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Was genau ist spirituelle Erleuchtung und wie erlangt man sie?

Ich finde es gerade im spirituellen Bereich wichtig, die Begriffe genau zu definieren, weil man sonst leicht aneinander vorbei redet. Ich habe meine eigene klare Definition des Begriffs Spirituelle Erleuchtung, die ich gleich erklären werde, aber zuvor sei gesagt, dass mich auch die Definitionen anderer Leute interessiere................
Das Wort Erleuchtung löst bei den Menschen, die auf dieses Thema einschwenken, völlig unterschiedliche Gefühle aus.
So mancher möchte das schnell abtun als weltfremd, abgehoben, unerreichbar, spektakulär, elitär etc.
So reagieren viele nicht nur skeptisch, sondern regelrecht gereizt, wenn es um diesen Begriff geht.
So vermutet man, bei (angeblich) Erleuchteten, den Zugang zu “geheimen” Wissen und besondere Fähigkeiten oder nochmehr die Anmaßung, zu behaupten, solches erlangt zu haben.
Auf jeden Fall scheint für manchen festzustehen, dass es sich um die Bemühung handelt, sich erhaben über den Rest der Welt zu stellen. So bekommt das ganze für einige einen fragwürdigen Anstrich.
Dabei ist es im Grunde einfach, zumindest erst einmal zu verstehen, um was es eigentlich geht.
Der Schlüssel ist die Frage des Bewusstseins und wie ich ich diese Frage beantworte.
Bin ich als Mensch ´Materie mit Bewusstsein´?
oder
Bin ich ´Bewusstsein mit Materie´?
Manch einem mag die Frage seltsam anmuten, nur muss ich sie derart grundlegend stellen.
Sehe ich mich als ´Materie mit Bewusstseinˋ, werde ich mich dem Thema ´Erleuchtung´ nie richtig annähern können.
Ich werde nämlich dann ein - von der Einheit getrenntes - ICH entwickeln und in die Dualität verfallen und alles als Gegensätze trennen, was auf keinen Fall getrennt werden sollte.
Das ist nicht zu kritisieren, weil es auch der Weg ist, auf dem die übergroße Mehrheit wandelt.
Sehe ich mich als ´Bewusstsein mit Materie´ (also mit einem Körper als Werkzeug), sieht die “Sache” etwas anders aus.
Dann ist mir klar, dass ich als formloses Bewusstsein immer bin, war und sein werde und zeitweise mit Materie (also in einer Form) erscheine. Wenn aber Bewusstsein meine wahre Natur ist, dann bin ich mit allem Geist eine Einheit.
Das ist auch gar nicht anders möglich, da Geist nicht fragmentiert oder portioniert werden kann.
Wenn also Bewusstsein Ursprung allen Lebens ist, dann ist alles Leben miteinander verbunden.
Die Erkenntnis, dass ich wesentlich mehr bin, als das, was ich im Spiegel sehe, ist der erste kleine Schritt..
Die Fähigkeit, mich in meinem Gegenüber oder dem Adler am Himmel zu erkennen, ist ein erstes Anzeichen von überwundener Trennung.
Trennung und Abgrenzung als grundlegend verantwortlich für alle Probleme dieser Welt zu erkennen, ist die nächste Station.

Erleuchtung ist das Bewusstsein der All-Einheit; darin sind sich die Mystiker hier im Westen und die östlichen Philosophen einig.

