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Die eigene Vergangenheit

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AW: Die eigene Vergangenheit

Entscheidungen treffen? Ich weiss nichtemal wie das geht, habe ich noch nie gewusst!
Vielleicht stimmt bei mir was nicht?

Du triffst immer Entscheidungen, auch wenn du nichts machst.

Beispiel: Du stehst auf dem Bahngleis. Ein Zug kommt.
Entscheidungsmöglichkeit 1: Du steigst runter - Zug fährt vorbei.
Entscheidungsmöglichkeit 2: Du entscheidest dich, nichts zu tun - rumms. Vitigario sieht etwas anders aus als vorher.

Wie machst du das überhaupt mit dem Posten, wenn du nicht entscheidest?
Wenn du dich schon nicht entscheidest, den PC anzumachen, und diese Seite anzuclicken - macht ja vielleicht deine Frau oder dein Hund für dich - dann musst du immer noch tippen, und keiner sagt dir was, also lauter Eigenentscheidungen, und dann musst du noch auf "antworten" clicken, damit wir mit deinem Posting beglückt werden können.

Und da redet einer davon, dass er gar nicht weiß, wie man sowas macht....
 
AW: Die eigene Vergangenheit

Hallo, ich habe herausgefunden dass man mit seiner eigenen Vergangenheit nichts zu tun hat. Sie ist nicht anderes als der Ablauf kleiner und großer Zuckungen, welche aber letztendlich keine Rolle spielen.
Man sollte seine Vergangenheit, ja am besten sogar sich selber komplett über Bord werfen und versenken. Was meint ihr dazu?

Hallo Vitargio,

Ähnliches habe ich auch herausgefunden: was ich "meine Vergangenheit" nenne, sind meine Erinnerungen, und die sind veränderlich. Was ich "meine Zukunft" nenne, sind meine Vorstellungen, und die sind auch veränderlich. Es sind alles Konstrukte in meiner Vorstellung.
Allerdings sagen sie mir als meine Konstrukte etwas über mich, wie ich hier und jetzt bin. Warum plagen oder erfreuen mich bestimmte Erinnerungen? Warum geht meine Vorstellung immer wieder zu bestimmten Bildern, die ich als "zukünftig" erhoffe oder befürchte? Es kann mir bei der Selbsterkenntnis behilflich sein, wenn ich mich diesen Fragen stelle.

Herzliche Grüße
Marjul
 
AW: Die eigene Vergangenheit

Warum plagen oder erfreuen mich bestimmte Erinnerungen? Warum geht meine Vorstellung immer wieder zu bestimmten Bildern, die ich als "zukünftig" erhoffe oder befürchte?

Bestimmte Erinenrungen plagen Dich weil Du glaubst dass sie Deine Erinnerungen sind. Die Erinnerungen von Elisa Nixda aus Australien plagen Dich nicht da Du denkst: "Sind nicht meine Erinnerungen und kenne ich nicht!"

Es ist wie mit einer Mutter die sagt: "Jedes Kind darf sterben nur meins nicht!"
Du unterscheidest zwischen Deinem Gehirn und dem von Elisa Nixda. Was in Deinem Gehirn vor sich geht ist angeblich wichtig da Du es erlebst. Genauso gut könntest Du aber sagen: "Was in meinem Gehirn vor sich geht ist genauso wichtig oder unwichtig wie jenes indem von Elisa Nixda!"

Eine Mutter sagt: "Mein Kind ist wichtig!"
Es ist wie mit dem Nachbarn der krank wird und es betrifft Dich scheinbar da er/sie nebenan wohnt. Das aber zur gleichen Zeit 80.000.000 andere Menschen auch krank sind geht Dir am A vorbei da Du sie nicht kennst und daher für unwichtig hälst!

Die Erinnerungen sind wie der Nachbar: Weil sie da sind schenkst Du ihnen Bedeutung!

Entscheidungsmöglichkeit 1: Du steigst runter - Zug fährt vorbei.
Entscheidungsmöglichkeit 2: Du entscheidest dich, nichts zu tun - rumms.

