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Radbruch´sche Formel

Z

zwetsche

Guest
„Der Konflikt zwischen der Gerechtigkeit und der Rechtssicherheit dürfte dahin zu lösen sein, daß das positive, durch Satzung und Macht gesicherte Recht auch dann den Vorrang hat, wenn es inhaltlich ungerecht und unzweckmäßig ist, es sei denn, daß der Widerspruch des positiven Gesetzes zur Gerechtigkeit ein so unerträgliches Maß erreicht, daß das Gesetz als ‚unrichtiges Recht‘ der Gerechtigkeit zu weichen hat. Es ist unmöglich, eine schärfere Linie zu ziehen zwischen den Fällen des gesetzlichen Unrechts und den trotz unrichtigen Inhalts dennoch geltenden Gesetzen; eine andere Grenzziehung aber kann mit aller Schärfe vorgenommen werden: wo Gerechtigkeit nicht einmal erstrebt wird, wo die Gleichheit, die den Kern der Gerechtigkeit ausmacht, bei der Setzung positiven Rechts bewußt verleugnet wurde, da ist das Gesetz nicht etwa nur ‚unrichtiges‘ Recht, vielmehr entbehrt es überhaupt der Rechtsnatur. Denn man kann Recht, auch positives Recht, gar nicht anders definieren als eine Ordnung und Satzung, die ihrem Sinne nach bestimmt ist, der Gerechtigkeit zu dienen.“

– Gesetzliches Unrecht und übergesetzliches Recht, SJZ 1946, 105 (107)






Anläßlich der in mehreren threads immer wieder aufkommenden Frage, ob sich Recht allein an den durch die Legislative geschaffenen Normen orientieren darf, möchte ich an einen wichtigen Rechtsphilosophen erinnern, Gustav Radbruch.

Zum Eingang in das Thema zitiere ich den (nicht minder wichtigen Staatsanwalt) Fritz Bauer aus der Festschrift für Gustav Radbruch, der sich auf genau die Grenzen zwischen geltendem Recht und Gerechtigkeit bezieht:



Fritz Bauer, Mitbegründer und Vorstandsmitglied der HU ist vor 30 Jahren verstorben...


Erste Minute
Befehl ist Befehl, heißt es für den Soldaten. Gesetz ist Gesetz, sagt der Jurist. Während aber für den Soldaten Pflicht und Recht zum Gehorsam aufhören, wenn er weiß, daß der Befehl ein Verbrechen oder ein Vergehen bezweckt, kennt der Jurist, seit vor etwa 100 Jahren die letzten Naturrechtler unter den Juristen ausgestorben sind, keine solchen Ausnahmen von der Geltung des Gesetzes und vom Gehorsam der Untertanen des Gesetzes. Das Gesetz gilt, weil es Gesetz ist, und es ist Gesetz, wenn es in der Regel der Fälle die Macht hat, sich durchzusetzen.
Diese Auffassung vom Gesetz und seiner Geltung, wir nennen sie die positivistische Lehre) hat den Juristen wie das Volk wehrlos gemacht gegen noch so willkürliche, noch so grausame, noch so verbrecherische Gesetze. Sie setzt letzten Endes das Recht der Macht gleich: nur wo die Macht ist, ist das Recht.

Zweite Minute
Man hat diesen Satz durch einen anderen Satz ergänzen oder ersetzen wollen: Recht ist, was dem Volke nützt.
Das heißt: Willkür, Vertragsbruch, Gesetzwidrigkeit sind, sofern sie nur dem Volke nützen, Recht. Das heißt praktisch: was den Inhaber der Staatsgewalt gemeinnützig dünkt, jeder Einfall und jede Laune des Despoten, Strafe ohne Gesetz und Urteil, gesetzloser Mord an Kranken sind Recht. Das kann heißen: der Eigennutz der Herrschenden wird als Gemeinnutz angesehen. Und so hat die Gleichstellung von Recht und vermeintlichem oder angeblichem Volksnutzen einen Rechtsstaat in einen Unrechtsstaat verwandelt.
Nein, es hat nicht zu heißen: alles, was dem Volke nützt, ist Recht, vielmehr: nur was Recht ist, nützt dem Volke.

Dritte Minute
Recht ist Wille zur Gerechtigkeit. Gerechtigkeit aber heißt: Ohne Ansehen der Person richten, an gleichem Maße alle messen.
Wenn die Ermordung politischer Gegner geehrt, der Mord an Andersrassigen geboten, die gleiche Tat gegen die eigenen Gesinnungsgenossen aber mit den grausamsten, entehrensten Strafen geahndet wird, so ist das weder Gerechtigkeit, noch Recht.
Wenn Gesetze den Willen der Gerechtigkeit bewußt verleugnen, zum Beispiel Menschenrechte Menschen nach Willkür gewähren und versagen, dann fehlt diesen Gesetzen die Geltung, dann schuldet das Volk ihnen keinen Gehorsam, dann müssen auch die Juristen den Mut finden, ihnen den Rechtscharakter abzusprechen.

