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Religionsunterricht - Ethikunterricht

Marianne

Member
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9. September 2007
Beiträge
790
zu genauerem Einlesen:


http://derstandard.at/?url=/?id=3302115

http://derstandard.at/?url=/?id=3302115



Vor allem, wenn man den Glattauerkommentar liest, wird einem hautnah die tatsächliche Situation im Pflichtschulbereich unserer Schulen vor Augen geführt.


Es ist ein Mythos, dass Österreich noch ein katholisches Land ist - , es ist kein Mythos, dass heutzutage jede/er mit Lehrbefähigung für kath. Religion dazu berechtigt ist, Ethikunterricht abzuhalten. Ich denke, dass auch Lehrer, die andere Fächer unterrichten und sich dafür interessieren leicht eine Zusatzausbildung in Ethik machen könnten.
Es ist kein Mythos, dass sich Kinder muslimischen Glaubens quasi nie von ihrem Reliunterricht abmelden ...

Es wäre vielleicht ein Mittel der kulturellen Integration, wenn Religionsunterweisung in den jeweiligen Glaubensgemeinschaften stattfände und unsere kids in der Schule einen " wertfreien" und verpflichtenden Ethikunterricht besuchten.

Ich habe das in meiner Kindheit in der ehemaligen DDR so erlebt ---- gleich in den späten Vierzigern " durften" wir noch in der Stunde 0 = ( 7 bis 8 Uhr) in der Schule in unseren Religionen ( ev. AB oder kath.) unterrichtet werden, später nur noch in unserer Kirche.

Den Ethikunterricht übernahm dann "Staatsbürgerkunde" - mit bekannten Lehrinhalten :wut1:
Solch Indoktrination darf in einem demoktratischen Staat natürlich nicht geduldet werden. Aber ich stellte es mir gut vor, wenn auch Pflichtschulabgänger ein einigermaßen fundiertes Wissen über die Grundzüge der Religionen aller Völker - über moralisch verpflichtendes Verhalten usw bekämen.

Wie denkt Ihr darüber ?
 
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AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Ich denke - unbeschadet der Verhältnisse in A, die ich nicht näher kenne - , dass wir dem Vorbild Frankreichs mit seinem strengen Laizismus folgen sollten: Religionsverkündung, gar noch mit missionarischem Eifer, hat an keiner staatlichen Schule etwas verloren, sie gehört in die Kirche bzw. in die kirchlichen Gemeindehäuser.
Was anderes aber ist die Religionskunde. Sie ist von der üblichen Relgionslehre zu unterscheiden.
M.E. sollte jeder Schüler in Europa (Begriff nicht exklusiv gebraucht) die Grundlagen des christlichen Abendlandes kennenlernen. Wir sind - selbst wenn wir Atheisten sind - von Normen des Christentums geprägt. Viele unserer Gesetze lassen sich auf die Gebote Moses rekurrieren. Und als Kunde wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn den Schülern auch etwas von die elementaren Prinzipien der anderen Weltrelgionen erfahren würden.
Marianne hat einen interessanten Denkanstoß geliefert. Danke!
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Es wäre vielleicht ein Mittel der kulturellen Integration, wenn Religionsunterweisung in den jeweiligen Glaubensgemeinschaften stattfände und unsere kids in der Schule einen " wertfreien" und verpflichtenden Ethikunterricht besuchten.
Hallo !

Ich finde die Idee, die in den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts vom Liberalen Forum in Österreich bereits vertreten wurde, recht gut.

Schüler bis zu einem gewissen Alter sollten einen groben Überblick über alle Religionen und sonstigen Moralvorstellungen bekommen und sich dann für eine Religion oder auch für keine entscheiden dürfen und können. Bis zu welchem Lebensalter genau, sollte die Politik im Einvernehmen mit den Pädagogen festlegen.

Es würde auf die Dauer sicher bessere, weil ehrlichere Religiöse als auch Areligiöse geben; sie hätten ja das Gefühl, sich frei entschieden zu haben.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Obwohl ich im besagten Bereich tätig bin (und schon seit Jahren Ethikunterricht erteile) bin ich auch für eine klare Trennung von Staat und Kirche, d.h. Religionsunterricht hat in einer staatlichen Schule nichts zu suchen.
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

Den Ethikunterricht übernahm dann "Staatsbürgerkunde" - mit bekannten Lehrinhalten :wut1:
Solch Indoktrination darf in einem demoktratischen Staat natürlich nicht geduldet werden. Aber ich stellte es mir gut vor, wenn auch Pflichtschulabgänger ein einigermaßen fundiertes Wissen über die Grundzüge der Religionen aller Völker - über moralisch verpflichtendes Verhalten usw bekämen.

Wie denkt Ihr darüber ?

hallo, marianne!

ist dies von dir genannte nicht auch indoktrinös, aber eher subtil?
demokratische erziehung ist richtig, aber gerade wie ich es manchmal in geschichte und gemeinschaftskunde erlebt habe, da dachte ich, ich bin in einem westlich-demokratischen lager
 
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

demokratische erziehung ist richtig, aber gerade wie ich es manchmal in geschichte und gemeinschaftskunde erlebt habe,


:):):) Lieber ps ...

Es geht mir hier im Thread an sich nicht direkt um Erziehung zur Demokratie, sondern um Unterrichtung in Ethik ... auf gut Deutsch: kein
auf die eigene Religion bezogenes moralisierendes Geschwafel, sondern beinhartes - wenn auch altersgerecht vorgetragenes und gemeinsam erarbeitetes Wissen.


da dachte ich, ich bin in einem westlich-demokratischen lager


bist Du nicht ? :kuss1::autsch:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Religionsunterricht - Ethikunterricht

:):):) Lieber ps ...

Es geht mir hier im Thread an sich nicht direkt um Erziehung zur Demokratie, sondern um Unterrichtung in Ethik ... auf gut Deutsch: kein
auf die eigene Religion bezogenes moralisierendes Geschwafel, sondern beinhartes - wenn auch altersgerecht vorgetragenes und gemeinsam erarbeitetes Wissen.





bist Du nicht ? :kuss1::autsch:

hallo, marianne!

touché!:)

ok, da hatte ich wohl was missverstanden, möchte aber trotzdem anmerken, dass ich religionsunterricht in der schule gut finde, auch islamischen, um die deutungshoheit nicht preiszugeben. ich meine bismarcks "kanzelparagraph" war für ihn ein fehler, aber im nachhinein ein gewinn. (auch wenn er nicht lange bestand hatte)
 
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