• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Allfred

Active Member
Registriert
15. Januar 2012
Beiträge
3.949
Interpretierende eines Textes scheinen oft zu meinen, ihnen mißliebige Klänge lägen in der Verantwortung dessen, dessen Worte sie lesen. Auch wenn der Verfasser jener Worte die interpretierte "Fassung" zu keiner Sekunde in Erwägung hatte und die Interpretation mit Vorurteilen belastet wird.


Je mehr Interpretationen ein Satz zuläßt, umso mehr ist er Kunst?

Ist Weisheit Kunst, weil und wenn sie Interpretationsspielräume versperrt?

Der Interpretierende lernt -wenn er denn will- aus sich selbst, wenn er sich seine Interpretation eines Fremdtextes genau betrachtet.

Warum wird häufiger negatives als positives in einen Text hineininterpretiert?
 
Werbung:
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

1. Interpretierende eines Textes scheinen oft zu meinen, ihnen mißliebige Klänge lägen in der Verantwortung dessen, dessen Worte sie lesen. Auch wenn der Verfasser jener Worte die interpretierte "Fassung" zu keiner Sekunde in Erwägung hatte und die Interpretation mit Vorurteilen belastet wird.


2. Je mehr Interpretationen ein Satz zuläßt, umso mehr ist er Kunst?

3. Ist Weisheit Kunst, weil und wenn sie Interpretationsspielräume versperrt?

4. Der Interpretierende lernt -wenn er denn will- aus sich selbst, wenn er sich seine Interpretation eines Fremdtextes genau betrachtet.

5. Warum wird häufiger negatives als positives in einen Text hineininterpretiert?

Zu 1.:
Ja ja, so ist das wohl ...:D

Zu 2.:
Das wäre ein recht eigenwilliges Kunst-Verständnis ..., das die Frage, was Kunst ist, irgendwie an die Quantität von Interpretationsmöglichkeiten bindet ....

Zu 3.:
Diese Frage verstehe ich nicht ...:dontknow:

Zu 4.:
Ja, und wenn er sein Vor-Verständnis durch den Text in Frage stellen läßt ...(der hermeneutische Zirkel ist kein circulus vitiosus !).

Zu 5.:
Nicht verzagen, und die negativen Interpretierer fragen ..:D
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Interpretierende eines Textes scheinen oft zu meinen, ihnen mißliebige Klänge lägen in der Verantwortung dessen, dessen Worte sie lesen. Auch wenn der Verfasser jener Worte die interpretierte "Fassung" zu keiner Sekunde in Erwägung hatte und die Interpretation mit Vorurteilen belastet wird.

Jeder Text, jeder Satz, jeder Buchstabe ist an sich sinnlos. Erst indem er gelesen wird, erhält er einen Sinn und zwar jedesmal einen eigenen. Ich lese also aus einem Text nicht als das, was "der Autor in Erwägung hatte", sondern als das, als das ich ihn verstehe.

Je mehr Interpretationen ein Satz zuläßt, umso mehr ist er Kunst?

Literaturhaftigkeit zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass Sprache "entfremdet" wird - entfremdete Sprache lässt natürlich mehr Deutung zu als Alltagssprache. Insofern Ja. Hermeneutik ist eine philologische Grunddisziplin.
Nein Insofern, dass dies nur ein Teilaspekt ist. Ein Gesetzbuch ist auch zu interpretieren, hat m.E. aber keinen sonderlich hohen künstlerischen Wert...

Der Interpretierende lernt -wenn er denn will- aus sich selbst, wenn er sich seine Interpretation eines Fremdtextes genau betrachtet.

Es ist egal, was er will. Wenn man liest, liest man immer im eigenen Kopf und in dem gibt es immer schon Schemata, Vorwissen, Erwartungen ect. Fremdtexte gibt es also nicht wirklich. Lese ich, schaffe ich durch mein Lesen einen neuen Text.

Warum wird häufiger negatives als positives in einen Text hineininterpretiert?

Ich verstehe das nicht ganz. Meinst du damit Wertungen? Die sind nicht Aufgabe einer Interpretation. Meinst du damit, dass Texte oft negativ, also als pessimistisch/kritisierend/ablehnend(?) gelesen werden? Das wäre mir noch nie aufgefallen...
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

....

Es ist egal, was er will. Wenn man liest, liest man immer im eigenen Kopf und in dem gibt es immer schon Schemata, Vorwissen, Erwartungen ect. Fremdtexte gibt es also nicht wirklich. Lese ich, schaffe ich durch mein Lesen einen neuen Text.
...

