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Selbstauflösung der Demokratie

AW: Selbstauflösung der Demokratie

ok, bei diffusem Genörgel hast du wohl recht. Und manche Beiträge gehen wirklich in diese Richtung. Aber: M.E. ist das Beklagen von Missständen die einfachste Form des Widerstands. Oft können wir doch gar nicht mehr tun, arbeiten dabei aber mit an der Bewusstwerdung eines Umstands. Was du jetzt hier vertritts, halte ich für problematisch, denn so argumentieren meist die Verursacher, die bereits die Dinge in ihrem Sinne geregelt haben, die Leute, die es beklagen aber mit solchen Kritiken und Etiketten unglaubwürdig machen wollen und so ihr Ding zu sichern. Nicht falsch verstehen, ich will dir das jetzt nicht unterstellen.

Wo sollen wir denn anfangen?
Unseren Arsch hochkriegen? So lange die Massen noch eingelullt sind?
Ist das nicht auch völlig diffus?
Wenn sie tatsächlich entmachtet sind, obwohl anderes behauptet wird?
Wenn ansonsten nichts bleibt, außer Terror?

Nein, nicht diffus. Man kann immer nur dein eigenen Arsch hochkriegen. Ob die Massen ihren hochkriegen ist deren Entscheidung. Wenn sie entmachtet sein wollen oder aber es auch nur in Kauf nehmen, dann ist das deren gutes Recht. So läuft es ja in der indirekten Demokratie. Der einzelne Bürger überträgt einen Teil der Macht an Vertreter (den gewählten Amtsinhabern) und nimmt den eigenen Machtverlust in Kauf, weil sich ja im Gegenzug Vorteile für ihn erschließen.
Der Kritiker (nicht nur der Nörgler) nimmt diese Vorteile entweder als als nicht ausreichend wahr, als Selbstverständlichkeit hin oder aber ist sich deren nicht einmal bewusst.
Ernst nehmen kann ich nur einen: den, der die Vorteile erkennt und sie lediglich als nicht ausreichend bewertet. Nur, der Großteil der Direktdemokratieforderer gehört nicht zu dieser Sorte. Strache spricht auch nicht diesem Teil an. Daher halte ich es für durchaus angebracht, so einen Forderer mal dahingehend zu befragen, ob er sich der Auswirkungen seiner Forderungen überhaupt bewusst ist.

lg,
Muzmuz
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

Nein, nicht diffus.

ok, das bezog sich ja auch nur auf deine allgemein formulierte Forderung
Man kann immer nur dein eigenen Arsch hochkriegen. Ob die Massen ihren hochkriegen ist deren Entscheidung. Wenn sie entmachtet sein wollen oder aber es auch nur in Kauf nehmen, dann ist das deren gutes Recht.

ja.
So läuft es ja in der indirekten Demokratie. Der einzelne Bürger überträgt einen Teil der Macht an Vertreter (den gewählten Amtsinhabern) und nimmt den eigenen Machtverlust in Kauf, weil sich ja im Gegenzug Vorteile für ihn erschließen.

jein, nur theoretisch. Praktisch eher weniger. Das kann nur funktionieren, wenn sich Vor- und Nachteile einigermaßen aufwiegen. Dass dies noch der Fall ist, wage ich zu bezweifeln. Praktisch läuft es anders, das weißt du auch. Die Demokratiekiste nehmen nur noch diejenigen ernst, die auf der Sonnenseite des Systems stehen. Die große Mehrheit sieht den Staat nicht mehr als den eigenen an, sondern als ein übergestülptes Syetem zum Fremdnutzen - und so ist es auch.

Der Kritiker (nicht nur der Nörgler) nimmt diese Vorteile entweder als als nicht ausreichend wahr, als Selbstverständlichkeit hin oder aber ist sich deren nicht einmal bewusst.
Ernst nehmen kann ich nur einen: den, der die Vorteile erkennt und sie lediglich als nicht ausreichend bewertet. Nur, der Großteil der Direktdemokratieforderer gehört nicht zu dieser Sorte. Strache spricht auch nicht diesem Teil an. Daher halte ich es für durchaus angebracht, so einen Forderer mal dahingehend zu befragen, ob er sich der Auswirkungen seiner Forderungen überhaupt bewusst ist.

