Jene Redewendung Ich bekomme das Bild nicht mehr aus meinem Kopf! Steht in Beziehung zu dem, was der französische Linguist und Semiotiker Ferdinand de Sausurre in dessen Werk „Die Natur des sprachlichen Zeichens“ versucht hat, auszudrücken. Dieser ordnete der sprachlichen Umschreibung sowie dem bezeichneten Gegenstand an sich keine echte Bedeutung bei, da hierzu bereits „fertige Vorstellungen, die schon vor den Worten vorhanden waren“ walten. Sehr vereinfacht wiedergegeben unterscheidet dieser zwischen dem sprachlichen Lautbild und der kognitiven Vorstellung zu einem Gegenstand, welche wiederum losgelöst vom Gegenstand selbst, so erst durch die zwischenmenschliche Kommunikation entstehen würden.
Ähnliches zum kognitiven Bildbegriff in der Semiotik finden wir bereits bei Platon, und zwar in dessen Höhlengleichnis, wo dieser die Idee zum Ursprung allen menschlichen Wahrnehmens erhebt; denn dieser versteht unter einer Idee ein ideales Objekt, das dem Menschen aber aufgrund seines eingeschränkten Wahrnehmungsapparates nicht wahrhaftig zugänglich ist. In der realen Welt könne der Mensch sodann lediglich nur Abbilder dieser Idee wahrnehmen, wobei die wahre Gestalt desselben (ungeachtet dessen Natur) demselben aber verborgen bleibt.