solipsismus
Solipsismus (von lat. solus ipse, ich allein), die Auffassung, daß allein ich und meine Bewußtseinszustände existieren (metaphysischer S.) oder daß ich und meine Bewußtseinszustände die einzigen Größen sind, die wirklich erkannt werden können (erkenntnistheoretischer S.). Die Bezeichnung ‹metaphysischer S.› wird oft polemisch gegen die Auffassung anderer verwendet, die damit widerlegt werden soll. Der Gedanke, der beiden Formen von S. eigen ist, ist der, dass jede Erkenntnis der Wirklichkeit in Erfahrungen begründet werden muss, die in dem Sinn unmittelbar, sicher und privat sind, als allein die Person, die die betreffenden Erfahrungen gemacht hat, direkten Zugang zu ihnen hat. Die Erkenntnis der Wirklichkeit wird so auf Sinneseindrücke oder Bewusstseinsinhalte reduziert, die nur die einzelne Person haben kann. Das einzige, was wirklich existiert, ist das, was sicher erkannt werden kann - und das einzige, was sicher erkannt werden kann, sind die privaten Sinneseindrücke. Alles andere, z. B. anderes Bewusstsein und die Existenz materieller Dinge ausserhalb meines Bewusstseins, sind problematische Größen. Descartes führte das S.-Problem in die moderne Philos. ein, auch
wenn er schließlich den S. verwarf. Die engl. Empiristen Locke, Berkeley, Hume und Russell näherten sich mit mehr oder weniger Enthusiasmus dem S. Carnap wählte das Eigenpsychische als Grundlage seines Konstitutionssystems, das er methodischen S. nannte. - Ein Anhänger des S. wird Solipsist genannt.
Philosophielexikon/Rowohlt-Systhema
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Ich bleibe beim Katholizismus.
Zeili