AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht
Das ist ein fatales Missverständnis: Ich betrachte es nicht als "Glück", wenn ein Schulsystem das kritische Denken fördert. Sondern als unmöglich. Kein übliches Schulsystem fördert das kritische Denken.
Es gibt aber unübliche die es sehr wohl tun und verdammt noch mal, warum soll es dann im üblichen Schulsystem
unmöglich sein?
Auch das ist eine Form des Funktionierens.
"Da kann man halt nichts machen. Das war immer schon so. Da wird sich nie was ändern!"
Wie praktisch für die Wirtschaft und die Regierenden.
Ich bin darüber nicht wütend. Sondern ich bin dann wütend, wenn jemand vom Schulsystem das Zulassen von kritischem Denken fordert, obwohl das niemals der Fall sein wird und auch völlig unnötig ist.
Ich versteh' zwar nicht, warum es unnötig ist, aber wenn Du meinst.
Denn das kritische Denken ahmen die Kinder nicht von den Lehrern nach, deren Job es ist, die Kinder möglichst problemlos in das Staatssystem zu integrieren. Sondern von den Eltern und Staatsbürgern.
Und wo sollen es dMn die Kinder lernen, die keine kritisch denkenden Eltern haben?
Und warum könnte der Job von Lehrern nicht ein anderer sein?
Die Eltern und Staatsbürger haben nämlich nicht diesen Job, die Kinder zum Funktionieren im System zu bringen. Die Eltern und Staatsbürger sind frei. Das ist ihr Job.
Haben sie nicht. Das ist richtig. Aber die Mehrheit macht es, weil sie selbst gut funktionieren.
Und es macht mich wütend, wenn Eltern und/oder Staatsbürger das Vorleben des kritischen Denkens der Schule als Aufgabe umhängen. So wie du. Und die das dann als Glück bezeichnen, wenn das die Schule tut.
Entweder willst Du mich nicht verstehen, oder Du kannst es nicht. Beides fände ich schade.
Aber eines solltest Du bedenken. Heutzutage verbringen viele Kinder mehr Zeit in der Schule mit dem Lehrer als mit ihren Eltern.
Außerdem, ich hänge der Schule gar nichts an. Ich
fordere daß sie aufhört Kinder zu nichtdenkenden Systemfunktionierern zu machen.
Kritisches Denken ist kein Kampf gegen Windmühlen. Es ist der selbstverständliche Zustand, in den eigenen Gedanken, Ansichten und Meinungen frei zu sein und das jeden Menschen und jedes System spüren zu lassen.
Ich meinte nicht das kritische Denken, sondern die Änderung des Systems ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Sei mit bitte nicht bös' wenn ich frage, ob Du ein kritisch denkendes Kind in der Schule hast?
Wenn ja, verstehe ich nicht warum Du gegen die Änderung des Systems bist und wenn nein, dann schon.
Mir ist wirklich absolut nicht klar, warum es schlecht sein soll ein System ändern zu wollen, daß sich als absolut falsch heraus gestellt hat.
Es also selbst zu tun, anstatt es von einem System zu fordern: Das Denken.
Noch einmal, was ist an dieser Forderung falsch.
Kinder ahmen keine Systeme nach. Sie ahmen dich nach.
Bis 10-12 Jahre. Dann kommt die Freundin/Freund dran mit dem nachahmen. Und/oder ein Sänger,Model oder sonst etwas.
Und wenn man Glück hat, bleiben sie offen für das, was man ihnen vorlebt und finden,
ohne nachahmen zu einem eigenständigen, kritischen Denken.
Ich hatte dieses Glück. Meine Kinder haben dieses Schulsystem ohne Schaden überstanden. Aber es war harte Arbeit. Verdammt harte.
Aber Du hast recht, es ist mein Job.
Ich bin nicht wütend auf irgendein System. Sondern auf dich mit deinem Warten auf das Glück, das aus Systemen kommt.
Damit kann ich leben.
Noch einmal. Ich warte nicht auf das Glück, das aus Systemen kommt, sondern ich finde es
ist Glück, wenn dieses System (ich hoff' wir sind uns wenigsten darin einig, daß wir
dieses System nicht wollen)
nicht vorhanden ist.
Und ich warte auch nicht darauf daß sich etwas ändert, sondern ich arbeite aktiv daran mit. Es gibt nämlich sehr wohl auch Lehrer, die dieses Schulsystem genau in diese Richtung ändern wollen.
Unmöglich ist alles erst dann, wenn keiner mehr daran glaubt daß es möglich ist.
Lg.Eule