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Religionsunterricht - Ethikunterricht

AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Wenn es an Deiner Schule zugelassen wurde, hast Du Glück gehabt.

Es wurde an meiner Schule natürlich nicht zugelassen (eine eigene Meinung zu haben).

Ich habe mir trotzdem zu allem eine eigene Meinung gebildet und das auch vertreten. Und es war auch niemand objektiv, damit ich mir eine eigene Meinung bilden konnte.

Ich habe es einfach getan.

Das ist der Witz an einer eigenen Meinung.

Wo lebst du?

lg Frankie
 
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AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Lieber Frankie!

Ich lebe hinter 7 Bergen, bei den 7 Zwergen. Das meinst Du doch, oder?

Es gibt nur 2 Möglichkeiten. Ich drücke mich so unverständlich aus, oder Du willst mich nicht verstehen.
Im Prinzip bin ich mit Dir einer Meinung, aber Du darfst nicht von Dir auf andere schließen. Du hast Dir zu allem Deine eigene Meinung gebildet. Das ist der Idealfall.
Aber die Realität ist eine andere. Zumindest an Volks- und Hauptschulen.
Denn ein gewisses Alter und Reife gehört ja wohl auch dazu sich eine eigene Meinung zu bilden.
Die Meine ist nun mal, daß unser heutiges Schulsystem die Kinder nicht zu kritischem Denken ermuntert.
Und wenn ich komplett falsch liege, werde ich meine Meinung dazu überdenken.

Lg Eule
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Die meine [Meinung] ist nun mal, daß unser heutiges Schulsystem die Kinder nicht zu kritischem Denken ermuntert.

Ja, das ist auch meine Meinung.

Aber zusätzlich ist es meine Meinung, dass das kritische Denken gerade dort, wo es nicht ermuntert wird, erst die Bezeichnung "kritisches Denken" verdient.

Weißt du, dass du hier auf eine Änderung des "Systems" wartest und "das System" in seinem Zustand beklagst und eine Förderung des kritischen Denkens einmahnst, damit dann das kritische Denken stattfinden kann, das ist die Abwesenheit von kritischem Denken in deinem Kopf.

So lange du dem System die Schuld gibst, hast du keine Verantwortung.

Warum fängst du nicht bei dir an? Und hinterfragst einmal, wen du zum kritischen Denken ermunterst, obwohl das System so ist, wie es ist? Ja, weil das System so ist, wie es ist?

Es beginnt bei dir.

lg Frankie
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Aber zusätzlich ist es meine Meinung, dass das kritische Denken gerade dort, wo es nicht ermuntert wird, erst die Bezeichnung "kritisches Denken" verdient.

Leider vergißt Du dabei, daß nicht jedes Kind selbstbewußt genug, und vor allem geistig dazu in der Lage ist, ohne Ermunterung kritisch zu denken.

Weißt du, dass du hier auf eine Änderung des "Systems" wartest und "das System" in seinem Zustand beklagst und eine Förderung des kritischen Denkens einmahnst, damit dann das kritische Denken stattfinden kann, das ist die Abwesenheit von kritischem Denken in deinem Kopf.

Na wenn Du meinst
So lange du dem System die Schuld gibst, hast du keine Verantwortung.
Irrtum, ich fühle mich verantwortlich, obwohl ich an diesem System nicht mehr Schuld habe, als alle die diese Entwicklung zugelassen haben.

Warum fängst du nicht bei dir an? Und hinterfragst einmal, wen du zum kritischen Denken ermunterst, obwohl das System so ist, wie es ist? Ja, weil das System so ist, wie es ist?

Es beginnt bei dir.

Entschuldige, ich mach es ja. Ich habe meine Kinder dazu erzogen )obwohl es andersrum wesentlich einfacher gewesen wäre), ich provoziere Widerspruch, um meinen "Schülern" das Hinterfragen zu lernen.
Ich hinterfrage ständig ob es richtig ist was ich denke, ob mein Handeln konform mit dem Denken geht usw.
Ich beklage dieses System nicht, ich kritisiere es und im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich es sehr wohl zu ändern.