Es geht also nicht darum, sich über andere zu stellen und die Welt mit nebulösen Gleichnissen zu beglücken.
Es geht darum, zu erkennen, was meine wahre Natur ist und alle Beschränkungen, Einengungen, Verstrickungen, Anhaftungen, und dadurch hervorgerufene Blockaden hinter mir zu lassen, den Egoismus zu überwinden und den Weg für die Liebe freizumachen.
Hier ist also absolut null Arroganz im Spiel; ganz im Gegenteil mit jedem Fortschritt in dieser Entwicklung wächst die Demut.
Das Thema hat es verdient, tiefer bearbeitet zu werden. Das klappt aber nur, wenn ich bereit bin, mich wirklich darauf einzulassen.
LG * Helmfried
 
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Die Erkenntnis, dass ich wesentlich mehr bin, als das, was ich im Spiegel sehe, ist der erste kleine Schritt..
Die Fähigkeit, mich in meinem Gegenüber oder dem Adler am Himmel zu erkennen, ist ein erstes Anzeichen von überwundener Trennung.
Trennung und Abgrenzung als grundlegend verantwortlich für alle Probleme dieser Welt zu erkennen, ist die nächste Station.

Erleuchtung ist das Bewusstsein der All-Einheit; darin sind sich die Mystiker hier im Westen und die östlichen Philosophen einig.

Hallo Helmfried,

in der Theorie ist mir das alles klar, seitdem ich vor ca. 11 Jahren Schopenhauer gelesen habe, danach habe ich das Thema noch mit Jed McKenna, Adyashanti und anderen vertieft, aber ich stelle eben immer mehr fest, dass es bei mir bisher doch immer nur auf der theoretischen Ebene stehen geblieben ist. Ich weiß letztlich nicht, was ich mit diesem theoretischen Wissen wirklich anfangen soll und ich stürze mich immer noch gerne in die von dir einmal so gut betitelten "Kampfthemen", um mich davon abzulenken. Meditation funktioniert bei mir einfach nicht, weil meine Psyche nicht zur Ruhe kommt. Aber trotzdem hilft das theoretische Wissen, dass die Identifikation mit dem Körper, den Gedanken usw. eine Illusion ist, dabei, dieses irdische Schauspiel nicht zu ernst zu nehmen und eine gewisse Distanz dazu zu wahren, das funktioniert wenigstens und das ist immerhin schon mal etwas... ;)
 
Ich weiß letztlich nicht, was ich mit diesem theoretischen Wissen wirklich anfangen soll und ich stürze mich immer noch gerne in die von dir einmal so gut betitelten "Kampfthemen", um mich davon abzulenken......................
Das Umsetzen diesbezüglichen Wissens ins praktische Leben ist ja auch kein Muss.
Alle, die sich im (Mainstream-Konsumenten-) Leben sauwohl fühlen, sehen naturgemäß auch null Notwendigkeit, sich in komplizierte Zusammenhänge verwickeln zu lassen.
Es gibt andererseits auch diejenigen, denen ein Leben, so wie man es heutzutage als “üblich” bezeichnen würde, nicht das gibt, was als ˋhalbwegs befriedigendˋ bezeichnet werden könnte.
Das mag an der inneren Verfassung oder (und) den äußeren Umständen liegen. Ich kann natürlich hoffen, dass das Glück sich irgendwann etwas mehr in meine Richtung bewegt oder beten, dass eine ausgleichende Gerechtigkeit den Weg zu mir findet.
Ich befürchte, dass, unter Betrachtung der Wahrscheinlichkeiten, die Chancen - dafür - nicht allzu groß sind.
Das Gefühl, in diesem Leben nicht wirklich glücklich sein zu können, erschwert die Entfaltung der Liebe (der Liebe zu mir und zu anderen). Wer sich mit der Liebe etwas schwer tut, sucht umso mehr Bestätigung in anderen Bereichen. Im Job, im Status, im Style, in speziellen Wissensbereichen kann ich schon mal ein paar Punkte sammeln. Den Rest des Defizits versuche ich, mit reichlich Ablenkung, zuzudecken.
Das alles ist Standard und hat nichts Verwerfliches, dennoch ist das Gefühl, dass irgendetwas fehlt, etwas Bedrückendes.
Die, von dir bevorzugte, Methode, innere Spannungen durch Aktivität in mehreren Foren, am liebsten in “Krawall- u. Kampfthemen”, abzubauen und so nach ´außen´ zu kommen, ist natürlich besser, als ´innenˋ toxisch zu werden. So weit so gut.
Es ist allerdings auch ein Spiel, das keinen wirklichen Fortschritt bringt; die Wirkungsdauer ist befristet und es beginnt zwanghaft immer wieder von vorne.
Wenn du dir die Frage stellst, was wäre, wenn diese Möglichkeit von jetzt auf gleich “gekappt” würde, ja was wäre dann ?
Meinst du nicht, dass es vielleicht besser wäre, dein ICH, also alles was dich derzeit ausmacht, in seiner “Eingefahrenheit” zu lockern (aus den tiefen Gleisen zu heben).
Ich denke, das könnte vielleicht Räume schaffen, um einige Dinge verändern zu können. Um den subtilen Schmerz irgendwann loszuwerden, muss ich ihn erst einmal zulassen (bewusst zu mir nehmen).
Der Drang, etwas verändern zu wollen, muss von innen kommen; vorher hat es keinen Zweck.
Einen Berg zu umgehen, ist manchmal eine gute Entscheidung. Allerdings, solange ich nicht da oben war, weiß ich nicht, was ich vielleicht verpasse.
Mein Ego ist verantwortlich für empfundene Enge und Kleinlichkeit und verhindert, Fülle im Leben empfinden zu können.
Diese Tatsache, mir immer wieder bewusst zu machen und zu beginnen, mich davon - nach und nach - zu befreien, kann der Anfang eines langen, aber befreienden Weges sein.
Es zu machen, wie gewohnt, ist allerdings auch kein Vergehen.
Der menschliche Wille ist m.E. frei.
Die Zukunft ist keine “nocht nicht bekannte Gegenwart” (dann wäre sie determiniert), sie lässt sich gestalten.
LG * Helmfried
 
