• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

[SPRACHE+AUSDRUCK] Eigenarten, Seltsamkeiten, Störungen, Krankheiten ...

Hypochondrie (von altgriechisch ὑποχόνδρια hypochóndria für den „Bereich unter den Rippen“) ist zum einen nach der ICD-10 eine psychische Störung aus der Untergruppe der somatoformen Störungen und der ICD-11 aus der Unterkategorie „Zwangsstörung oder verwandte Störungen“. Die Betroffenen beschäftigen sich beharrlich mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden, ohne dass sich dafür ein angemessener, objektiver Befund finden lässt. Zudem ist Hypochondrie ein Symptom, das auch im Rahmen anderer psychischer Störungen auftreten kann. Hypochonder wird auch als abfällige Bezeichnung eines wehleidigen oder um seine Gesundheit besorgten Menschen bezeichnet, der vermehrt auf Veränderungen von Körperfunktionen achtet und auch geringfügige Körpersignale als möglichen Ausdruck schwerer Erkrankungen interpretiert. Man spricht laienhaft auch von einer eingebildeten Krankheit (siehe Molière, Der eingebildete Kranke).
Subgruppen
Spezifische monosymptomatische Formen der Hypochondrie sind: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypochondrie#cite_note-14
+] Bromosis (von lateinisch bromus „Gestank“): Vorstellung, man würde einen üblen Geruch verströmen;
+] Parasitosis: Vorstellung, man wäre von Parasiten (speziell Würmern oder Spinnen) befallen, die im Körper wachsen, speziell bei unter der Haut wachsenden Parasiten (Differentialdiagnostisch vom Dermatozoenwahn zu unterscheiden).
+] Dysmorphophobie: Vorstellung, man sei missgebildet, entstellt oder allgemein abstoßend hässlich;
+] Nosophobie: Beim Nosophobiker steht die generalisierte Angst vor Krankheiten im Vordergrund, auch unabhängig von wahrgenommenen Symptomen.
Im Umgang mit den Krankheitssorgen lassen sich zwei Erscheinungsbilder unterscheiden: Manche Patienten gehen überdurchschnittlich oft zum Arzt, andere hingegen meiden diesen oder entwickeln sogar eine regelrechte Phobie gegen Ärzte.
 
Werbung:
Illeismus (englisch illeism) ist eine latinisierende Wortbildung des Englischen ohne direktes Vorbild im Lateinischen, gebildet aus dem lateinischen Pronomen ille („jener“, vulgärlat. auch „er“) und dem Nominalsuffix -ism (lat. -ismus), und bezeichnet heute gewöhnlich das Sprechen von sich selbst in der dritten Person, indem das Personalpronomen der 1. Person Singular durch ein Personalpronomen der 3. Person Singular oder durch ein Nomen ausgetauscht wird. https://de.wikipedia.org/wiki/Illeismus#cite_note-1 Kinder vor dem zweiten Geburtstag können sich noch nicht als eigenständige Person wahrnehmen, daher reden Eltern oft in der dritten Person mit ihnen und sagen z. B. „Komm mal zu Papa“ anstelle von „Komm mal zu mir“. https://de.wikipedia.org/wiki/Illeismus#Wortgeschichte
Das Sprechen über sich selbst in der dritten Person, kann eine wirksame Methode zur emotionalen Selbstkontrolle und Stressbewältigung sein. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Selbstgespräche in der dritten Person dazu führen, dass emotionale Reaktionen schneller abklingen und die Hirnaktivität bei negativen Reizen geringer ist. Dieser Effekt wird durch die sprachliche Distanzierung und den dadurch entstehenden gedanklichen Abstand erklärt, wodurch Personen mehr über sich selbst nachdenken wie über andere Menschen.
 
