Doch, natürlich weiß ich, dass du ein Individuum bist. Was hat dich dazu veranlasst zu denken, ich wüsste das nicht? Oder meinst du damit (mit deinem letzten Absatz), dass ich einfach anerkennen sollte, dass wir (da wir individuell sind) alle unterschiedliche Vorstellungen von "gut", "schlecht", "besser" haben und dementsprechend Unterschliedliches anziehend finden?
Ich wehre mich gegen diese inneren Meinungen, weil ich nicht schuldig sein möchte. Es ist irrational, das Gefühl der Schuld, ich weiß das, aber es kommt hoch, wenn ich mich (vom Herzen aus) selbst wertschätze und das Gefühl habe "ich bin gerne ich" oder das Gefühl "Woooow, ich hab so richtig Bock eine größere Version meiner Selbst zu erschaffen!"
Irgendwie glaubt etwas in mir, dass ich, sofern ich nicht ALLE anderen so toll finde, dass ich kein Problem hätte, mit ihnen (theoretisch) die Identität zu tauschen, dass diese "tolle Version", die ich sein möchte, beschmutzt wäre.
Und weshalb kannst du entscheiden was du dir merken willst und was nicht? Richtig - weil du DER CHEF in DEINEM Ich-Bewusstseins-Universum bist.
Ich habe mal gehört, dass es genau genommen nichts Objektives gibt. Du kannst nichts außerhalb von dir wahrnehmen. Wenn man ganz tief in diesen Gedanken reingeht (man muss es wirklich "fühlen"), dann versteht man, dass etwas nicht existiert, sofern es sich nicht in dem eigenen Gewahrsein befindet. Das lässt sich dadurch "belegen", dass du nichts benennen kannst, was nicht in deinem Gewahrsein existiert, aber trotzdem existiert. So könnte man sagen, dass durch dich das gesamte Universum und alles, was du dir sonst noch vorstellen kannst, möglich gemacht wird. Das ist wahr und falsch zugleich, weil du ohne die vorherige Existenz von etwas, dieses etwas nicht in dein Gewahrsein ziehen könntest. Jedoch existiert dieses Etwas nur dadurch, dass du ihm gewahr bist. Das erinnert mich an die Quantentheorie...hab das nie ganz gecheckt, aber da ging es auch darum, dass die Quanten vom Beobachter abhängig sind.
Deswegen hast du auch das absolute Recht "nein" zu etwas zu sagen. Eigentlich ist es ein Wunder, dass so viele Universen, welche in den Individuen entstehen, gleichzeitig existieren und auch noch miteinander interagieren können.
Was meinst du mit "ich-bin-du Sekte"? Meinst du damit, dass Esoteriker oft predigen "alles ist eins"?
Würde mich interessieren, ob du das meinst oder doch noch etwas anderes!
Dein Kompliment hatte ich nicht ganz verstanden, tut mir leid. Ich hatte eher rausgehört, dass du denkst, mir würde ein tiefes philosophisches Verständnis für etwas sehr Essentielles fehlen. Diesbezüglich kannst du gerne versuchen mich aufzuklären. Und das mit dem "sich am eigenen Ich-Bewusstsein laben" hatte sich auch nicht so nett angehört, weil genau das ja meine Angst ist, also zumindest indirekt. Wenn du das allerdings so siehst, dass ich das tue, ist das okay, schließlich hast du ein Recht auf deine Meinung.
Du wirst es mir gleich sagen.
Falls Du mich meinen solltest und nicht meinen Vorredner: Ich hab das Gefühl, Dir ein Kompliment gemacht zu haben.
Das entscheide ich selbst, was ich mir merken will und was nicht.
Warum wehrst Du Dich dagegen und lässt sie nicht einfach zu ?
Hat diese Sorge der Überheblichkeit schon einen erfreulichen Dämpfer bekommen?
Gerade deshalb habe ich die Sorge, dass Du einer "Ich bin Du"- Sekte auf den Leim gehen könntest....test...test...
Ich glaube zu wissen, davon denken zu dürfen, dass ich ein Individuum bin und Du das in deinem Kollektivwahn "eines nicht anders können" einfach nicht wahr haben willst.
Bernies Sage (Bernhard Layer)