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Atheismus und seine Folgen sowie jene die hätten sein können

AW: alle Atheisten

Was ist wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass die Natur sich selbst geschaffen hat ?

Die Natur - mit allen ihren organischen und anorganischen Elementen - ist aber da, das leugnen ja nicht einmal eingefleischte (ich schrieb absichtlich nicht "überzeugte") Atheisten. Ist in diesem Fall ein höheres Wesen nicht geradezu logisch ?

Dieses höhere Wesen wird dann Gott, Schicksal, Vorsehung, Allah oder sonstwie genannt.

Hallo Zeilinger,
in er Monotheistischen Weltanschauung, wird dieser Kosmos aus dem nichts (!) erschafen (fur die Monotheisten gibt es eine eine Schöpfung aus dem Nichts).

Im gegenteil glauben die Polytheisten, dass das Universum ungeboren ist. Die Polytheisten glauben, dass dieser Universum keinen Anfang hatte, sondern ist das "Alles" (pan), er besteht vor allem und ist ewig und unsterblich (also kann das Universum nicht Gottes Schöpfung sein). Das Universum wird vom "Theos synistas" ("Logos", "Weltseele" usw.) regiert, und wirkt wie "immer lebendes Feuer, das nach Massen auflamt und nach Massen verlöscht".
Abbildung (Ergebnis) des "Weltgesetzes" ist das sichtbare Universum (so wie wir es sehen und verstehen), akt und handlungen des vielfältigen "Einen", sind die anderen Götter.

Fur die Polytheisten sind die Götter "Naturkräfte" ("Naturenergien"), Symbole, Ideen und Werte. Sie können nicht die gesetze (der Natur) verletzen, denn dann tun sie sich "selbstschaden", sie tun sich selbstwidersprechen oder "selbstvernichten".
Als Asklepios (Sohn des Apollon) einen Toten wieder zum Leben erweckte, schleuderte Zeus einen Blitz auf Asklepios und tötete ihn (weil er sonst die Gesetze der Natur weiter verstösst hätte). Deshalb steht (für die Polytheisten) keiner über dem Gesetz, weder Gott noch Mensch !
 
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AW: alle Atheisten

Aber das ist der wesentliche Einwand:
Niemand kann, wenn er solche Erfahrungen macht, entscheiden, ob er jetzt "von oben" angesprochen wird, oder ob er einer "Gehirnprojektion, Halluzination..." unterliegt. Das ist prinzipiell unmöglich.
Du willst - legitim - wieder einmal einen Beweis für Gott (und damit auch für die Möglichkeit eines Zwiegespräches mit Gott); nun habe ich aber weder ein Foto noch eine Tonbandaufnahme dafür; Du kannst mir das glauben oder auch nicht; willst Du es mir gar nicht glauben, kann nach meinem Ermessen nur ein Neid auf diese meine Erlebnisse dahinterstehen (was selten wer gerne zugibt).

Gott für mich eine logische Folgerung: wo sollte alles herkommen, vor allem, wer hat die - für alles Leben auf der Erde notwendigen - Gesetze der Schwer- und der Fliehkraft eingerichtet ?

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: alle Atheisten

Hallo Zeilinger,
in er Monotheistischen Weltanschauung, wird dieser Kosmos aus dem nichts (!) erschafen (fur die Monotheisten gibt es eine eine Schöpfung aus dem Nichts).

Im gegenteil glauben die Polytheisten, dass das Universum ungeboren ist. Die Polytheisten glauben, dass dieser Universum keinen Anfang hatte, sondern ist das "Alles" (pan), er besteht vor allem und ist ewig und unsterblich (also kann das Universum nicht Gottes Schöpfung sein). Das Universum wird vom "Theos synistas" ("Logos", "Weltseele" usw.) regiert, und wirkt wie "immer lebendes Feuer, das nach Massen auflamt und nach Massen verlöscht".
Abbildung (Ergebnis) des "Weltgesetzes" ist das sichtbare Universum (so wie wir es sehen und verstehen), akt und handlungen des vielfältigen "Einen", sind die anderen Götter.

