Gisbert Zalich schrieb:
Bildung bringt dich idR zu besserer Selbstreflexion. Bildung lässt die Lebensumstände anderer besser einsehen, Bildung macht toleranter.
Ja, mit all dem hast du natürlich völlig Recht, Gysi! Bildung erlaubt ein reflexives Verhältnis zu sich und der Welt. Aber dadurch macht sie auch kritisch, oder...? Selbstkritisch vor allem...
Durch Bildung werden wir in die Lage versetzt, uns unser Leben zu entwerfen... und zugleich zu durchschauen, wie wenig wir oft unseren eigenen Ansprüchen genügen...
Bildung macht erfinderisch – aber auch kritisch gegenüber Lebensumständen, den eigenen und fremden...;
sie lässt sensibel werden für Möglichkeiten – aber auch für Grenzen, für Ohnmacht...
Bildung macht tolerant – aber manchmal auch unduldsam...
Bildung lässt dich differenziert denken – aber damit auch das selbstverständlich Scheinende in Frage stellen...
Sie ermöglicht Antworten..., aber sie wird jede Antwort schnell wieder durch Zweifel verdrängen...
Öhmm, ja – ich provoziere ein bisschen...
Man kann das auch positiv sehen: die kritischen (Selbst-)Zweifel als Motor des Strebens, als belebende Unruhe...
Vielleicht kommt es einfach darauf an, ob man ein eher tatendurstig-optimistischer oder ein eher grüblerisch-melancholischer Mensch ist...
@fckw
Stimmt, Wohlstand macht nicht glücklich. Ich meinte mit „Bildung + sozialer Status“ auch nur, dass jemanden, der eine gesicherte Existenz hat und vielleicht eine berufliche Aufgabe, die ihn erfüllt, die existentiellen Sorgen jener, die um das tägliche Überleben kämpfen müssen, zumindest mal nicht unbedingt mehr quälen...
Aber du hast Recht; „Glück“ hängt offenbar noch von anderem ab...; vielleicht von dem, wovon du an anderer Stelle geschrieben hast, dass man es durch Denken (allein) nicht erfassen kann...
Noch immer nachdenklich
Mia