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Tut Glück dem Mensch gut?

AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Und hier noch eine Geschichte von Laotse, die mich doch sehr nachdenklich gemacht hat. Ich denke sie passt zum Thema, handelt sie doch von Glück und Unglück oder dem, was man(cher) dafür hält.


Eine Geschichte zum Nachdenken (von Laotse)

Es gab einmal in einem Dorf einen alten Mann, der sehr arm war, aber trotzdem von Königen beneidet wurde, denn er besaß ein schönes Pferd.

Ein Pferd von solcher Qualität war noch nie gesehen worden, solche Schönheit, solcher Stolz, solche Stärke! Könige bewarben sich um das Pferd und boten fabelhafte Preise, aber der alte Mann kannte nur eine Antwort:

"Dieses Pferd ist für mich kein Pferd, sondern ein Freund, es ist kein Besitz. Soll ich einen Freund verkaufen?
Nein, das kommt nicht in Frage."


Der Mann war arm und hatte allen Grund, der Versuchung zu erliegen, aber er verkaufte das Pferd nie.

Eines Morgens entdeckte er plötzlich, dass das Pferd nicht mehr im Stall war.

Das ganze Dorf versammelte sich und alle sagten:
"Das hast du nun davon, du alter Narr! Wir haben es vorher gewusst, eines Tages musste das Pferd ja gestohlen werden! Denn wie hättest du bei deiner Armut einen solchen Schatz richtig behüten können? Du hättest besser daran getan, das Pferd zu verkaufen. Du hättest astronomische Summen dafür verlangen können, jeden Phantasiepreis! Jetzt ist das Pferd weg. Jetzt siehst du, was für ein Fluch, was für ein Unglück es für dich war."

Der alte Mann sagte:

"Ihr müsst nicht übertreiben! Sagen wir einfach: Das Pferd ist nicht im Stall. Das ist die einzige Tatsache, alles andere ist Interpretation. Ob es nun ein Unglück ist oder nicht, wie wollt ihr das wissen? Wie könnt ihr das beurteilen?"

Die Leute sagten:

"Uns kannst du nichts vormachen. Wir mögen zwar keine großen Philosophen sein, aber hier braucht man auch keine Philosophie. Es ist eine klare Tatsache, dass ein Schatz verloren gegangen ist, und das ist ein Unglück."

Der alte Mann erwiderte:
"Ich bleibe dabei: Die einzige Tatsache ist, dass der Stall leer ist und das Pferd fort ist. Darüber hinaus weiß ich nicht, ob Unglück oder Segen, denn so ein Urteil ist begrenzt und niemand weiß, was noch kommt."

Er wurde ausgelacht.
Die Leute hielten den alten Mann für verrückt, Sie hatten es schon immer gewusst, dass er nicht richtig im Kopf war, sonst hätte er ja sein Pferd verkauft und in Saus und Braus gelebt... Stattdessen fristete er sein Leben als Holzfäller. Obwohl er sehr alt war, fällte er immer noch Bäume, brachte das Holz aus dem Wald und verkaufte es. Er lebte jetzt von der Hand in den Mund, hatte nur das Nötigste und nie wirklich genug. Aber jetzt war ihnen das endgültig klar, dass er verrückt war.
Nach vierzehn Tagen kam plötzlich eines Nachts das Pferd zurück. Es war nicht gestohlen worden, es war nur in die Wildnis gelaufen. Es kam nicht nur zurück, sondern es brachte auch noch zwölf andere Wildpferde mit.
Und wieder kamen die Leute zusammen und sagten:
"Alter, du hast Recht gehabt, wir haben uns geirrt. Es war kein Unglück, sondern ein Segen. Es tut uns leid, dass wir dir Vorwürfe gemacht haben."

Und der alte Mann sagte:
"Ihr geht schon wieder zu weit. Könnt ihr nicht einfach sagen, dass das Pferd zurück ist und dass es zwölf andere Pferde mitgebracht hat? Warum urteilt ihr? Wer will wissen, ob es ein Segen ist oder nicht? Es ist nur ein Bruchstück, und wenn man den ganzen Zusammenhang nicht kennt, wie kann man dann urteilen? Wie könnt ihr über ein Buch urteilen, wenn ihr nur eine Seite gelesen habt? Wie könnt ihr über eine ganze Seite urteilen, wenn ihr nur einen Satz gelesen habt? Wie könnt ihr über einen Satz urteilen, wenn ihr nur ein Wort davon gelesen habt? Und was ihr in der Hand haltet, ist weniger als ein Wort - das Leben ist so unendlich! Ihr habt nur das Bruchstück eines Wortes in der Hand und habt über die ganze Welt geurteilt. Sagt also nicht, dass dies ein Segen ist, denn wer weiß.... Und ich bin völlig damit zufrieden, dass ich es nicht weiß. Lasst mich also bitte in Ruhe."

