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Toleranz - was ist das?

Wieder was gelernt, habe tolerieren immer mit akzeptieren gleichgesetzt. Wenn es aber auf lat ertragen heißt, dann kann ich es nicht mehr gleichsetzen.

Wenn ich etwas gegen meine überzeugung ertrage, dann akzeptier ich es nicht, dann muss ich an mir etwas ändern, damit ich es akzeptieren kann. Den anderen ändern zu wollen ist ja dann manipulieren.

Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?:confused:
 
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soweit hab ich das ähnlich verstanden ;)
nur: wenn du etwas gegen deine überzeugung akzeptieren möchtest, müsstest du dich theoretisch ändern. jo. aber: wozu?
warum verzichtest du darauf, andere zu manipulieren (ansich ja sehr löblich :D ) und manipulierst anstatt dessen dich selbst?
wozu IRGENDEINE manipulation?
es gibt sicherlich dinge, die man auf den ersten blick nicht akzeptieren kann. wenn man sich und seine denkmechanismen einmal kurz überdenkt und zum schluss kommt, dass die betreffende sache noch immer nich akzeptabel ist, bleiben zwei möglichkeiten: man ändert sich (oder versuchts zumindest) oder man toleriert es. dafür ist toleranz doch da, oder? ;)

für mich bedeutet akzeptanz den zustand, in dem ich dinge vielleicht nicht verstehe, sie jedoch OHNE negative gefühle oder assoziationen hinnehme.
ich kann jedoch sehr gut dinge tolerieren, die ich verstehe - das ist dann ein hinnehmen MIT negativen gefühlen und assoziationen. ein ertragen, wie gesagt.

na, nun ganz verwirrt? :D

kassi
 
ich tippe auf leben lasssen,
gepaart mit freiheit,
die den mitmenschen nicht mehr einschrenk als sich der mensch selbst. :)
also, wenn ich mit dem nachbar kein auskomme hab, dann lassen wir uns gegenseitig wenigstens in ruhe! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kassi,

ja da stimm ich dir voll zu mit dem ändern. Ich habe mich wohl auch nicht ganz vollständig ausgedrückt. Ich will mich nicht ändern, nur wenn ich mich neu definieren will, weil ich was anderes bei mir besser finde. Nein ich meinte an mir was ändern, mit meiner sichtweise (akzeptanz) oder wenn es gar nicht geht, was durchaus auch vorkommt, mich von dem menschen (meine jetzt allgemein - nicht nur partner) zu trennen. Gut im Geschäftswesen ist das nicht so einfach, da hilft nur Akzeptanz aber im Freundeskreis und so, da ist das manchmal das beste für mich, bis ich meine sichtweise im griff habe.

Manipulieren will ich gar nicht, weder noch sondern sowohl als auch.

Aber danke für deinen Hinweis, das hat mir die Sache wieder etwas klarer verdeutlicht.

Grüße von Andi:)
 
Original geschrieben von andi.hexe
Wenn es aber auf lat ertragen heißt, dann kann ich es nicht mehr gleichsetzen.

Wenn ich etwas gegen meine überzeugung ertrage, dann akzeptier ich es nicht, dann muss ich an mir etwas ändern, damit ich es akzeptieren kann.

Hi, Andi!

Ich glaube, es muss nicht immer das Ertragen von etwas Enerträglichem gemeint sein. - Nimm an, neben Dir ist ein neuer Mieter eingezogen - kohlrabenschwarz.

Tolerierst du ihn? Oder erträgst du ihn bloß, weil du es nicht ändern kannst?

Ich glaube, Toleranz ist etwas anderes: Ein neuer Mieter ist da. Aha. Sehen wir uns ihn einmal an. Er scheint ganz nett zu sein, grüßt immer freundlich. Ja, guten Morgen, Herr Nachbar! - Und wenn du das deiner Freundin erzählst, fließt nur ganz nebenbei und untergeordnet ein, dass er dunkle Haut hat. Tolerant ist, weil er nichts dafür kann, weil es nun eben so ist, weil ER eben so ist. Nichts, wofür er oder du sich ändern müsste. ES IST.

Und wenn er ein Ekel ist, dann hat das nichts mit seiner Farbe, sondern mit seinem Charakter zu tun.

Liebe Grüße
Konfuzi
 
Ja möglich dass ich es irgendwie falsch ausgedrückt habe. Mit dem mich ändern, meinte ich meine Sichtweise der Dinge.

Ja genauso wie du es beschreibst ist es auch klar. Danke.

Gruß Andi
 
der Schwarze

Was Du beschreibst, ist nmM Akzeptanz, Konfuzi.

Toleranz ist ertragen, ertragen wird eine Last.
Ein schwarzer Nachbar ist etwas neues, ungewohntes, aber keine Last.

Toleranz ist lt. Fremdwörterlex : Duldung, Duldsamkeit.

Wie jetzt - aktzeptiert man den schwarzen Nachbarn, erträgt man ihn, duldet man ihn, ignoriert man ihn, fürchtet man ihn, liebt man ihn, haßt man ihn, grüßt man ihn, ist man selbst schwarz, ... ?
 
Ist Toleranz Ignorieren? Verstehen? Verstehen versuchen? Akzeptieren anderer Vorstellungswelten? Leben lassen? Respekt?
Wer über Toleranz nachdenkt, kommt um die Frage, gibt es zwischen Akzeptanz und Toleranz einen Unterschied, und wenn ja, welcher könnte das sein nicht umher.
Ich denke, als Person akzeptiert zu werden und dieses vorbehaltlos, ist für uns Menschen als ein fundamentales Bedürfnis anzusehen – wenn derselbe Mensch aber glaubt
dass sei Tun oder auch Lassen als Person vorbehaltlos toleriert werden muss, so ist dieser Mensch hierbei einen ebenfalls fundamentalen Trugschluss aufgelaufen.

Ich denke, allen diesem Trugschluss Aufgelaufenen gilt es, immer mal wieder, genau diesen Umstand klar zu machen…

Denn, tolerant zu sein bedeutet keinesfalls alles und jedes tolerieren zu müssen; wohl aber ist es eine Tatsache, dass es nun mal alles und jedes gibt…
Darüber hinaus kann Toleranz m. E. dann zu einem wirklichen Wert werden, wenn wir nicht nur über sie Sprechen und Schreiben, sondern sie
beidseitig anwenden und möglichst ausgewogen, im täglichen Miteinander erlebt leben…

Wie denkt Ihr darüber?
 
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Ich weiß nicht wie es in Österreich ist aber in Deutschland ist die Toleranz sowohl nach außen als auch nach innen sehr gering. Es gibt eine Ansage, die gilt, alles Andere wird bekämpft. Das wird sogar mit der eigenen Persönlichkeit praktiziert, sie wird zurechtgestutzt bis es dem vorgegebenen Bild entspricht und deshalb wird in Deutschland bei diesem Thema meist geheuchelt. Ich selber bin auch nicht besser, bin wahnsinnig tolerant.
 
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