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Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

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AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Schon - aber Worte haben einen Sinn, diesen lernen wir von Kind an, indem uns etwas gezeigt und gleichzeitig benannt wird!

Worte können auch entstehen oder verschwinden - wie erklärst du dir dann diesen Umstand?
Und dass jedes Wort gezeigt und benannt werden will, ist Humbug! Zeige mit doch einmal das Wort "Gott"? Sprache tut mehr, als nur Realität abzubilden - Sprache schafft eine eigene Wirklichkeit.

Haben Worte keinen Sinn, sind sie leere Worthülsen.

Jedes Wort war Worthülse, bis ihm Sinn gegeben wurde. Und jede Worthülse ist Worthülse, bis ihm Sinn gegeben wird.

Der, der sie verwendet, verwendet sie aber in in einem, nämlich seinem Sinn!

Sage nichts anderes; vielleicht solltest du nochmals lesen, was ich geschrieben habe und das AN SICH betonen. AN SICH ist Wort nur Schall oder Tinte. Sinn kommt von außen.

Aber es dürfte nicht die Regel sein, dass jemand in seinen eigenen Worten KEINEN Sinn sieht!

Das tue ich nicht, ganz im Gegenteil! Wenn ich spreche gebe ich Worten Sinn, aber nur indem ich spreche...
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Worte können auch entstehen oder verschwinden - wie erklärst du dir dann diesen Umstand?
Und dass jedes Wort gezeigt und benannt werden will, ist Humbug! Zeige mit doch einmal das Wort "Gott"? Sprache tut mehr, als nur Realität abzubilden - Sprache schafft eine eigene Wirklichkeit.


Wenn dir niemals jemand das Wort Gott genannt oder anders vermittelt hätte, würdest du es nicht kennen!


Jedes Wort war Worthülse, bis ihm Sinn gegeben wurde. Und jede Worthülse ist Worthülse, bis ihm Sinn gegeben wird.


Wie ist dann wohl Sprache entstanden?
Erst gab es die Welt mit allen Erfahrungen und dann wurde benannt!


Sage nichts anderes; vielleicht solltest du nochmals lesen, was ich geschrieben habe und das AN SICH betonen. AN SICH ist Wort nur Schall oder Tinte. Sinn kommt von außen.


Bei mir kommt er von außen UND von innen!
Und nochmal lesen, verändert nur MEINEN Sinn - nach deiner These!


Das tue ich nicht, ganz im Gegenteil! Wenn ich spreche gebe ich Worten Sinn, aber nur indem ich spreche...


Hm, suchst du nie nach passenden Worten, um etwas auszudrücken? :confused:
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Wenn dir niemals jemand das Wort Gott genannt oder anders vermittelt hätte, würdest du es nicht kennen!

Ich könnte es erfinden. Hat ja anscheinend vor vielen tausend Jahren schon einer getan. Natürlich hast du recht, wenn du meinst, dass Sprache hauptsächlich über Vermittlung und damit über Kommunikation funktioniert. Ein Kind muss Sprache lernen. Und es stimmt auch, dass Sprache auch eine bezeichnende Funktion hat, gerade für Kinder. Nicht umsonst sind Mama und Papa zuerst da. Und doch ist die Sprache mehr. Mehr als Kommunikation. Mehr als Beschreibung der Welt.

Wie ist dann wohl Sprache entstanden?
Erst gab es die Welt mit allen Erfahrungen und dann wurde benannt!

Ja und Nein. Reines Tatsachenbeschreiben ist noch kein Sprache. Sprache wurde erst dann zur Sprache, als sie sich von der Welt löste. Solange Wauwau noch Gefahr heißt, ist es (für mich) noch keine Sprache.

Bei mir kommt er von außen UND von innen!

Kein Widerspruch.

Und nochmal lesen, verändert nur MEINEN Sinn - nach deiner These!

Ja. Wenn du das hier in 10 Jahren liest, dürftest du es ganz anders verstehen, als wenn du es vor 10 Jahren gelesen hättest. Ich kann dir nur empfehlen: lies ein Buch aus deiner Kindheit und schau, was es mit dir macht. Verstehst du es gleich wie mit 12, dann kannst du mich Lügner nennen.

Hm, suchst du nie nach passenden Worten, um etwas auszudrücken? :confused:

Natürlich, wieso denn nicht. Die Worte an sich bilden meinen Ausdruck. Ich kann jedoch NIE vorhersagen, wie DU auf einzelne Wörter reagieren wirst, was du damit empfindest. Ich kann immer nur abwegen, was das einzelne Wort für MICH bedeutet und hoffen, dass du es vielleicht ähnlich verstehst...
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Ich könnte es erfinden. Hat ja anscheinend vor vielen tausend Jahren schon einer getan. Natürlich hast du recht, wenn du meinst, dass Sprache hauptsächlich über Vermittlung und damit über Kommunikation funktioniert. Ein Kind muss Sprache lernen. Und es stimmt auch, dass Sprache auch eine bezeichnende Funktion hat, gerade für Kinder. Nicht umsonst sind Mama und Papa zuerst da. Und doch ist die Sprache mehr. Mehr als Kommunikation. Mehr als Beschreibung der Welt.


