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Sekten

Soileater

New Member
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2. Dezember 2007
Beiträge
67
Gibt es eigentlich auch "gute" Sekten? Also die niemanden unterdrücken ausnhemen sondern wirklich versuchen zu helfen?
oder sind es dann keine Sekten mehr?? Wer von euch hatte denn schon Erfahrungen mit Sekten? Es gibt ja Variatinen genug... ich hab mich mal ein wenig für Satanismus interessiert (wie halt jeder Jugendliche sowas lustig findet, obwohl es eig eher traurig ist..)... aber nicht ernsthaft da es ja eigentlich quatsch ist und auf der Bibel aufbaut und nur ein gegen Glaube ist.....
Aber es gibt ja immernoch Menschen die in Sekten kommen und sogar getötet werden.....

Zitat: Wir haben das Mädchen getötet, weil sie für uns die Muttergottes verkörperte", gestand ein Mitglied der Mailänder Sekte "Die Bestien des Satans" laut italienischen Zeitungsberichten vom Sonntag.
(genaues Datum kenn ich nicht)
 
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AW: Sekten

Hallo!

Das Judentum ist eine Sekte, abgespalten vom mesopotamischen Vielgőtterglauben, das Christentum ist eine jüdische Sekte, der Islam ist eine jüdisch -christliche Sekte, der Protestantismus ist eine christliche Sekte ... usw.

Das war aber nicht deine Frage.

Wer sich abspaltet, ist mit dem, an dem er Anteil hatte, nicht mehr zufrieden und will seinen eigenen Weg gehen.
Gute Sekten, gibt es die?

Keine Sekte will als ebensolche bezeichnet werden und die Sieger machen sowieso die Gesetze.

Der Arianismus z.B. wáre meine Richtung des Christentums gewesen, Christus nicht Gott gleich, zwar Mensch, doch gottáhnlich.
Durchgesetzt haben sich die anderen...

Gut waren die Arianer aber auch nicht, denn sie haben ebenfalls Andersgláubige verfolgt, z.B. die Vandalen in Nordafrika die Katholiken, und das ging bis zu Verbrennungen.

Nun zu deiner Frage:

Ich meine, dass die Shaker und Quáker "gute" Sekten waren.

Mit freundlichen Grüssen
Raphael
auf ungar. Tastatur
 
AW: Sekten

Es ist schon stark, wie von meinem Vorredner hier anerkannte Stammreligionen - Judentum, Christentum, Islam - in einen Topf geworfen werden mit jenen Sekten, die tatsächlich ihre Anhänger um ihres Selbsterhaltes willen um ihre Lebensgrundlage bringen.

Festzustellen ist zunächst: es gibt nur eine allgemeine Kirche - die katholische nämlich, die an Jesus Christus glaubt (das griechische Wort "katholikos" bedeutet nichts weiteres als "allgemein"); damit wären prinzipiell alle Glaubensgemeinschaften, die sich auf Christus berufen, aber mit der allgemeinen Kirche nichts zu tun haben wollen, nicht "Sekten" ("Abspaltungen"), sondern Abtrünnige, Ketzer, bestenfalls Andersgläubige. Protestanten werden höchstens noch als kircheninterne Gegner bekämpft, Krieg zwischen Katholiken und Protestanten gab (und gibt) es in Europa dort, wo die Geistlichkeit das weltliche Geschäft beherrschen will.

Einigermaßen erklärlich ist der Sonderstatus des Judentums als einer älteren Religion, die zudem den Messianismus teilt (Christen behaupten ja lediglich im Unterschied zu Juden, daß der Messias bereits gekommen sei); schwer erklärlich hingegen ist die Hinnahme der Kirche, warum einem neuen Propheten aus dem 6. Jh. n. C. so viel Respekt gezollt werden müsse. Hierzu schweigt auch Benedikt XVI. - leider.

Soileater, die Sekten, von denen Du sprichst, scheinen mir keine zu sein, sondern fetischistische Kleingruppen, in denen ein archaischer Opferkult weitergepflegt wird; nun, es mag Gründe für solchen Kult geben, obwohl der doch schon mit der Gesetzgebung Mose (den zehn Geboten nämlich)abgeschafft wurde. Es liegt nun an jedem selbst, sich zu entscheiden, was er mit seinem Glauben anstellt, sofern er nicht traditionell erzogen ist oder sonstwie aus Unwissenheit handelt.