Dieses Mal hielten die Leute den Mund. Vielleicht hatte der alte Mann ja wieder Recht.
Also sagten sie nichts, aber im Stillen wussten sie natürlich, dass er sich irrte.

Zwölf herrliche Pferde waren mit dem einen Pferd zurückgekommen! Wenn sie ein bisschen eingeritten wurden, könnten sie bald alle verkauft werden und massenhaft Geld einbringen.

Der alte Mann hatte einen jungen Sohn, es war sein einziger. Dieser Sohn begann nun die Wildpferde zu zähmen. Eine Woche später stürzte er von einem der Pferde und brach sich beide Beine.
Wieder kamen die Leute zusammen. Und die Leute sind überall die "Leute" und überall sind sie wie ihr. Und wieder urteilten sie sofort. Wie schnell so ein Urteil feststeht!

Sie sagten:
"Du hattest Recht. Was du geahnt hast, hat sich wieder einmal bestätigt. Es war kein Segen, es war doch ein Unglück. Dein einziger Sohn hat seine Beine verloren! Wer soll jetzt die Stütze deiner alten Tage sein? Jetzt bist du ärmer denn je."

Der alte Mann sagte:
"Könnt ihr denn nicht ein Mal aufhören mit eurem Urteil? Ihr geht schon wieder zu weit...sagt einfach, dass mein Sohn seine Beine gebrochen hat. Keiner weiß, ob das nun ein Glück oder ein Unglück ist. Keiner! Es ist wieder nur ein Bruchstück, und wir bekommen nie mehr als ein Bruchstück zu sehen. Das Leben zeigt sich nur in Fragmenten, aber unsere Urteile fällen wir immer über das Ganze."

Ein paar Wochen später geschah es, dass ein Krieg mit dem Nachbarland ausbrach, und alle jungen Männer wurden zur Armee eingezogen. Nur der Sohn des alten Mannes blieb zurück, weil er ein Krüppel war.
Die Leute kamen zusammen, weinend und klagend, denn aus jedem Haus wurden die jungen Männer mit Gewalt abgeholt. Und es bestand keine Aussicht, dass sie je wiederkämen, denn das Land mit dem Krieg geführt wurde, war ein sehr großes Land, und die Schlacht war von vorneherein verloren. Also würden sie nicht zurückkommen... Das ganze Dorf weinte und klagte und sie kamen zu dem alten Mann und sagten:

"Wie Recht du hattest Alter! Weiß Gott, wie Recht du hattest, es war ein Segen: Dein Sohn mag zwar ein Krüppel sein, aber wenigstens bleibt er bei dir. Unsere Söhne werden wir nie wieder sehn. Er wenigstens lebt und ist bei dir, und nach und nach wird er schon wieder das Laufen lernen. Vielleicht wird er noch ein bisschen humpeln, aber er wird wieder in Ordnung kommen."

Der alte Mann wehrte ab:
"Es ist einfach unmöglich, mit euch Leuten zu reden. Ihr könnt es einfach nicht lassen - ewig diese Urteile. Niemand weiß etwas! Sagt doch nur, dass eure Söhne in die Armee geholt worden sind und mein Sohn nicht. Aber ob das nun ein Segen ist, oder ein Unglück, das weiß niemand. Kein Mensch wird das je wissen. Nur Gott allein weiß es."

Und wenn wir sagen: "Nur Gott weiß es", dann heißt das, dass nur das Ganze es weiß.
Urteile nicht, sonst wirst du dich nie mit dem Ganzen vereinigen können. Dann wirst du immer nur an den Bruchstücken kleben und aus den geringsten Anlässen große Schlüsse ziehen. Wie leicht vergisst du, dass es Dinge gibt, die über deinen eigenen Horizont hinausgehen.

Also: Was ist nun letztendlich Glück?
.
 
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AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Schöne und Nachdenkenswerte Geschichte.

Also alles eine Sache der Interpretation? Etwas geschieht, der Mensch (je nach Denkweise positiv oder negativ) denkt sofort daran, was sich durch dieses Geschehen (vielleicht) ändern könnte.

