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... und führe uns nicht in Versuchung

AW: ... und führe uns nicht in Versuchung

Das Aramäische war ja sowas wie die Koine der östlichen Welt zur Zeit Christi und ist dem Hebräischen sicher verwandt.
Wie weit die Verwandtschft zum Iwrit allerdings geht, weiß ich nicht.
Ein gewisser Dr. Günther Schwartz hat Aramaistik studiert und die Worte Jesu vom Griechischen ins Aramäische rückübersetzt.
Da gab es einige Überraschungen, z.B.:
Die ursprüngliche Übersetzung aus dem Aramäischen ins Griechische ist an vielen Stellen falsch, es wurde willkürlich weggelassen und bedenkenlos hinzugefügt, was heute noch durch einen Vergleich der Evangelientexte zu erkennen ist. So entstanden die christliche Drohbotschaft mit ewiger Verdammnis, Hölle, Sündenvergebung durch Priester, Zölibat etc. sowie eine Vielzahl leidvoller Ge- und Verbote – alles geeignet, um Menschen Angst zu machen und in der Folge Macht über sie auszuüben. Die ursprüngliche Lehre Jesu wurde dabei immer mehr verschüttet und entstellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Günther_Schwarz

So sehr überraschend ist das vielleicht auch wieder nicht,
wir wissen ja, was da im Laufe vieler Jahrhunderte
interpretiert, geirrt, manipuliert und "angepasst" wurde...

Die Neuübersetzung des Vaterunser nach Schwarz ist ähnlich, aber doch ein wenig anders:
Abba (eher Gott als Vater, im Aramäischen für beides, nicht unbedingt Elternschaft),
deine Gegenwart werde geheiligt (nicht nur der Name, sondern die Gegenwart),
dein Königtum breite sich aus,
dein Wille geschehe,
lass geben uns unser Brot (nicht „Gib uns!“)
und lass vergeben uns unsere Sünden (nicht „Vergib uns!“, sondern gegenseitig vergeben)
und lass retten uns aus unserer Versuchung.


lg
Andreas
 
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AW: ... und führe uns nicht in Versuchung

Hallo Zeili und Andreas!

Danke auch für eure Beteiligung!
Offensichtlich bin ich nicht der Einzige, der über jene Stelle gestolpert ist.

Ihr alle habt mir etwas Licht ins Dunkel gebracht.

Das Wesen der Versuchung im allgemeinen näher zu beleuchten, wäre vielleicht auch ganz interessant.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: vaterunser nach günther schwartz

das Vaterunser nach Schwarz ist ähnlich, aber doch ein wenig anders:

Abba (eher Gott als Vater, im Aramäischen für beides, nicht unbedingt Elternschaft),
deine Gegenwart werde geheiligt (nicht nur der Name, sondern die Gegenwart),
dein Königtum breite sich aus,
dein Wille geschehe,
lass geben uns unser Brot (nicht „Gib uns!“)
und lass vergeben uns unsere Sünden (nicht „Vergib uns!“, sondern gegenseitig vergeben)
und lass retten uns aus unserer Versuchung.
lg
Andreas

hallo andreas,
schön, dass du wieder mal da bist.
und danke für das "neue vaterunser".
dieser text passt wunderbar in mein persönliches verständnis dieses gebets.
immer wieder schön für mich zu sehen, dass andere menschen auch in die gleiche richtung gehen wie ich. das tut mir unendlich gut.

:kuss1: kathi
und ich wünsche dir ein schönes jahr 2008
 
AW: vaterunser nach günther schwartz

hallo andreas,
schön, dass du wieder mal da bist.
und danke für das "neue vaterunser".
dieser text passt wunderbar in mein persönliches verständnis dieses gebets.
immer wieder schön für mich zu sehen, dass andere menschen auch in die gleiche richtung gehen wie ich. das tut mir unendlich gut.

:kuss1: kathi
und ich wünsche dir ein schönes jahr 2008
Danke, Kathi, für den lieben Gruß, den ich gerne zurückgebe.
Dir und auch allen anderen nachträglich ein schönes, GESUNDES Neues Jahr!

Zum neuen Vaterunser:
Er gefällt mir auch viel besser. Vielleicht liegt es auch daran, dass Schwarz den Text mit den Augen eines modernen Menschen gelesen und dementsprechend übersetzt hat.
So etwas wäre eine Anregung für die Christen und noch mehr für den Islam,
die noch immer vieles so wortwörtlich weitergeben und glauben, wie es die Propheten und Gelehrten aus uralten Zeiten in ihrer Welt erlebt und gelehrt haben...

lg
Andreas
 
AW: ... und führe uns nicht in Versuchung

Also das "Vater-Unser" spricht - wenn ich exakt hinhöre - ein Mensch, der Gott sehr viel Verantwortung für sein eigenes, menschliches Einzelschicksal zuschreibt.

Gott soll ihm dieses Schicksal leichter machen.

So ein Gebet kann nur jemand sprechen, der sein Leben als Last und Bürde empfindet, als etwas Schwieriges, Leidvolles. Das ihm Gott jetzt auch noch täglich reparieren soll, nachdem er ihm schon das Leben als Leben geschenkt hat!

Jeder andere kümmert sich selbst um sein täglich Brot, entscheidet selbst seinen Umgang mit Versuchungen und hat überhaupt nichts gegen eine gerechte Strafe für seine Sünden: bettelt also nicht um Vergebung.

Mich wundert, dass du dich da auf diesen einen Satz mit der Versuchung stürzt, anstatt auf das ganze Gebet an sich.

lg Frankie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: ... und führe uns nicht in Versuchung

Hallo Frankie!

Ich seh das nicht so.

Auch stürze ich mich nicht auf das Gebet, sondern ich liebe es in seiner Einfachheit und Kraft.

So sehe ich das.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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