aktivFreidenker
Active Member
- Registriert
- 11. September 2009
- Beiträge
- 2.531
Angst ist ein Grundgefühl (Emotion) und keine Sachargument.
Zur Erinnerung aus "Sinne - Logik - Denken:
https://www.denkforum.at/threads/7306&highlight=sinne+logik
2. Gefühle – Benzin für das Leben
Eins steht fest: Ohne Gefühle wären wir tot. Erst die Gefühle machen uns zu lebendigen Wesen und helfen uns so, zu überleben, ja überhaupt lebensfähig zu sein.
Die Gefühle oder besser gesagt das Gefühlte kann dabei so unterschiedlich und individuell sein, wie der Mensch selbst. Es sind nicht nur die himmlischen und schönen Momente des Lebens - nein - vielmehr sind Leiden und Leidenschaften untrennbar mit den Gefühlen vereint.
Die Philosophen der Antike hatten sich bereits mit den Gefühlen der Menschen beschäftigt und mit den Begriffen >>pathos<< und >>passio<< die Gefühle und die Leiden eng miteinander verbunden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich die Psychologie der Fragen um unsere Gefühle angenommen. Es wurden Kataloge aufgestellt und diverse Theorien entwickelt. So entstand in den 20er Jahren eine 12er-Liste:
1. Glück
2. Trauer
3. Wut
4. Angst
5. Ekel
6. Dankbarkeit
7. Scham
8. Liebe
9. Stolz
10. Mitleid
11. Hass
12. Schreck
die in den letzen Jahren um folgende Begriffe erweitert wurde:
13. Verachtung
14. Zufriedenheit
15. Erleichterung
16. Schuldgefühl
Die Trauer (Punkt 2) wurde als zu komplexes Gefühl (Mischung von mehreren Einzelgefühlen) wieder gestrichen.
Das Unerträglichste an den Gefühlen ist es, dass Sie sich nur sehr schwer abstellen lassen bzw. herbeizuführen sind.
Der Bestsellerautor des Buches „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“, Richard David Precht, nachfolgend Precht genannt, bezeichnet Gefühle als „eine spezielle Mixtur aus Emotionen und Vorstellungen“, die dem innersten persönlichen Raum entspringen.
Die Hirnforscher sind sich bei der Beschreibung von Gefühlen nicht ganz sicher. Fakt ist, dass mit biochemischen Stoffen und elektromagnetischen Darstellungen den Gefühlen kein exaktes Gesicht gezeichnet werden kann.
Man weiß heute, welche Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, für welche Reizung und Erregung zuständig sind und in welchen Regionen im Gehirn diese Reize verarbeitet werden. Das ist derzeit noch viel zu wenig, um mit Gewissheit im Detail den Gefühlen Klarheit zu geben.
Die Gefühle sind nicht vollständig zu enträtseln. Und dies ist auch gut so. Ist es nicht gerade das, was uns so menschlich macht? Sind es doch unsere Gefühle, die unsere Aufmerksamkeit erregen, die unser Leben hauptsächlich bestimmen. Und das ist auch die Erklärung, warum wir die Dinge so unterschiedlich wahrnehmen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, aufgrund seiner Erfahrungen, seiner Erlebnisse und seiner Erziehung. Selbst wenn bestimmte Emotionen auf uns alle gleich wirken, wie z.B. eine traurige Melodie, die von jedem Menschen, unabhängig seiner Kultur, seiner Erfahrung, seiner Erlebnisse, als traurig empfunden wird, macht erst die eigene Vorstellungskraft die Gefühlsintensität aus.
Es ist doch das Zusammenspiel von Emotion und Vorstellung, die über die Intensität der Gefühle entscheidet und damit eine der wichtigsten Faktoren für die Bedeutsamkeit unserer Gefühle ist.
Mit anderen Worten: Je intensiver und ausdrucksstärker unsere Gefühle sind, desto größerer ist unsere Vorstellungskraft und die Bedeutung, der wir uns dann nur sehr schwer entgegenstellen können.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Abgrenzung Angst und Furcht:
Furcht bezieht sich immer auf ein bestimmtes Objekt, während die Angst objektunabhängig ist.
Welche Angstformen kann man grob unterscheiden?
1. Angst vor Gefahren
Bei Freud heißt es Realangst und er meint damit die Furcht.
Wenn es für uns oder für andere gefährlich wird, dann bekommt man Angst, z.B. Höhenangst, weil es ab einer bestimmten Höhe für uns einfach gefährlich wird.
2. Angst vor dem Neues und Unbekannten, auch Unverständlichem
Im Prinzip ist es eine Sonderform von 1. der Angst vor Gefahren. Während bei 1. eine konkrete Gefahr erkennbar ist, geht es hierbei um das Unbekannte, Unkonkrete, Objektunabhängige, welches die Angst auslöst.
3. Angst vor der Wahrheit
Hier können wir die innere Angst, welche durch uns selbst entstanden ist und bei Freund mit moralischer Angst benannte wir, einordnen. Aufgrund einer Verletzung der moralischen, ethischen oder sittlichen Regel wird die Angst erzeugt und dies äußerst sich mit Scharm- und Schuldgefühlen.
Eine besondere Form der Angst vor der Wahrheit ist auch, wenn man ihr direkt ins Auge sieht und sich die Verdrängungsmechanismen lösen. Sozusagen die Konfrontation mit der Wirklichkeit.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Da ich gleich unterwegs bin, schreibe ich nachher erst weiter. Dann geht es um folgendes:
° Was passiert neurologisch und biochemisch?
° Wann ist die Angst überflüssig?
° Wie können wir der Angst her werden?
