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Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Aber dann wäre doch die hier im Forum teilweise deutlich hervortretende Religionsabneignung in einem etwas bizarren Licht zu betrachten, oder?

Ich sehe in diesem Forum aktuell eher eine deutlich hervortretende Wissenschaftsabneigung und schliesse mich damit Miriams Meinung an.

Gruss
Hartmut
 
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AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Dann wäre das Wissenschaften aber doch ein Dogma? Die Wissenschaft wäre eine Art Surrogatreligion, richtig? Sie steht überhaupt nicht zur Debatte.

Aber dann wäre doch die hier im Forum teilweise deutlich hervortretende Religionsabneignung in einem etwas bizarren Licht zu betrachten, oder?

Du hast nicht einmal meine anderthalb Zeilen verstanden:
Dass das Bessere der Todfeind des Guten ist, gilt nicht nur für den Wissenschaft betreibenden Menschen, sondern überhaupt als Grundeigenschaft in der Biosphäre. Ebenso arbeitet jeder Mensch (auch derjenige außerhalb der Wissenschaft) stets und ständig an der Optimierung seiner Umstände. Das denunzierst Du doch auch nicht als pseudoreligiöses Dogma! Aber die Wissenschaft, die Du nach eigenem Bekunden am liebsten zum Stillstand bringen willst, die soll da eine Ausnahme bilden.

Du bist hier bis jetzt jede Erklärung für Deine Aversion gegen die Naturwissenschaften schuldig geblieben.
Was Du aber aufgeschrieben hast, ist wohl dies:
Das Leben soll durch Metaphern "geistig erledigt" werden, konkretes Verstehen, daraus abgeleiteter Technologiefortschritt etc. sind
Dir hingegen zuwider.

Und wenn Dir die Argumente ausgehen, dann holst Du spitzfindige Wortklaubereien anhand einzelner Sätze hervor, ohne zu argumentieren.

So operieren normalerweise Demagogen.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Pispezi schrieb:
Du bist hier bis jetzt jede Erklärung für Deine Aversion gegen die Naturwissenschaften schuldig geblieben.
Was Du aber aufgeschrieben hast, ist wohl dies:
Das Leben soll durch Metaphern "geistig erledigt" werden, konkretes Verstehen, daraus abgeleiteter Technologiefortschritt etc. sind
Dir hingegen zuwider.

Dies bezieht sich auf Anmerkungen von Windreiter.

Pispezi, ich finde es wunderbar die Anmerkungen über die Metapher von Windreiter, nach den schönen Text von Oktoberwind der auch über die Metapher handelt, zu lesen.
Oktoberwind bezieht sich dabei auf ein Zitat von Hannah Arendt - auch sie spricht über die Metapher.
Siehe dazu den Thread über Hannah Arendt (unter "Die Philosophen"). Einen so schönen unfreiwilligen Humor bekommt man selten vorgesetzt.

Langsam gewinne ich den Eindruck, dass ich so etwas wie einen Durchzug hier verursacht habe?

Gruß

Miriam
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Hallo Hartmut

Wenn diese Fragestellung aber von einem kommt, der (wie Prof. Rössler) weder ein Teilchenphysiker ist noch etwas von einem "Schwarzen Loch" versteht, und wenn dieser Jemand mit seiner Unkenntnis Millionen von Menschen in Panik versetzt, dann sehe ich das als arrogant und unerträglich leichtfertig an!

Doch offenbar hat dieser Rössler einen Nerv getroffen, und das ist ernst zu nehmen. Und wie mir scheint, WEISS man es tatsächlich nicht, was passieren wird, bevor das Experiment durchgeführt wurde. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass die Erde morgen (öh, oder wann immer der LHC repariert wurde...) nicht mehr existiert, noch so winzig ist...

Hier auf mangelnde Qualifikationen zu verweisen, halte ich für einen Fehler, auch wenn es sachlich stimmt. Wenn Millionen von Menschen in Panik versetzt werden, so ist diese Panik schon vorher unterschwellig da. Es ist nicht in der Macht eines Einzelnen, eine Panik ganz allein herzustellen.


Natürlich werfen Wissenschaft und Technik auch soziale und psychologische Probleme auf, insbesondere das Problem der Akzeptanz, das eng mit der subjektiven Bewertung von Risiken zusammenhängt. Aber solche Probleme sollten sachlich und nicht in einer Atmosphäre der Hysterie angegangen werden.

Werden sie im Fall des LHC ja auch... wenn ich an andere gerade aktuelle Themen denke - Nichtraucherdiskussion, Klimadiskussion - so finde ich sie geradezu erfrischend sachlich.

grüsse, barbara
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Diese Überschrift (von Miriam) wäre offenbar
ein hervorragender Buchtitel und ist
offensichtlich eine Provokation aller Menschen, die
glauben, etwas zu wissen.