Fur die Polytheisten sind die Götter "Naturkräfte" ("Naturenergien"), Symbole, Ideen und Werte. Sie können nicht die gesetze (der Natur) verletzen, denn dann tun sie sich "selbstschaden", sie tun sich selbstwidersprechen oder "selbstvernichten".
Als Asklepios (Sohn des Apollon) einen Toten wieder zum Leben erweckte, schleuderte Zeus einen Blitz auf Asklepios und tötete ihn (weil er sonst die Gesetze der Natur weiter verstösst hätte). Deshalb steht (für die Polytheisten) keiner über dem Gesetz, weder Gott noch Mensch !
Danke, homer; danach bin ich wohl ein Monotheist.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: alle Atheisten

Du willst - legitim - wieder einmal einen Beweis für Gott (und damit auch für die Möglichkeit eines Zwiegespräches mit Gott); nun habe ich aber weder ein Foto noch eine Tonbandaufnahme dafür; Du kannst mir das glauben oder auch nicht; willst Du es mir gar nicht glauben, kann nach meinem Ermessen nur ein Neid auf diese meine Erlebnisse dahinterstehen (was selten wer gerne zugibt).

Gott für mich eine logische Folgerung: wo sollte alles herkommen, vor allem, wer hat die - für alles Leben auf der Erde notwendigen - Gesetze der Schwer- und der Fliehkraft eingerichtet ?

Liebe Grüße

Zeili


Nein, nein, Zeili, ich will von Dir keinen Beweis Gottes oder seiner Wirkungen, weil ein solcher Beweis nicht möglich wäre, auch wenn Gott tatsächlich existent wäre.

Ich wollte nur ausdrücken, dass Du Dich in der Gefahr der Selbsttäuschung befindest, weil Du ja im Gebet diese Aussagen mit Deinem Gehirn "empfängst".
Und ob in den "veränderten Bewusstseinszuständen", die beim Beten offenbar auftreten können, Dein Denkapparat etwas "von außen aufnimmt", oder aber etwas "aus sich heraus erzeugt, das so aussisht", ist in meinen Augen unentscheidbar.

Und, Du kannst es mir glauben:
Ich will Dir Deine Erfahrungen nicht madig machen, bin auch nicht neidisch darauf - wie gesagt, ich hatte auch schon so eigenartige Erfahrungen, im Zusammenhang mit autogenem Training, das etwas sehr wertvolles ist.
Ob ich da aber "aus höherem Grund" solche Erfahrungen hatte, oder "aus innerem Grund", wage ich nicht zu entscheiden.

Dass ich hier versuche, mit Dir darüber zu diskutieren, hat bei mir nur den Drang nach besserem Verstehen, Erkennen als Grund.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: alle Atheisten

Ich wollte nur ausdrücken, dass Du Dich in der Gefahr der Selbsttäuschung befindest, weil Du ja im Gebet diese Aussagen mit Deinem Gehirn "empfängst".
Und ob in den "veränderten Bewusstseinszuständen", die beim Beten offenbar auftreten können, Dein Denkapparat etwas "von außen aufnimmt", oder aber etwas "aus sich heraus erzeugt, das so aussisht", ist in meinen Augen unentscheidbar.
Eines meiner Mottos (oder Motti), pispezi, ist nach wie vor: "Lebensqualität ist, möglichst oft an etwas Gutes, Schönes oder Nützliches glauben zu können" - und so betrachtet sehe ich da keine Gefahr, weder für mich noch für meine Umwelt.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: alle Atheisten

Eines meiner Mottos (oder Motti), pispezi, ist nach wie vor: "Lebensqualität ist, möglichst oft an etwas Gutes, Schönes oder Nützliches glauben zu können" - und so betrachtet sehe ich da keine Gefahr, weder für mich noch für meine Umwelt.

Liebe Grüße

Zeili

OK, das ist ein Argument. Was Dir hilft, ist für Dich richtig, da gehe ich gerne mit.

Liebe Grüße, pispezi :zauberer2
 
AW: alle Atheisten

In den wenigen Fällen, in denen ich bis jetzt betete, schon, frankie; Details dazu werde ich aber nicht einmal im engsten Kreis und schon gar nicht im Internet bekanntgeben. Das musst und sollst Du verstehen.

