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Religionsunterricht - Ethikunterricht

AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

ihr lieben,

zu diesem thema kann ich ohne emotional zu werden kaum etwas schreiben.
ich wohne in einem kleinen dorf.
mein sohn kam eines tages von der schule heim und sagte: "mama, die frau lehrer hat uns heute egsagt, was wir ZUM BEISPIEL beichten könnten wenn wir zur osterbeichte gehen!"

ich hab ihn etwas blöde angeschaut und gesagt: "aha, und was könntest du ZUM BEISPIEL beichten?"

und er antwortete: "na, zum beispiel, wenn wir mit unseren genitalien spielen, hat sie gesagt! aber wer tut leicht sowas schon!!!!"

ich musste damals lauthals auflachen, so einen schwachsinn hatte ich überhaupt noch nie gehört! die bringt die kinder auf ideen, daran denken die in der vierten volksschule noch nichtmal...

_______________

anderes beispiel: ich wollte meinen sohn taufen lassen obwohl ich aus der kirche ausgetreten bin.(und zwar deshalb, weil die omas und uromas darauf so viel wert legen) mein mann ist auch ausgetreten, aber seine schwester hätte gerne die patentante gemacht, sie ist auch in der kirche mitglied.
also sind wir los und haben einen pfarrer gesucht.
wir haben einen total lieben pfarrer gefunden, der uns den jungen auch getauft hätte. allerdings nicht im ort, sondern in oberösterreich.
alles war schon geplant, tag der taufe, welche lieder gespielt werden, wir hatten schon taufgewand, sprüche, usw...
der pfarrer brauchte nur noch die "einwilligung" unseres dorf-pfarrers.
mein mann ging also zu ihm, und erzählte ihm von unserem vorhaben, und bat um die genehmigung.
der dorf-pfarrer weigerte sich und erlaubte es uns nicht.

auch ein schreiben an den bischoft brachte nichts.

die antwort: "nur wenn einer der beiden elternteile bereit wäre wieder in die kirche einzutreten, gäbe es die möglichkeit, das kind taufen zu lassen"...

na dann...

bleibt das kind ein heidenkind.
pech für die omas.
:-)
__________________________________

dann gibt es noch so schul-geschichten bei uns:

a) die kinder mussten mehrmals am boden knien beim beten, als die direktorin der schule das rausfand, hat sie das verboten.

b) die eltern der erstkommunionskinder mussten einen dornenkranz basteln und auf ein großes jesus-bild drauflegen, und dazu dann meditieren.
*schwitz* der arme wir heute noch gefoltert...


naja, wie auch immer.
das mittelalter ist näher als man denkt....

ethikunterricht wäre klasse. macht bei uns hier aber sicher niemand, solange pfarrer, direktorin und religionslehrerin das sagen haben.

alles liebe, pottwal
 
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AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

anderes beispiel: ich wollte meinen sohn taufen lassen obwohl ich aus der kirche ausgetreten bin.(und zwar deshalb, weil die omas und uromas darauf so viel wert legen) mein mann ist auch ausgetreten, aber seine schwester hätte gerne die patentante gemacht, sie ist auch in der kirche mitglied.
also sind wir los und haben einen pfarrer gesucht.
wir haben einen total lieben pfarrer gefunden, der uns den jungen auch getauft hätte. allerdings nicht im ort, sondern in oberösterreich.
alles war schon geplant, tag der taufe, welche lieder gespielt werden, wir hatten schon taufgewand, sprüche, usw...
der pfarrer brauchte nur noch die "einwilligung" unseres dorf-pfarrers.
mein mann ging also zu ihm, und erzählte ihm von unserem vorhaben, und bat um die genehmigung.
der dorf-pfarrer weigerte sich und erlaubte es uns nicht.

auch ein schreiben an den bischoft brachte nichts.

die antwort: "nur wenn einer der beiden elternteile bereit wäre wieder in die kirche einzutreten, gäbe es die möglichkeit, das kind taufen zu lassen"...

na dann...

bleibt das kind ein heidenkind.
pech für die omas.
:-)

Ich nehme an das es sich bei dem Dorfpfarrer um einen von der katholischen Fraktion handelt!?!

Bei den evangelischen wäre das problemloser gegangen.

Für die Omas ist das natürlich alles schwer zu verstehen, was ich auch nachvollziehen kann bei Menschen denen oftmals Religion und rechter Glaube mit Schlägen eingebleut wurde.

Aber ich denke das aus den Kindern auch ohne Taufe gute Menschen werden können.