Meinst du nicht, dass es vielleicht besser wäre, dein ICH, also alles was dich derzeit ausmacht, in seiner “Eingefahrenheit” zu lockern (aus den tiefen Gleisen zu heben).
Ich denke, das könnte vielleicht Räume schaffen, um einige Dinge verändern zu können. Um den subtilen Schmerz irgendwann loszuwerden, muss ich ihn erst einmal zulassen (bewusst zu mir nehmen).
Der Drang, etwas verändern zu wollen, muss von innen kommen; vorher hat es keinen Zweck.

Also bei mir ist es so, dass es mir dann am besten geht, wenn ich im Arbeitsstress versinke, also gar keine Zeit habe, über irgend etwas anderes nachzudenken. Ich arbeite in der Gastronomie und da gehören Stress und Chaos zum Alltag und in der Küche herrscht ein rauer Umgangston, aber das ist egal, weil unter solchen Umständen keine Zeit für Befindlichkeiten ist. Wenn ich meditiere oder über spirituelle Dinge nachdenke, geht es mir deutlich schlechter. Vielleicht bin ich ironischerweise ein antispiritueller Mensch, obwohl ich mich rein theoretisch für diese Dinge sehr interessiere.

Und dann noch was zum Thema "Wichtigkeit des Forums". Zur Zeit dominieren hier die Kampfthemen. Aber vergiss nicht, dass dieses Forum auch schon deutlich "spirituellere Zeiten" hatte. Seitdem @CarlMoor und @bribli und ein paar andere hier aufgehört haben, hat sich die Atmosphäre geändert. Das Pendel könnte aber irgendwann aber auch wieder in die andere Richtung umschlagen.
 
Also bei mir ist es so, dass es mir dann am besten geht, wenn ich im Arbeitsstress versinke, also gar keine Zeit habe, über irgend etwas anderes nachzudenken......
Damit stehst du nicht allein; die Methode funktioniert ja auch befristet, leider kumuliert es sich nicht und beginnt jeden Tag aufs Neue.
Ich werde mich wohl auch aus dem Forum zurückziehen.
Dir alles Gute * Helmfried
 
Das wäre mal eine neue Thread-Idee: Was genau ist spirituelle Blendung und wie verhindert man sie?