Es kann ja allenfalls ein Mehr an Demokratie gefordert werden, einfach, dass wir als Volk ernster genommen werden, als bisher. Ich bin mir des Umstands sehr wohl bewusst, dass Demokratie ein sehr schwieriges Unterfangen ist; das rechte Maß an Abwägung zwischen den einzelnen Interessen schwer zu finden ist. So, wie es derzeit läuft, ist es auf jeden Fall nicht gut. Ich verlange nur, dass die Axiome, die von den Neoliberalisten in den vergangenen Jahrzehnten installiert wurden, offen betrachtet und gegf. ein paar Direktiven des GG wieder beachtet und nicht weiter hintertrieben werden. Mehr nicht.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

....
Ich verlange nur, dass die Axiome, die von den Neoliberalisten in den vergangenen Jahrzehnten installiert wurden, offen betrachtet und gegf. ein paar Direktiven des GG wieder beachtet und nicht weiter hintertrieben werden. Mehr nicht.

:ironie: Das werde ich sofort den Richtern am BGH in Karlsruhe mitteilen, die :ironie: bestimmt schon lange auf Ihr Verlangen gewartet haben ....:lachen::lachen::lachen::lachen::lachen: :lachen:
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

jein, nur theoretisch. Praktisch eher weniger. Das kann nur funktionieren, wenn sich Vor- und Nachteile einigermaßen aufwiegen. Dass dies noch der Fall ist, wage ich zu bezweifeln. Praktisch läuft es anders, das weißt du auch.

Ein einziger korrupter oder unfähiger Politiker kann mehr Schaden anrichten als er Nutzen bringt, soweit stimme ich dir zu. Aber es geht ja darum, die indirekte Demokratie und somit Politiker generell abzuschaffen. Also müsste die gesamte Bevölkerung bei jeder noch so kleinen politischen Entscheidung befragt werden. Dann reichten 24 Stunden pro Tag aber nicht aus, und das gesamte System würde kippen, bevor es sich etabliert hat.

Die Demokratiekiste nehmen nur noch diejenigen ernst, die auf der Sonnenseite des Systems stehen. Die große Mehrheit sieht den Staat nicht mehr als den eigenen an, sondern als ein übergestülptes Syetem zum Fremdnutzen - und so ist es auch.

Wenn das tatsächlich der Wille bzw die Ansicht der großen Mehrheit ist, dann ist das doch eine basisdemokratische Entscheidung und tatsächlich das Resultat der Politik, die du forderst. Also insofern eine Kostprobe des Resultates, vor dem ich zu warnen versuche !

Es kann ja allenfalls ein Mehr an Demokratie gefordert werden, einfach, dass wir als Volk ernster genommen werden, als bisher. Ich bin mir des Umstands sehr wohl bewusst, dass Demokratie ein sehr schwieriges Unterfangen ist; das rechte Maß an Abwägung zwischen den einzelnen Interessen schwer zu finden ist. So, wie es derzeit läuft, ist es auf jeden Fall nicht gut. Ich verlange nur, dass die Axiome, die von den Neoliberalisten in den vergangenen Jahrzehnten installiert wurden, offen betrachtet und gegf. ein paar Direktiven des GG wieder beachtet und nicht weiter hintertrieben werden. Mehr nicht.

Ja der Wunsch ernster genommen zu werden ist so klar wie der Wunsch von Arbeitnehmern nach höheren Löhnen. Die Frage ist immer, was man dafür zu tun bereit ist. Wenn ein Politiker während der Legislaturperiode Schindluder treibt, vor den Wahlen das Blaue vom Himmel verspricht, gewählt wird und weiter nur Schindluder treibt und das ewig so weitergeht, dann verstehe ich ihn und auch sonst jeden nur zu gut, der den Wähler nicht für voll nimmt.

