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Angst und ihre Abwehr

rotegraefin

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28. März 2009
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8.415
Hab doch keine Angst. Eine häufige Aufforderung die ich als Kind zu hören bekam. So wurde ich schon zur Lüge erzogen. Eine Selbstverleugnung von der Kirche sehr gefördert und alles schwer verwirrend.
 
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AW: Angst und ihre Abwehr

Hab doch keine Angst. Eine häufige Aufforderung die ich als Kind zu hören bekam. So wurde ich schon zur Lüge erzogen. Eine Selbstverleugnung von der Kirche sehr gefördert und alles schwer verwirrend.

ja, "hab' doch keine Angst" heißt in Wirklichkeit so viel wie "hab' selber keine Ahnung". Leider übersetzt einem das als Kind niemand...

Der Rote Baron
 
AW: Angst und ihre Abwehr

ja, "hab' doch keine Angst" heißt in Wirklichkeit so viel wie "hab' selber keine Ahnung". Leider übersetzt einem das als Kind niemand...

Der Rote Baron

In der Tat das übersetzt einem niemand. Ich hab es selber immer als massive Aufforderung verstanden selber stark und tüchtig sein zu müssen. Schutz, Trost und Verständnis gab es für die anderen nicht für mich. Dafür war ich zu böse und dieses Böse sein durfte niemand entdecken, denn sonst würde ich vernichtet oder hätte die Vernichtung verdient.

meint:schaf:rg
 
AW: Angst und ihre Abwehr

In der Tat das übersetzt einem niemand. Ich hab es selber immer als massive Aufforderung verstanden selber stark und tüchtig sein zu müssen. Schutz, Trost und Verständnis gab es für die anderen nicht für mich. Dafür war ich zu böse und dieses Böse sein durfte niemand entdecken, denn sonst würde ich vernichtet oder hätte die Vernichtung verdient.

meint:schaf:rg

Aggressivität ist nicht böse, sondern Ausdruck von unzerstörbarem Lebenswillen selbst in einer lebensfeindlichen Umgebung unter schrecklichen Bedingungen. Aggressionen können aber in blinde Zerstörungswut umschlagen, wenn sie zur einzigen Energiequelle werden, sie machen dann blind für die schützenden Kräfte und richten sich sogar gegen diese. Diese lassen sich aber nicht zerstören oder vertreiben, schützen auch weiter, wenn es der "Schützling" nicht merkt.

Soviel zu den Irrtümern der Lieblosen.
 
AW: Angst und ihre Abwehr

Aggressivität ist nicht böse, sondern Ausdruck von unzerstörbarem Lebenswillen selbst in einer lebensfeindlichen Umgebung unter schrecklichen Bedingungen. Aggressionen können aber in blinde Zerstörungswut umschlagen, wenn sie zur einzigen Energiequelle werden, sie machen dann blind für die schützenden Kräfte und richten sich sogar gegen diese. Diese lassen sich aber nicht zerstören oder vertreiben, schützen auch weiter, wenn es der "Schützling" nicht merkt.

Soviel zu den Irrtümern der Lieblosen.

Oder Aggressionen können in welcher Form auch immer auf den bösen Nächsten projiziert werden. Eine Form von Angstabwehr, die oft sehr subtil abläuft. Diese Projektionen zu erkennen und aufzulösen ist schon eine wünschenswerte Leistung für den Frieden in dieser Welt und mit sich selber.

meint :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Angst und ihre Abwehr

Oder Aggressionen können in welcher Form auch immer auf den bösen Nächsten projiziert werden. Eine Form von Angstabwehr, die oft sehr subtil abläuft. Diese Projektionen zu erkennen und aufzulösen ist schon eine wünschenswerte Leistung für den Frieden in dieser Welt und mit sich selber.

meint :waesche1: :schaf: rg

es bleibt immer die Frage, ob eine Aggression einen echten oder einen simulierten Angriff abwehrt, und zieht ebenso die Frage nach sich, ob die Abwehr echt oder simuliert ist...

