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Bibel - die Kunst ihrer Übersetzung

Die Kultivierung war aber schon viel früher sagen die Wissenschaftler heute auch.

Es gab auch vorher Gewalt, aber die Stämme gingen sich aus dem Weg, wenn sie sich begegneten. Mir leuchtet nach wie vor die Theses Maturanas ein, dass, mit der Vorstellung, als Mensch habe man ein Vorrecht vor anderen Lebewesen, aus Jagdwerkzeug Waffen wurden. Die Bedeutung von Gewalt hat sich gewandelt, das meine ich mit "Kultivierung", aus dem Töten aus Überlebenszweck wird das Morden im Dienste der eigenen privilegierten Stellung in einer als hierarchisch vorgestellten Weltordnung im patriachalen Denken der Sesshaftigkeit.
 
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Natürlich nur unter der gottgewollten Führung ihres Ehemannes. :D

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, zu meinen, man müsste den Inhalt des Buches, welches man liest auch glauben. Man wird nicht automatisch zum Kommunisten, weil man Karl Marx liest und nicht zum gläubigen Christen, indem man die Bibel liest.
Ich habe sie fast ganz gelesen (damals hatte ich viel Zeit ;)), ohne sonderlich gläubig zu sein.

Das AT ist eine ziemliche Räuberpistole, unlogisch, widersprüchlich - und teils brutal.
Aber es gibt auch faszinierende Texte darin, deren Weisheiten oder Poesie sperrig sind und sich nicht gleich erschließen. Und bei denen man sich fragt, warum sie überhaupt drin sind in der Bibel. Das Hohelied Salomon (erotisch) oder das Buch Kohelet (nihilistisch) etwa.
Interessant ist dann, wenn man an gläubige Zeitgenossen gerät und diese Schriften erwähnt.
Die tun dann so, als gäbe es die Texte nicht oder sie sie nicht kennen würden. Hohelied Salomon, Buch Kohelet? Das kenne ich nicht, wo soll das stehen? Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf.

Mein Mann hat andere Interessen (z.B. Sprachen lernen)
Jeder hat halt seine Freiräume! :)

Karl Marx verstehen wir aber beide leicht, weil (Turbo)Kapitalismus nicht unser Ding ist.

Die Bibel ist so überschichtet, da haben nur Romantiker und Träumer einen Genuss daran. :p:D
Salomon sein Reich wurde vergrößert um verklärt auf sein Wirken als Herrscher für den naiven Leser wirken zu können. Dichtung und angebliche Wahrheit im Dienste s-einer brutalen Herrschaft! (Kinderkacke!) :D:cool:

Karl Marx hat Bestand!
 
.....Das ist das "alte Lied" der Widersprüchlichkeit: diejenigen, die "den Inhalt der Bibel" kennen, sind in der Masse "nicht gläubig" und diejenigen, die "den Inhalt nicht kennen" glauben an das, was sie "nicht kennen"! Und ja, in der "Bibel zu lesen" hat auch für den "Nichtgläubigen" seinen Reiz!.....

meint plotin

Reiz ja, schon aus der Geschichte heraus. ;)
 
Es gab auch vorher Gewalt, aber die Stämme gingen sich aus dem Weg, wenn sie sich begegneten. Mir leuchtet nach wie vor die Theses Maturanas ein, dass, mit der Vorstellung, als Mensch habe man ein Vorrecht vor anderen Lebewesen, aus Jagdwerkzeug Waffen wurden. Die Bedeutung von Gewalt hat sich gewandelt, das meine ich mit "Kultivierung", aus dem Töten aus Überlebenszweck wird das Morden im Dienste der eigenen privilegierten Stellung in einer als hierarchisch vorgestellten Weltordnung im patriachalen Denken der Sesshaftigkeit.

Nicht nur Jagdwerkzeuge in der Steinzeit sondern auch für Technik.
Die Mär, der Steinzeitmensch war dumm hat keinen Bestand mehr.
Auch Handel wurde schon immer betrieben und somit auch sexuelle Vermischungen von Gruppen.
Friedlicher waren sie sicherlich, da die Gruppen kleiner waren als heute und weil das Gold noch keine so religiöse Bedeutung hatte. Der Glanz des Goldes kam mit dem Priester! :cool:
 
Mir ging es mehr darum, Prinzipien von Schriftreligionen aufzuzeigen, die mehr oder weniger alle gemeinsam haben.
Von den 13 Paulusbriefen gelten auch nur 7 als authentisch, das lies sich seit ca. 1800 mit der historisch-kritischen Textanalyse zeigen.

