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Egoismus

Gilbert

New Member
Registriert
3. Dezember 2003
Beiträge
6
Eine Person, deren Handeln ausschließlich ihr selbst dient, wird von anderen Personen nicht diejenige Unterstützung erhalten, die sie sich vielleicht erwünscht. Nach der Schlichten Regel "Wie du mir, so ich dir", werden viele, dieser Person mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit gegenüber stehen.

Und genau hier möchte ich meine Überlegung ansetzen. Diese Tat, der Rücksichtslosigkeit, könnte mir der Zeit zur Gewohnheit werden, wobei sich dann die Frage stellt:

Ist Egoismus ansteckend?

Kann es sein, dass man in einer Gesellschaft, welche mit Ichbezogenheit "überpinselt" ist, selbst dazu neigt, unbewusst, nur eigennützig zu handeln?
 
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Original geschrieben von Gilbert
Kann es sein, dass man in einer Gesellschaft, welche mit Ichbezogenheit "überpinselt" ist, selbst dazu neigt, unbewusst, nur eigennützig zu handeln?
Gewiss kann es sein, dass unsere Gesellschaft mit dem Gebot der Nächstenliebe übergepinselt ist. Der Egoismus ist ein Naturgebot! Nur sind wir, durch Arbeitsteilung und Sippenbindung, auch Gesellschaftswesen. Wir haben gelernt, dass es besser ist, zueinander zu stehen, als sich die Köpfe einzuschlagen. Wir haben gelernt, dass es besser ist, für jeden Einzelnen, miteinander zu stehen und zu arbeiten als gegeneinander. Wenn wir die Nächstenliebe als Solidarität und eine intelligente Verhaltensentscheidung auffassen, und nicht als eine Gottesdirektive, dann werden wir auch ihren Sinn WIRKLICH begreifen. Es ist schöner, sich zu lieben als sich zu hassen. Liebe hat was mit Erkenntnis zu tun, während der Hass noch ein Gefühl auf dem Stand der Unkenntnis ist.

Gysi
 
.. denk ich eher nicht das sich der egoismus ausbreitet.
Es liegt viel näher das die gewisse Person einfach ausgerenzt wird und sich selbts überlassen wird. Während die anderen so weiter amchen wie zuvor
 
Grüß Dich, Gilbert! Schön, dass das Burgenland sich auch zu Worte meldet.


Du zeigst völlig richtig das Bild eines selbstsüchtigen Menschen, der alles, was er tut nur zu seinem Eigennutz tut.Es gibt viele solche.
Das Gegenbild eines Egoisten wäre ein Altruist, ein Mensch, der gar nicht auf seinen eigenen Nutzen schaut.Solche Menschen gibt es - vielleicht.

Ich will nicht wie Gysi einen historischen Abriss der Frage wagen, sondern ihm insoweit Recht geben, dass auch der ärgste Egoist, der denken kann, sich fragen wird, nutzt mein nackter Egoismus mir nur, oder schadet er mir auch.
Und da wird er ganz schnell merken, dass er seine Ziele sehr viel häufiger erreicht, wenn er sie u.a. als sogenannte Sachfragen tarnt.Oder ein anderes Beispiel: jemand schmeichelt jemandem, nicht, weil ihm Liebenswürdigkeit Bedürfnis ist, sondern weil er durch "Stimmungsmache" jenen zu irgendeinem Zeitpunkt als Werkzeug gebrauchen kann.

Auch der altruistischste Mensch findet nicht nur Lohn in der "guten" Tat selbst, sondern er freut sich, wenn sein Ansehen bei den Leuten, auf die er Wert legt, steigt.

Worauf ich hinaus will?

Nun, vordergründig können wir oft gar nicht erkennen, ob wir es mit einem Egoisten oder einem Altruisten zu tun haben.


Und Deine Frage, ob solch egoistisches Verhalten ansteckend sei,kann ich auch nicht ohne Wenn und Abers beantworten.

Wer klug ist, wird dort egoistisch sein,d.h. nur nach Eigennutz handeln,wo er vermutet oder weiß, dass er es mit einem ebensolchen Menschen zu tun hat.

Wer aber allen Menschne gegenüber offen ist, wird das aus oben beschriebenem Grund gar nicht können.

Im Bedarfsfalle agieren - heißt meine Devise.


Baba !

