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Was ist das (Haupt)Argument gegen Sklaverei?

Das sind für mich zwei Paar Stiefel
… Siebenmeilenstiefel genügen doch völlig ?

… tech‘nisch könnte Mensch sicher‘lich „fliegen“ …

… wie eine Eule … und „wißen“ … wie ein Computer …

… und auch in Ketten sein Velo „treiben“ …

… und mit der Glocke Milch „geben“ …

… und sich Luft pumpen …

… und Einen fahren laßen …

… „um“ eine Sclavin zu‘er‘ober‘n !

… hätte wahrscheinlich „Miles“ gesagt …
 
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Nein, sind es in den USA eben nicht, weil die Verweigerung zusätzliche Strafen nach sich zieht. Die entsprechenden Strafanstalten machen mit den Produkten und Dienstleistungen Milliarden, während die Häftlinge mit 13 Cent/h abgespeist werden.
Das sind für mich dennoch zwei Paar Stiefel.
 
Passt aber sehr gut in die Definition für moderne Sklaverei:

Sehr allgemein verstanden bedeutet moderne Sklaverei, dass eine Person zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung unter der Kontrolle einer anderen Person steht, welche Gewalt- und Machtmittel einsetzt, um diese Kontrolle aufrechtzuerhalten.

Dabei treten vor allem

Zwangsarbeit,
Schuldknechtschaft,
Zwangsprostitution,
Zwangsheirat und
Menschenhandel
in den Vordergrund.
 
Passt aber sehr gut in die Definition für moderne Sklaverei:
Aber hier geht es doch um klassische Sklaverei.
Moderne Sklaverei ist meist illegal oder zumindest in einer Grauzone weil sie zwar sogar von (totalitären) Regierungen gedeckt wird,
die aber zumindest einen Anschein wahren wollen das sie sich an die Menschenrechte halten.
Bei klassischer Sklaverei geht es um den hochoffiziellen Besitz von Menschen.
 
Moderne Sklaverei ist meist illegal oder zumindest in einer Grauzone weil sie zwar sogar von (totalitären) Regierungen gedeckt wird,
die aber zumindest einen Anschein wahren wollen das sie sich an die Menschenrechte halten.
Bei klassischer Sklaverei geht es um den hochoffiziellen Besitz von Menschen.
Das ist eine gute Differenzierung.

Wobei @Gottisttot zu Recht einwenden mag, dass Zwangsarbeit im Strafvollzug durchaus auch hochoffiziell statthat. Dennoch sehe ich darin keine Sklaverei, wiewohl hier wie überall die Grenzen fließen.
 
Das ist eine gute Differenzierung.

Wobei @Gottisttot zu Recht einwenden mag, dass Zwangsarbeit im Strafvollzug durchaus auch hochoffiziell statthat. Dennoch sehe ich darin keine Sklaverei, wiewohl hier wie überall die Grenzen fließen.
"Zwangsarbeit" habe ich als Zivildiener auch geleistet, obwohl ich nicht mal ein Straftäter war. Hochoffiziell, das es verpflichtend ist, obwohl man das offiziell nicht Zwangsarbeit nennt.
Hätte ich mich geweigert hätte das unangenehme Konsequenzen für mich zur Folge gehabt.
Ich sehe das wie du das klassische Sklaverei etwas anderes ist.
 
Wie aktuell konnte man übrigens bei den Midterms in diesem Jahr in den USA sehen, in 5 Staaten wurde gleichzeitig über die Abschaffung der Sklaverei (Zwangsarbeit der Gefangenen) in Gefängnissen abgestimmt, 4 davon entschieden sich für die Abschaffung.

In einem deutschen Gefängnis kann man jemanden nicht zur Arbeit zwingen. Aber wenn er sich der Arbeit verweigert, dann werden ihm nach seiner Entlassung ggf. Kosten des Gefängnisaufenthalts in Rechnung gestellt.

Das sind für mich zwei Paar Stiefel

Ich habe drei Jahre für eine charitative Organisation gearbeitet, in der ich mit Menschen zu tun hatte, die dort Strafstunden abgeleistet haben. Es handelte sich um Straftäter, die sich eine Geldstrafe in der einen oder anderen Weise nicht leisten konnten und deshalb soziale Arbeit ableisteten.
Ich war als Küchenchef ihr Vorgesetzter.
Die allermeisten waren kleine Fische. Arme Schweine, ich nannte sie intern "Zwangsarbeiter". Ich behandelte sie gut und es lief gut. Manche kommen aus dieser Art Spirale kaum mehr heraus. Ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Ein Strafjob folgt dem nächsten, so sehr sie sich auch bemühen.
Die meisten von diesen Menschen waren durchaus bemüht und fleissig. Ich ging ordentlich mit ihnen um, stellte keine Fragen, riss Witze und ließ sie einfach machen ... da waren sie motiviert, weil ich sie so akzeptierte, wie sie waren. Es dauert nicht lange, da erzählt dir schon jemand, warum er bei dir ist, ganz von selbst. Auch andere Dinge, und manchmal will man das alles auch gar nicht so genau wissen.