Das hat aber seitdem klerikale Autoren selbst in der neueren Zeit nicht davon abgehalten, ihre Schäfchen mit Erklärungen bei der Stange halten, die diese Erkenntnisse zu umschiffen versuchen. Eine davon ist die sog. Sekretärshypothese: Paulus, als vielbeschäftigter Mann, beschäftigt eben einen Sekretär, der in seinem Namen Texte verfasst, die aber durch Paulus selbst autorisiert wurden. Und daher ergäben sich dann die inhaltlichen und stilistischen Unterschiede.

Die Leute schielen bei der Bibel immer auf die Übersetzung, aber das ist nur ein Teil der möglichen Missverständnisse.
Schrieb jemand z.B. um 1760 über ein "gemeines, niederträchtiges Frauenzimmer", dann war damit eine "unverheiratete Dame, die geselligen Umgang mit den niederen Volksschichten pflegte" (Walter Jens) gemeint. Heute wäre das eine Art Beschimpfung!
Wenn also, in rund 250 Jahren, in unserer eigenen Sprache, in unserer eigenen Kultur die Bedeutung einer Formulierung quasi in ihr Gegenteil verkehrt werden kann - wie ist dann mit Texten umzugehen aus einer anderen Sprache, einer anderen Kultur und mit einem Abstand von 2.000 Jahren und mehr?

Zumal es schwer ist, wirklich von einem "Original" zu sprechen. Was wir haben, das sind Kopien von Kopien von Kopien von Kopien. Die Kanonisierung der Bibel, welche Texte also in sie gehören und welche nicht, zog sich bis zum Jahr 400 hin und war bis zum 16. Jh. "an den Rändern porös". Bis heute bestehen diesbezüglich konfessionelle Unterschiede zwischen Katholiken, Orthodoxen und Protestanten.
Und die Apokryphen werden offiziell als nicht der Bibel zugehörig angesehen, so auch das Thomasevangelium. Allerdings kenne ich einen Bischof, der das für authentisch hält.
So ist das Wort "schlecht"früher einfach als schlicht bezeichnet worden,der Einfalt wegen:clown2:
Also so schlecht wie ich bin,bin ich auch:brav:
 
.....Das ist das "alte Lied" der Widersprüchlichkeit: diejenigen, die "den Inhalt der Bibel" kennen, sind in der Masse "nicht gläubig" und diejenigen, die "den Inhalt nicht kennen" glauben an das, was sie "nicht kennen"! Und ja, in der "Bibel zu lesen" hat auch für den "Nichtgläubigen" seinen Reiz!.....

meint plotin
Es juckt schon,ich:baden:
 
Nicht nur Jagdwerkzeuge in der Steinzeit sondern auch für Technik.
Die Mär, der Steinzeitmensch war dumm hat keinen Bestand mehr.
Auch Handel wurde schon immer betrieben und somit auch sexuelle Vermischungen von Gruppen.
Friedlicher waren sie sicherlich, da die Gruppen kleiner waren als heute und weil das Gold noch keine so religiöse Bedeutung hatte. Der Glanz des Goldes kam mit dem Priester! :cool:
Ja,Gold schenkt sich selber:clown2:
 
Der Inhalt der Bibel will gleich eines psychiatrischen Wahnsinns, extrem brutal und höchst menschenverachtend klingen, während andererseits sie von Liebe spricht. Es ist ein widersprüchliches, ja, perverses Pendeln der Empfindungen des verzweifelt nach Sinn suchenden Lesers zwischen den schlimmsten horrorartigen Gewaltbeschreibungen und hingebungsvoller Liebe.
Kann bei soviel Widersprüchlichkeit es denn wirklich wahr sein, dass die Verantwortlichen für den Inhalt und ihrer Zusammenstellung es so als rechtens und selbstverständlich gehalten haben oder waren sie so einfältig, es nicht bemerkt zu haben? Das will doch absurd erscheinen! Oder sie verbirgt in sich ein Geheimnis - und wie es bei Geheimnissen ist, sie hausieren nicht.
Das Bewusstsein verändert sich; was aus dem einstiger Zeiten kommt, will das heutige etwa wie eine Fremdsprache erst erlernen müssen. Wird heutiges Bewusstsein ohne dies auf ein damaliges geworfen, kann ein Verständnis nicht entstehen.

Bewusstseinsveränderungen lassen sich an den großen und kleinen kulturellen Hinterlassenschaften wie an den ägyptischen Pyramiden erkennen. Heute würde es uns nicht einfallen, solche Bauwerke und schon gar nicht in dieser riesenhafte Größe zu bauen. Auch manch’ Steine sind so riesengroß, dass es für die heutige Zeit unmöglich nachzuvollziehen ist, wie diese einst nur hätten transportiert werden können.
 
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