In der Tat halte ich den Großteil der Wähler für unfähig, vernünftige politische Entscheidungen zu treffen. Trotzdem bin ich für Demokratie, weil es der Wähler ist, der letztendlich die Folgen der getroffenen Entscheidungen tragen muss - und was ist fairer als den Kostenträger der Entscheidungen auch die Wahl treffen zu lassen. Aber: der sehr überwiegende Großteil der politischen Entscheidungen fallen fernab den Nachrichten und interessieren den 'Mann auf der Straße' nicht - er will auch gar nicht darüber informiert werden, dass diese Entscheidungen überhaupt anstanden (langweilig !), weil sie ihn nicht direkt betreffen. Nur kann man sich nicht die Rosinen rauspicken. Entweder man geht selbst in die Politik oder lässt es bleiben und nutzt lediglich sein passives Wahlrecht - oder noch weniger, bleibt den Wahlen sogar fern. Spätestens aber dann fällt die letzte Grundlage, auf der man sich fundiert beschweren könnte, weg.


lg,
Muzmuz
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Ein einziger korrupter oder unfähiger Politiker kann mehr Schaden anrichten als er Nutzen bringt, soweit stimme ich dir zu. Aber es geht ja darum, die indirekte Demokratie und somit Politiker generell abzuschaffen. Also müsste die gesamte Bevölkerung bei jeder noch so kleinen politischen Entscheidung befragt werden. Dann reichten 24 Stunden pro Tag aber nicht aus, und das gesamte System würde kippen, bevor es sich etabliert hat.

die Politik abschaffen, nein, so weltfremd bin ich nicht. Es gibt hier eine Reihe von Leuten, die gerne eine echte Anarchie hätten, also eine Gesellschaft, in der jeder in Eigenverantwortung handelt. Schön wäre das schon, aber das ist Utopie, eine, die noch weniger funktionieren würde. Dass dies gefordert wird, "weniger Staat", hat aber doch einen ganz anderen Grund. Sie sagen weniger Staat, meinen damit aber noch mehr Freiheit für sie zum Austoben ihrer primitiven, materialistischen Interessen. Ein anderer Staat istgefragt. Einer, der weniger parteiisch ist und gerechter. Einer, der gleiches Recht für alle pflegt, nicht unterscheidet zwischen Fritz Jucktnicht und der Superwichtig AG. Eine Regierung brauchen wir, halt eine, die unsere Interessen nicht gnadenlos denen der Konzernwelt unterordnet.


Wenn das tatsächlich der Wille bzw die Ansicht der großen Mehrheit ist, dann ist das doch eine basisdemokratische Entscheidung und tatsächlich das Resultat der Politik, die du forderst. Also insofern eine Kostprobe des Resultates, vor dem ich zu warnen versuche !

und wenn der Wille der Mehrheit ganz bewusst missachtet wird? Es gibt genügend Politikerzitate, die das unverblümt ausdrücken. Wieso das Resultat meiner Forderung? Nicht das der tatsächlichen Politik der letzten Jahrzehnte, die sich einen Sch********* um die eigenen Versprechen und die eigene Verfassung schert? Würdest du auch bestreiten, dass unsere Regierung(en) in den letzten 3 Jahrzehnten

- kein einziges Problem gelöst haben?

- nichts mehr gestaltet, sondern nur verwaltet und legalisiert haben, was bereits üblich war?

- einseitig zu Gunsten der Privatwirtschaft die Interessen der Durchschnittsbevölkerung vernachlässigt haben?

- die Zukunftsfähigkeit unserer Länder kriminell vernachlässigt haben?

- den sozialen Frieden und die wirtschaftliche Basis der Bevölkerung missachtet haben?

- aber Vorbereitungen getroffen haben, um die zu erwartenden Folgen gewaltsam unterdrücken zu können?