Zur Würde der Arbeit:
Ich arbeite als Koch in einem Serviceberuf, aber dennoch gibt es Dinge, zu denen man mich nicht zwingen, die ich ablehnen oder gegen die ich mich verwahren kann. Nur weil ein zahlender Kunde eine Leistung von mir erhält, gibt es ihm nicht die unveräußerlichen Rechte über meine Person.
 
Moderne Sklaverei ist meist illegal oder zumindest in einer Grauzone weil sie zwar sogar von (totalitären) Regierungen gedeckt wird,
die aber zumindest einen Anschein wahren wollen das sie sich an die Menschenrechte halten.

Das ist, in Entwicklungsländern, vor allem Lohnsklaverei.
Vor Jahren sah ich den Dokumentarfilm "Eisenfresser", in dem ging es um Schifssabwrackung in Bangladesh. Der Filmer, selbst Bengale, brauchte ein halbes Jahr, um überhaupt eine Drehgenehmigung vor Ort zu bekommen. Der Betrieb selbst sah sich wohl als so eine Art Vorzeigebetrieb, dabei sind die Bedingungen vor Ort desaströs. Arbeiter zerlegen unter sehr gefährlichen Bedingungen große Schiffswracks praktisch mit den bloßen Händen, ohne Helme und barfuß oder in Schlappen.

Junge Arbeiter werden aus der Provinz angeworben und auf den Schrottplatz gebracht. Sie arbeiten und leben auf Pump in Behausungen und kaufen vor Ort Lebensmittel von Clans, die mit dem Schrottplatzeigentümer verbandelt sind. Und wenn's ans Auszahlen geht, ist alles für Kost & Logis draufgegangen ... oder, noch besser: Die Leute sind sogar verschuldet.
Dann müssen sie nämlich gleich den Folgekontrakt unterschreiben, für die nächste Saison.

Mal ganz davon abgesehen, dass dies die allerbrutalste Ausbeutung ist, die man sich nur vorstellen kann, hat mich vor allem eines noch mehr schockiert: Die bloße Dummheit, einen solchen Großbetrieb derartig schlecht zu organisieren.
Denn ein schlauer Arbeitgeber wird seine Mitarbeiter gut ausstatten, Arbeitskleidung, Schuhe, Helm. Er wird sie mit einer Betriebskantine versorgen.
Das kostet zwar auch alles Geld, es ist aber Peanuts im Vergleich zu dem Geld, was es kostet, ständig neue Arbeiter zu rekrutieren, ständig Ausfälle zu haben (auch wenn diese "nichts" kosten) und ständig mit der Arbeit wieder bei Adam & Eva wieder anzufangen. Anstatt gut ausgestattete und "ausgebildete" Mitarbeiter länger zu haben, die auch effizient arbeiten.
 
Aberkennung der Menschenwürde? Jemanden zum Objekt machen?
Jemanden zum Eigentum zu erklären ist per se Unterdrückung?
???
Interessant ist das Menschenwürde auch das Recht auf Leben erfasst und das dieses
defacto die Voraussetzung aller anderen Rechte ist.
Jede Sekunde lässt man Menschen verhungern und ich denke nicht das die das Gefühl haben das ihre Menschenwürde respektiert wird.
Warum tut man das? Weil sie ehrlich und hart gesagt in den Augen der meisten Menschen nutzlos sind.
Solch armen Menschen ein Angebot zu machen als eine Art Sklave zu leben wäre ein großes ethisches Problem, sie leidvoll verhungern zu lassen scheinbar nicht.
 
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Jede Sekunde lässt man Menschen verhungern und ich denke nicht das die das Gefühl haben das ihre Menschenwürde respektiert wird.
Warum tut man das? Weil sie ehrlich und hart gesagt in den Augen der meisten Menschen nutzlos sind.
Solch armen Menschen ein Angebot zu machen als eine Art Sklave zu leben wäre ein großes ethisches Problem, sie leidvoll verhungern zu lassen scheinbar nicht.
Problematisch daran ist, dass man sich Sklavenhaltung erstmal leisten können muss. Wer für sich und seine Sklaven nichts zu tun hat, um Geld zu verdienen, lässt alle nur ins Unglück rennen. Letztlich bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Sklaven zu verkaufen.

Btw, ich persönlich denke, dass ein System der Sklaverei funktionieren könnte, wenn der Sklave jederzeit aussteigen kann. Und wenn ihm das System Sicherheit bietet, die er ansonsten als obdachloser und mittelloser Mensch nicht hätte.

Im Römischen Reich konnte man sich freiwillig in Sklaverei begeben, um zB. Schulden und Strafen abzuarbeiten.

Good old times ... Imperalism ❤️

 
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