Gerade sehe ich eine - ziemlich umfangreiche - Doku zu der amerikanischen Psychosekte "NXIVM" - 2000er Jahre. Deren Gründer wurde im Jahr 2019 schließlich zu 120 Jahren Haft verurteilt.

Die Prinzipien, denen NIXIVM folgte - und die nichts anderes als reine psycho-neurologische Manipulation sind, sind weder neu noch revolutionär. Auch andere, vergleichbare Sekten der Vergangenheit haben sie bereits angewandt. Willst Du eine erfolgreiche Sekte gründen, dann beachte als Sektengründer Folgendes - "Die 10 goldenen Regeln des erfolgreichen Sektengurus":

1. Deine Zielgruppe sind gut ausgebildete Menschen des Bildungsbürgertums im Alter von 20-35. Jüngere Menschen bringen Dir nichts, weil sie noch kein Teil des Arbeitslebens sind, ältere Menschen sind zu lebenserfahren, als dass sie auf Deinen Zirkus noch hereinfallen. Sortiere sie aus, wenn sie älter werden.
Prolos brauchst Du nicht. Denn sie haben zuviel Bauchgefühl, als dass sie auf Deine leeren Versprechungen hereinfallen würden.

2. Es gibt kein gesellschaftliches oder soziales Problem. Alles (und wirklich alles) ist ein individuelles Problem. Wenn nicht, dann mache es zu einem solchen. Erzeuge systematisch Schuldgefühle.

3. Jede Sekte basiert auf einem Schneeballsystem. Bilde Hierarchien - Anfänger, Fortgeschrittener, Meister - in denen Einsteiger sich "weiterentwickeln", um neue Anhänger zu gewinnen. Lass die Masse dafür teuer bezahlen, mit dem Versprechen, sie könnten irgendwann damit auch Geld verdienen. Ein paar wenige lass aufsteigen, die Du dafür öffentlich auszeichnest.

4. Argumentiere in Worthülsen, die ein jeder "intuitiv" zu verstehen in der Lage ist, und die weder definiert sind, noch wirklich etwas bedeuten. Beweise nichts und belege nichts. Du bist der "Meister", und nicht Deine Zuhörer. Weder hast Du etwas zu belegen, noch etwas in Frage stellen zu lassen.

5. Trenne Deine Schäfchen vor den "schädlichen Einflüssen" ihrer Umwelt und vor allem von ihren Familien und Freunden.

6. Unterziehe Deine Schäfchen einem unmenschlichen Arbeitsprogramm, Schlafentzug und Unterernährung. Wenn sie protestieren, dann deklariere es zu einer individuellen Schwäche oder Manko. Siehe 2. Erzeuge noch mehr systematisch Schuldgefühle.

7. Zuckerbrot und Peitsche. Lass sie zwischendrin auch mal feiern, tanzen, Zitronenlimonade trinken und am veganen Buffet teilnehmen. Teile ihnen dabei aber mit, dass das eine Ausnahme ist. Erzeuge noch mehr Schuldgefühle.

8. Fordere einen "Pfand" ein, kompromittierendes Material, Nacktfotos, Erbschaftsverträge, was auch immer. Dann kannst Du sie erpressen, wenn sie aussteigen - oder aussagen wollen, vor den Behörden und der Justiz.