Lg.Eule
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Leider vergißt Du dabei, daß nicht jedes Kind selbstbewußt genug, und vor allem geistig dazu in der Lage ist, ohne Ermunterung kritisch zu denken. .. Entschuldige, ich mach es ja.

Weißt du, ein Satz wie: "Wenn das kritische Denken an Deiner Schule zugelassen wurde, hast Du Glück gehabt." macht mich sehr sehr wütend.

Sehr wütend.

Denn kritisches Denken ist nun einmal genau das Denken, das nicht zugelassen wird.

Bitte sei mir nicht böse, dass ich dir diese Wut gezeigt habe.

Wenn wir uns hier darauf einigen, dass wir - jeder einzelne von uns - genau dann, wenn ein System das kritische Denken ganz und gar nicht zulässt, ganz sicher niemals aufhören, kritisch zu denken, dann würde es mir mit meiner Wut besser gehen.

Und dass es Kinder sind, von denen wir hier reden, ist überhaupt das schwächste Argument: Kinder ahmen nach. Sie ahmen dich nach. Und mich. Wenn du selbst kritisch denkst, obwohl es nicht zugelassen wird, dann ahmen sie das nach.

Das reicht völlig.

lg Frankie
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Weißt du, ein Satz wie: "Wenn das kritische Denken an Deiner Schule zugelassen wurde, hast Du Glück gehabt." macht mich sehr sehr wütend.

Das tut mir leid, ich wollte Dich nicht wütend machen.
Darf ich diesen Satz ändern in: "Wenn es an einer Schule zugelassen wird, hat man Glück gehabt."
Sehr wütend.
Denn kritisches Denken ist nun einmal genau das Denken, das nicht zugelassen wird.
Bitte sei mir nicht böse, dass ich dir diese Wut gezeigt habe.

Ich bin Dir nicht böse, denn Deine Wut ist legitim, wenn Du dieses Glück nicht hattest.

Wenn wir uns hier darauf einigen, dass wir - jeder einzelne von uns - genau dann, wenn ein System das kritische Denken ganz und gar nicht zulässt, ganz sicher niemals aufhören, kritisch zu denken, dann würde es mir mit meiner Wut besser gehen.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich werde niemals aufhören, auch wenn der Kampf gegen Windmühlen sehr ermüdend ist.

Und daß es Kinder sind, von denen wir hier reden, ist überhaupt das schwächste Argument: Kinder ahmen nach. Sie ahmendich nach. Und mich. Wenn Du selbst kritisch denkst, obwohl es nicht zugelassen wird, dann ahmen sie das nach.

Womit wir wieder am Anfang unserer Diskussion sind.
Ich sollte einmal hinterfragen, ob ich in der Lage bin rüber zu bringen was ich meine.
Kinder ahmen nach, und wenn die "Vorahmer" nicht tolerant und vorurteilsfrei sind, bestehen sie auf kritikloses Nachahmen.
Aber eines verstehe ich nicht. Wieso sind Kinder das schwächste Argument, wenn es genau um sie geht?

Lg. eule
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Ich bin Dir nicht böse, denn Deine Wut ist legitim, wenn Du dieses Glück nicht hattest.

Das ist ein fatales Missverständnis: Ich betrachte es nicht als "Glück", wenn ein Schulsystem das kritische Denken fördert. Sondern als unmöglich. Kein übliches Schulsystem fördert das kritische Denken.

Ich bin darüber nicht wütend. Sondern ich bin dann wütend, wenn jemand vom Schulsystem das Zulassen von kritischem Denken fordert, obwohl das niemals der Fall sein wird und auch völlig unnötig ist.

Denn das kritische Denken ahmen die Kinder nicht von den Lehrern nach, deren Job es ist, die Kinder möglichst problemlos in das Staatssystem zu integrieren. Sondern von den Eltern und Staatsbürgern.