Ich meine, Glück unterscheidet sich. Einmal der Gewinn eines Preises oder das ergattern des letzten Sonderangebotes, oder dem entgehen eines Unfalls.
Man sagt zwar in solchen Situationen, man, der hat aber Glück gehabt, aber ich meine, das war kein Glück, sondern einfach reiner Zufall. Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Gelenkt? Das sei dahingestellt...

Und dann gibt es noch eine Art von Glück, und die entsteht nur, wenn man postiv denkend durch das Leben geht.
Denn nur mit positiven Gedanken vermag man Glück zu erleben, wie das glitzern des Sonnenlichtes auf dem Wasser, den Sonnenaufgang auf dem Gipfel eines Berges, das leuchten der nassen Blätter im Regen, das angelächelt werden von fremden Menschen, mit lieben Menschen zusammen sitzen, die Melodie eines Liedes zu erspüren.
Das war eine willkürliche Aufzählung von Momenten, welche aber nur Menschen erleben können, die positiv denken.
Grantler, Depressive und dgl. erleben so etwas nicht.

Und ich meine, es ist sehr wohltuend, über Glück zu reden...

Liebe Grüße vom
Saitenhexer
 
AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Es ist ja schon eine Weile her, seit ich dieses Thema hier "angezettelt" habe.
Ihr erinnert euch, die Frage wurde im Philosophieunterricht gestellt und es sollte hierzu ein Essay geschreiben werden. Nachdem an dieser Stelle ja etliche Meinungen und Ansichten zu dem Thema zusammengekommen sind, möchte ich euch das Ergebnis nicht vorenthalten.

Hier also der Essay.

=
Tut Glück dem Menschen gut? Ich habe diese Frage in letzter Zeit vielen Menschen gestellt und sie haben sie alle ohne Zögern mit einem klaren „Ja“ beantwortet. Doch was haben sie da genau bejaht? Lässt man sich die Frage einmal länger durch den Kopf gehen, steht man plötzlich vor dem Problem, dass man eine Frage vor sich hat, die simpel anmutet, im Grunde jedoch viel zu komplex ist, als dass man sie mit einem schlichten „Ja“ beantworten könnte.

Denn was ist Glück? Glück ist ein positives Zufallsereignis. Es ist etwas, das uns geschieht, wenn man so will, etwas, das uns einfach so in den Schoß fällt. Wir müssen dafür nichts tun, es passiert uns. Ob es uns gut tut? Zumindest schadet es uns nicht.

Doch Glück allein macht nicht glücklich. Wo genau liegt der Unterschied zwischen Glück haben und Glücklichsein? Während Glück vom Zufall bestimmt ist, liegt das Glücklichsein ganz allein bei uns. Das Individuum ist „seines Glückes Schmied“, wobei Glück in diesem Falle abkürzend für Glücklichsein steht. Anders kann es ja auch nicht gemeint sein: Wie will man am Zufall formen? Ob wir jedoch glücklich sind oder nicht, liegt größtenteils an unserem Willen. Wer nicht glücklich sein will, der wird es auch nicht sein. Glückseligkeit wird nicht in kleinen Päckchen mit Geschenkpapier verteilt. Wir können sie nicht auspacken, ins Regal stellen und uns ihrer bedienen, wann immer uns danach ist. Und das aus einem einfachen Grund: Glückseligkeit kann man nicht besitzen und schon gar nicht für immer. Man kann sie fühlen - für einen Augenblick. Denn das ist Glückseligkeit: Ein vollkommener Augenblick, dem es an nichts fehlt und der uns durch und durch erfüllt. Wenn wir diesem Augenblick zurufen wollen „Verweile doch! Du bist so schön“ (Goethe; Faust), dann sind wir glücklich. So müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass es für Glückseligkeit keinen Dauer-Vertrag gibt. Sie ist ein Gefühl und keine Formel, ein Augenblick und kein Zustand.
Das, was man als glücklichen Zustand bezeichnet, beschreibt mehr Zufriedenheit als Glücklichsein. Wer zufrieden ist, erfreut sich an dem, was er hat und will nichts weiter. Aber von Zufriedenheit soll hier nicht die Rede sein.

Doch was meint dieses Glück in der zugrunde liegenden Frage? Geht es um das Glück, das uns durch Zufall zuteil wird? Erst einmal ist festzuhalten, dass wir nicht beeinflussen können, ob wir Glück haben oder nicht. Der Zufall mischt die Karten und wir spielen. Was jedoch in unserer Macht liegt, ist, das Beste aus unserem Glück zu machen. Wer beispielsweise das Glück hat, einen schweren Unfall zu überleben und beschließt, etwas daraus zu machen, nämlich das Leben von nun an voll und ganz auszukosten, kann sagen: „Mir tut Glück gut!“
Doch diejenigen, die immer Glück haben, es aber nicht zu nutzen wissen, verfallen in Nachlässigkeit. Wer zum Beispiel zeitlebens das Glück hatte, nie beim Pfuschen erwischt zu werden, glaubt, er müsse für gute Noten nicht lernen und fällt in Passivität. Und in diesem Falle tut Glück dem Menschen nicht gut, denn es hat Stillstand und Gleichgültigkeit zur Folge.