9. Was fast alle Sektengründer vernachlässigen: Bereite Deinen Abgang vor. Da jede Psychosekte letztlich auf einem Schneeballsystem beruht, wird der Zusammenbruch auch Deines Systems unweigerlich kommen. Gewöhnlicherweise ist dies nach maximal 10 Jahren der Fall. Der Hauptgrund besteht darin, dass Dein Schneeballsystem, allein aus rechnerischen Gründen, an sein Ende gekommen ist. Es gibt dann nicht mehr genügend, mittlerweile exponentiell angestiegende Newcomer, die Dein nunmehr Heer von Coaches noch finanzieren könnten.
Verschiebe rechtzeitig Geld und mach Dich vom Acker, denn die nun auch mittlerweile angestiegene Zahl von Aussteigern wird Dir in der Öffentlichkeit erst Recht den Rest geben.

10. Verschwinde und lass die 2. Etage von Managern Haftstrafen verbüßen.
 
Gerade sehe ich eine - ziemlich umfangreiche - Doku zu der amerikanischen Psychosekte "NXIVM" - 2000er Jahre. Deren Gründer wurde im Jahr 2019 schließlich zu 120 Jahren Haft verurteilt.

Die Prinzipien, denen NIXIVM folgte - und die nichts anderes als reine psycho-neurologische Manipulation sind, sind weder neu noch revolutionär. Auch andere, vergleichbare Sekten der Vergangenheit haben sie bereits angewandt. Willst Du eine erfolgreiche Sekte gründen, dann beachte als Sektengründer Folgendes - "Die 10 goldenen Regeln des erfolgreichen Sektengurus":

1. Deine Zielgruppe sind gut ausgebildete Menschen des Bildungsbürgertums im Alter von 20-35. Jüngere Menschen bringen Dir nichts, weil sie noch kein Teil des Arbeitslebens sind, ältere Menschen sind zu lebenserfahren, als dass sie auf Deinen Zirkus noch hereinfallen. Sortiere sie aus, wenn sie älter werden.
Prolos brauchst Du nicht. Denn sie haben zuviel Bauchgefühl, als dass sie auf Deine leeren Versprechungen hereinfallen würden.

2. Es gibt kein gesellschaftliches oder soziales Problem. Alles (und wirklich alles) ist ein individuelles Problem. Wenn nicht, dann mache es zu einem solchen. Erzeuge systematisch Schuldgefühle.

3. Jede Sekte basiert auf einem Schneeballsystem. Bilde Hierarchien - Anfänger, Fortgeschrittener, Meister - in denen Einsteiger sich "weiterentwickeln", um neue Anhänger zu gewinnen. Lass die Masse dafür teuer bezahlen, mit dem Versprechen, sie könnten irgendwann damit auch Geld verdienen. Ein paar wenige lass aufsteigen, die Du dafür öffentlich auszeichnest.

4. Argumentiere in Worthülsen, die ein jeder "intuitiv" zu verstehen in der Lage ist, und die weder definiert sind, noch wirklich etwas bedeuten. Beweise nichts und belege nichts. Du bist der "Meister", und nicht Deine Zuhörer. Weder hast Du etwas zu belegen, noch etwas in Frage stellen zu lassen.

5. Trenne Deine Schäfchen vor den "schädlichen Einflüssen" ihrer Umwelt und vor allem von ihren Familien und Freunden.

6. Unterziehe Deine Schäfchen einem unmenschlichen Arbeitsprogramm, Schlafentzug und Unterernährung. Wenn sie protestieren, dann deklariere es zu einer individuellen Schwäche oder Manko. Siehe 2. Erzeuge noch mehr systematisch Schuldgefühle.

7. Zuckerbrot und Peitsche. Lass sie zwischendrin auch mal feiern, tanzen, Zitronenlimonade trinken und am veganen Buffet teilnehmen. Teile ihnen dabei aber mit, dass das eine Ausnahme ist. Erzeuge noch mehr Schuldgefühle.

8. Fordere einen "Pfand" ein, kompromittierendes Material, Nacktfotos, Erbschaftsverträge, was auch immer. Dann kannst Du sie erpressen, wenn sie aussteigen - oder aussagen wollen, vor den Behörden und der Justiz.