Aber um "religiöse" Gründe scheint es bei einem Eintritt in eine "Sekte" zunächst ja nicht zu gehen - sondern um ein Versprechen von Zugehörigkeit, das man in der radikalen Konsequenz als Abschaffung des Selbst bezeichnen kann - und was in dieser Ich-Bezogenheit von Zugehörigkeit die traditionellen Religionen nicht mehr bieten. Noch jede "Sekte" fordert unbedingte Unterwerfung unter die Doktrin, unter die "Speziallehre" bis in die Gestaltung des Alltags hinein - aber woher kommt diese Bereitschaft der Suchenden, sich solchem zu unterwerfen?

Am Ende kurz und knapp:
es gibt keine "gute" Sekte, sondern nur Menschen, die frei sind, sich zu einem Glauben zu bekennen - und damit können sie auch mal an den Falschen geraten.
 
AW: Sekten

Festzustellen ist zunächst: es gibt nur eine allgemeine Kirche - die katholische nämlich, die an Jesus Christus glaubt (das griechische Wort "katholikos" bedeutet nichts weiteres als "allgemein"); damit wären prinzipiell alle Glaubensgemeinschaften, die sich auf Christus berufen, aber mit der allgemeinen Kirche nichts zu tun haben wollen, nicht "Sekten" ("Abspaltungen"), sondern Abtrünnige, Ketzer, bestenfalls Andersgläubige. Protestanten werden höchstens noch als kircheninterne Gegner bekämpft, Krieg zwischen Katholiken und Protestanten gab (und gibt) es in Europa dort, wo die Geistlichkeit das weltliche Geschäft beherrschen will.

Da muss ich aber als Protestantin heftig widersprechen. Die evangelische Kirche wird zwar von der "alleinseligmachenden" Katholischen Kirche nicht als vollgültige Kirche anerkannt, sondern (zumindest vom Vatikan) nur als Glaubensgemeinschaft fast mit den Sekten gleichgestellt, was der Papst erst kürzlich wieder in einer Verlautbarung zum Ärger des protestantischen Klerus hervorgehoben hat. Aber nichtsdestotrotz berufen auch sie sich auf Christus und erheben den Anspruch, vollgültige Kirche zu sein. Und als Gegner bekämpft werden sie schon lange nicht mehr (ganz zu schweigen von "Kriegen"), auch nicht von der Geistlichkeit, nicht einmal vom Papst, trotz dieser eingeschränkten Anerkennung , es gibt in den meisten Gemeinden eine gut funktionierende Ökumene.

Was die Sekten betrifft, so würde ich genau wie Raphael meinen, dass die Quäker http://de.wikipedia.org/wiki/Quäker
ein positives Beispiel sind, denn sie sind strikt pazifistisch und haben in unserer unseligen Vergangenheit vielen Juden das Leben gerettet, außerdem kümmerten und kümmern sie sich auch sonst um Flüchtlinge und tun viel soziale Arbeit, von ihren Care-Paketen habe ich sogar als Kind noch profitiert.

Auch die Mennoniten sind eine pazifistische Organisation, die Quäker sind, so viel ich weiß, aus ihnen hervorgegangen. http://de.wikipedia.org/wiki/Mennoniten

Was die Lehre beider Gruppen betrifft, so kann man alles bei Wikipedia nachlesen, da kenne ich mich nicht genug aus, um beurteilen zu können, ob sie in dieser Beziehung positive Beispiele sind. Mir imponiert und gefällt aber die pazifistische Ausrichtung und das soziale Engagement, und schließlich heißt es ja: "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." :)
 
AW: Sekten

Mit guten Sekten meint ich nicht Sekten im einfachen Sinne von gut und böse, da hab ich mich flasch ausgedrückt ich wollte eher wissen ob es Sekten gibt deren Anführer nicht nur Macht, Geld etc. wollen....
Man hört ja immer von schauergeschichten.... von Kindervergewaltigungen und Gruppensex.
Aber ich dachte mir vielleicht gibt es jau auch andere Sekten die eine wirkliche alternative zu den Weltreligionen bietet!
Ich liebäugel schon länger mit dem Buddihsmus, aber nunja ich mag Fleisch so gerne;D und sowas halbes wollte ich eig. auch nicht machen.... und Sekten wie die Zeugen jehovas und syentologie sind mir einfach suspekt und nicht das was ich will....
bzw. such.... wobei ich auch nicht so ganz definieren kann was ich suche...;D das erschwert das ganze noch etwas...=)

Und zu der Okumäne.... von dem Zusammenarbeiten von katholischen und protestantischen Leuten, funktioniert ziemlich gut in der normalen Bevölkerung aber bei den Priestern gibt es immer noch relativ krasse Sachen... z.B. ist es einem katohlischen Priester verboten einen Gottesdienst zusammen mit einem Protestantischen abzuhalten. Wenn sie es doch tun riskieren sie den Ausschluss aus der katohlischen Kirche!
 