Weißt du, vielleicht redet Gott deshalb nicht mit mir, weil er fest davon überzeugt ist, dass ich gut ohne seine Hilfe zurechtkomme. Dass ich von alleine weiß, was gut und böse ist. Dass ich von alleine einen Sinn in meinem Leben finde.

lg Frankie
 
AW: Atheismus und seine Folgen sowie jene die hätten sein können

Mir ist heute morgen ein interessanter Gedanke gekommen. Ich bin natürlich nicht so vermessen zu behaupten ich wäre der Erste mit diesem Gedanken aber ich poste trotzdem mal, es erscheint mir diskutierenswert.

Ich muss allerdings ein wenig ausholen. Ich bin in der DDR aufgewachsen und zwar atheistisch. Religion fand bei uns schlicht nicht statt. Nicht zu Hause, nicht bei Freunden, nicht in der Schule, nicht später in der Lehre. Ich kann mich nicht an irgendwelche religiös gefärbte Berichte in Zeitungen oder Fernsehen erinnern, höchstens an das obligatorische Ormi-et-Orbi zu Ostern vom Papst (oder wie man das ausspricht).

Die DDR war ein säkularer Staat. Dieses Detail unterschied sie zwar nicht von der Bundesrepublik, allerdings - hier kommt wieder die typisch deutsche Gründlichkeit zu Tage - haben unsere "Gründerväter" den Säkularismus wortwörtlich genommen und jegliche Religion aus der Öffentlichkeit getilgt, sie war zwar nicht in dem Sinne verboten aber eben auf die reine private Ebene beschränkt. An irgendwelche öffentliche Prozessionen kann ich mich nicht erinnern, wenn es sie gab, dann wenn überhaupt, eher auf dem Land und dann ist davon auch nirgends berichtet worden.

In der Realität war es aber so, dass Menschen, die sich öffentlich zu ihrer Religion bekannten als Aussätzige behandelt worden sind, ähnlich wie heute in der BRD Linke behandelt werden. Man hatte einfach einen schlechten Stand, wenn man das tat. Ein berufliches Weiterkommen war damit sogar weitgehend ausgeschlossen.

Diese Politik wird dazu geführt haben, dass der Grossteil der Eltern ihre Kinder atheistisch erzogen hat, wohlwissend, dass sich eine religiöse Erziehung von Kindern nicht verbergen lassen würde. In meiner Klasse (24 Schüler) gab es lediglich eine Schülerin, die religiös war.

Aber zurück zu meiner Erkenntnis von heute Morgen. Ich habe irgendwie von meiner Mutter geträumt und bin durch irgendwas geweckt worden wesewegen ich mich noch daran erinnere. Der Traum an sich ist uninteressant. Interessant ist, was mir danach aufgefallen ist, nämlich, dass mein Kopf voller lehrreicher Sprichwörter für alle Lebenslagen ist, die ich offenbar von meiner Mutter eingeimpft bekommen habe. Bislang hatte ich immer geglaubt, dass es sich bei all den Sprichwörtern um alte Bauernweisheiten handele.

Es stellt sich nun heraus, dass die allermeisten dieser Sprüche die Worte von Jesus Christus sind, oftmals 1:1 in der Bibel nachlesbar, der Grossteil in der Bergpredigt.

Das finde ich überaus frappierend. Meine Mutter hat mir "christliche Werte" beigebracht, ohne Christus. Unter christliche Werte verstehe ich hier: die Moral Jesu, also Nächstenliebe, Selbstlosigkeit, Hilfsbereitschaft, die andere Wange hinhalten und dergleichen; aber nicht Glauben oder Religion an sich.

Wenn ich das nun durchdenke, so könnte ich mir vorstellen, dass das nicht nur bei mir so war, sondern in meiner ganzen Generation, zumindest bei einem Grossteil, ebenso wie der Generation davor, der meiner Eltern.

Meine Hypothese ist, dass durch diese vom Staat erzwungene atheistische Erziehung mit heimlicher Unterschiebung christlicher Werte genau die Art Weltanschauung und Einstellung entstanden ist, die dazu geführt hat, dass unsere "Revolution" 1989 friedlich verlaufen ist. Überhaupt die Idee, eine Revolution könne friedlich sein, kam meines Wissens erst '89 auf (ich mag mich hier aber irren).

Ich gehe in dieser Hypothese sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, dass, wenn eine solche Art der Erziehung auf der ganzen Welt seit 3 oder mehr Generationen stattgefunden hätte, wir heute eine weitgehend friedliche Welt hätten. Meine Tochter könnte dann heute in Ramala Archäologie studieren, es gäber immer noch Hunderttausende Amerikaner im Irak, allerdings als Touristen, und unser aktueller Bundeskanzler hätte einen Migrationshintergrund.

