Wie hat sich euer Leben durch Philosophie geändert?

[scilla]

die Philosophie macht einen weniger egoistisch
und das kann dazu führen,
daß man von seinen Karriere, Geld, Sex ... wollenden Mitmenschen weniger ernst genommen wird

ein gutes Beispiel hierfür ist der Papst

 

[Patrice]

Guten Morgen Scilla!

Der Papst wird weniger ernst genommen, weil er nicht nach Frauen, Sex und Geld strebt? Den Papst möchte ich sehen, der das tut und trotzdem für voll genommen wird!!! Das ist komisch... Oder habe ich da was missverstanden?

Karriere hat der Papst übrigens doch gemacht. Schließlich ist er 'Oberhaupt' des erfolgreichsten Unternehmens weltweit.

Patrice

 

[scilla]

Karriere hat der Papst übrigens doch gemacht. Schließlich ist er 'Oberhaupt' des erfolgreichsten Unternehmens weltweit.

das ist nicht die Aufgabe des Papstes

katholisch heisst 'allumfassend'

der Papst ist eigentlich der Oberphilosoph

aber als solcher wird er von den meisten Menschen nicht gesehen

 

[Patrice]

Oberphilosoph? Ob es wirklich die Weisheit ist, die der Papst liebt!? Aber sei der Papst ruhig der Oberphilosoph, was sind dann Sokrates, Aristoteles, Hegel und Kant?

Patrice

 

[scilla]

aus christlicher Sicht ist Dein berechtigter Einwand kein Problem

Kindt, Karl
Vorschule christlicher Philosophie.

Inhalt u.a.
Uroffenbarung
Die Vorsokratiker
Sokrates
Platon
Aristoteles
Augustinus
Die Scholastik
Nikolaus von Cues
Leibniz
Kant und seine Folgen

 

[pergola]

Veränderung

Meine Fragen an euch wären nun: Wie hat sich euer Leben verändert seitdem ihr euch mit dem Thema beschäftigt? Was hat sich verbessert oder verschlechtert? Glaubt ihr noch daran oder lebt ihr gar ein unbeschwertes Leben?

Mir hat es geholfen. Aber ich weiß nicht, ob es bei jedem funktioniert. Mir scheint es aber nicht verkehrt zu sein, den Leichtsinn oder Dumpfsinn gegen Tiefsinn einzutauschen. Oder Oberflächlichkeit gegen Gedankenfülle. Einen Versuch ist das schon wert.

Ein unbeschwertes Leben?

Ein wunderbares Ziel.

 

[Zeilinger]

Hallo Suchender !

Nun hatte ich mir überlegt mich ausgiebiger dem Thema Philosophie zu widmen,um mein Bewusstsein zu erweitern und anders mit der Welt umzugehen,doch bin umgeben von glücklichen Menschen die sich über sowas nie Gedanken machen,was natürlich ein Wunschtraum wäre,doch habe ich nicht das Gefühl,dass das jemals so sein wird.

Oft scheinen die Menschen in der Umgebung nur glücklich; man kann auch nicht immer hundertprozentig erkennen, worüber sich Menschen wirklich Gedanken machen. Da Du noch sehr jung bist, hast Du noch jede Chance, glücklich zu werden.

Meine Fragen an euch wären nun:"Wie hat sich euer Leben verändert seitdem ihr euch mit dem Thema beschäftigt?

Ich beschäftigte mich mit Philosophie und Literatur - freiwillig und aus eigenem Antrieb - das erste Mal im Alter von ca. 16 Jahren. Es gab mir mehr Hoffnung auf Orientierung und Perspektive.

Was hat sich verbessert oder verschlechtert?

Verbesserungen wie oben; ein kleiner Nachteil der Beschäftigung mit abstrakten Dingen ist, dass das praktische Denken darunter leidet. Man muss sich aber nicht nur mit den Geisteswissenschaften und Musik beschäftigen.

Glaubt ihr noch daran oder lebt ihr gar ein unbeschwertes Leben?

Ich glaube an die Kraft der Musik und das das schriftliche Wort - zumindest im Augenblick des Schreibens - das aufrichtigste Wort ist. Ein "unbeschwertes Leben" ist ein sehr weitläufiger und relativer Begriff - ich kämpfe mich durch.

Ich habe gemerkt,dass die Leute hier respektvoller mit ernsteren Themen umgehen als in den meisten Foren und wende mich darum vertrauensvoll an euch.Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Check einmal Deine Ideale ab und erhalte sie Dir so lange wie möglich.

Liebe Grüße

Zeili

 

[Zeilinger]

Hallo Suchender !

Ist es deiner/eurer aller Meinung nach überhaupt erstrebenswert bzw.
theoretisch möglich ohne tiefere Beziehungen zu anderen Individuuen
glücklich zu werden?

Nein; es hat zwar mE jeder Mensch eine Phase in seinem Leben, in der er die Freiheit über alles liebt, das ist aber, wie gesagt, nur eine Phase. Die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit kommt wie das Amen im Gebet, auch bei Menschen, die sich für besonders hart halten.

Liebe Grüße

Zeili

 

[louiz30]

Zeilinger, hat das etwas mit Härte zu tun oder ist es eben eine Frage der Situation? Manchmal erscheint die Suche in sich mehr zu einem Punkt zu führen und mehr Glück zu bringen. Und, so sehr ein anderer Mensch doch auch zu deinem Leben beitragen kann, er/sie wird nie die innere Ruhe, die Ausgeglichenheit und die innere Überzeugung ersetzen können. Das sind Dinge, die man schon selbst erarbeiten muss und wenn man sie hat, wird man auch für den Partner wesentlicher und hilfreicher. Für mich ist jedoch wahres Glück nur durch ein Suchen und Finden zu erreichen. Dies kann daher wohl auch am besten in einem Kloster erfolgen, da man sich dann auf das Wesentliche auch konzentrieren kann.

Die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ist aber nicht das Ziel und so man sie erfährt, helfen sie auch die Seele zu beruhigen. Antworten kommen jedoch daraus in den wenigsten Fällen. So wie du essen und trinken musst, um zu leben, so ist die Nahrung nicht selbst das Leben.

Eine Religion, eine Philosophie, Jesus, Buddha oder Mohammed – sie alle bringen keine Erleuchtung, aber sie zeigen Wege auf. Diese Wege müssen gegangen werden und es gibt da keine Abkürzungen. Liebe und Geborgenheit erleichtern uns diesen Weg, sie ersetzen ihn aber nicht und machen ihn auch nicht kürzer.

 

[pergola]

Freiheit, Liebe und Geborgenheit

Hallo Zeilinger,

Hallo Suchender !

... es hat zwar mE jeder Mensch eine Phase in seinem Leben, in der er die Freiheit über alles liebt, das ist aber, wie gesagt, nur eine Phase.

mmh, dann ist das bei mir aber eine sehr lange Phase. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der ich nicht die Freiheit über alles geliebt hätte. Meintest du vielleicht eine spezielle Freiheit? Freiheit von der Ehe oder so?

Für mich ist Philosophie - als Freiheit des Denkens - eigentlich der Inbegriff der Freiheit. Nicht nur im politischen Sinne. Philosophie steht und fällt mit der Freiheit. Aber auch mit der Liebe. Kann mir philosophische Erkenntnis, da sie mit Weisheit zu tun hat, ohne Liebe nicht denken: Liebe zum Leben, zum Menschen (an sich) etc.

Ich sehe also eigentlich keinen Konflikt zwischen Freiheit und Liebe/Geborgenheit. Könntest du mir erklären, wie du das meinst oder woran du dabei gedacht hast?

Lieben Gruß

pergola