AW: Sekten

Und zu der Okumäne.... von dem Zusammenarbeiten von katholischen und protestantischen Leuten, funktioniert ziemlich gut in der normalen Bevölkerung aber bei den Priestern gibt es immer noch relativ krasse Sachen... z.B. ist es einem katohlischen Priester verboten einen Gottesdienst zusammen mit einem Protestantischen abzuhalten. Wenn sie es doch tun riskieren sie den Ausschluss aus der katohlischen Kirche!

Das stimmt ja nun überhaupt nicht. Was lässt du dir bloß für einen Bären aufbinden, woher hast du deine Schauergeschichten? Ökumenische Gottesdienste gibt es oft, genau wie ökumenische Trauungen. Verboten ist nur das gemeinsame Abendmahl, aber auch nur von der katholischen Seite, da riskieren die Priester tatsächlich ihren Rausschmiss. Von evangelischer Seite ist es ausdrücklich erlaubt, da passiert niemandem etwas.
 
AW: Sekten

gut dann das abendmahl.... das weiß ich von nem pfarrer.....
aber reicht das nicht?
wegen nem bisschen brot und wein also wirklich....
 
AW: Sekten

Natürlich ist das bescheuert. Deshalb bin ich ja auch froh, dass ich nicht katholisch bin. Pssst, nicht weitersagen, bleibt unter uns, die Katholiken könnten es mir übelnehmen. :)
 
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AW: Sekten

Marina schrieb:
Da muss ich aber als Protestantin heftig widersprechen. Die evangelische Kirche wird zwar von der "alleinseligmachenden" Katholischen Kirche nicht als vollgültige Kirche anerkannt, sondern (zumindest vom Vatikan) nur als Glaubensgemeinschaft fast mit den Sekten gleichgestellt, was der Papst erst kürzlich wieder in einer Verlautbarung zum Ärger des protestantischen Klerus hervorgehoben hat. Aber nichtsdestotrotz berufen auch sie sich auf Christus und erheben den Anspruch, vollgültige Kirche zu sein. Und als Gegner bekämpft werden sie schon lange nicht mehr (ganz zu schweigen von "Kriegen"), auch nicht von der Geistlichkeit, nicht einmal vom Papst, trotz dieser eingeschränkten Anerkennung , es gibt in den meisten Gemeinden eine gut funktionierende Ökumene.

Danke Dir, Marina, für Deine klaren und klarstellenden Worte - das ändert jedoch nichts daran, daß lutherisch oder sonstwie reformierte christliche Glaubensgemeinschaften nicht an der direkt nachweisbaren Folge der Apostel im Priesteramt teilhaben, und daß darum kein evangelischer Pastor von katholischer Seite für würdig erachtet werden kann, das Wort Christi weiter in die Welt zu tragen.

"Ökumene" allerdings bedeutet für Rom, wie jüngst von Benedikt XVI verkündet - einen engeren Schulterschluß mit den orthodoxen Christen insbesondere Russlands - was die Inhalte solcher "Ökumene" angeht, kann ich gut verstehen, daß ein gläubiger Protestant sich ausgeschlossen fühlt.

Man muß aber bedenken:
Katholische Gottesdienste sind - wie auch orthodoxe - rituell und formal einerseits, wundergläubig andererseits, aber zeitlos;

Protestantische Gottesdienste können heute kaum je den Einzelnen in seiner Allgemeinheit erreichen, darum finden sich kleinere protestantische Gemeinschaften - in denen besteht dann nur noch die Frage des persönlichen Bekenntnisses zu einem selbstdifinierten Gott. Persönlich bekennen kann ich mich zwar immer;

die Unpersönlichkeit Gottes aber wird mir in jedem katholischen Gottesdienst klar bewußt.

Liebe Grüße, Marina,
Thorsten
 
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