Da habe ich leider (oder glücklicherweise?) nichts mit zu tun. Schön wäre vielleicht wenn ich entscheiden könnte, doch leider geht es nicht ... so sehr ich mich auf bemühe!
Ich gehe da mit Albert Einstein welcher zugab nichtemal zu wissen warum er seine Pfeife anzündet ...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die eigene Vergangenheit

Bestimmte Erinenrungen plagen Dich weil Du glaubst dass sie Deine Erinnerungen sind.
Da gebe ich dir Recht. Erinnerungen gehören zur Vorstellung des "Ich".
Das "Ich" meint, es brauche sich selbst, und hält an allem fest ("meine Vergangenheit, meine Zukunft, mein Kind, mein Handeln..."). Dabei finde ich es durchaus entbehrlich.

Herzliche Grüße
Marjul
 
AW: Die eigene Vergangenheit

Da gebe ich dir Recht. Erinnerungen gehören zur Vorstellung des "Ich".

Hallo Marjul und Vitargio,

das finde ich jetzt aber ziemlich crazy, die Erinnerungen als "Vorstellungen" zu bezeichnen! Die Ereignisse sind ja in der Regel real, nur wie das Ich diese Ereignisse erlebt hat, das ist subjektive Interpretation, und da spielen dann sicher Vorstellungen eine Rolle, nämlich die Vorstellung von den Motiven der anderen, warum sie etwas bestimmtes gesagt oder getan haben.
Ob ich etwas Feindliches, etwas Neutrales oder etwas Positives in den Beweggründen des anderen vermute bestimmt die Gefühle, die ich mit einer bestimmten Erinnerung verbinde.

Und an diesem Punkt kann mMn auch die Veränderung ansetzen: an der Überzeugung, mit der wir oft davon ausgehen, die verborgenen Absichten der anderen zu kennen.

Ich glaube, dass man seine Vergangenheit nicht verleugnen muss, kann oder darf, um eine Entwicklung zu mehr Ausgeglichenheit und Lebensbejahung zu ermöglichen.

Wobei ich die Sinnhaftigkeit in bestimmten Situationen bestimmte Erinnerungen zu vermeiden, nicht bestreiten will, von der Fähigkeit sich bewusst abzulenken wünsche ich mir durchaus manchmal ein bisschen mehr
Durchsetzungskraft.

Liebe Grüße von Kaawi
 
AW: Die eigene Vergangenheit

Da gebe ich dir Recht. Erinnerungen gehören zur Vorstellung des "Ich".
Das "Ich" meint, es brauche sich selbst, und hält an allem fest ("meine Vergangenheit, meine Zukunft, mein Kind, mein Handeln..."). Dabei finde ich es durchaus entbehrlich.

Herzliche Grüße
Marjul

Eigentlich brauchst Du garnichts. Nur hat man Dich vom Kindergarten an vollgesabbelt, und nun hast Du das alles im Hirn ...
 
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AW: Die eigene Vergangenheit

Hallo Kaawi und Vitargio,

Kaawi, wie würdest du Erinnerungen denn bezeichnen, wenn nicht als Vorstellungen?
Ich stelle mir das Haus vor, in dem ich als Kind gelebt habe. Es kann sein, dass meine Schwester von demselben Haus ganz andere Vorstellungen hat.

Was ist denn real? Eine Ansammlung von Atomen? Selbst das lässt die Physik heute nicht mehr so stehen. Wahrscheinlichkeitswellen... Durch Vorstellung entsteht "etwas" daraus. Das gilt natürlich nicht nur für die Vergangenheit, sondern für alles.

Vitargio, die Fülle im Hirn kann ich auch selbst erzeugen. Im Kindergarten war ich gar nicht. ;) Es stimmt aber schon, dass die Fähigkeit und wohl Unvermeidlichkeit der Bild-Erzeugung zum Ausnutzen einlädt. Da lagert sich Einiges ab, das von Zeit zu Zeit entsorgt werden muss. Am besten, finde ich, mit dem generellen Befehl: Festplatte leeren! Ob die Ein-bildungen von mir selbst stammen oder von anderen, halte ich für so erheblich nun auch wieder nicht.
Alles ist Illusion. Illusion ist auch nur eine Vorstellung. Nicht-Existenz gibt es auch nicht. --- Festplatte leer ---

Herzliche Grüße
Marjul
 
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