Wiederum eine andere Sache ist es, wenn Glück im Sinne von Glücklichsein gemeint ist. Da Glücklichsein ein Augenblick ist, in dem man sich gut und vollkommen fühlt, in dem das ganze Dasein einen Sinn zu haben scheint, ist die Antwort bereits in der Definition des Wortes gegeben: Ja, Glück (im Sinne von Glückseligkeit) tut dem Menschen gut. Aber das setzt voraus, dass der Mensch akzeptieren kann, dass Augenblicke verfliegen und ihnen nicht hinterherrennt, sondern nach neuen greift.
So können sich in einer Beziehung eine Vielzahl von „faustischen Augenblicken“ anhäufen. Doch eines Tages trennen sich womöglich die Wege und die schönen Augenblicke verfliegen. Und dann sollte man eben irgendwann nach vorne blicken und nach neuem Glück streben.

Hier stellt sich auch die Frage, ob das Streben nach Glück (im Sinne von Glücklichsein, denn nach Zufällen kann man unmöglich streben) dem Menschen gut tut. Natürlich ist dieses Streben eine Voraussetzung um auch wirklich glücklich zu sein, denn nur wer will, kann dieses Gefühl auch spüren. Und wer dafür kämpft, kann es sich erobern. Die Amerikaner haben das Streben nach Glück (Pursuit of Happiness) sogar in ihrer Unabhängigkeitserklärung verankert. Und natürlich tut es dem Menschen gut, wenn er aktiv sein kann und auch sein soll. Doch wie immer im Leben, gilt es, das richtige Maß zu nehmen. Wer verbissen nach seinem Glück strebt, erkennt es vielleicht gar nicht ... Wir sind auf der Suche nach etwas Großem und vergessen dabei, dass wir das Große stets nur im Kleinen erahnen können: die große Liebe in einem kleinen Kuss, den Sommer in einem Sonnenstrahl, der morgens unsere Nase kitzelt, die wahre Freundschaft in kleinen Gesten ...

Tut Glück dem Menschen gut? Diese Frage kann nur in Abhängigkeit zum Menschen beantwortet werden, genauer gesagt, ist die Antwort vom Individuum abhängig. Derjenige, der das Glück (in welcher Form auch immer) zu schätzen weiß und damit umgehen kann, gehört zu den Glücklichen, denen Glück gut tut.
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AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Es ist ja schon eine Weile her, seit ich dieses Thema hier "angezettelt" habe.
Ihr erinnert euch, die Frage wurde im Philosophieunterricht gestellt und es sollte hierzu ein Essay geschreiben werden. Nachdem an dieser Stelle ja etliche Meinungen und Ansichten zu dem Thema zusammengekommen sind, möchte ich euch das Ergebnis nicht vorenthalten.

Hier also der Essay.



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Code:
Denn was ist Glück? Glück ist ein positives Zufallsereignis

Ja nach dem eigenen Schicksal, kommt Glück auch so, daß wir glauben, es wäre ein Zufall - dem ist aber nicht so! Jeder hat auch die Möglichkeit, sein glücklichsein bewußt zu erschaffen. Dafür sind die Gedanken zuständig!
Code:
Wir müssen dafür nichts tun, es passiert uns
Wer sich darauf verläßt, muß wirklich "Glück" haben! Jeder bekommt seine Rückgabe in Form von Glück durch sein Verhalten, was wiederum durch seine Gedanken verursacht wurde. Waren die Gedanken positiver Natur, bekommt der Mensch genau das zurück, was er sich erschaffen hat - der menschliche Geist ist ein Schöpfergeist. Soweit nur zu deiner Schilderung. Bherka
 
AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Glück ist relativ. Es hängt vom Menschen ab, wie hoch man die Latte stellt.

Ein Lottogewinn ist Glück - macht aber nicht alle Menschen glücklich, auch wenn sie es sich noch so sehr wünschten.
Man gewöhnt sich an eine neue und verbesserte Situation sehr schnell - dann wird das der "Normalzustand". Man braucht immer noch mehr, um glücklich zu sein, meistens empfindet man "Glück" als eine Verbesserung der vorherigen Situation.

