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Beweis - Begründung - Fundamentalismus

Könntet Ihr bitte wieder zum Thema kommen ? Gibt es Eurer (werten) Meinung nach einen Zusammenhang zwischen Beweis, Begründung und Fundamentalismus ? Hängt Fundamentalismus unbedingt mit Religion zusammen ?

sorry, Zeili.
das da oben mußte ich aber noch los werden.
viele Leute sehen in einem sonnigen frühlingsmorgen mit grünenden bäumen, blühenden Blumen und villeicht noch Glockengeläut aus der Ferne
einen Beweis für Gott.
Die Katastrophen als Begründung für den strafenden gott (geschehen beim Tsunami) anzusehen, ist dann wohl schon ein Indiz für Fundamentalismus. :)

meint Claus
 
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Claus schrieb:
Die Katastrophen als Begründung für den strafenden gott (geschehen beim Tsunami) anzusehen, ist dann wohl schon ein Indiz für Fundamentalismus. :)
Vorausgesetzt, Du meinst hier einen religiösen Fundamentalismus, würde ich sehr gerne eine positivere Auslegung für die Naturkatastrophen lesen. Ein höherer Plan ist ja auch nicht gerade tröstlich.
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Gilt nur für Gottgläubige: Wenn wir Gott als moralische Instanz ansehen, müssen wir ihm schon zubilligen, dass er belohnt und bestraft. Wie die jüngsten Ereignisse um den Prozess in Sachen Seilbahnunglück am Kitzsteinhorn zeigen (zur Erinnerung: niemand wurde schuldig gesprochen; ohne einen Toten näher gekannt zu haben, war auch ich empört über dieses Urteil), erwarten wir ja auch Strafen von unseren (irdischen) Instanzen.
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Danke jedenfalls Dir und allen anderen, bei denen ich mich noch nicht bedankt habe, für Deine (Eure) Beiträge zum Thema, in welche Richtung sie auch gehen. Das soll jetzt nicht heißen, dass keine weiteren Beiträge mehr erwünscht sind.

Liebe Grüße

Zeili
 
Muzmuz schrieb:
ja, ich habe es auch so gemeint, dass fundamentalismus nicht an religion gebunden ist

wie der duden auch politische grundsätze anführt, halte ich jegliche grundsätze dafür in frage kommend

Hallo Muzmuz,

ich kann Dir nicht zustimmen, wenn Du meinst, dass für Fundamentalismus jegliche Grundsätze in Frage kommen. Z.B. habe ich den Begriff "Fundamentalismus", der m.E. negativ belegt ist, noch nicht im Zusammenhang mit der Wissenschaft gehört oder gelesen. Die Wissenschaft stützt sich auf solide Fundamente: Fakten und jederzeit reproduzierbare Zusammenhänge (Gesetze). So etwas ist mit dem Begriff "Fundamentalismus" gewiss nicht gemeint.

Und wenn Du ein Haus mit soliden Fundamenten baust oder besser bauen lässt, dann hat das auch nichts mit Fundamentalismus zu tun.

Gruss
Hartmut
 
Hartmut schrieb:
Hallo Muzmuz,

ich kann Dir nicht zustimmen, wenn Du meinst, dass für Fundamentalismus jegliche Grundsätze in Frage kommen. Z.B. habe ich den Begriff "Fundamentalismus", der m.E. negativ belegt ist, noch nicht im Zusammenhang mit der Wissenschaft gehört oder gelesen. Die Wissenschaft stützt sich auf solide Fundamente: Fakten und jederzeit reproduzierbare Zusammenhänge (Gesetze). So etwas ist mit dem Begriff "Fundamentalismus" gewiss nicht gemeint.

Und wenn Du ein Haus mit soliden Fundamenten baust oder besser bauen lässt, dann hat das auch nichts mit Fundamentalismus zu tun.

Gruss
Hartmut

hallo,
was bestimmte worte bedeuten, und was der durchschnittsbürger damit assoziiert, kann sehr unterschiedlich sein
im heutigen sprachgebrauch assoziiert man fundamentalismus mit religion, und mit dem islam im speziellen
das aber nicht, weil das wort fundamentalismus dies bedeutet, sondern weil diese ganz spezielle form des fundamentalismus uns zur zeit beschäftigt
ich habe fundamentalismus auch noch nicht im zusammenhang mit naturreligionen, mit buddhismus oder überhaupt anderen religionen gehört/gelesen
in letzter zeit nur im zusammenhang mit dem islam und mit dem judentum
bezieht sich das wort fundamentalismus dann nur auf diese zwei religionen ?
ich glaube nicht....