Ich denke, es gibt eine Wechselwirkung zwischen Welt, Wahrnehmung und Sprache. Aber mehr als Kommunikation?
Vielleicht verstehst du unter Kommunikation was anderes als ich.


Ja und Nein. Reines Tatsachenbeschreiben ist noch kein Sprache. Sprache wurde erst dann zur Sprache, als sie sich von der Welt löste. Solange Wauwau noch Gefahr heißt, ist es (für mich) noch keine Sprache.


Da unterscheiden wir uns. Für mich ist alles Sprache, was etwas anderes symbolisiert. Auch Wauwau!


Ja. Wenn du das hier in 10 Jahren liest, dürftest du es ganz anders verstehen, als wenn du es vor 10 Jahren gelesen hättest. Ich kann dir nur empfehlen: lies ein Buch aus deiner Kindheit und schau, was es mit dir macht. Verstehst du es gleich wie mit 12, dann kannst du mich Lügner nennen.


Nee, tu ich auf keinen Fall, natürlich ist es so!


Natürlich, wieso denn nicht. Die Worte an sich bilden meinen Ausdruck. Ich kann jedoch NIE vorhersagen, wie DU auf einzelne Wörter reagieren wirst, was du damit empfindest. Ich kann immer nur abwegen, was das einzelne Wort für MICH bedeutet und hoffen, dass du es vielleicht ähnlich verstehst...


Hm, ich hab erst mal nur an mich gedacht. Ich suche oft nach passenden Worten, um etwas für mich selber stimmig auszudrücken.
Dass es nur selten so verstanden wird, wie ich 's meinte, hab ich schon mitbekommen! :D
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Warum wird häufiger negatives als positives in einen Text hineininterpretiert?

Der negativ veranlagte Leser kann ja nur von Haus aus, wenn er nicht *nachdenkt*, negativ interpretiert lesen, oder? Und dann ist die Schlussfolgerung, rückwärts interpretiert, ein Diskussionsball der Rechtfertigung, welchen der negative Leser auslösend zuinterpretiert.
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Ich denke, es gibt eine Wechselwirkung zwischen Welt, Wahrnehmung und Sprache. Aber mehr als Kommunikation?
Vielleicht verstehst du unter Kommunikation was anderes als ich.

Na sicher ist Sprache mehr als Kommunikation.
Der kommunikative Aspekt ist ein Aspekt von Sprache, doch es gibt auch andere, etwa Kreativität. Sprache kann schaffend gebraucht werden.
Sprache und besonders Schreiben hat auch eine psychologische Funktion (ein Tagebuch z.B.) und Sprache kann nicht nur Erfahrungen konservieren, Sprache dient auch dazu, Erfahrungen zu ordnen, zusammenzufassen, zu bewerten und das nicht nur im Gespräch, auch für sich - man denkt schlussendlich auch in Sprache.

Da unterscheiden wir uns. Für mich ist alles Sprache, was etwas anderes symbolisiert. Auch Wauwau!

Was meinst du mit "symbolisiert"?
Die struturalistische Linguistik meint es so: Wenn wir Sprechen, gibt es Signifikaten und Signifikanten, also eine Vorstellung und ein Lautbild dazu. Hierbei ist es wichtig einzusehen, dass es um eine Vorstellung geht - wenn wir Auto sagen, haben wir irgendeine abstrakte Vorstellung von einem Auto, meint er. Mich hat das immer ein wenig an Platon erinnert. Eine Idee, von der keiner weiß, wie sie ausschaut, die man nicht beschreiben kann - die anscheinend einfach da ist. Auch er sagt übrigens, dass der Lautwert an sich sinnlos ist, arbiträr, also willkürlich festgelegt, nur durch Konvention gefestigt.
Mir gefällt da die Theorie der Differance von Jacques Derrida besser: Sprache lässt sich nur durch Sprache erklären. Ein Wort verweist nicht auf die außersprachliche Wirklichkeit, sondern immer nur auf andere Wörter, über Synonyme, Antonyme, Definitionen ect.

Nee, tu ich auf keinen Fall, natürlich ist es so!

Eben, wenn sich sogar innerhalb eines Menschen ein Text im Laufe seines Lebens anders gelesen wird, wie könnten dann verschiedene Menschen in einem Text genau das selbe lesen?

Hm, ich hab erst mal nur an mich gedacht. Ich suche oft nach passenden Worten, um etwas für mich selber stimmig auszudrücken. Dass es nur selten so verstanden wird, wie ich 's meinte, hab ich schon mitbekommen!

Das macht nichts, sogar große Schriftsteller und Poeten hatten Probleme sich auszudrücken, Flaubert zum Beispiel ;)
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

.....



Das macht nichts, sogar große Schriftsteller und Poeten hatten Probleme sich auszudrücken, Flaubert zum Beispiel ;)

:ironie: Solange sie (die "großen Schriftsteller und Poeten") wenigstens nicht an :wc2: (= Verstopfung) leiden/litten ....:lachen:
 
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:ironie: Solange sie (die "großen Schriftsteller und Poeten") wenigstens nicht an :wc2: (= Verstopfung) leiden/litten ....:lachen:

Vielleicht schon, schließlich sind sie die großen, weil sie weniger Sch***e produziert haben, als die kleinen Schriftsteller und Poeten...
 
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