Die Posttraumatische Verbitterungsstörung (Posttraumatic Embitterment Disorder, PTED) bezeichnet eine pathologische Reaktion auf ein negatives Lebensereignis, das von Betroffenen als schwerwiegende Kränkung, Herabwürdigung oder Ungerechtigkeit wahrgenommen wird.[1] Beherrschende Emotionen sind dabei Verbitterung, Zorn und Hass, insbesondere auf den auslösenden Stressor. Häufig kommt es zu Rachefantasien, die mitunter auch wahrgemacht werden. Die Erkrankung tritt sofort und ohne Zeitverzögerung im Moment des auslösenden Ereignisses ein. Im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Anpassungsstörungen, die spätestens sechs Monate nach Ende der Belastung abgeklungen sein sollten, nimmt eine PTED häufig einen chronischen Verlauf und muss daher als eigenständige Krankheit nach ICD-10 F43.8 bzw. ICD-11 6B4Y gelten.[2] Unbehandelt ist die Prognose bei PTED eher ungünstig, da die Betroffenen in einem Teufelskreis aus einander verstärkenden negativen Emotionen gefangen sind.[3][4]
 
Ein philosophischer Zombie oder P-Zombie in der Philosophie des Geistes und der Erkenntnistheorie ist ein hypothetisches Wesen, das physisch nicht von einem normalen Menschen zu unterscheiden ist, aber keine Erfahrung hat oder Empfindungen (Qualia) erlebt. https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophischer_Zombie#cite_note-1 Beispielsweise empfindet ein philosophischer Zombie, der mit einem spitzen Gegenstand gestoßen wird, keinen Schmerz, er verhält sich aber genau so, als würde er ihn empfinden.

Unter Qualia (Singular: das Quale, von lateinisch qualis ‚wie beschaffen‘) oder phänomenalem Bewusstsein versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt mentaler Prozesse im Zusammenhang mit den auslösenden physiologischen Reizen. Demnach die höchstpersönliche „Qualität“ eines Sinneseindruckes (Wie etwas wahrgenommen wird) im Unterschied zum Perzept, der das sinnliche Empfinden einschließlich der damit verbundenen Emotionen und Bewertungen ausklammert (Was wahrgenommen wird und beschrieben werden kann). Qualia sind die individuellen Empfindungen, die nur dem wahrnehmenden Subjekt zugänglich sind und die man nicht hinreichend in Worte fassen kann.
Unter „Qualia“ wird der subjektive Erlebnisgehalt mentaler Zustände verstanden. Doch gerade ein solches subjektives Element scheint sich jeder intersubjektiven Begriffsbestimmung zu widersetzen. Der Philosoph Thomas Nagel hat zur Bestimmung der Qualia die Redeweise geprägt, dass es sich „auf eine bestimmte Weise anfühlt“, in einem mentalen Zustand zu sein (what is it like). Wenn eine Person etwa friert, so hat dies in der Regel verschiedene Konsequenzen. In der Person laufen etwa verschiedene neuronale Prozesse ab und die Person wird ein bestimmtes Verhalten zeigen. Doch das ist nicht alles: „Es fühlt sich für die Person auch auf eine bestimmte Weise an“, zu frieren. Allerdings kann Nagels Bestimmungsversuch nicht als allgemeine Definition gelten.
Der blinde Fleck | "Geist und Kosmos" von Thomas Nagel (Belgrad 1937)
Das Buch "Geist und Kosmos" des Philosophen Thomas Nagel stellt den Materialismus und das Reduktionsprinzip der Naturwissenschaften in Frage. Der Aufhänger für Nagels Kritik ist der menschliche Geist, dessen Entstehung mit Vernunft und Bewusstsein sich seiner Ansicht nach nicht zufriedenstellend aus der Evolutionstheorie erklären lässt. Dieses Problem betrifft unser gesamtes Weltbild und unser Verständnis von der Geschichte des Universums.

Thomas Nagel und das Leib Seele Problem
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Delir, lateinisch Delirium (lateinisch delirium, veraltet ‚Irresein‘; von lira ‚Furche im Ackerbeet‘, delirare ‚aus der Furche geraten‘, ‚von der geraden Linie abweichen‘, ‚verrückt sein‘ [1] - Plural: Delirien bzw. Deliria) ist ein akuter Verwirrtheitszustand [2] und bezeichnet ein ätiologisch unspezifisches hirnorganisches Psychosyndrom, das einen lebensbedrohlichen Zustand darstellen kann. [3][4] Beim Delir handelt es sich gemäß Schüttler um eine akute, körperlich begründbare Psychose. [5]
Ursachen
Delirien können durch eine Vielzahl organischer und nicht-organischer Faktoren ausgelöst werden. Zu den wichtigsten Ursachen zählen:
Die häufigste Ursache des Deliriums bei Alkoholismus ist der Alkoholentzug. Man spricht dann von einem Alkoholentzugsdelir: Delirium tremens.
 