Majanna
 
Du hast recht, Majanna,

wenn die Nächstenliebe nur eine intelligente Lösung wäre, dann wäre sie ausschließlich berechnend. Sie hat auch was mit Gefühl zu tun! Wenn du einem Menschen helfen kannst, und ihn macht das glücklich - dann geht doch dein Herz auf! Aber: Die MACHT der Liebe... Es ist DEINE Kraft, die glücklich macht.
Natürlich: Du liebst auch die Menschen, die DIR gut tun. Das Sich-einander-gut-tun ist eben bindend. Diese Bindung schafft das Gefühl der Liebe.

Danger! Wer diese Funktion erkennt, der kann sie vielleicht auch zwecks Eigennutz vortäuschen wollen (dein Beispiel oben). Aber wer die Liebe im Laufe der Jahre immer besser kennen lernt, dem kann man so leicht kein X für ein U vormachen... Hinhören, hinfühlen... Lebenserfahrung ist ein Wert, den man teilweise auch weiter geben kann...

Gysi
 
Geht es ohne Ehoismus?

Ich habe Eure Beiträge aufmerksam gelesen. Natürlich ist es edler, anderen Menschen Gutes zu tun und sie zu lieben. Aber das erzeugt auch in mir selbst ein gutes Gefühl. Das möchte ich gerne haben und darum tue ich das nächste Mal wieder etwas Gutes.

Vielleicht sieht es uneigennützig aus, aber der "Täter" hat in jedem Fall selbst etwas davon. Ist das nicht auch eine Form des Egoismus? Wenn ich davon ausgehe, dass jede Tat, sei sie auch noch so gut, edel und selbstlos, zumindest auf diese beiden Akteure (den aktiven und den passiven) einen Einfluss hat, so muss ich sagen, dass eine vollkommen unegoistische Tat nicht möglich ist. Sie wird dem Täter zumindest ein gutes Gefühl bescheren.

Vielleicht sollte man zwischen "gutem" und "schlechtem" Egoismus unterscheiden? :confused:

Konfuzi
 
Re: Geht es ohne Ehoismus?

Original geschrieben von Konfuzi
Vielleicht sollte man zwischen "gutem" und "schlechtem" Egoismus unterscheiden? :confused:
Oder: Egozentrik und sozialkompatibler Egoismus... :rolleyes: (naja, der Vorschlag ist wohl mehr ein Scherz...:D )
 
Re: Re: Re: Geht es ohne Ehoismus?

Original geschrieben von Konfuzi
:p :p :p

Aber im Ernst: Altuismus ganz ohne "emotionale Belohnung? Wieviel Egoismus steckt dann darin????
Nicht null Prozent. Da hast du zweifellos recht. :)
 
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...

Egoismus ist mit den Lebewesen dieses Kosmos so
engt verbandelt wie Guanin und Cytosin in der DNA.
Es ist Bestandteil unserer uralten Programierung,
gemacht um uns ein Überleben zu ermöglichen -

als Einzelwesen.

Das wir einmal riesige Gesellschaften kreieren würden,
daran hat man vielleicht nicht hundertprozentig gerechnet.
Aber da wir es aus Gründen der Effizienz doch taten, haben
wir unser Los zu tragen.

Unsere modernen "Stammesgruppen" versuchen es mal
mit harten Gesetzten mal mit der Idee vom "Guten".
Und "Gut" ist es doch nur, wenn es auch Vorteile bringt.
Und wenn dann ein Klumpen von Individuen profitiert,
ist es Gut und Recht. Leider denkt kaum noch einer über
die Bedeutungs-GESCHICHTE dieser Worte nach.

So kann es passieren das sich das "Gute" übe die Zeit
ändert. Bei Adolf Hitler war die Jagd nach Juden gut.
Jetzt ist sie wieder falsch. Auch das "Gute" ist also relativ.
Das Problem des Standpunktes tritt durch die Kurzlebigkeit
der Nachdenkenden auf. Während Staaten meistens mehr
als 100 Jahre leben, abgesehen vom amateurhaften Beispiel
der größenwahnsinnigen dritten Reiches, leben wir leider
öfter weniger als das.

Der Egoismus ist ein INSTINKT. Und umso mehr unser Leben
bedroht ist, umso mehr wird auch bei schwachen Charakteren
hervortreten. Das Tier übernimmt wieder die Geschicke.

Und Mutter Teresa und Buddha?

Sie waren ihrer Zeit voraus. Möglichweise Mutationen die eine
veränderte Persönlichkeitsbildung zuliesen. Vielleicht besondere
Erfahrungen.
Aber das wichtige ist, das sie kaum einer in ihrer Zeit
wirklich verstehen konnte. Wenn alle vor dem Sturm davon-
rennen, warum zu Teufel wennen die da mitten rein?

Eine Art das WESEN der Dinge zu sehen.

Eine Art von Genius.
 
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