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Das Leben und die Entropie

Verstehe ich nicht! Wenn es einen Urknall gab, also einen einzigen winzigen Punkt der irgendwelche Teilchen aus dem Nichts(?) ausspuckte, dann sind alle diese Teilchen von diesem Zeitpunkt an, auf sich voneinander entfernenden Bahnen unterwegs. Diese können auch niemals miteinander kollidieren. Es sei denn, irgendwas wirkt auf ihre Flugbahn ein, was aber dann schon da gewesen sein muss, denn es kann unmöglich aus dem selben Urknallpunkt entstanden sein. Oder hab ich dabei irgendetwas übersehen?

Es wirkte sicher etwas auf ihre Flugbahn ein, so wie wir uns die Teilchen vorstellen, wie sie sich von einem Punkt aus entfernen. Das ist erstens die elektrische Kraft und zweitens die Gravitationskraft.
Die elektrische Kraft war zu Beginn des Universums noch von größerer Bedeutung als sie es heute ist. Heute hat sich die Materie schon so weit ausgebildet, dass nahezu alle elektrischen Teilchen einen gegenpoligen Partner gefunden haben, wodurch sich positive und negative Ladung kompensieren. Das erklärt auch, warum die beobachtbare Materie fast nahezu elektrisch neutral ist.
Die zweite gewichtige Kraft jedoch, die Gravitationskraft, hat nur eine "Ladung" und konnte sich somit nie kompensieren. Auch wenn sich die Teilchen anfänglich mit enormer Geschwindigkeit voneinander entfernt haben, hat die Gravitationskraft ihren Flug fortlaufend gebremst. Denn die Teilchen, die auf der einen Seite des Urknalls davon flogen, haben die Teilchen auf der entgegengesetzten Seite angezogen und umgekehrt. Was dazu führte, dass die Expansion immer langsamer wurde.

Die Frage, die uns heute beschäftigt, ist, was nun überwiegen wird, die anfängliche Geschwindigkeit oder die Gravitation. Egal, wie die Antwort lauten mag, es ist dennoch sehr verblüffend, wie gut die ganze Sache abgestimmt ist. Wäre die Gravitationskraft ein bisschen stärker, wäre die Materie des Universums wohl schon lange wieder zusammengestürzt. Wäre aber die Anfangsgeschwindigkeit aller Teilchen etwas höher gewesen, wäre alle Materie wohl schon irgendwo im All verschwunden, und es gäbe weder Sterne noch Planeten, geschweige denn Leben.
 
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AW: Das Leben und die Entropie

Die zweite gewichtige Kraft jedoch, die Gravitationskraft, hat nur eine "Ladung" und konnte sich somit nie kompensieren. Auch wenn sich die Teilchen anfänglich mit enormer Geschwindigkeit voneinander entfernt haben, hat die Gravitationskraft ihren Flug fortlaufend gebremst. Denn die Teilchen, die auf der einen Seite des Urknalls davon flogen, haben die Teilchen auf der entgegengesetzten Seite angezogen und umgekehrt. Was dazu führte, dass die Expansion immer langsamer wurde.

Gut. Aber die hohe Fluchtgeschwindigkeit hat den Effekt der Gravitation doch sicher erheblich gemindert, oder? Allderdings, die Menge der Teilchen war sicher auch immens, was mich zu einem weiteren Punkt führt.

Entweder war der Punkt aus dem alles kam, nicht winzig und blieb winzig bis alle Materie aus ihm raus war :), sondern wurde immer größer, evtl. bis er so groß wie das heutige Universum war ;), was aber zu der Überlegung führen könnte, dass der "Knall" noch immer anhält :), oder aber, der Materiestrom versiegte irgendwann langsam, und die letzten Materieteilchen kamen fast ohne Beschleunigung ins Universum und bildeten (weil sie schon mal da waren und eh nichts besseres zu tun hatten :)) den ersten Stern. Das würde auch die Gravitation erklären, welche die restlichen expandierenden Teilchen langsamer werden lässt. Der erste Stern müsste anfangs aber sehr, sehr, also wirklich sehr, sehr groß gewesen sein, zumindest in seiner Anfangszeit. Bis er kollabierte und damit einen zweiten (diesmal ohne Ur:)) Knall initiierte und damit eine Kettenreaktion in Gang setzte, die bis heute anhält. Oder so...
 
Das wird mir nun zu spekulativ. :reden:

Es ist eine meines Erachtens unbegründete Annahme, die Materie oder Energie wäre durch einen Punkt in das Universum gelangt. Wir wissen nicht, was war, bevor sich die Energie so unheimlich schnell ausgebreitet hat.