Sprachmanipulation ist die bewusste Veränderung von Sprache durch bestimmte Interessengruppen, die ihre Denkweisen oder Ideologie forcieren (fördern, verbreiten) oder durchsetzen wollen. Sprachmanipulation erfolgt über den Einsatz emotionaler, wertender oder interpretierender Sprachkomponenten und ist sowohl „Manipulation der Sprache als auch Manipulation durch Sprache.“[1]
Sprachmanipulation erfolgt bewusst durch Multiplikatoren wie Parteien, Politiker, Journalisten, Interessenverbände und Werbetreibende – Gruppen, die hinsichtlich ihrer Reichweite (Sprachverbreitung) eine privilegierte Stellung innehaben. So verändert beispielsweise eine Partei oder Interessengruppe Sprache, „indem sie eine ihren Interessen dienende politische Sprachregelung anstrebt. Bestimmte Worte […] müssen zum allgemeinen Sprachgut werden, dann gewinnen sie selbst eine politisch und ideologisch organisierende Funktion.“[2] Langfristig kann aber auch die unbewusste und unkritische Übernahme und Verwendung sprachmanipulatorischer Elemente durch individuelle Sprachteilhaber sprachverändernd wirken.

Framing-Effekt oder Framing (deutsch: ‚Rahmungseffekt‘) bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen. Demnach dient bewusstes Framing der Durchsetzung einer bestimmten Lesart bei der Betrachtung und Bewertung eines bestimmten Sachverhalts oder Themas, im Sinne des Framenden.[1] Insofern handelt es sich beim Framing um eine Form der Beeinflussung und Manipulation. Dieser Effekt lässt sich nicht mit der Theorie der rationalen Entscheidung erklären.[2] Die Artikel Framing-Effekt und Framing (Sozialwissenschaften) überschneiden sich thematisch.
Bei Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge wird oft auf die schädlichen Folgen etwa von Rauchen, ungeschütztem Sex, Übergewicht usw. hingewiesen (vgl. Furchtappell). In diesem Fall spricht man von „Verlust-Framing“ (engl. loss frame). Bei Präventionsmaßnahmen haben jedoch Botschaften mehr Erfolg, die in einen Gewinnrahmen eingebettet sind (engl. gain frame), also die positiven Folgen der gewünschten Verhaltensänderung hervorheben.[4][5][6][7] Will man jedoch erreichen, dass bereits vorhandene Krankheiten oder Risiken (Raucher, Übergewichtige) mehr beachtet werden, sind Botschaften im Verlust-Rahmen effizienter.

ULTRALATIV: Framing - Die Manipulation durch Sprache
Ultralativ ist ein 2016 von Paul Schulte und Fynn Kröger gestarteter YouTube-Kanal.[2] Sie sind Träger des Grimme Online Award 2019 in der Kategorie Wissen und Kultur.[3] Mittlerweile ist Paul Schulte kein Mitglied mehr.[1]
Die Namensgebung Ultralativ geht zurück auf den als Steigerung des Superlativs verwendeten Neologismus des Poetry-Slammers Jan Philipp Zymny.[4][5]
In den Videos beschäftigt sich Ultralativ u. a. mit dem EU-Urheberrecht, der Vorbildfunktion von Influencern und den Machtverhältnissen auf YouTube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Fremdsprachen-Akzent-Syndrom (FAS, engl.: foreign accent syndrome, auch foreign language syndrome, FLS) ist eine seltene neurologische Erkrankung, die gelegentlich nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma auftritt. Die Erkrankung äußert sich in einer Änderung der Sprachmelodie des Patienten, die von Außenstehenden häufig als Akzent einer Fremdsprache interpretiert wird. So ist beispielsweise der Fall einer Norwegerin bekannt, die nach einer Schädelverletzung scheinbar mit deutschem Akzent sprach. Eine Thüringerin spricht nach ihrem dritten Schlaganfall nur noch mit Schweizer Akzent.