Hab meine übrigens auch nicht taufen lassen.
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

ihr lieben,

zu diesem thema kann ich ohne emotional zu werden kaum etwas schreiben.
ich wohne in einem kleinen dorf.
mein sohn kam eines tages von der schule heim und sagte: "mama, die frau lehrer hat uns heute egsagt, was wir ZUM BEISPIEL beichten könnten wenn wir zur osterbeichte gehen!"

ich hab ihn etwas blöde angeschaut und gesagt: "aha, und was könntest du ZUM BEISPIEL beichten?"

und er antwortete: "na, zum beispiel, wenn wir mit unseren genitalien spielen, hat sie gesagt! aber wer tut leicht sowas schon!!!!"

ich musste damals lauthals auflachen, so einen schwachsinn hatte ich überhaupt noch nie gehört! die bringt die kinder auf ideen, daran denken die in der vierten volksschule noch nichtmal...

_______________

anderes beispiel: ich wollte meinen sohn taufen lassen obwohl ich aus der kirche ausgetreten bin.(und zwar deshalb, weil die omas und uromas darauf so viel wert legen) mein mann ist auch ausgetreten, aber seine schwester hätte gerne die patentante gemacht, sie ist auch in der kirche mitglied.
also sind wir los und haben einen pfarrer gesucht.
wir haben einen total lieben pfarrer gefunden, der uns den jungen auch getauft hätte. allerdings nicht im ort, sondern in oberösterreich.
alles war schon geplant, tag der taufe, welche lieder gespielt werden, wir hatten schon taufgewand, sprüche, usw...
der pfarrer brauchte nur noch die "einwilligung" unseres dorf-pfarrers.
mein mann ging also zu ihm, und erzählte ihm von unserem vorhaben, und bat um die genehmigung.
der dorf-pfarrer weigerte sich und erlaubte es uns nicht.

auch ein schreiben an den bischoft brachte nichts.

die antwort: "nur wenn einer der beiden elternteile bereit wäre wieder in die kirche einzutreten, gäbe es die möglichkeit, das kind taufen zu lassen"...

na dann...

bleibt das kind ein heidenkind.
pech für die omas.
:-)
__________________________________

dann gibt es noch so schul-geschichten bei uns:

a) die kinder mussten mehrmals am boden knien beim beten, als die direktorin der schule das rausfand, hat sie das verboten.

b) die eltern der erstkommunionskinder mussten einen dornenkranz basteln und auf ein großes jesus-bild drauflegen, und dazu dann meditieren.
*schwitz* der arme wir heute noch gefoltert...


naja, wie auch immer.
das mittelalter ist näher als man denkt....

ethikunterricht wäre klasse. macht bei uns hier aber sicher niemand, solange pfarrer, direktorin und religionslehrerin das sagen haben.

alles liebe, pottwal

Das klingt ja schon traurig, wie sich die werten Katholiken hier aufführen Oo
(Gut wieso du dein Kind ,obwohl Austritt beider Eltern, taufen lässt, ist mir fraglich)


Übrigens: Ich habe einen platten Reifen am Fahrrad, die Luft ist gänzlich entwichen - katholische Gründlichkeit? :D
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

hy s4lty, ich habe ja schon erklärt, daß ich es den großeltern und urgroßeltern zuliebe taufen lassen wollte.
meiner meinung nach hat mein glaube nichts mit der religion des kindes zu tun. ist ja jeder ein eigenständiger mensch.
könnte ja auch sein, daß ich möchte, daß mein kind christlich erzogen wird, auch wenn ich etwas anderes bevorzuge. (nein, es ist in meinem fall nicht so, aber wäre ja eine möglichkeit).

ich bin sowieso der meinung, daß jeder mensch selbst entscheiden sollte, und so kleine kinder noch gar nichts aufgezwungen kriegen sollten.
in dem fall war es mir mehr als recht, daß es nicht klappte.

vom standpunkt der kirche aus gesehen versteh ich es allerdings nicht, denn sie verweigern einem potentiellen christen den beitritt zur kirche, und ohne taufsiegel den zugang zum himmel, falls es sterben sollte. somit wäre es dem teufel evrschrieben, als ungetauftes kind.
warum die kirche das einem kind antut, nur weil es die eltern bestrafen will für den austritt? das ist mir ein rätsel. anstatt sich über jeden potentiellen kirchenbeitragszahler zu freuen....

aber wie gesagt. mir konnte es nur recht sein und in dem fall bin ich glücklich, daß es so gelaufen ist.
nun sind die omas nicht mehr auf MICH sauer, sondern auf die kirche.
alles liebe, pottwal
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

hy s4lty, ich habe ja schon erklärt, daß ich es den großeltern und urgroßeltern zuliebe taufen lassen wollte.
meiner meinung nach hat mein glaube nichts mit der religion des kindes zu tun. ist ja jeder ein eigenständiger mensch.
könnte ja auch sein, daß ich möchte, daß mein kind christlich erzogen wird, auch wenn ich etwas anderes bevorzuge. (nein, es ist in meinem fall nicht so, aber wäre ja eine möglichkeit).