Ich zumindest nicht ... ich weiß nur, dass ich mich jetzt :baden: gehe und dann :schlaf1:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das Leben und die Entropie

Wir wissen nicht, was war, bevor sich die Energie so unheimlich schnell ausgebreitet hat.

das gleiche wie nachher: KRAFT.
nur mit einem anderen gesicht.

oder mann kann auch "kräftE" sagen. oder energie.
oder auch LEBEN ?

ist dennoch spannend zu hinterfragen, wie das alles funktioniert. wie es "entstanden" ist und wie es sich weiterentwickelt.

liebe grüße
kathi
 
AW: Das Leben und die Entropie

Die Frage, die uns heute beschäftigt, ist, was nun überwiegen wird, die anfängliche Geschwindigkeit oder die Gravitation. Egal, wie die Antwort lauten mag, es ist dennoch sehr verblüffend, wie gut die ganze Sache abgestimmt ist. Wäre die Gravitationskraft ein bisschen stärker, wäre die Materie des Universums wohl schon lange wieder zusammengestürzt. Wäre aber die Anfangsgeschwindigkeit aller Teilchen etwas höher gewesen, wäre alle Materie wohl schon irgendwo im All verschwunden, und es gäbe weder Sterne noch Planeten, geschweige denn Leben.


Hm, laut Wiki wird das Universum sich ewig ausdehnen!


Das prinzipiell mögliche Gegenstück des Urknalls, ein Kollaps des Universums, wird als Big Crunch bezeichnet. Beobachtungen haben allerdings gezeigt, dass die Massendichte im Universum zu gering ist, als dass sie durch ihre Gravitationswirkung einen derartigen Kollaps herbeiführen könnte. Das Universum wird sich vermutlich stetig weiter ausdehnen.



Aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall
 
AW: Das Leben und die Entropie

Hallo Kultus Maximus,

du hast dargelegt, dass der Begriff 'Entropie' in vier Wissensbereichen verwendet wird:

- Thermodynamik (Wärmephysik)
- statistische Physik (molekularkinetische Theorie der Materie)
- Informationswissenschaft
- Wahrscheinlichkeitsrechnung



Der Begriff 'Entropie' mag zwar in verschiedenen Wissensbereichen eine Bedeutung haben und als Masseinheit dienen, aber nur in der Physik gibt es ein Gesetz, dass mit dem Begriff 'Entropie' verknüpft ist!

Gruss
Hartmut

Hallo Hartmut!

Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen, Du hast recht was die mehrheitliche Verwendung des Begriffes Entropie“ betrifft. (= soviel bedeutet wie: Wendung, Umwandlung)

Doch trotz der Assoziation des Wortes, vordergründig als Verbindung mit einem Gesetz aus der Physik, ist das Wort/Wortstamm an sich älter (wie schon im Beitrag Nr.: 107: http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie);

denn würde man mehrheitlich vereinnahmte Worte aus der wissenschaftlichen Disziplin der Rechtswissenschaft als okkupiert akzeptieren, dürften wir kaum noch ein Wort sagen.

Gruß
K. M.
 
AW: Das Leben und die Entropie

Habe ich auch nicht.



Ich schrieb:
"Von mir aus sollen die Medienwissenschaften den Begriff Entropie für ihre Zwecke verwenden..."

Keine Spur von "pachten" eines Wortes.

Hallo Benjamin!

Wenn die Menschen schon nicht frei sein können/wollen, dann wenigstens die Worte, auch ich schließe mich Deiner Toleranz an.

Gruß
K. M.
 
AW: Das Leben und die Entropie

Hallo Hartmut!

Genau das wollte ich zum Ausdruck bringen, Du hast recht was die mehrheitliche Verwendung des Begriffes Entropie“ betrifft. (= soviel bedeutet wie: Wendung, Umwandlung)

Doch trotz der Assoziation des Wortes, vordergründig als Verbindung mit einem Gesetz aus der Physik, ist das Wort/Wortstamm an sich älter (wie schon im Beitrag Nr.: 107: http://de.wikipedia.org/wiki/Entropie);

denn würde man mehrheitlich vereinnahmte Worte aus der wissenschaftlichen Disziplin der Rechtswissenschaft als okkupiert akzeptieren, dürften wir kaum noch ein Wort sagen.

Gruß
K. M.

Hiermit okkupiere ich die (Urheber-)Rechte für
das Wort​
Entropissmus
.
Über die Bedeutung dieses nagelneuen Begriffs
werde ich am Wochenende (eventuell) noch
intensiv nachdenken ... :haare:
Heute ist Freitag. - Aber daraus wird auch wieder nix ...

Gruß
Reinhard
 
AW: Das Leben und die Entropie

Heute ist Freitag. - Aber daraus wird auch wieder nix ...

Gruß
Reinhard
lieber reinhard,
lass doch diesen freitag sich ausdehnen.
und machen, was er machen will.
und andererseits: hol ihn dir mit der gleichen kraftstärke in dein bewusstsein zurück. ;)

zwischen den beiden kräften wirst dann du "hängen".
und in diesem zwischenraum (radnabe) kannst du dich dann ausruhen.
:D
 
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AW: Das Leben und die Entropie

lieber reinhard,
lass doch diesen freitag sich ausdehnen.
und machen, was er machen will.
und andererseits: hol ihn dir mit der gleichen kraftstärke in dein bewusstsein zurück. ;)

zwischen den beiden kräften wirst dann du "hängen".
und in diesem zwischenraum (radnabe) kannst du dich dann ausruhen.
:D

Okay, Kathi! :sekt:
Nebenbei höre ich noch wunderschöne Musik:
http://www.youtube.com/watch?v=YkBU5aM_6zM

:zauberer2
 
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