Die Eltern und Staatsbürger haben nämlich nicht diesen Job, die Kinder zum Funktionieren im System zu bringen. Die Eltern und Staatsbürger sind frei. Das ist ihr Job.

Und es macht mich wütend, wenn Eltern und/oder Staatsbürger das Vorleben des kritischen Denkens der Schule als Aufgabe umhängen. So wie du. Und die das dann als Glück bezeichnen, wenn das die Schule tut.

Ich kann nur für mich sprechen. Ich werde niemals aufhören, auch wenn der Kampf gegen Windmühlen sehr ermüdend ist.

Kritisches Denken ist kein Kampf gegen Windmühlen. Es ist der selbstverständliche Zustand, in den eigenen Gedanken, Ansichten und Meinungen frei zu sein und das jeden Menschen und jedes System spüren zu lassen.

Es also selbst zu tun, anstatt es von einem System zu fordern: Das Denken.

Kinder ahmen nach, und wenn die "Vorahmer" nicht tolerant und vorurteilsfrei sind, bestehen sie auf kritikloses Nachahmen. Wieso sind Kinder das schwächste Argument, wenn es genau um sie geht?

Kinder ahmen keine Systeme nach. Sie ahmen dich nach.

Ich bin nicht wütend auf irgendein System. Sondern auf dich mit deinem Warten auf das Glück, das aus Systemen kommt.

lg Frankie
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Das ist ein fatales Missverständnis: Ich betrachte es nicht als "Glück", wenn ein Schulsystem das kritische Denken fördert. Sondern als unmöglich. Kein übliches Schulsystem fördert das kritische Denken.

Es gibt aber unübliche die es sehr wohl tun und verdammt noch mal, warum soll es dann im üblichen Schulsystem unmöglich sein?
Auch das ist eine Form des Funktionierens.
"Da kann man halt nichts machen. Das war immer schon so. Da wird sich nie was ändern!"
Wie praktisch für die Wirtschaft und die Regierenden.

Ich bin darüber nicht wütend. Sondern ich bin dann wütend, wenn jemand vom Schulsystem das Zulassen von kritischem Denken fordert, obwohl das niemals der Fall sein wird und auch völlig unnötig ist.

Ich versteh' zwar nicht, warum es unnötig ist, aber wenn Du meinst.

Denn das kritische Denken ahmen die Kinder nicht von den Lehrern nach, deren Job es ist, die Kinder möglichst problemlos in das Staatssystem zu integrieren. Sondern von den Eltern und Staatsbürgern.

Und wo sollen es dMn die Kinder lernen, die keine kritisch denkenden Eltern haben?
Und warum könnte der Job von Lehrern nicht ein anderer sein?


Die Eltern und Staatsbürger haben nämlich nicht diesen Job, die Kinder zum Funktionieren im System zu bringen. Die Eltern und Staatsbürger sind frei. Das ist ihr Job.

Haben sie nicht. Das ist richtig. Aber die Mehrheit macht es, weil sie selbst gut funktionieren.
Und es macht mich wütend, wenn Eltern und/oder Staatsbürger das Vorleben des kritischen Denkens der Schule als Aufgabe umhängen. So wie du. Und die das dann als Glück bezeichnen, wenn das die Schule tut.

Entweder willst Du mich nicht verstehen, oder Du kannst es nicht. Beides fände ich schade.
Aber eines solltest Du bedenken. Heutzutage verbringen viele Kinder mehr Zeit in der Schule mit dem Lehrer als mit ihren Eltern.
Außerdem, ich hänge der Schule gar nichts an. Ich fordere daß sie aufhört Kinder zu nichtdenkenden Systemfunktionierern zu machen.


Kritisches Denken ist kein Kampf gegen Windmühlen. Es ist der selbstverständliche Zustand, in den eigenen Gedanken, Ansichten und Meinungen frei zu sein und das jeden Menschen und jedes System spüren zu lassen.

