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Was wir aus uns machen

Benjamin

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Registriert
27. Januar 2005
Beiträge
2.268
Irgendwo sind da Träume, irgendwo auch Ziele.
Aber eigentlich hat er nie wirklich daran geglaubt. Kann man ernsthaft an etwas glauben, das sich einem nie gezeigt hat? Er konnte es nicht. Was blieb ihm außer seinem Pessimismus und den ungebrochenen Gewohnheiten?

Es war bereits eine Weile her, als er mit dem Schreiben begonnen hatte. Er konnte damit seinem Pessimismus Ausdruck verschaffen und dachte - ohne dass er sich dem bewusst gewesen wäre - dass er damit irgendwie andere Menschen genauso spüren lassen kann, wie tief sinnlos die Welt eigentlich ist. Die Bemühungen und Versuche, die letzen Endes alle vergebens bleiben werden. Er wusste wie die Welt wirklich ist:

Sie ist langweilig - todlangweilig. Eine geschlossener Kreis, aus dem niemand ausbrechen kann. Und all die Menschen, die sich keine Gedanken machen. Die einfach nur vor sich hinleben, ohne nach einem wahren Sinn zu fragen. Sie sind so blind, so einfältig. Laufen im Kreis, bis die Zeit abgelaufen ist. Auf der Straße und in den Gassen kann man ihr Treiben beobachten, es ist das Sinnbild der Sinnlosigkeit. Sie laufen von Hier nach Da und sehen den Abgrund nicht. Nur die Wenigen haben die Intelligenz zu erkennen, dass es nichts zu erkennen gibt, dass alles dem Untergang geweiht ist, ehe es entstanden ist. Doch eigentlich sind die Intelligenten, die Verfluchten. Sie alleine haben die Fähigkeit den ewigwährenden Irrtum zu begreifen - die Welt.

Ja, all das war er fähig zu erkennen und im Grunde hasste er es, aber zugleich war es das, worauf er am meisten stolz war und was er am wenigsten gegeben hätte.

Und so musste er auch einen Anfang setzten. Die Buchstaben und Zeilen brachten ihm die Möglichkeit, all den Müll und Dreck aus seinem Herzen zu leeren. Er konnte all den Mist, den er ja gezwungen war täglich in sich aufzunehmen, rauswerfen:

So dachte er:
Die Leute mit ihrer Scheinheiligkeit, mit ihrer Ignoranz und ihrem Irrglauben. Wie sie sich rausputzen, als gebe es etwas zu gewinnen. Und diese Verlogenheit der Natur gegenüber, als würden sie tatsächlich Gefallen an ihr finden. Als gebe es da etwas, das uns Nutzen bringt. Nur gut, dass sie sich selbst dabei nicht sehen. Sie würden an ihren eigenen Lügen zerbrechen.
Die Leute mit ihrer Scheinheiligkeit, mit ihrer Ignoranz und ihrem Irrglauben in ihrer Unvollkommenheit. Überall nur Unvollkommenheit! In den Wolken, im Meer, auf den Bergen und den Wiesen, im Himmel und auf Erden. Diese Unvollkommenheit! Die Pflanzen, die Tiere, die Menschen, die Straßen, die Häuser, der Boden, die Sessel, der Fernseher, die Zeitung, der Spiegel

und Ich.
 
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Anmerkung

Siehst immer du nur Nacht,
Verlierst du alle Pracht.
Hörst immer du nur Klagen,
Erfährst du alle Plagen.
Denkst immer nur an Leid,
Ist schnell vorüber deine Zeit.
Sprichst immer nur von Tod,
Kommt morgen große Not.

Aber denkst du nur an Rat,
Folgt auf diese Art die Tat.
Siehst das Gute in den Dingen,
Wird's genau danach gelingen.
Und behältst den Mut zum Leben,
Wird auch reichlich dir gegeben.
 
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