EarlyBird
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AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung
Ok - allerdings fällt das alles für mich auch unter Kommunikation - nur auf anderen Ebenen.
Das Wort "Stuhl" ist ein Symbol für einen konkreten Gebrauchsgegenstand, bzw für eine bestimmte Kategorie derselben.
Mit dieser Theroie kann ich nichts anfangen.
Eine Vorstellung können wir uns schließlich nur dann bilden, wenn wir konkrete Sinneserfahrungen speichern, diese mit Begriffen verbinden und beim Hören/Lesen des Begriffs wieder abrufen können.
Wenn dir jemand erzählt, er hätte im Museum einen Biedermeier-Schrank gesehen und du selbst hast noch nie einen betrachtet, machst du dir entweder keine Vorstellung oder eine falsche.
Ist es dir noch nie passiert, dass du dir etwas ganz anders vorgestellt hattest, bevor du es tatsächlich wahrgenommen hast?
Müssen sie ja nicht - es reicht, wenn die Begriffe zumindest ungefähr gleich verwendet werden. Dh, wenn über Stühle geredet wird, dass dann nicht der eine ein Bett damit verbindet und ein Dritter einen Wasserhahn!
Bei komplexen Inhalten wird es natürlich ungleich schwieriger.
Es ging mir nicht darum, ob es was macht, sondern ob man Worte grade WEGEN des Sinns aussucht!
Na sicher ist Sprache mehr als Kommunikation.
Der kommunikative Aspekt ist ein Aspekt von Sprache, doch es gibt auch andere, etwa Kreativität. Sprache kann schaffend gebraucht werden.
Sprache und besonders Schreiben hat auch eine psychologische Funktion (ein Tagebuch z.B.) und Sprache kann nicht nur Erfahrungen konservieren, Sprache dient auch dazu, Erfahrungen zu ordnen, zusammenzufassen, zu bewerten und das nicht nur im Gespräch, auch für sich - man denkt schlussendlich auch in Sprache.
Ok - allerdings fällt das alles für mich auch unter Kommunikation - nur auf anderen Ebenen.
Was meinst du mit "symbolisiert"?
Das Wort "Stuhl" ist ein Symbol für einen konkreten Gebrauchsgegenstand, bzw für eine bestimmte Kategorie derselben.
Die struturalistische Linguistik meint es so: Wenn wir Sprechen, gibt es Signifikaten und Signifikanten, also eine Vorstellung und ein Lautbild dazu. Hierbei ist es wichtig einzusehen, dass es um eine Vorstellung geht - wenn wir Auto sagen, haben wir irgendeine abstrakte Vorstellung von einem Auto, meint er. Mich hat das immer ein wenig an Platon erinnert. Eine Idee, von der keiner weiß, wie sie ausschaut, die man nicht beschreiben kann - die anscheinend einfach da ist. Auch er sagt übrigens, dass der Lautwert an sich sinnlos ist, arbiträr, also willkürlich festgelegt, nur durch Konvention gefestigt.
Mir gefällt da die Theorie der Differance von Jacques Derrida besser: Sprache lässt sich nur durch Sprache erklären. Ein Wort verweist nicht auf die außersprachliche Wirklichkeit, sondern immer nur auf andere Wörter, über Synonyme, Antonyme, Definitionen ect.
Mit dieser Theroie kann ich nichts anfangen.
Eine Vorstellung können wir uns schließlich nur dann bilden, wenn wir konkrete Sinneserfahrungen speichern, diese mit Begriffen verbinden und beim Hören/Lesen des Begriffs wieder abrufen können.
Wenn dir jemand erzählt, er hätte im Museum einen Biedermeier-Schrank gesehen und du selbst hast noch nie einen betrachtet, machst du dir entweder keine Vorstellung oder eine falsche.
Ist es dir noch nie passiert, dass du dir etwas ganz anders vorgestellt hattest, bevor du es tatsächlich wahrgenommen hast?
Eben, wenn sich sogar innerhalb eines Menschen ein Text im Laufe seines Lebens anders gelesen wird, wie könnten dann verschiedene Menschen in einem Text genau das selbe lesen?
Müssen sie ja nicht - es reicht, wenn die Begriffe zumindest ungefähr gleich verwendet werden. Dh, wenn über Stühle geredet wird, dass dann nicht der eine ein Bett damit verbindet und ein Dritter einen Wasserhahn!
Bei komplexen Inhalten wird es natürlich ungleich schwieriger.
Das macht nichts, sogar große Schriftsteller und Poeten hatten Probleme sich auszudrücken, Flaubert zum Beispiel
Es ging mir nicht darum, ob es was macht, sondern ob man Worte grade WEGEN des Sinns aussucht!