Angst muß auf jeden Fall abgewehrt werden, bei jedem, weil Angst immer da ist. Wer das leugnet, verschiebt die Angst auf den anderen. Das ist dann auch oft der Ausgangspunkt für "therapeutische" Übergriffe, wenn dir irgendein Arschloch über den Weg läuft, das seine Angst dauerhaft auf andere projiziert. Solche kaputten Typen erkennt man häufig schon an so "esoterischen" Formulierungen, die stets vom "großen Ganzen" phantasieren und irgend ein Geheimwissen suggerieren...

Der Rote Baron
 
AW: Angst und ihre Abwehr

es bleibt immer die Frage, ob eine Aggression einen echten oder einen simulierten Angriff abwehrt, und zieht ebenso die Frage nach sich, ob die Abwehr echt oder simuliert ist...
Ist es nicht eher die Frage, aus welchem Antrieb mit welchem Ziel Aggressionen eingesetzt werden? In meinem Erleben gibt es die beiden Pole

eigene Bedrohtheit-destruktive Aggression
und auf der anderen Seite Interesse am anderen-"unbeholfene" Aggression

Dazwischen gibt es viele Abstufungen, auch unklare, "vermischte Gefühle", aus denen heraus Aggressionen entstehen können.
Angst muß auf jeden Fall abgewehrt werden, bei jedem, weil Angst immer da ist.
Ich versuche meine Ängste, sofern sie mich nicht auf eine reale Gefahr hinweisen, zu beruhigen statt abzuwehren, indem ich meinem inneren Kind "erlaube" sich anzuklammern und beschützen zu lassen. Dabei habe ich lange Phantasien gebraucht, mit deren Hilfe ich diese "schützende Liebe" auf eine Person, von der ich mich auch wirklich geliebt gefühlt habe, projeziert habe. Mittlererweile habe ich erkannt, dass es meine Selbstliebe war die ich da projeziert hatte.
Wer das leugnet, verschiebt die Angst auf den anderen. Das ist dann auch oft der Ausgangspunkt für "therapeutische" Übergriffe, wenn dir irgendein Arschloch über den Weg läuft, das seine Angst dauerhaft auf andere projiziert. Solche kaputten Typen erkennt man häufig schon an so "esoterischen" Formulierungen, die stets vom "großen Ganzen" phantasieren und irgend ein Geheimwissen suggerieren...
Volle Zustimmung, entspricht genau meinen allerschlimmsten Erfahrungen!

Grüße von Kaawi
 
AW: Angst und ihre Abwehr

Oder Aggressionen können in welcher Form auch immer auf den bösen Nächsten projiziert werden. Eine Form von Angstabwehr, die oft sehr subtil abläuft. Diese Projektionen zu erkennen und aufzulösen ist schon eine wünschenswerte Leistung für den Frieden in dieser Welt und mit sich selber.

meint :waesche1: :schaf: rg

Das sehe ich genauso.

Kaawi
 
AW: Angst und ihre Abwehr

Ich versuche meine Ängste, sofern sie mich nicht auf eine reale Gefahr hinweisen, zu beruhigen statt abzuwehren, indem ich meinem inneren Kind "erlaube" sich anzuklammern und beschützen zu lassen.

gelingt das denn regelmäßig...? dazu brauchst du schließlich genügend Restbewußtheit, welches das innere Kind nicht in Beschlag nimmt, um im Bedarfsfall eine solche innere Beziehung errichten zu können...

Der Rote Baron
 
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AW: Angst und ihre Abwehr

gelingt das denn regelmäßig...? dazu brauchst du schließlich genügend Restbewußtheit, welches das innere Kind nicht in Beschlag nimmt, um im Bedarfsfall eine solche innere Beziehung errichten zu können...

Der Rote Baron

Meistens schon, aber ich kenne auch Zustände, in denen ich mit dem Kind identisch werde, das passiert aber nur zu Hause (wir scheinen den Durchbruch der Angst eine zeitlang unterdrücken zu können).
Mein Bewußtsein verliere ich aber auch in diesen Zuständen nicht, ich weiß dann, dass ich nicht nur dieses Kind bin, komme aber körperlich nicht in die Erwachsenenidentität: das sind äußerst unangenehme Zustände, aber sie machen mir keine Angst mehr, strengen nur furchtbar an. (Ich weiß auch ohne Karriere, was mein Leben mir abverlangt :))

Grüße von Kaawi
 
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