Ja der Wunsch ernster genommen zu werden ist so klar wie der Wunsch von Arbeitnehmern nach höheren Löhnen. Die Frage ist immer, was man dafür zu tun bereit ist. Wenn ein Politiker während der Legislaturperiode Schindluder treibt, vor den Wahlen das Blaue vom Himmel verspricht, gewählt wird und weiter nur Schindluder treibt und das ewig so weitergeht, dann verstehe ich ihn und auch sonst jeden nur zu gut, der den Wähler nicht für voll nimmt.

ich weiß nicht. Auf kommunaler Ebene funktioniert es doch. Je höher wir gehen, desto geringer ist die Bodenhaftung. Dann werden die Leute, die wirklich bestimmen, in kleinen Zirkeln ausgekungelt. Kein Kanzler oder Minister wird direkt gewählt, das erledigt der Machtapparat unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

In der Tat halte ich den Großteil der Wähler für unfähig, vernünftige politische Entscheidungen zu treffen. Trotzdem bin ich für Demokratie, weil es der Wähler ist, der letztendlich die Folgen der getroffenen Entscheidungen tragen muss - und was ist fairer als den Kostenträger der Entscheidungen auch die Wahl treffen zu lassen. Aber: der sehr überwiegende Großteil der politischen Entscheidungen fallen fernab den Nachrichten und interessieren den 'Mann auf der Straße' nicht - er will auch gar nicht darüber informiert werden, dass diese Entscheidungen überhaupt anstanden (langweilig !), weil sie ihn nicht direkt betreffen. Nur kann man sich nicht die Rosinen rauspicken. Entweder man geht selbst in die Politik oder lässt es bleiben und nutzt lediglich sein passives Wahlrecht - oder noch weniger, bleibt den Wahlen sogar fern. Spätestens aber dann fällt die letzte Grundlage, auf der man sich fundiert beschweren könnte, weg.

Soll, ja kann der Wähler politische Entscheidungen treffen? War es nicht früher so, dass der Wähler seine Stimme der Partei gab, von der er annehmen konnte, dass sie seine Interessen vertreten werden? Was ist daraus geworden? Die sog. Volksparteien untercheiden sich nicht mehr wirklich, stehen sie doch alle fest auf einem Podest, das die Konzerne hingestellt haben. CDU, SPD: die angeblichen Vertreter der Bevölkerung. Zusammen haben sie sich den Staat zur Beute gemacht, sich unterirdisch vernetzt, bestimmen letztlich fast alles, und fast alles im Sinne ihrer Günstlinge. Selbst der Fastzusammenbruch ihres Fetischs Kapitalmarkt vermochte nicht daran zu rütteln. Das ist Realitätsverweigerung pur. Nicht umsonst sitzen diese umgepolten Volksvertreter in ihren Lobbyzirkeln mit den Vertretern der Deutschen Bank und Goldman-Sachs zusammen. Dort werden sie instruiert und indoktriniert.

Der arme Mann auf der Straße hat doch fast keine andere Wahl, als sich angewidert abzuwenden. Sähe er sich die ganze verlogene Kacke dauernd an, er würde verzweifeln, depressiv, oder wütend. Aktiv in die Politik gehen, das ist auch keine Lösung, denn es führt entweder zu einer sehr unerfreulichen, absehbaren Erfahrung, oder zur Umpolung. Wenn man erst einmal 15000€ im Monat überwiesen kriegt, dann findet man es nach kurzer Zeit gar nicht mehr so schlecht - was ich auch niemand verübeln kann. Und als Hinterbänkler an der "Basis", sprich, im Ortsverein, ist Unsereiner auch nur eine Mikrobe. Eine mit Hut, jedenfalls in Bezug auf die Landespolitik, von Bund und Europa erst gar nicht zu reden.
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Solche Fragen entstehen auch nur in Deutschland es wäre interessant wenn darauf mal ein Schweizer antworten würde. Der würde doch, über die Zustände hier, nur mit dem Kopf schütteln.