Was meint Ihr zu dem Gedanken?




gruss, xcrypto

PS: Mein Betreff ist falsch, nach Atheismus müsste noch stehen "in der DDR", eventuell kann das ein Admin bitte korrigieren, ich scheine das nicht zu dürfen. Dankesehr.

Xcrypto,

Ich halte deine These schlicht für Bullshit.

Ein ERZWUNGENER Atheismus mit HEIMLICH untergeschobenen christlichen, also religiösen Werten, kann niemals eine friedliche Weltanschauung schaffen.

"Erzwungen" und "Frieden" gehen schon mal nicht zusammen, und dann noch das Spiel mit dem Verbotenen, das man hochoffiziell bekämpft, dessen Werte man aber unter dem Tisch an die nächste Generation weitergibt - das ist ja sooo fortschrittlich und zukunftsweisend...

Ich meine, ihr hattet einfach Glück, es hat sich weltpolitisch so ergeben.

Der Papst würde ja sagen, es war Gottes Sieg über den Atheismus, aber ich bin nicht der Papst.

Träum ruhig weiter.
Was Besseres kannst du ja doch nicht.
 
AW: alle Atheisten

Weißt du, vielleicht redet Gott deshalb nicht mit mir, weil er fest davon überzeugt ist, dass ich gut ohne seine Hilfe zurechtkomme. Dass ich von alleine weiß, was gut und böse ist. Dass ich von alleine einen Sinn in meinem Leben finde.

lg Frankie
Das halte ich ohnehin für möglich, frankie, und sicher ist er sehr froh darüber, weil er ohnehin mit den Asozial-Herrschsüchtig-Kriegslüsternen (die ja wohl kaum auf dem richtigen Weg sein können) und natürlich mit den Hungernden und sonstigen Gründen Verzweifelten und Leidenden genug zu tun hat.

Liebe Grüße

Zeili
 
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AW: Atheismus und seine Folgen sowie jene die hätten sein können

...denn der Mensch ist nicht wegen der Religion so schlecht, wie er manchmal ist, sondern "an sich" (wegen der Abstammung aus dem Tierreich eben).
Es gibt nur eine Ausnahme: "reine" Religionskriege. Sowas ist aber, glaube ich, selten, denn die Religion wird meistens nur als Deckmäntelchen für reine Machtinteressen verwendet.
Eine bedeutsame Ausnahme bilden aber wohl die islamistischen Terroristen.

So einfach sehe ich das nicht. Sicher ist der Mensch manchmal "an sich" schlecht, aber darüberhinaus...
Vielleicht kennst du den Spruch:
"Mit oder ohne Religion gibt es gute Menschen die gute Dinge tun, und böse Menschen die böse Dinge tun. Damit aber gute Menschen böse Dinge tun bedarf es der Religion."

Ich möchte das mit dem Patriotismus ergänzen. Was bewegt z.B. einen Amerikaner dazu, um die halbe Welt zu fliegen um dort einen ihm fremden Menschen zu erschiessen. Ein Tier tötet nicht aus Rache oder Hass - um auf deine Abstammung zurück zukommen.
In einen Krieg zu ziehen sehe ich nicht als Natur des Menschen. Weiter glaube ich, dass wir Menschen eine innere natürliche Moral haben, die sinnlosen Töten verhindert- bzw. verhindern würde, wenn nicht etwas diese Moral außer Kraft setzt. Und da kommt der Patriotismus sowie die Religion ins Spiel.
Der erwähnte US-Soldat ist wahrscheinlich in erster Linie durch den Patriotismus angetrieben. Die Piloten des 11. Septembers eher von der Religion. Aber spätestens nach dem ersten Mord wird auch der US-Soldat versuchen seine Tat durch Religion zu rechtfertigen - zumindest vor sich selbst - bzw. wird er versuchen Vergebung in der Religion zu finden. Was wiederum zeigt, dass wir Menschen von naturaus wissen, dass soetwas Unrecht ist.

Wenn du von dem Schlechten der Menschen sprichst, sollte dir klar sein, dass der Mensch oft schlechter ist als die meisten Tiere. Ich kenne keine Tierafrt, die so energisch versucht sich selbst auszurotten...
 
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