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Stabilitätspakt 3%

vom Ansatz her kann ich dir da zustimmen, nur den wirklichen Knackpunkt sehe ich nicht bei den Politikern, sonder eher im heutigen Zeitgeist.

Lebensstandard halten, dass hat doch heute mehr denn je eine Aura des Loosers.

Das heisst doch aber deine Idee von der wachstumsfreien Wirtschaft kann nur gelingen wenn es gelingt die gesellschaftlichen Normen grundlegend zu ändern.

Da habe ich meine grossen Zweifel.
 
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Der Zeitgeist wäre gar nicht so schlecht, es gibt jedoch eine grosse Diskrepanz zwischen öffentlicher Meinung, also der Meinung der Mehrheit, und der veröffentlichten Meinung, also das, was Funk und Presse wiedergibt. Der öffentlich publizierte Zeitgeist scheint mir nicht die Meinung der Mehrheit zu sein.
Die meisten Menschen wären heute froh, wenn sie die Sicherheit hätten, ihren Lebensstandard dauerhaft zu halten. Das Problem ist also nicht der Zeitgeist, wie oben angesprochen, sondern der politische Oberbau, der die Bodenhaftung, also den Kontakt nach unten verloren hat. Es sitzen dort zu viele Leute, die irgendwelche fixen Ideen verwirklichen wollen, ohne Rücksicht auf die Folgen nach unten, immer nach dem Motto, ein Staat kann schliesslich nicht pleite gehen.
 
da habe ich meine grossen Zweifel, dass der Zeitgeist so ist wie du ihn beschreibst.
Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass jeder denkt es trifft die anderen nicht mich.
Wie ein Bankräuber auch nicht davon ausgeht das er gefasst wird, so habe ich das Gefühl das die meisten Leute meinen das geht mich nichts an, das sollen die da oben mal richten.

Ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass wir uns gerade in einer Biedermeierzeit befinden und die Brandstifter in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen lassen.

P.S. und die Brandstifter sind nicht nur Politiker, sondern gerade auch die Wirtschaftslenker und -denker.
 
Was mir die Situation besonders bedenklich erscheinen lässt, ist die allgemeine Resignation, die immer mehr um sich greift, siehe Wahlbeteiligung.
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.
 
Original geschrieben von mavaho
Was mir die Situation besonders bedenklich erscheinen lässt, ist die allgemeine Resignation, die immer mehr um sich greift, siehe Wahlbeteiligung.
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Hi Mavaho,

ich gebe dir da voll und ganz recht, die Frage ist dabei nur welche Waffen man wählt :D
 
Die Waffe gibt uns unsere Demokratie in die Hand. Ich selbst verfasse von Zeit zu Zeit Flugblätter zu Schwerpunktthemen und verteile sie in Briefkästen, natürlich mit Namen und Tel.-nr., der Erolg ist ganz toll. Einfach nachmachen.
Steter Tropfen hölt den Stein. und ich habe dabei sog. Schneeballeffekte erzielt, d.h. manche Leute haben diese Flugblätter selbst kopiert und weiterverteilt, es hat zum Teil erheblichen Druck auf die Bezirksabgeordneten ausgeübt.
 
Original geschrieben von mavaho
Was mir die Situation besonders bedenklich erscheinen lässt, ist die allgemeine Resignation, die immer mehr um sich greift, siehe Wahlbeteiligung.

Wir können lediglich zwischen zwei Kandidaten wählen, die bereits vorher bestimmt wurden und die - einmal gewählt - an keinerlei Zusagen mehr gebunden sind.

Der Kanzler zwingt seine Fraktion durch den Fraktionszwang und die Vertrauensfrage in sein persönliches Fahrwasser.

"Demokratisch" ist da nichts ... :clown2:
es ist ein großes Kasperletheater.
 
Original geschrieben von mavaho
Die Waffe gibt uns unsere Demokratie in die Hand...

Wichtig ist aber nicht die Waffe, sondern die Mobilisierung der Massen.:D

Die gibt es aber in der Demokratie nur wenn die Waffen, zum richtigen Zeitpunkt, mit der richtigen Dosierung eingesetzt werden, ansonsten erzielst das gerade Gegenteil.
 
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Zum Stabilitätspakt

Meine Informationen stammen von Thomas Fricke, Wirtschaftsredakteur der deutschen Ausgabe der „Financial Times“,“Europas Klub der Maulhelden“ in „Der Standard“- Kommentar, S.31, von 27.11.2003


Es ist wie im Märchen. Europas Kleine – A.NL, SF – erfüllen brav ihre Hausaufgaben,die zwei Großen (D,F) nicht. Und es erinnert an den Kampf David gegen Goliath, was sich augenblicklich in Brüssel abspielt.

Dabei ist es vor lauter Tagesgezänk der „ aufgeregten und angeblich tugendhaften Kleinstaaten fast nicht mehr erkennbar, dass dieser „immer absurdere ökonomische Züge trägt“.

Vielleicht war es von den Deutschen ziemlich dumm, einen wirtschaftlich konfusen Stabilitätspakt durchzudrücken. Aber wenn in den Musterländern die Löhne statt der Defizite steigen, und gleichzeitig die Produktivität nicht steigt, steigen die Preise .Dieser Vorgang ist in den NL zu beobachten: dort stiegen sie auf 17 %.

Der „rechtsnationale österreichische Finanzminister“ ruft laut nach einer Bestrafung Deutschlands wegen dessen Etatpolitik.

Dazu: Österreich steht 2003 mit weniger Staatsdefizit al Deutschland da: a b e r die Staatsschuldenquote beträgt 66%.So hoch war sie in Nachkriegsdeutschland nie.

Die Methoden der ö. Defizitbereinigung: Abgabenerhöhung ( und von mir beigefügt; Privatisierung und Verkauf von Staatseigentum).
Sogar sogar nach dem von Grasser lautstark eingefordertem Stabilitätspakt wird Österreichs Staatsausgabenquote 2007 mit knapp 50% noch höher liegen als in Deutschland.

Das eigentliche Ziel des Stabilitätspaktes – das stellt sich immer klarer heraus- muss die Schaffung stabiler Preise in Europa sein.
Da Deutschland eine Miniinflation hat, ist es also möglich, so zu handeln, wie die Kommission entschieden hat.
So scheint es auch ökonomisch unsinnig, nach Strafe zu schreien.


Ich kann mich den Ausführungen des Journalisten nur anschließen.
 
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