viele begriffe sind positiv oder negativ belegt (z.b. patriotismus positiv, nationalismus negativ), was aber eher an den auswirkungen des beschriebenen begriffes liegt als am begriff selbst
so kann es durchaus sein, dass im vatikan das wort "orthodox" eher negativ belegt ist aufgrund der querelen zwischen der katholischen kirche und den orthodoxen
da aber der normalbürger kein problem mit der griechisch- oder russisch-orthodoxen kirche hat, ist für ihn der begriff eher wertneutral
durch den terror in jüngerer zeit hat bei uns alleine schon der begriff "islam" einen negativen beigeschmack
dies aber auch die bedeutung des wortes zurückzuführen halte ich nicht für richtig

selbst die wissenschaft stützt sich auf nicht hinterfragbare prinzipien, z.b. das prinzip der logik
die logik ist die fundamentalste basis der wissenschaft...ohne logik würde das gesamte wissenschaftliche gebäude zusammenkrachen
die wissenschaft setzt also für ihre betrachtungen, folgerungen, zusammenhänge, etc...die logik voraus, diese wird in ihren auswirkungen beobachtet und beschrieben, aber nicht hinterfragt (analog zu religionen setzen gott voraus, sehen in diversen beobachtung sein tun, und in gewissem sinne wird gott auch beschrieben)

lg,
Muzmuz
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Muzmuz! ich mische mich wieder ein:

Nach dem Kantschen Denkmodell - ich weiß schon, dass die modernen Naturwissenschaften - v.a. die Neurobiologie - vieles des Kantschen Modells in Frage stellt, das auch muss -: also: nach dem Kantschen Modell könnte man als wissenschaftlich fundamentalistisch alle a-priorie Aussagen bezeichnen. Ich tue das halt mal.

Auf jeden Fall sind diese Fundamentalismen im Menschen zu finden. Es ist die Art und Weise, der sich der Mensch ( das transzendentale Ich - nach Kant) seines Gegenübers, der Welt ( dem Ding an sich -nach Kant) nähert.

Kant nennt das die Formen des transzendentalen Ichs - a priori ( also nicht mehr hinterfragbar - und damit eben fundamentalistisch) - Hier setzt ja auch die moderne kantkritik an.

Wir leben in der steten Anschauung von Raum und Zeit. Dieses ermöglicht uns mittels der Verstandeskategorien , von denen die wichtigsten Substanz ( das unabhängig von unserem Ich existierende Gegenständliche, also auch wir selbst als evolutionäres Wesen ) und Ursache sind.

Und die Logik - welche immer auch gemeint ist) sind die a priori ablaufenden Vorgänge, die es uns erlaubt, Schlüsse zu ziehen.Diese Regeln sind formalistisch als Abstrakta darstellbar. - off topic: ich behindere mich in meinem philosophischen Interesse immer selber, weil ich eben Logik ( das heißt die Denkregeln ) nie gelernt habe. Das bleibt in der Regel den Fachphilosphen überlassen.



Insofern kann ich mich Hartmut anschließen, wobei Du, Muzmuz sicher Recht hast, alltagssprachlich verbinden wir den Begriff Fundamentalismus eben mit religiösen ( evetuell auch chauvinistischen) Inhalten.


frdlg
Marianne
 
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jetzt sind wir wieder im Dualismus :reden:

Marianne
Kant nennt das die Formen des transzendentalen Ichs - a priori ( also nicht mehr hinterfragbar - und damit eben fundamentalistisch) - Hier setzt ja auch die moderne kantkritik an.

also

LEMMA ist orthodox (politisch korrekt) und wird nicht hinterfragt (wird in einer Diskussion verschwiegen)

AXIOM wird gewählt (es wird definiert) und dann wird logisch gefolgert (die Theorien werden auf ihre Tauglichkeit geprüft)

louiz30
Scilla, kann es dann auch sein, dass das Problem nicht an der Theorie liegt, sondern an den Voraussetzungen, die wir an einen Beweis, wie zum Beispiel die Existenz Gottes, stellen?

genau!
eine gute Theorie kann fast alle Beobachtungen, Phänomene erklären
beweisen kann sie nichts

muzmuz
ein beweis beantwortet die frage "ob...?"
eine begründung die frage "warum...?"

... kurze Antwort

ziesemann
Beweis ist stets rational. Eine Beweisführung muss im Prinzip von jedem, der sich derselben Mittel bedient wie der Beweisende, nachvollziehbar und ergo nachprüfbar sein.

Begründung gibt eine Ursache für einen Vorgang, ein Verhalten an. Eine solche kann auch im emotionalen Bereich liegen, z.B. Mord aus Eifersucht.

... mit anderen Worten
 
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