ich bin sowieso der meinung, daß jeder mensch selbst entscheiden sollte, und so kleine kinder noch gar nichts aufgezwungen kriegen sollten.
in dem fall war es mir mehr als recht, daß es nicht klappte.

vom standpunkt der kirche aus gesehen versteh ich es allerdings nicht, denn sie verweigern einem potentiellen christen den beitritt zur kirche, und ohne taufsiegel den zugang zum himmel, falls es sterben sollte. somit wäre es dem teufel evrschrieben, als ungetauftes kind.
warum die kirche das einem kind antut, nur weil es die eltern bestrafen will für den austritt? das ist mir ein rätsel. anstatt sich über jeden potentiellen kirchenbeitragszahler zu freuen....

aber wie gesagt. mir konnte es nur recht sein und in dem fall bin ich glücklich, daß es so gelaufen ist.
nun sind die omas nicht mehr auf MICH sauer, sondern auf die kirche.
alles liebe, pottwal


Naja, das ich es nicht verstehe, heißt ja nicht, dass ich deine Meinung nicht respektiere...
Mir ist es egal was du machst, nur ICH würde mein Kind nicht zuliebe Verwandter taufen lassen - aber wie gesagt, deine Entscheidung, und ich will darüber auch garned diskutieren, hier geht es um ganz etwas anderes
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Naja, das ich es nicht verstehe, heißt ja nicht, dass ich deine Meinung nicht respektiere...
Mir ist es egal was du machst, nur ICH würde mein Kind nicht zuliebe Verwandter taufen lassen - aber wie gesagt, deine Entscheidung, und ich will darüber auch garned diskutieren, hier geht es um ganz etwas anderes

Ha, da bin ich ja "im Team"!
Meine Eltern haben mich widerwillig vor ca. 50 Jahren taufen lassen - wahrscheinlich hätte es sonst endlosen Stress mit Oma gegeben.
Mir ist das völlig egal.
Bin, wie meine Eltern, schon immer Atheist - und als nach der "Wende" die getauften Ex-DDRler Kirchensteuer zahlen sollten, war natürlich meine erste Reaktion der formale Kirchenaustritt!

Leave it!

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

*schubs

Eine Nachricht zu diesem Thema:

Das Schulfach Religion bleibt ein freiwilliges Zusatzangebot an Berliner Schulen.

Der Volksentscheid zur Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion/Ethik ist gescheitert, erklärte Landeswahlleiter Andreas Schmidt von Puskás am Sonntag. Lediglich 14,2 Prozent (346.119 Stimmen) aller Wahlberechtigten hätten für die Initiative "Pro Reli" gestimmt. Erforderlich gewesen wäre das Quorum von 25 Prozent der Ja-Stimmen.

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2009_04/Volksentscheid_Pro_Reli.html
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Ethikunterricht? Wäre eine tolle Sache, wenn sich - um mich eines klassischen Ausdruckes zu bedienen - die Tugend lehren ließe.

Beste Grüße,
Andronikus
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

...natürlich lässt sich die "Tugend lehren". Wie anders entstehen denn ethische Normen als durch das Zusammenleben der Menschen. Sobald du auf einen anderen triffst, bist du gezwungen, das Miteinander zu regeln. Und da beginnt doch Ethik. In komplexeren Gesellschaften gibt es dann exemplarische Vor-Leben - was man gerne als Ideale, notfalls auch als Idole bezeichnet -, aber grundsätzlich ist eine ethische Norm wohl kein a priori vorhandenes Ding, sondern eine im Zusammenleben gewonnene Einsicht...
 
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AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

...natürlich lässt sich die "Tugend lehren". Wie anders entstehen denn ethische Normen als durch das Zusammenleben der Menschen. Sobald du auf einen anderen triffst, bist du gezwungen, das Miteinander zu regeln. Und da beginnt doch Ethik. In komplexeren Gesellschaften gibt es dann exemplarische Vor-Leben - was man gerne als Ideale, notfalls auch als Idole bezeichnet -, aber grundsätzlich ist eine ethische Norm wohl kein a priori vorhandenes Ding, sondern eine im Zusammenleben gewonnene Einsicht...
Stimme ich Dir trotz Deines Hanges zu Nietzsche zu.

Liebe Grüße

Zeili
 
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