Ein Rechtssystem muß so verdreht wie das unsrige sein schon damit kann man die Bürger entmündigen. Und überhaupt sollte man Gesetze nur in Latein abfassen was muß der Pöbel diese lesen, dann kann man als Richter und Rechtsanwälte doch diese Deppen viel besser in den Sack stecken und Schluß ist mit dem gejammere.

Der Luther hat mit seiner Bibelübersetzung die guten Sitten verdorben und das Volk zum meckern verführt, was muß das auch alles lesen und verstehen können. Die Zersetzung der Sprache mit Fremdwörtern muß nun als Zersetzung des Verständnisses der Zusammenhänge herhalten. Dazu muß man halt immer mehr und mehr Fremdwörter verwenden. Vielleicht sollte man endlich damit anfangen noch ein paar vieldeutig verdrehte türkische Wörter darunter zu mischen.

Was gäbe das für einen Spaß in den Auseinandersetzungen wenn keiner mehr den anderen versteht. Wie wäre es damit babylonische Verhältnisse in unserer Sprache zu schaffen?
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

die Politik abschaffen, nein, so weltfremd bin ich nicht. Es gibt hier eine Reihe von Leuten, die gerne eine echte Anarchie hätten, also eine Gesellschaft, in der jeder in Eigenverantwortung handelt. Schön wäre das schon, aber das ist Utopie, eine, die noch weniger funktionieren würde. Dass dies gefordert wird, "weniger Staat", hat aber doch einen ganz anderen Grund. Sie sagen weniger Staat, meinen damit aber noch mehr Freiheit für sie zum Austoben ihrer primitiven, materialistischen Interessen. Ein anderer Staat istgefragt. Einer, der weniger parteiisch ist und gerechter. Einer, der gleiches Recht für alle pflegt, nicht unterscheidet zwischen Fritz Jucktnicht und der Superwichtig AG. Eine Regierung brauchen wir, halt eine, die unsere Interessen nicht gnadenlos denen der Konzernwelt unterordnet.

Machten wir ein Experiment und 'erschafften' wir so ein System, würde es von selbst wieder zu einer Art Parteiensystem finden. Der Grund liegt in dem Umstand "gemeinsam sind wir stark". Es werde sich also Interessensgruppen bildern, und politische Parteien sind ja nichts Anderes als Interessensgruppen.


und wenn der Wille der Mehrheit ganz bewusst missachtet wird? Es gibt genügend Politikerzitate, die das unverblümt ausdrücken. Wieso das Resultat meiner Forderung? Nicht das der tatsächlichen Politik der letzten Jahrzehnte, die sich einen Sch********* um die eigenen Versprechen und die eigene Verfassung schert? Würdest du auch bestreiten, dass unsere Regierung(en) in den letzten 3 Jahrzehnten

- kein einziges Problem gelöst haben?

- nichts mehr gestaltet, sondern nur verwaltet und legalisiert haben, was bereits üblich war?

- einseitig zu Gunsten der Privatwirtschaft die Interessen der Durchschnittsbevölkerung vernachlässigt haben?

- die Zukunftsfähigkeit unserer Länder kriminell vernachlässigt haben?

- den sozialen Frieden und die wirtschaftliche Basis der Bevölkerung missachtet haben?

- aber Vorbereitungen getroffen haben, um die zu erwartenden Folgen gewaltsam unterdrücken zu können?

Politiker können nur das machen, was ihnen der Wähler bzw das Gesetz erlaubt. Zusätzlich betrachte ich den 'Willen' der Mehrheit differenziert. Da ist das eine, was man eigentlich will bzw sich wünscht. Dann das, von dem man weiß, dass man es eigentlich nicht will, aber es gut oder richtig ist. Und dann noch das, von dem man keine Ahnung hat, aber es hört sich gut an. Letzten Endes dann noch das, was missverstanden wird (z.B. Protestwähler). Wenn die große Mehrheit das nicht wollte bzw akzeptierte, hätten die großen Parteien nicht immer wieder zusammen die absolute Mehrheit der Wählerstimmen erhalten.