9. Was fast alle Sektengründer vernachlässigen: Bereite Deinen Abgang vor. Da jede Psychosekte letztlich auf einem Schneeballsystem beruht, wird der Zusammenbruch auch Deines Systems unweigerlich kommen. Gewöhnlicherweise ist dies nach maximal 10 Jahren der Fall. Der Hauptgrund besteht darin, dass Dein Schneeballsystem, allein aus rechnerischen Gründen, an sein Ende gekommen ist. Es gibt dann nicht mehr genügend, mittlerweile exponentiell angestiegende Newcomer, die Dein nunmehr Heer von Coaches noch finanzieren könnten.
Verschiebe rechtzeitig Geld und mach Dich vom Acker, denn die nun auch mittlerweile angestiegene Zahl von Aussteigern wird Dir in der Öffentlichkeit erst Recht den Rest geben.

10. Verschwinde und lass die 2. Etage von Managern Haftstrafen verbüßen.

Ja, das war jetzt ein wirklich unterhaltsamer Einwurf zum Thema spirituelle Verblendung.

Als Ausgleich dazu:

Der Physik-Nobelpreisträger des Jahres 2022 ist überzeugt davon, dass die Welt nicht rein materialistisch erklärbar ist. Das ist doch mal ein hoffnungsvoller Schritt in Richtung einer echten Geisteswissenschaft:

 
Erleuchtung ist das Bewusstsein der All-Einheit;
Dann ist Blendwerk das Unterbewusstsein oder das Überbewusstsein einer ÜBERALL-Einheit,
welche die Erleuchtung im Bewusstsein zu rund 90% zu verdrängen bzw. abzuziehen vermag.
Der Physik-Nobelpreisträger des Jahres 2022 ist überzeugt davon, dass die Welt nicht rein materialistisch erklärbar ist. Das ist doch mal ein hoffnungsvoller Schritt in Richtung einer echten Geisteswissenschaft:
Eine 'echte' Geisteswissenschaft wird es nie geben, weil die 'geringste' Materie auf die 'geringste' Verunreinigung somit gar nicht reagieren könnte.
 
Eine 'echte' Geisteswissenschaft wird es nie geben, weil die 'geringste' Materie auf die 'geringste' Verunreinigung somit gar nicht reagieren könnte.
Zu näherer Erläuterung:

Eine (total) 'echte' Geisteswissenschaft würde den (total) jede Hoffnung vernichtenden Schritt in eine echte Rückwirkung von Zeit in eine vorher nicht da gewesene Wahrnehmung bedingen, mittels einer auto-systemisch schier unmerklichen mittelbaren Urkundenfälschung von Sachverhaltsvorwegnahmen.

Eine total sterile Welt wäre dann von der fehlerfreien Gleichschaltung von fester Materie= fester Geist = echter Geist geprägt und nicht lebensfähig.

Und dies würde ich als eine auto-systemische Fehlinterpretation von Quantenfluktuationen im Sinne von Anton Zeilinger weniger euphorisch verstehen wollen und sagen:

Die Zeit zerrinnt - wie der Ur-Geist in Teilchen-Anti-Teilchenpaare - zu scheinbar nichts. Und dabei wird der Raum zum Inhalt und Aushalt.

Wäre somit Gott 'Nietzsche-tot', noch bevor er sorgsam gequantelte Schutzmechanismen hätte pro-port-ionisiert raumverschiffen können?

Also darf es weitergehende Fragen und Antwortspiele geben - zum Davor und zum Danach. Komischerweise ist mir das Zuvorkommende lieber

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ja, das war jetzt ein wirklich unterhaltsamer Einwurf zum Thema spirituelle Verblendung.

Nun, das war aber auch eine Steilvorlage.

