen Symptomen: Kopf- und Gliederschmerzen, Sehstörungen, sowie wenige Monate vor dem Zusammenbruch plötzliche Schmerzfreiheit im Zusammenhang mit einem Schaffensrausch und Größenwahn. Als Nietzsche im September 1888 nach Turin ging, berichtet er von der plötzlichen Schmerzfreiheit. Ab dieser Zeit muß man ihn für nicht mehr zurechnungsfähig halten. Die Werke dieser Zeit (Antichrist, Ecce homo) sind denn auch dahingehend zu betrachten. Davor hingegen sollte man ihn philosophisch ernst nehmen. Die Notizbücher und Arbeitshefte, die er eigens für den WzM anlegte, schrieb er von Sommer 1884 bis Sommer 1888. Da war psychisch noch alles in Ordnung mit ihm. Also für den "Willen zur Macht" kann man Entwarnung geben: hier schreibt ein geistig gesunder Mensch.
 
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