Ja, und zwar ohne Schreiben ...:schnl:

Sozusagen einen unsichtbaren Text ....:lachen:
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Ja, und zwar ohne Schreiben ...:schnl:

Sozusagen einen unsichtbaren Text ....:lachen:

Wenns ein leeres Blatt ist´s kein Text ;)

Wobei es es eine gute Frage ist - was lese ich aus einer leeren Seite? Vielleicht entsteht ein Text dazu im Kopf... Könnte einen Verlag interessieren - würde viel an Druckkosten sparen :lachen:
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Jeder Text, jeder Satz, jeder Buchstabe ist an sich sinnlos. Erst indem er gelesen wird, erhält er einen Sinn und zwar jedesmal einen eigenen.


Dann ist ja jeder, der sich überlegt, wie er etwas am besten ausdrückt und erst danach schreibt, ein Volltrottel! :haare:
Und Wörterbücher sind auch völlig für die Katz! :eek:
Gar nicht zu reden von sprechen, lesen und schreiben lernen. Vollkommen sinnlos! :lachen:
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Dann ist ja jeder, der sich überlegt, wie er etwas am besten ausdrückt und erst danach schreibt, ein Volltrottel! :haare:
Und Wörterbücher sind auch völlig für die Katz! :eek:
Gar nicht zu reden von sprechen, lesen und schreiben lernen. Vollkommen sinnlos! :lachen:

Du scheinst mich nicht verstanden zu haben - was meine These durchaus untermauert. ;)

Lies noch einmal genau:
"Jeder Text, jeder Satz, jeder Buchstabe ist an sich sinnlos. Erst indem er gelesen wird, erhält er einen Sinn und zwar jedesmal einen eigenen."

An sich hat das hier keine Bedeutung: A-U-T-O
Erst wenn du es liest, hat es eine - vielleicht stellst du dir dann einen FIAT oder einen Ferrari vor oder denkst an deine Führerscheinprüfung oder an einen Unfall - erst dein Wahrnehmen haucht diesen toten, virtuellen, Pixeln Leben ein.
Natürlich gibt es Konventionen, natürlich muss Sprache erlernt werden, doch Sprache ist ein dynamischer Prozess, Sprache ist sprechen. Wird Sprache nicht gesprochen, gibt es sie nicht. Ist der letzte Mensch verstorben, hat A-U-T-O keinen Sinn mehr.
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

Du scheinst mich nicht verstanden zu haben - was meine These durchaus untermauert. ;)

Lies noch einmal genau:
"Jeder Text, jeder Satz, jeder Buchstabe ist an sich sinnlos. Erst indem er gelesen wird, erhält er einen Sinn und zwar jedesmal einen eigenen."

An sich hat das hier keine Bedeutung: A-U-T-O
Erst wenn du es liest, hat es eine - vielleicht stellst du dir dann einen FIAT oder einen Ferrari vor oder denkst an deine Führerscheinprüfung oder an einen Unfall - erst dein Wahrnehmen haucht diesen toten, virtuellen, Pixeln Leben ein.
Natürlich gibt es Konventionen, natürlich muss Sprache erlernt werden, doch Sprache ist ein dynamischer Prozess, Sprache ist sprechen. Wird Sprache nicht gesprochen, gibt es sie nicht. Ist der letzte Mensch verstorben, hat A-U-T-O keinen Sinn mehr.


Schon - aber Worte haben einen Sinn, diesen lernen wir von Kind an, indem uns etwas gezeigt und gleichzeitig benannt wird! Sie sind erstmal Symbole für Erfahrungen.
Haben Worte keinen Sinn, sind sie leere Worthülsen.
Der, der sie verwendet, verwendet sie aber in in einem, nämlich seinem Sinn!
Darum können Worte gleichzeitig voller Sinn und leere Worthülsen sein - je nachdem.
Aber es dürfte nicht die Regel sein, dass jemand in seinen eigenen Worten KEINEN Sinn sieht!
 
AW: Text, Autor, Interpretation, Interpretierender und Verantwortung

1. Wenns ein leeres Blatt ist´s kein Text ;)

2. Wobei es es eine gute Frage ist - was lese ich aus einer leeren Seite?

3. Vielleicht entsteht ein Text dazu im Kopf...

4. Könnte einen Verlag interessieren - würde viel an Druckkosten sparen :lachen:

Zu 1.:
Das spricht für das leere oder leere Blatt... ;)

Zu 2.:
Also aus einer leeren Seite lese ich - nichts ...:lachen:

Zu 3.:
Der :ironie: arme Kopf ....:D

Zu 4.:
Vor allem in Zeiten des Internets lassen sich sowohl Verlag als auch Druckkosten sparen ....:schnl:
 
Werbung:
Zurück
Oben