Wenn Du Dir Streaming traust, dann schau Dir die Doku über NXIUM an, sie trägt den Titel: The Vow (Der Schwur).
Es sind Aussteiger aus den ehemals höchsten Positionen eines ganzen Geflechts von Firmen, die unter dem Label "Selbstoptimierung" tätig waren. Die Beteiligten waren über ein Jahrzehnt in diesen Organisationen aktiv. Wer aussteigt, der wird von der Organisation verfolgt, bedroht und mit Gerichtsprozessen überzogen. Obwohl sie es zunächst nicht wollten, hatten die Aussteiger letztlich keine andere Wahl, als an die Öffentlichkeit zu gehen. Denn nur durch die stattfindende Berichterstattung durch die Medien erfolgte schließlich ein gewisser Schutz vor dieser Art der Repression.

Die Vorfälle reichen bis in die jüngste Vergangenheit. Nachdem ich mir nunmehr eine Reihe von Dokus über Sekten angeschaut habe (Jonestown, Colonia Dignidad, Sanyassins) erkennt man, neben ein paar programmatischen Unterschieden, einige Parallelen, die dieselben, oder zumindest sehr ähnliche Prozesse zeigen.

Diese Organisationen schaffen ein im Grunde sehr simples Weltbild. Es definiert die gesellschaftlichen, sozialen und psychischen Probleme des Menschen zu einem reinen Manko des Individuums, das optimiert werden kann. Sind nur genügend Menschen in solche Prozesse der Selbstoptimierung involviert, dann kann es - und nur dadurch wird es - zu der angestrebten Verbesserung der Welt kommen.
Um diese Ziele zu erreichen, werden Emotionen systematisch verstärkt und unterdrückt, bis auf das jeweilige Maximum und Minimum.
Es kommt dabei zu einer völligen "Achterbahn der Gefühle", ständigen Aufs und Abs der Emotionen, die auf Dauer kein Mensch aushalten kann.

Jede Tätigkeit, die nicht der Selbstoptimierung dient, wird als nutzlos oder meist sogar als schädlich verworfen. Durch diese Maßnahmen und die daraus entstehenden Prozesse werden die Menschen schließlich zu verstrahlten Workoholics, die unter Selbstaufgabe und bis zur völligen Erschöpfung arbeiten. Versuchen sie, sich dagegen zur Wehr zu setzen, dann redet man ihnen Schuldgefühle ein. Denn schließlich ist es nur ihre eigene, individuelle Unvollkommenheit, mangelnder Willen und fehlende Disziplin, die sie daran hindert, noch mehr zu arbeiten.
Es werden hierarchische Strukturen geschaffen - wenigstens: Schüler - Coach - Meister - und Dogmen, an denen sich alle zu orientieren haben.
Am Ende kommt dabei dann eine Person heraus, die an sich das völlige Gegenteil des eigenen, ursprünglichen Programms ist: Ein williger Automat, der allen Regeln folgt, seine Emotionen unterdrückt und der keine Individualität mehr besitzt, die man als solche bezeichnen kann.
Oder auf ein Wort reduziert: Ausbeutung.

Für mich wirft das - insbesondere aufgrund solcher Gemeinsamkeiten von an sich ganz unterschiedlicher programatischer Grundlagen (Nach jeweiligem Selbstbild: Colonia Dignidad: Konservatives Christentum, Jonestown: Christlich geprägter Sozialismus, Sanyassins: Bhuddismus, NXIUM: Wissenschaft) - mehr grundlegende Fragen auf.
Die Frage nämlich, ob eine solche "Selbstoptimierung" überhaupt möglich ist und vor allem zu welchem Preis.
Ein recherchierender Journalist der New York Times sagte dann im Interview (sinngemäß zitiert): Er sei nicht grundsätzlich gegen Firmen eingestellt, die Programme zur Selbstoptimierung betrieben. Wenn so etwas denn überhaupt möglich sei. Bei ihm selbst würde es jedenfalls nicht funktionieren. Denn er sei, so wie er nun einmal ist: Unverbesserlich.
 
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