ich weiß nicht. Auf kommunaler Ebene funktioniert es doch. Je höher wir gehen, desto geringer ist die Bodenhaftung. Dann werden die Leute, die wirklich bestimmen, in kleinen Zirkeln ausgekungelt. Kein Kanzler oder Minister wird direkt gewählt, das erledigt der Machtapparat unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Ja, auf kommunaler Ebene funktioniert es, weil der Wähler mehr Bezug hat. Er kennt eher die Kandidaten persönlich und ist von den Entscheidungen direkter betroffen. Kanzler werden fast direkt gewählt, denn Partei und daraus hervorgehender Kanzler gehören ja praktisch untrennbar zusammen. Bei den Ministern ist es anders, aber das wäre mit Direktwahlen auch nicht praktikabel. Wer von den Wählern kennt diese schon gut genug um eine fundierte Entscheidungsbasis zu haben ? Wer würde bei der Liste von 100 oder mehr Personen nicht den Überblick verlieren ? Wie würde so ein Wahkampf aussehen ?

Soll, ja kann der Wähler politische Entscheidungen treffen? War es nicht früher so, dass der Wähler seine Stimme der Partei gab, von der er annehmen konnte, dass sie seine Interessen vertreten werden? Was ist daraus geworden? Die sog. Volksparteien untercheiden sich nicht mehr wirklich, stehen sie doch alle fest auf einem Podest, das die Konzerne hingestellt haben. CDU, SPD: die angeblichen Vertreter der Bevölkerung. Zusammen haben sie sich den Staat zur Beute gemacht, sich unterirdisch vernetzt, bestimmen letztlich fast alles, und fast alles im Sinne ihrer Günstlinge. Selbst der Fastzusammenbruch ihres Fetischs Kapitalmarkt vermochte nicht daran zu rütteln. Das ist Realitätsverweigerung pur. Nicht umsonst sitzen diese umgepolten Volksvertreter in ihren Lobbyzirkeln mit den Vertretern der Deutschen Bank und Goldman-Sachs zusammen. Dort werden sie instruiert und indoktriniert.

Der arme Mann auf der Straße hat doch fast keine andere Wahl, als sich angewidert abzuwenden. Sähe er sich die ganze verlogene Kacke dauernd an, er würde verzweifeln, depressiv, oder wütend. Aktiv in die Politik gehen, das ist auch keine Lösung, denn es führt entweder zu einer sehr unerfreulichen, absehbaren Erfahrung, oder zur Umpolung. Wenn man erst einmal 15000€ im Monat überwiesen kriegt, dann findet man es nach kurzer Zeit gar nicht mehr so schlecht - was ich auch niemand verübeln kann. Und als Hinterbänkler an der "Basis", sprich, im Ortsverein, ist Unsereiner auch nur eine Mikrobe. Eine mit Hut, jedenfalls in Bezug auf die Landespolitik, von Bund und Europa erst gar nicht zu reden.

Ich weiß nicht, wie viele Wähler tatsächlich Etwas über das Programm ihrer Parteien kennen. Viele wählen ihre Partei so, weil es schon immer so war - wie viele ihr Religionsbekenntnis haben, weil es ihnen mit der Taufe verabreicht wurde. Die Großparteien wanderten zur 'Mitte', weil dort die Wähler zu haben sind. Nach einigen Jahrzehnten der Grabenkämpfe - links SPÖ, rechts ÖVP, war der Wähler es Leid - er wollte eine Mitte. Tadah, die Parteien rückten dort hin. Wenn der Wähler etwas Anderes will, werden die Parteien wieder reagieren - oder eben Stimmen verlieren.
Die Vernetzung sehe ich unabhängig von Parteien - die kommen automatisch mit Macht bzw Einfluss. Jedem, der Karriere machen will (auch in der Wirtschaft) wird angeraten, sich gut zu vernetzen.