Ich meinte nicht das kritische Denken, sondern die Änderung des Systems ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Sei mit bitte nicht bös' wenn ich frage, ob Du ein kritisch denkendes Kind in der Schule hast?
Wenn ja, verstehe ich nicht warum Du gegen die Änderung des Systems bist und wenn nein, dann schon.
Mir ist wirklich absolut nicht klar, warum es schlecht sein soll ein System ändern zu wollen, daß sich als absolut falsch heraus gestellt hat.
Es also selbst zu tun, anstatt es von einem System zu fordern: Das Denken.

Noch einmal, was ist an dieser Forderung falsch.
Kinder ahmen keine Systeme nach. Sie ahmen dich nach.

Bis 10-12 Jahre. Dann kommt die Freundin/Freund dran mit dem nachahmen. Und/oder ein Sänger,Model oder sonst etwas.
Und wenn man Glück hat, bleiben sie offen für das, was man ihnen vorlebt und finden, ohne nachahmen zu einem eigenständigen, kritischen Denken.
Ich hatte dieses Glück. Meine Kinder haben dieses Schulsystem ohne Schaden überstanden. Aber es war harte Arbeit. Verdammt harte.
Aber Du hast recht, es ist mein Job.
Ich bin nicht wütend auf irgendein System. Sondern auf dich mit deinem Warten auf das Glück, das aus Systemen kommt.

Damit kann ich leben.
Noch einmal. Ich warte nicht auf das Glück, das aus Systemen kommt, sondern ich finde es ist Glück, wenn dieses System (ich hoff' wir sind uns wenigsten darin einig, daß wir dieses System nicht wollen) nicht vorhanden ist.
Und ich warte auch nicht darauf daß sich etwas ändert, sondern ich arbeite aktiv daran mit. Es gibt nämlich sehr wohl auch Lehrer, die dieses Schulsystem genau in diese Richtung ändern wollen.

Unmöglich ist alles erst dann, wenn keiner mehr daran glaubt daß es möglich ist.

Lg.Eule
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Hallo Frankie!

Bist Du so wütend auf mich, daß ich Dir nicht einmal mehr eine Antwort auf meine Fragen wert bin?

Lg.Eule
 
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AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Hi,

auch ich plädiere für einen allgemein verbindlichen Ethik- und Sozialunterricht an den Schulen.
Religion sollte als Privatsache behandelt werden, wiewohl natürlich an der Schule unterrichtet.

Aber eines fällt mir schon auch auf:
Ethik und soziales Verhalten erlernt man zu allererst innerhalb der Familie in der man aufwächst. Das ist auch eigentlich - meiner Meinung nach - die Aufgabe der Eltern, ihren Kindern das vorzuleben, über viele Dinge zu sprechen, zu erklären, wenn Fragen gestellt werden und auch wenn keine und es vielleicht ein allgemeines Thema sich ergeben hat.

Die Schule kann höchstens in weiterer Folge hier weiterführen, vertiefen. Aber wenn im Familienverband (egal ob Alleinerziehend oder nicht), bzw. im Haushalt des darin aufwachsenden jungen Menschen keine sozialen und ethischen Grundlagen mitgegeben, der Schule - wie das heute zumeist geschieht - dazu alles anzulasten halte ich ehrlich gesagt für nicht möglich, dass sie dem voll nachkommen kann.

Von daher sollten eigentlich viele Eltern auf ihre Aufgaben gegenüber ihren Kindern aufmerksam gemacht werden. Denn Kinder großzuziehen beschränkt sich ja wohl nicht nur darauf, dass in erster Linie an materielle Werte gedacht wird.
Kinder zu wertvollen Menschen innerhalb einer Gesellschaft zu erziehen gehört mit zu den schwierigsten Aufgaben, die wir alle haben.
Leider kommen vermehrt nur wenig Eltern dem nach und verlagern viel zu viel auf die Schule.


sartchi
 
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