PhilippP
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- 8. April 2003
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AW: bekannte philosophische FRAUEN ? *Philosophinen* ?
Hallo chrismartin,
wenn man Philosophie als definiertes (oder zumindest prinzipiell definierbares) Programm (bspw. Epistemologie) versteht, dann ist - so meine Vermutung - dafür immer eine Setzung notwendig: man nimmt also an, dass etwas, das uns fraglich und klärungsbedürftig erscheint (in diesem Falle die Philosophie selbst), aus diesen und jenen Gründen so und so und nicht etwa anders ist.
Dabei stellt sich jedoch immer die Frage, von wo aus jene Definition/Sichtweise ausgeht, was diese Setzung (oder das Kriterium) eigentlich legitimiert, ob und unter welchen Bedingungen eine Legitimation überhaupt sinnvoll oder möglich sein kann. Dieser Bestimmungsprozess greift sich also sozusagen (und konsequenterweise) selbst an.
Dabei kann es durchaus sein, dass bisherige Bestimmungskriterien sich ändern und durch neue ersetzt werden. Aber heißt das nicht auch, dass es problematisch ist, die Philosophie als eine bestimmte Methode zu definieren? Auch wenn ich nun feststelle, dass die Philosophie prinzipiell prämethodisch angelegt sein muss, resp. die jeweils durchdachteste (Denk-)Methode repräsentiert, so ist das offensichtlich ebenfalls nicht unproblematisch, da ich damit wiederum eine Setzung zum obersten Prinzip erkläre und jene damit einen (Denk-)Bereich dogmatisch abschließt, der möglicherweise die Lösung für konkrete Probleme enthält.
Ich sehe zwar ein, dass philosophisches Denken konkret und präzise erfolgen sollte, dass der Denker seine Gedankengänge vermittelbar und also klar und zugleich möglichst tiefgreifend gestaltet, aber das ist doch auch zureichend als ungefähre Verhaltensweise zu charakterisieren, ohne darauf gleich einen Methodenzwang begründen zu wollen.
Anders gesagt: wie das philosophische Denken konkret erfolgen soll, das ist womöglich immer schon im präreflexiven Vermögen des Denkers begründet und jede Antwort auf diese Frage, die von sich behauptet, eine eindeutig bestimmbare zu sein, wäre mit dem Umstand konfrontiert, dass sie zirkulär anmutet.
Was ich damit andeuten möchte: das reflexive Ausweisen von Bestimmungen ist vielleicht und sehr wahrscheinlich ein wichtiger Aspekt der Denkmöglichkeiten, die sich uns bieten. Aber gerade deshalb sollte man sich meines Erachtens mit vorschnellen Bestimmungen zurückhalten und eben nicht selbst simplifizierte (ungenügend differenzierte) Sichtweisen propagieren.
Als Beispiel:
Philosophie ist Epistemologie ("wissenschaftliche Methodologie") und alles andere ist bloßes esoterisches Sinnieren und Meditieren.
Ich finde, dass solche Darstellungen der eigenen (rational orientierten) Idee dessen, was Philosophie sein könnte (sollte), in keinster Weise entsprechen.
Beste Grüße,
Philipp
aber "philosophie" hat eben nicht nur ein ziel, sondern auch einen weg, eine wissenschaftliche methodologie. alles andere ist meditation, mönchtum, besinnliches sinnieren, sinnsprüche austauschen, kalendersprüche schreiben, esoterik, etc.
das ist eben das grundproblem mit dem begriff "philosophie": er wird völlig verschieden verstanden. wenn man in ein buchbeschäft geht und unter "philosophie" sich die bücher anschaut... da sind 80% eben KEINE philosophischen bücher.
Hallo chrismartin,
wenn man Philosophie als definiertes (oder zumindest prinzipiell definierbares) Programm (bspw. Epistemologie) versteht, dann ist - so meine Vermutung - dafür immer eine Setzung notwendig: man nimmt also an, dass etwas, das uns fraglich und klärungsbedürftig erscheint (in diesem Falle die Philosophie selbst), aus diesen und jenen Gründen so und so und nicht etwa anders ist.
Dabei stellt sich jedoch immer die Frage, von wo aus jene Definition/Sichtweise ausgeht, was diese Setzung (oder das Kriterium) eigentlich legitimiert, ob und unter welchen Bedingungen eine Legitimation überhaupt sinnvoll oder möglich sein kann. Dieser Bestimmungsprozess greift sich also sozusagen (und konsequenterweise) selbst an.
Dabei kann es durchaus sein, dass bisherige Bestimmungskriterien sich ändern und durch neue ersetzt werden. Aber heißt das nicht auch, dass es problematisch ist, die Philosophie als eine bestimmte Methode zu definieren? Auch wenn ich nun feststelle, dass die Philosophie prinzipiell prämethodisch angelegt sein muss, resp. die jeweils durchdachteste (Denk-)Methode repräsentiert, so ist das offensichtlich ebenfalls nicht unproblematisch, da ich damit wiederum eine Setzung zum obersten Prinzip erkläre und jene damit einen (Denk-)Bereich dogmatisch abschließt, der möglicherweise die Lösung für konkrete Probleme enthält.
Ich sehe zwar ein, dass philosophisches Denken konkret und präzise erfolgen sollte, dass der Denker seine Gedankengänge vermittelbar und also klar und zugleich möglichst tiefgreifend gestaltet, aber das ist doch auch zureichend als ungefähre Verhaltensweise zu charakterisieren, ohne darauf gleich einen Methodenzwang begründen zu wollen.
Anders gesagt: wie das philosophische Denken konkret erfolgen soll, das ist womöglich immer schon im präreflexiven Vermögen des Denkers begründet und jede Antwort auf diese Frage, die von sich behauptet, eine eindeutig bestimmbare zu sein, wäre mit dem Umstand konfrontiert, dass sie zirkulär anmutet.
Was ich damit andeuten möchte: das reflexive Ausweisen von Bestimmungen ist vielleicht und sehr wahrscheinlich ein wichtiger Aspekt der Denkmöglichkeiten, die sich uns bieten. Aber gerade deshalb sollte man sich meines Erachtens mit vorschnellen Bestimmungen zurückhalten und eben nicht selbst simplifizierte (ungenügend differenzierte) Sichtweisen propagieren.
Als Beispiel:
Philosophie ist Epistemologie ("wissenschaftliche Methodologie") und alles andere ist bloßes esoterisches Sinnieren und Meditieren.
Ich finde, dass solche Darstellungen der eigenen (rational orientierten) Idee dessen, was Philosophie sein könnte (sollte), in keinster Weise entsprechen.
Beste Grüße,
Philipp
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