Klar sind die Taten oder Aussagen mancher Politiker zum Haare raufen - geht mir nicht anders. Aber Schlud gebe ich eher denen, die sie wiedergewählt haben - nach dem Motto "Shame on you if you fool me once. Shame on me if you fool me twice."



lg,
Muzmuz
 
AW: Selbstauflösung der Demokratie

Klar sind die Taten oder Aussagen mancher Politiker zum Haare raufen - geht mir nicht anders. Aber Schlud gebe ich eher denen, die sie wiedergewählt haben - nach dem Motto "Shame on you if you fool me once. Shame on me if you fool me twice."

Die Liste ist so etwas wie die Erbmonarchie, wer einmal drauf steht ist für immer drin.
Direktmandate sind nur etwas für politische Frontkämpfer;
wenn man sie los werden will braucht man sie nur zu verunglimpfen oder lächerlich zu machen.
Als Listenkandidat hat man da leichtes Spiel!​
 
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AW: Selbstauflösung der Demokratie

Machten wir ein Experiment und 'erschafften' wir so ein System, würde es von selbst wieder zu einer Art Parteiensystem finden. Der Grund liegt in dem Umstand "gemeinsam sind wir stark". Es werde sich also Interessensgruppen bildern, und politische Parteien sind ja nichts Anderes als Interessensgruppen.
Politiker können nur das machen, was ihnen der Wähler bzw das Gesetz erlaubt. Zusätzlich betrachte ich den 'Willen' der Mehrheit differenziert. Da ist das eine, was man eigentlich will bzw sich wünscht. Dann das, von dem man weiß, dass man es eigentlich nicht will, aber es gut oder richtig ist. Und dann noch das, von dem man keine Ahnung hat, aber es hört sich gut an. Letzten Endes dann noch das, was missverstanden wird (z.B. Protestwähler). Wenn die große Mehrheit das nicht wollte bzw akzeptierte, hätten die großen Parteien nicht immer wieder zusammen die absolute Mehrheit der Wählerstimmen erhalten.
ja? Also irre ich, wenn ich durch jahrzehntelanges Beobachten zu der Erkenntnis komme, dass sie


- ihre Gesetzeswerke trickreich anpassen, damit per "Nebeneffekt" Hintertüren für ihre Klientel offen bleiben?

- alles so geregelt haben, dass sich Geschäfte nur noch im ganz großen Maßstab rechnen?

- massiv Meinungsmache betreiben, ja das Volk zu manipulieren versuchen?

- sich bewusst über den Willen des Volkes hinwegstzen, weil sie es "besser wissen" ?

- Konkurrenz innerhalb der Parteienlandschaft erbittert bekämpfen?

- die Gewaltenteilung per parteilichem Kurzschluss ausgehebelt haben?

- dem Lobby-Unwesen nichts entgegen setzen?

- dem Gängelband "Weltwirtschaft" mehr Tribut zollen, als der eigenen Bevölkerung?


also die im GG verankerten Direktiven fast vollständig ausgehöhlt, bzw. missachtet haben? Für mich ist die immer wieder erhobene Forderung nach politischer Betätigung eindeutig unsinnig, denn das System ist faul. Es ändert sich also nichts zum Besseren, wenn die Anzahl der Mitglieder steigt. Hinzu kommt, dass mich der Ekel schüttelt, wenn ich nur daran denke. Und so ergeht es inzwischen vielen Millionen.

Ja, auf kommunaler Ebene funktioniert es, weil der Wähler mehr Bezug hat. Er kennt eher die Kandidaten persönlich und ist von den Entscheidungen direkter betroffen. Kanzler werden fast direkt gewählt, denn Partei und daraus hervorgehender Kanzler gehören ja praktisch untrennbar zusammen. Bei den Ministern ist es anders, aber das wäre mit Direktwahlen auch nicht praktikabel. Wer von den Wählern kennt diese schon gut genug um eine fundierte Entscheidungsbasis zu haben ? Wer würde bei der Liste von 100 oder mehr Personen nicht den Überblick verlieren ? Wie würde so ein Wahkampf aussehen ?