Das Glück, das einen auf Dauer glücklich macht, kann nur im Moment liegen.
Es ist die Kunst, kleine Momente zu genießen - zB wenn meine Katze sich gerade vorgenommen hat, meinen Schrank zu erkunden, neugierig in die weiter oben liegenden Regale schnüffelt und sich dabei auf die komischste Art verrenkt.

Grantler, Depressive und dgl. erleben so etwas nicht.

*g* Ich neige manchmal zu recht heftigen depressiven Schüben. Meine Lebenseinstellung ist trotzdem optimistisch, und den Wert eines wunderschönen Sonnenuntergangs, eines Vogels auf dem Balkon, einer Schneelandschaft und der zirpenden Grillen an einem Sommerabend weiß ich ausreichend zu schätzen.
 
AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Das Glück ist zunächst einmal eine variable Begrifflichkeit mit stark labilem Charakter. An den Beiträgen kann man es sehr gut erkennen, wie unterschiedlich das Glück definiert und empfunden wird. Jeder stellt sich darunter etwas anderes vor.

Unterschiedliche Determinierung des Glücks
„Glück ist das Talent für das Schicksal.“ Novalis, Dichter der Romantik.
Johannes Fiebig definiert Glück mit der Erfüllung wichtiger Wünsche unter Überwindung der Angst, die einem an der Erfüllung hindert. Er sagt: „Glück ist, wenn etwas glückt.“
Glück ist die Unwahrscheinlichkeit zur rechten Zeit am rechten Ort die richten Dinge zu tun. Aktivität ist das entscheidende Stichwort.
Das pure Glück auf Erden, ist es hier sein zu dürfen.
Das Glück kommt nicht angeflogen, weil es sonst verfliegt.
Glück hat die weitere Eigenschaft, dass sie keine Sache ist. Glück ist unkäuflich, unbestechlich, unbeirrbar, unschlagbar und untrennbar mit dem Schicksal verbunden. Das Sal ist die Kraft die schickt = Schicksal, nach Paracelsus.
Glücklich sein kann man auch ohne Glück haben zu müssen.
Wer das Glück nicht teilt, damit es sich verdoppeln kann, der nimmt anderen ihr Glück weg.
Das Glück ist überall da, wo es gebraucht wird, man muss es nur mit dem Herzen sehen können und dann festhalten, damit man es mit jemanden teilen kann.

Nur was machen wir mit dem Unglück, darüber hat niemand was geschreiben, oder habe ich es überlesen???

Lieben Denkergruß
Axl
 
AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Nur was machen wir mit dem Unglück, darüber hat niemand was geschreiben, oder habe ich es überlesen???

Nun, ich denke man durchleidet es und wenn dann wieder glücklichere Umstände herrschen, fäll das durchlittene Unglück der vorzüglichen Funktion der Verdrängung anheim. Wie sonst wäre der Umstand zu erklären, das man sich an die schönen Dinge des Lebens problemlos erinnern kann, egal wie lange es her ist. Um sich an die eher unschönen Dinge zu erinnern muß man aber schon etwas tiefer graben.
Kann es sein das allein schon die Erinnerung an einmal erlebte Glückszustände in der Lage ist, dieses Gefühl (zumindest zum Teil) wieder herzustellen?
Somit wäre Glück, auch wenn (nebenbei) körperliches Wohlbefinden damit einhergeht, doch eher ein Bewusstseinszustand. Kann man das so sagen?
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AW: Tut Glück dem Mensch gut?

Tut Glück dem Mensch gut?

Das Interesse an dieser Frage hat folgenden Grund:
Eines meiner Kinder muß/soll im Fach Philosophie einen Essay eben genau zu
dieser Frage schreiben. Und da ich bei solchen Arbeiten üblicherweise als Testleser und Diskussionspartner auserkoren werde, bitte ich euch an dieser Stelle um ein wenig Unterstützung.

Müsste man, um diese Frage zu beantworten, nicht zunächst einmal den Begriff Glück definieren? Was für den einen ein Glück, das kann doch für den anderen durchaus ein Unglück sein. Wie aber würde man in einem solchen Fall auf die Frage Antworten können?

Für eure Antworten und Anregunge sei an dieser Stelle schon einmal gedankt.
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Habe hier einmal wieder an den Anfang geschaut - und wundere
mich sehr darüber, dass so eine m.E. saudumme (-> Massendummheit)
Frage im Fach Philosophie überhaupt gestellt wird. - Kommentar
überflüssig. ODER?
 
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