Macht nur w e i t e r so! - Aber wer soll das
alles lesen?

Fragt
Reinhard70
:verwirrt1:verwirrt1:verwirrt1
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Diese Überschrift (von Miriam) wäre offenbar
ein hervorragender Buchtitel und ist
offensichtlich eine Provokation aller Menschen, die
glauben, etwas zu wissen.

Macht nur w e i t e r so! - Aber wer soll das
alles lesen?

Fragt
Reinhard70
:verwirrt1:verwirrt1:verwirrt1

Erste Anmerkung, Reinhard: nein es wäre kein hervorragender Buchtitel, sondern der Titel des Themas benutzt absichtlich den Titel eines sehr bekannten Buches.

Die provokative Note des Themas ist von mir beabsichtigt.

Die Provokation sollte sich aber natürlich nur gegen die Tatsache richten, dass in der letzten Zeit wissenschaftliche Themen bzw. wissenschaftlich begründete Anmerkungen, mit einer regelrechten Feindseligkeit von einigen angegangen werden.

In der Wissenschaft gilt im großen Ganzen nur das Beweisbare. Und auf dieser Basis wird auch diskutiert – es genügt mal ein wenig im Unterforum "Wissenschaft und Technik" zu lesen, man kann es da leicht feststellen.

Die Spiritualität kann nicht herangezogen werden um anstelle des Experiments, der beweisbaren Daten, auf Fragen aus dem wissenschaftlichen Bereich eine Antwort zu geben.
In einem gewissen Sinne, können vielleicht wissenschaftliche Daten die Spiritualität ergänzen oder an diese zusätzliche Fragen stellen.

Es waren aber, hauptsächlich im Thread über die Reinkarnation, wenn man sich erlaubt hat manches zu hinterfragen, sehr befremdende Antworten zu lesen.
Zusammenfassen könnte man diese Antworten mit der Tatsache, dass dabei nie zu lesen war, dass man an die Reinkarnation glaubt, sondern dass man weiß, dass diese existiert.

Wissen ohne Beweise? Eben dies ist nicht zu akzeptieren, wenn man sich nicht im Bereich des Okkulten bewegt.

Für mich persönlich sollte sich auch die Spiritualität nicht in diesem Dunstkreis bewegen, sie tut es auch nicht in den meisten Fällen.

Gruß

Miriam
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Alles klar, Miriam!

Fast alles.

Muss mich jetzt wieder um meine (eigenen)
Bücher kümmern. Sonst wird mit Sein unerträglich
- ohne Leichtigkeit.

Schöne Grüße
von
Reinhard70
:blume1::blume1::blume1:
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Gerade gesehen: im Thread über den LHC, wird nun auch die Kabbala als Erklärung bemüht (Siehe Beitrag #54).

No comment.
 
AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Dass das Bessere der Todfeind des Guten ist, gilt nicht nur für den Wissenschaft betreibenden Menschen, sondern überhaupt als Grundeigenschaft in der Biosphäre.

Das Bessere ist der Todfeind des Guten? Wer bemisst denn, was besser ist, wenn der Mensch mit der Forschung das Bessere und das Gute selbst bemisst und erschafft? Der Mensch. Wenn der Mensch gut ist, ist er dann sein eigener Todfeind wenn er besser sein will als gut?

Oder meinst du "the survival of the fittest"?

Ebenso arbeitet jeder Mensch (auch derjenige außerhalb der Wissenschaft) stets und ständig an der Optimierung seiner Umstände.

Das würde ich so nicht sagen. Nicht jeder strebt stets und ständig nach einer Optimierung. Es gibt genug Menschen die den Status Quo einfach nur erhalten wollen, was aber durchaus auch als eine Optimierung verstanden werden kann.

Aber die Wissenschaft, die Du nach eigenem Bekunden am liebsten zum Stillstand bringen willst...

Ich sehe die Wissenschaft mit kritischen Augen, was jedoch nicht impliziert, dass ich sie zum Stillstand bringen möchte, oder gar abschaffen wollte. Es darf doch wohl die Frage erlaubt sein, warum sie mit durchgetretenem Gaspedal mitten durch eine über sechs Milliarden zählende Menschenmenge fährt und im Wege Stehenden auch noch Ignoranz vorwirft.

Du bist hier bis jetzt jede Erklärung für Deine Aversion gegen die Naturwissenschaften schuldig geblieben.

Nochmal, ich habe keine Aversion gegen die Naturwissenschaften. Ich habe, wenn überhaupt, eine Aversion gegen die Kritikresistenz, die sich mir bei derlei Fragen präsentiert.

Was Du aber aufgeschrieben hast, ist wohl dies:
Das Leben soll durch Metaphern "geistig erledigt" werden, konkretes Verstehen, daraus abgeleiteter Technologiefortschritt etc. sind
Dir hingegen zuwider.