Es gibt zu viele Ebenen oberhalb der Kommune. Stadt - Kreis - Bezirk - Land - Bund - Kontinent. Das kann nicht gehen, weil der Durchgriff fehlt, aber innerhalb der ganzen Hierarchie alles in einer Hand liegt, nämlich der der etablierten Parteien. Das nenne ich den vertikalen Kurzschluss. Während von der Basis oben fast nichts mehr ankommt, regieren die von ganz oben immer mehr bis unten durch. Das Volk wird oben nicht wahrgenommen, bekommt aber quasi vom Mond immer neue Vorschriften. An der Spitze ist das Volk nicht präsent, dafür wimmelt es von Lobbyisten. Dann wird über den kurzen Weg versucht unten Stimmung für das Verfügte zu machen. Und die Wissenschaft macht auch mit.

Ich weiß nicht, wie viele Wähler tatsächlich Etwas über das Programm ihrer Parteien kennen. Viele wählen ihre Partei so, weil es schon immer so war - wie viele ihr Religionsbekenntnis haben, weil es ihnen mit der Taufe verabreicht wurde. Die Großparteien wanderten zur 'Mitte', weil dort die Wähler zu haben sind. Nach einigen Jahrzehnten der Grabenkämpfe - links SPÖ, rechts ÖVP, war der Wähler es Leid - er wollte eine Mitte. Tadah, die Parteien rückten dort hin. Wenn der Wähler etwas Anderes will, werden die Parteien wieder reagieren - oder eben Stimmen verlieren.
Die Vernetzung sehe ich unabhängig von Parteien - die kommen automatisch mit Macht bzw Einfluss. Jedem, der Karriere machen will (auch in der Wirtschaft) wird angeraten, sich gut zu vernetzen.
Parteiprogramme! Siehst du darin mehr, als PR-Arbeit? Werden sie nicht primär unter dem Aspekt des Wählerfangs verfasst und anschließend archiviert? Es ist doch gerade das Übel, dass uns, seitdem ich das Politikschauspiel beobachte, nur Sand in die Augen gestreut wird. Jeder wache Interessierte kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass letztlich eine Riesenshow veranstaltet wird. Es wird Realpolitik gemacht, meist gegen die Interessen der Normalos, und versucht, etwas anderes zu vermitteln. Diese Schizophrenie steht doch so manchem Berufspolitiker ins Gesicht geschrieben. Es sind alles krumme Hunde, unglaubwürdig, auch, wenn so mancher es sehr glaubhaft kaschieren kann. Und ein ordentlicher Teil davon glaubt die eigenen Märchen tatsächlich, was ihn besser schlafen lässt.

Klar sind die Taten oder Aussagen mancher Politiker zum Haare raufen - geht mir nicht anders. Aber Schlud gebe ich eher denen, die sie wiedergewählt haben - nach dem Motto "Shame on you if you fool me once. Shame on me if you fool me twice."

Auch im politischen Bereich wird mit raffinierten Marketingstrategien gearbeitet. Ist es verwunderlich, dass sehr viele Leute es nicht durchschauen? Oder immer wieder das vermeintlich kleinere Übel wählen? Was soll ich denn wählen, wenn mich das ganze System ankotzt? Na ja, die Grünen vielleicht noch, was ich auch schon getan habe. Allerdings kann ich sie auch nicht wirklich ernst nehmen, wenn ich den Özdemir und die Roth sehe, die andauernd bei RTL-Unterhaltungssendungen für ihre Popularität nutzt. Innerhalb eines Müll-Systems halten sich nur Müllparteien. Das ist leider so. Sie werden, haben sie sich gegen alle Widerstände dort einmal etabliert, fast zwangsläufig auch dazu.

Ich bin davon überzeugt, dass dieses System nicht zu retten ist, es muss untergehen, weil es nicht überlebensfähig ist.
 
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