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Bilder als Angebot zur Wahrnehmung

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Jene Redewendung Ich bekomme das Bild nicht mehr aus meinem Kopf! Steht in Beziehung zu dem, was der französische Linguist und Semiotiker Ferdinand de Sausurre in dessen Werk „Die Natur des sprachlichen Zeichens“ versucht hat, auszudrücken. Dieser ordnete der sprachlichen Umschreibung sowie dem bezeichneten Gegenstand an sich keine echte Bedeutung bei, da hierzu bereits „fertige Vorstellungen, die schon vor den Worten vorhanden waren“ walten. Sehr vereinfacht wiedergegeben unterscheidet dieser zwischen dem sprachlichen Lautbild und der kognitiven Vorstellung zu einem Gegenstand, welche wiederum losgelöst vom Gegenstand selbst, so erst durch die zwischenmenschliche Kommunikation entstehen würden.

Ähnliches zum kognitiven Bildbegriff in der Semiotik finden wir bereits bei Platon, und zwar in dessen Höhlengleichnis, wo dieser die Idee zum Ursprung allen menschlichen Wahrnehmens erhebt; denn dieser versteht unter einer Idee ein ideales Objekt, das dem Menschen aber aufgrund seines eingeschränkten Wahrnehmungsapparates nicht wahrhaftig zugänglich ist. In der realen Welt könne der Mensch sodann lediglich nur Abbilder dieser Idee wahrnehmen, wobei die wahre Gestalt desselben (ungeachtet dessen Natur) demselben aber verborgen bleibt.
 
Ich komme zurück zur Wahrnehmung: Die ist sehr subjektiv. Der Eine sieht in dem Bild eine schöne Abendstimmung, der Andere sieht den Stern, der Dritte entdeckt vielleicht das Haus im Vordergrund und der Vierte bemerkt, dass das Bild über seine Begrenzung hinausgeht! Das wäre die materielle Betrachtung.
Es gibt aber auch noch die immaterielle, die Bedeutungsebene. Hier sind Symbole und Ähnlichkeiten wichtig. Der Stern (in diesem Fall war es Jupiter) symbolisiert Glück. Eine Landschaft steht für die seelische Befindlichkeit. Das Haus bedeutet Heimat und Schutz.
Und nun das Hinausgehen aus der Begrenzung....das lasse ich mal offen, damit jeder es selbst herausfinden kann.
 
Ich komme zurück zur Wahrnehmung: Die ist sehr subjektiv.

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Bei dessen Betrachtung folgt nach dem ersten Blickkontakt die geistige Verarbeitung der Bildaussagen unter Einbeziehung der Bilddetails; und die spätere Erinnerung daran. Diesen mehrstufigen Prozess nennt man Bildverstehen, wobei dem Wahrnehmungsangebot im Gehirn und im Bewusstsein eine sinnvolle Bedeutung zugeordnet wird. Damit ist ein Bild sowohl ein optisches Muster, wie eben auch eine geistige Erfahrung. Damit bedeutet ein Bild zu verstehen keinen Transport von Bildinformationen zum Betrachter, sondern es ist eher ein geistiger, aktiver und gezielter Vorgang eines Rezipienten. „Information durch Bilder ist immer von uns gemachte Information.“
 
Dem stimme ich zu!
Das Bild entstand nicht durch Überlegungen. Es war einfach ein schöner Ferienabend in der Provence.
Dass ich ihn malte, zeigt aber meine "Resonanz" oder "Betroffenheit" d.h. etwas in mir reagierte. Ich meine, es war das Unbewusste.
Das Unbewusste möchte bewusst werden. Es folgte das Deuten, was ja von mehreren Möglichkeiten eine subjektive auswählt.

Mit dem leuchtenden Objekt hinter den Pappeln ist wohl der Stern gemeint.
Ich geb mal meine Interpretation aus: Es wird dunkel, das Rationale verschwindet, das Unbewusste kriegt die Oberhand. Der Stern überstrahlt das Tageslicht. Ich darf auch das Unbewusste gelten lassen...
 
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Sehr achtsam!! Es ist das Dorf mit seinem Kirchturm - jetzt hast Du subjektive Deutungsarbeit :cool:
 
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