Das so genannte Dr.-Fox-Experiment ist eine Versuchsanordnung aus dem Gebiet der Sozialpsychologie. Ziel des Experiments ist es, zu untersuchen, ob und wie die Person des Referenten die Rezeption von (Fach-)Vorträgen beeinflusst. Das Experiment wurde 1973 veröffentlicht. Die Hypothese des Experiments war, dass ein gut präsentierter Vortrag selbst erfahrenen Zuhörern das Gefühl vermitteln kann, etwas gelernt zu haben, auch wenn das Vorgetragene falsch oder widersprüchlich ist.
Zur Durchführung wurde Michael Fox (1921–1996), ein Schauspieler mit gepflegtem und kompetent wirkendem Auftreten, engagiert. In zwei vorbereitenden Sitzungen erarbeitete einer der Autoren zusammen mit dem Schauspieler eine charismatische Vortrags- und Diskussionstechnik. Der Inhalt des Vortrags mit dem Titel Mathematical Game Theory as Applied to Physician Education („Die Anwendung der mathematischen Spieltheorie in der Ausbildung von Ärzten“) basierte auf einem tatsächlich publizierten, thematisch verwandten Fachaufsatz, wurde jedoch gezielt mit widersprüchlichen oder zweideutigen Aussagen, unlogischen Folgerungen und erfundenen Fachbegriffen verfälscht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Angeber-Jargon: Im Fremdwörter-Trommelfeuer
Komplizierte Begriffe sollen oft Eindruck schinden. Das kann ziemlich nach hinten losgehen.

Ein Malapropismus bezeichnet die Verwendung eines ähnlich klingenden, aber auf andere Bedeutungen zielenden Wortes oder Wortbestandteils. Es handelt sich zumeist um bewusste Wortspiele, kann aber auch auf unabsichtliche Verhörer zurückgehen. Oft handelt es sich dabei um Fremdwörter, wobei das Ersatzwort keinen im Zusammenhang stehenden Sinn ergibt und das Ergebnis in der Folge witzig, absurd oder komisch wirken kann. Im Gegensatz zur Verballhornung wird das Ausgangswort nicht nur lautlich, sondern auch in seiner Semantik verändert. Im Gegensatz zum Schnodderdeutsch sind Malapropismen nicht einem bestimmten Jargon zugehörig.
Beispiele:

Durchgangssyndrom ist eine in der Psychiatrie gebräuchliche systematische Bezeichnung für alle körperlich begründeten, in der Regel innerhalb von Stunden bis zu wenigen Tagen sich spontan ohne Therapie zurückbildenden psychopathologischen Symptome. Im Gegensatz zum Delir tritt diese Symptomatik ohne Bewusstseinstrübung (qualitative Bewusstseinsstörung) auf. Der Begriff des Durchgangssyndroms bezog sich auf reversible Störungen, bei denen sich die entsprechenden Symptome zurückbilden (daher „Durchgangssyndrom“). Für diese kurzzeitige organische Psychose wurde auch synonym der Begriff des akuten organischen Psychosyndroms, oder in der Chirurgie des postoperativen Deliriums benutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
:( :oops:
Als Elternmisshandlung (auch Parent battering) werden gewaltsame Übergriffe und Aggression von Kindern und Jugendlichen gegenüber ihren Eltern verstanden. Das Gewaltspektrum geht dabei von verbaler und physischer Gewalt wie Drohen, Beschimpfen, Erpressen, Beklauen und Quälen bis hin zu schwerer Körperverletzung. In seltenen Fällen kommt es zu Tötungsdelikten seitens der Kinder an ihren Eltern.[1]
Die Schweizer Psychologin Eva Zeltner deutet das Phänomen als falsch verstandene Elternliebe, die auf materielle Zuwendung und Übervorsorge der Eltern sowie ein zu freundschaftliches Verhältnis mit einer Antiautoritären Erziehung und emotionaler Abhängigkeit und Verlustängsten der Eltern zurückzuführen ist. Eltern wirken daher nicht stabil genug auf den Nachwuchs und gelangen in die Opferrolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Zurück
Oben