Unser aller Denken findet zu einem großen Teil über Metaphern statt, wenn nicht sogar gänzlich. Das erkenne ich lediglich und nutze es.

Und wenn Dir die Argumente ausgehen, dann holst Du spitzfindige Wortklaubereien anhand einzelner Sätze hervor, ohne zu argumentieren.

Die meisten Argumente haben die Leute doch schon selbst dabei. Das ergibt sich durch den Umstand, dass Begriffe immer in einer Beziehung stehen. Die Beziehung zum Benutzer des Begriffs und die zum Interpretierer. Ein für sich alleine stehender Begriff ist wahrlich hohl. Daher kann man schon mal aneinander vorbei reden, wenn dem Anderen vorgeworfen wird nichts zu sagen zu haben. Ich frage mich manchmal in welcher Beziehung der Begriff zum Benutzer steht und manchmal auch in welcher Beziehung er zu mir steht, will ich ihn für mich interpretieren um für mich dabei eine Erkenntnis zu gewinnen.

Du möchtest dich am Liebsten mit allem Persönlichen außen vor lassen, so interpretiere ich jedenfalls deine Aussagen, doch das funktioniert bei einer auf Beziehung basierenden Begriffswelt nicht so wie du dir das vielleicht vorstellen magst. Jeder benutzte Begriff erhält seine Bedeutung nicht durch die Beziehung die ihm inne wohnt, sondern durch die Bedeutung die ihm gegeben wird. Einer reinen Fachsimpelei kommt daher aus meinen Augen eine fast kollegiale Bedeutung zu, da sie, wie in der Dichtkunst eben Metaphern, Begriffe verwendet, die zwar auf eine Transzendenzebene gehoben, aber erst dann zu deuten sind, wenn sie wieder in eine Beziehung übersetzt wurden. Bei mir ist diese Beziehung der Mensch, bei der Wissenschaftsterminologie habe ich manchmal das Gefühl, dass die Sache selbst diese Beziehung ersetzt. Auf diese Weise entsteht eine Systemimmanenz aber auch größtenteils die Abneigung der Laien was die Wissenschaften betrifft, besonders wenn die Wissenschaft sich auf das Wohl der Menschheit zwar argumentativ bezieht, diese Beziehung jedoch durch die sich präsentierende Begriffswelt in gewisserweise ad absurdum geführt wird. Das Bewusstsein mag dies nicht unmittelbar erfassen, das Unterbewusstsein sehr wohl.

Gerade die nüchterne Betrachtung der Welt und die Suche nach einer Bedeutung die die Welt in sich selbst trägt, und sich dabei nicht als Teil, als beeinflussender Beobachter, zu integrieren, birgt eben den Raum für Missverständnisse, aber auch die Gefahr, in der Welt keinen Sinn zu sehen und über einen Rückschluss sich selbst (oder Anderen) den Sinn zu entziehen. Gerade die Sprache ist ein wesentliches Element zur Sinngebung und des Sinnbeziehens, dessen sollte sich eine Wissenschaft des 21. Jahrhunderts bewusst werden. Von Intelektuellen kann da meiner Meinung nach mehr abverlangt werden, als jenen ängstlichen Laien, die schon allein in dem Begriff "schwarzes Loch" etwas bedrohliches, düsteres erahnen. Das dieses kein Loch darstellt, sondern nur einen berechneten Effekt beschreibt ist wohl der Begriffswelt der Forscher entsprungen und zeigt auch dadurch deren Nähe zur Dichtkunst, zumal es in einem schwarzen Loch auch noch sehr verdichtet zuzugehen scheint :)
 
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AW: Die unerträgliche Leichtfertigkeit der Ignoranz

Gerade gesehen: im Thread über den LHC, wird nun auch die Kabbala als Erklärung bemüht (Siehe Beitrag #54).

No comment.
miriam, du ignorierst, dass sich der thread "Was ist der MENSCH angesichts des LHC?" mit seinem beitrag # 54 im UNTERFORUM "philosophie allgemein" befindet.

ich sehe keinen grund, warum DORT nicht auch solches stehen und ausgedrückt werden dürfte.

scheinbar verwechselst gerade DU immer philosophie mit naturwissenschaften....dies ist beim anstreben einer synthese dieser beiden bereiche nicht weiters schlimm....bei dem wunsch nach der totalen AB-grenzung voneinander aber doch immer wieder sinnstörend, finde ich.

...und wie ich sah, ignoriertest du bei alledem sogar leichtfertig deine eigene aussage, keinen kommentar abzugeben...

sehr überrascht - doch nicht mehr erstaunt
:) kathi

p.s.: hatte eigentlich nicht vor, mich hier einzumischen.
aber diese leichtfertighkeit ignoriere ich schnell mal. ;)
 
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