Lieben Gruß
Axl
PS: .....und habt keine Angst
Zur Erinnerung aus "Sinne - Logik - Denken:
https://www.denkforum.at/threads/7306&highlight=sinne+logik
2. Gefühle – Benzin für das Leben
Eins steht fest: Ohne Gefühle wären wir tot. Erst die Gefühle machen uns zu lebendigen Wesen und helfen uns so, zu überleben, ja überhaupt lebensfähig zu sein.
Die Gefühle oder besser gesagt das Gefühlte kann dabei so unterschiedlich und individuell sein, wie der Mensch selbst. Es sind nicht nur die himmlischen und schönen Momente des Lebens - nein - vielmehr sind Leiden und Leidenschaften untrennbar mit den Gefühlen vereint.
Die Philosophen der Antike hatten sich bereits mit den Gefühlen der Menschen beschäftigt und mit den Begriffen >>pathos<< und >>passio<< die Gefühle und die Leiden eng miteinander verbunden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich die Psychologie der Fragen um unsere Gefühle angenommen. Es wurden Kataloge aufgestellt und diverse Theorien entwickelt. So entstand in den 20er Jahren eine 12er-Liste:
1. Glück
2. Trauer
3. Wut
4. Angst
5. Ekel
6. Dankbarkeit
7. Scham
8. Liebe
9. Stolz
10. Mitleid
11. Hass
12. Schreck
die in den letzen Jahren um folgende Begriffe erweitert wurde:
13. Verachtung
14. Zufriedenheit
15. Erleichterung
16. Schuldgefühl
Die Trauer (Punkt 2) wurde als zu komplexes Gefühl (Mischung von mehreren Einzelgefühlen) wieder gestrichen.
Das Unerträglichste an den Gefühlen ist es, dass Sie sich nur sehr schwer abstellen lassen bzw. herbeizuführen sind.
Der Bestsellerautor des Buches „Wer bin ich und wenn ja wie viele?“, Richard David Precht, nachfolgend Precht genannt, bezeichnet Gefühle als „eine spezielle Mixtur aus Emotionen und Vorstellungen“, die dem innersten persönlichen Raum entspringen.
Die Hirnforscher sind sich bei der Beschreibung von Gefühlen nicht ganz sicher. Fakt ist, dass mit biochemischen Stoffen und elektromagnetischen Darstellungen den Gefühlen kein exaktes Gesicht gezeichnet werden kann.
Man weiß heute, welche Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, für welche Reizung und Erregung zuständig sind und in welchen Regionen im Gehirn diese Reize verarbeitet werden. Das ist derzeit noch viel zu wenig, um mit Gewissheit im Detail den Gefühlen Klarheit zu geben.
Die Gefühle sind nicht vollständig zu enträtseln. Und dies ist auch gut so. Ist es nicht gerade das, was uns so menschlich macht? Sind es doch unsere Gefühle, die unsere Aufmerksamkeit erregen, die unser Leben hauptsächlich bestimmen. Und das ist auch die Erklärung, warum wir die Dinge so unterschiedlich wahrnehmen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen, aufgrund seiner Erfahrungen, seiner Erlebnisse und seiner Erziehung. Selbst wenn bestimmte Emotionen auf uns alle gleich wirken, wie z.B. eine traurige Melodie, die von jedem Menschen, unabhängig seiner Kultur, seiner Erfahrung, seiner Erlebnisse, als traurig empfunden wird, macht erst die eigene Vorstellungskraft die Gefühlsintensität aus.
Es ist doch das Zusammenspiel von Emotion und Vorstellung, die über die Intensität der Gefühle entscheidet und damit eine der wichtigsten Faktoren für die Bedeutsamkeit unserer Gefühle ist.
Mit anderen Worten: Je intensiver und ausdrucksstärker unsere Gefühle sind, desto größerer ist unsere Vorstellungskraft und die Bedeutung, der wir uns dann nur sehr schwer entgegenstellen können.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Abgrenzung Angst und Furcht:
Furcht bezieht sich immer auf ein bestimmtes Objekt, während die Angst objektunabhängig ist.
Welche Angstformen kann man grob unterscheiden?
1. Angst vor Gefahren
Bei Freud heißt es Realangst und er meint damit die Furcht.
Wenn es für uns oder für andere gefährlich wird, dann bekommt man Angst, z.B. Höhenangst, weil es ab einer bestimmten Höhe für uns einfach gefährlich wird.
2. Angst vor dem Neues und Unbekannten, auch Unverständlichem
Im Prinzip ist es eine Sonderform von 1. der Angst vor Gefahren. Während bei 1. eine konkrete Gefahr erkennbar ist, geht es hierbei um das Unbekannte, Unkonkrete, Objektunabhängige, welches die Angst auslöst.
3. Angst vor der Wahrheit
Hier können wir die innere Angst, welche durch uns selbst entstanden ist und bei Freund mit moralischer Angst benannte wir, einordnen. Aufgrund einer Verletzung der moralischen, ethischen oder sittlichen Regel wird die Angst erzeugt und dies äußerst sich mit Scharm- und Schuldgefühlen.
Eine besondere Form der Angst vor der Wahrheit ist auch, wenn man ihr direkt ins Auge sieht und sich die Verdrängungsmechanismen lösen. Sozusagen die Konfrontation mit der Wirklichkeit.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Da ich gleich unterwegs bin, schreibe ich nachher erst weiter. Dann geht es um folgendes:
° Was passiert neurologisch und biochemisch?
° Wann ist die Angst überflüssig?
° Wie können wir der Angst her werden?
Lieben Gruß
Axl
PS: .....und habt keine Angst
Zuletzt bearbeitet: