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Toleranz - was ist das?

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Stimmt! Dennoch denke ich, war und ist es leider so bis heute:

Gegenseitig schwächelnde
AKZEPTANZ
und einseitig verstandene
TOLERANZ
sind die Vorboten allem
menschlichen Unfrieden


© 06/2011 PRV

Meinst du mit "einseitig verstandener Toleranz" die von Marcuse beschriebene repressive Toleranz? Falls ja: Ich denke, dass die Duldung anderer Meinungen/Verhaltensweisen immer - und hierin liegt ein scheinbarer Widerspruch - möglichst aktiv erfolgen sollte, obwohl Duldsamkeit gewöhnlicherweise eher als passive Eigenschaft erscheint. Sobald Toleranz die Intoleranz begünstigt oder gar erst ermöglicht (also das genaue Gegenteil des Beabsichtigten bewirkt), hat sie ihr moralisches Ziel verfehlt. Aktive Toleranz benötigt also durchaus klare Wertmaßstäbe, die aus einer toleranten Gesellschaft heraus erwachsen und immer wieder überprüft und neu diskutiert/verortet werden müssen. Denn es gibt weder eine absolute Toleranz noch absolute Werte; vielleicht täte sich manch einer mit Toleranz leichter, begriffe er das Letztgenannte.
 
.................... Denn es gibt weder eine absolute Toleranz noch absolute Werte; vielleicht täte sich manch einer mit Toleranz leichter, begriffe er das Letztgenannte.
Ich sehe das ähnlich. Nur habe ich auch festgestellt, dass, wenn bei Menschen in Entscheidunspositionen, zu oft von Werten die Rede ist, wird eine Etage tiefer gerne von Regeln gesprochen. Das sind Begriffe, die oft missbräuchlich verwendet werden, denn sie stecken ein Feld ab, auf dem Toleranz geduldet werden kann. Natürlich hat Toleranz auch Grenzen, nur hat Toleranz - für mich - auch viel mit Empathie und Wohlwollen (sprich einen offenen und gar nicht voreingenommenen Blick auf andere Menschen) zu tun und erst in zweiter Linie mit Werten und Regeln. Die Sachlage ist ähnlich wie bei häuslichen Brettspielen. Wer die Regeln nicht kennt, wird entweder vom Spiel ausgeschlossen oder einer ist bereit, ihm die Regeln zu erklären.
VG Helmfried
 
Ich sehe das ähnlich. Nur habe ich auch festgestellt, dass, wenn bei Menschen in Entscheidunspositionen, zu oft von Werten die Rede ist, wird eine Etage tiefer gerne von Regeln gesprochen. Das sind Begriffe, die oft missbräuchlich verwendet werden, denn sie stecken ein Feld ab, auf dem Toleranz geduldet werden kann. Natürlich hat Toleranz auch Grenzen, nur hat Toleranz - für mich - auch viel mit Empathie und Wohlwollen (sprich einen offenen und gar nicht voreingenommenen Blick auf andere Menschen) zu tun und erst in zweiter Linie mit Werten und Regeln. Die Sachlage ist ähnlich wie bei häuslichen Brettspielen. Wer die Regeln nicht kennt, wird entweder vom Spiel ausgeschlossen oder einer ist bereit, ihm die Regeln zu erklären.
VG Helmfried

Ich stimme dir umfassend zu, dass Toleranz zwischenmenschliche Kernkompetenzen wie Empathie voraussetzt, ohne die sie gar nicht gelebt (höchstens behauptet, missbraucht oder befolgt) werden kann. Aber der Rahmen, an dem sich Toleranz orientiert, ergibt sich in liberal eingestellten Gesellschaften aus gemeinsam erarbeiteten Regeln/Werten/Moralvorstellungen. Hier spielt die Bereitschaft und Fähigkeit zur kontroversen Debatte eine Schlüsselrolle, denn wer andere Meinungen per se ablehnt und bis aufs Messer bekämpft, ist im Grunde nicht in der Lage, Toleranz zu praktizieren. Dann wird Toleranz allenfalls als etwas gesetzt, das allein von sich heraus definiert wird und folglich - und damit schließt sich der Kreis - gar nicht die möglichen Sichtweisen und Bedürfnisse anderer Menschen berücksichtigt. Das birgt sicherlich die Tendenz, allerorten falsch verstandene Toleranz zu wittern.
 
"Ich toleriere deine Meinung, obwohl ich sie nicht teile!" Wer solche Sätze sagt und sie auch meint und also lebt, ist tolerant.
"Ich toleriere meine Meinung, weil ich sie - in einer Dreikleinigkeit - zu teilen, mitzuteilen oder abzutrennen versuche".

Toleranz mit Toleranz zu erklären versuchen,
klingt wie ein Versuch sich SELBST zu besuchen.

Meine Definition von S-E-L-B-S-T := *Spiegelneuronaler-Erfahrungsgewinn-Lebendiger-Bezugnahmen-Steuerungsfähiger-Tensortierungen*.

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Toleranz heisst, etwas zu dulden. Wenn mir das wichtig ist, dann wirbt man lieber für Akzeptanz. Das bedeutet etwas anzunehmen.
 
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Toleranz heisst, etwas zu dulden. Wenn mir das wichtig ist, dann wirbt man lieber für Akzeptanz. Das bedeutet etwas anzunehmen.
Ich sehe auch gehörige Unterschiede zwischen ˋetwas dulden´ und ´etwas akzeptierenˋ.
Dulden klingt wie: ´ich lasse es zu, obwohl mir das nicht gfällt´ (ich überwinde eigenen Widerstand).
Akzeptieren heißt: ˋEs ist wie es istˋ (und da sind keine Widerstände). Das ist für mich Toleranz.
Wenn ich etwas dulde, erhöhe ich mich in der Situation, denn ich gehe davon aus, dass ich die Macht hätte, es zu unterbinden. Dann zeige ich mich lediglich großmütig und toleriere es eigentlich gar nicht.
 
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