Vierte Minute
Gewiß, neben der Gerechtigkeit ist auch der Gemeinnutz ein Ziel des Rechts. Gewiß, auch das Gesetz als solches, sogar das schlechte Gesetz, hat noch immer einen Wert - den Wert, das Recht Zweiflern gegenüber sicher zu stellen. Gewiß, menschliche Unvollkommenheit läßt im Gesetz nicht immer alle drei Werte des Rechts: Gemeinnutz, Rechtssicherheit und Gerechtigkeit, sich harmonisch vereinigen, und es bleibt dann nur übrig, abzuwägen, ob dem schlechten, dem schädlichen oder ungerechten Gesetze um der Rechtssicherheit willen dennoch Geltung zuzusprechen, oder um seiner Ungerechtigkeit und Gemeinschädlichkeit willen die Geltung zu versagen sei. Das aber muß sich dem Bewußtsein des Volkes und der Juristen tief einprägen: Es kann Gesetze mit einem solchen Maß von Ungerechtigkeit und Gemeinschädlichkeit geben, daß ihnen die Geltung, ja der Rechtscharakter abgesprochen werden muß.

Fünfte Minute
Es gibt also Rechtsgrundsätze, die stärker sind als jede rechtliche Satzung, so daß ein Gesetz, das ihnen widerspricht, der Geltung bar ist. Man nennt diese Grundsätze das Naturrecht oder das Vernunftrecht. Gewiß sind sie im einzelnen von manchem Zweifel umgeben, aber die Arbeit der Jahrhunderte hat doch einen festen Bestand herausgearbeitet, und in den sogenannten Erklärungen der Menschen- und Bürgerrechte mit so weitreichender Übereinstimmung gesammelt, daß in Hinsicht auf manche von ihnen nur noch gewollte Skepsis den Zweifel aufrechterhalten kann.
In der Sprache des Glaubens aber sind die gleichen Gedanken in zwei Bibelworten niedergelegt. Es steht einerseits geschrieben: Ihr sollt gehorsam sein der Obrigkeit, die Gewalt über Euch hat. Geschrieben steht aber andererseits: Ihr sollt Gott mehr gehorchen als den Menschen - und das ist nicht etwa nur ein frommer Wunsch, sondern ein geltender Rechtssatz. Die Spannung aber zwischen diesen beiden Worten kann man nicht durch ein drittes lösen, etwa durch den Spruch: Gebet dem Kaiser was des Kaisers und Gott was Gottes ist - denn auch dieses Wort läßt die Grenzen im Zweifel. Vielmehr: es überläßt die Lösung der Stimme Gottes, welche nur angesichts des besonderen Falles im Gewissen des einzelnen zu ihm spricht.

Zitiert nach Fritz Bauer, in: Gedächtnisschrift für Gustav Radbruch, 1968, S. 140.



Ich möchte das zunächst einmal so hinstellen und zur Lektüre empfehlen. Über Eure Beteiligung an dem thread würde ich mich freuen.

Viele Grüße
Zwetsche
 
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AW: Radbruch´sche Formel

das Gesetz hat einen Sinn
(der Sinn steht ganz am Anfang des Gesetzestextes)

die Auslegung der einzelnen Paragraphen hat sich nach diesem Sinn zu richten
(Paragraphen dürfen nicht aus dem Sinn-Zusammenhang gerißen werden)

die Strategie der Gesetzesbrecher besteht darin,
die Gesetzesvertreter einzuschüchtern
(Rechtsanwälte sind in erster Linie Rechtsverdreher)

mir fällt immer wieder auf,
daß Bürgerinitiativen nicht konsequent denken und handeln,
(weil sich ungeeignete Menschen an die Spitze der Initiative drängen
- gesteuert von den Gesetzesbrechern? -)
vor Gericht das Falsche einklagen
und prompt abgeschmettert werden
 
AW: Radbruch´sche Formel

das Gesetz hat einen Sinn
(der Sinn steht ganz am Anfang des Gesetzestextes)

die Auslegung der einzelnen Paragraphen hat sich nach diesem Sinn zu richten
(Paragraphen dürfen nicht aus dem Sinn-Zusammenhang gerißen werden)

die Strategie der Gesetzesbrecher besteht darin,
die Gesetzesvertreter einzuschüchtern
(Rechtsanwälte sind in erster Linie Rechtsverdreher)

mir fällt immer wieder auf,
daß Bürgerinitiativen nicht konsequent denken und handeln,
(weil sich ungeeignete Menschen an die Spitze der Initiative drängen
- gesteuert von den Gesetzesbrechern? -)
vor Gericht das Falsche einklagen
und prompt abgeschmettert werden


Dank Dir für die Teilnahme und den bemerkenswerten Beitrag, scilla. Vor allem das mit der teleologischen Auslegung am Anfang Deiner diesmal doch ziemlich lang geratenen Ausführungen.

Leider enthält Dein Beitrag einen ganz winzigen Fehler, wenn Du erlaubst:
"gerißen" gibt´s nicht und wird mit zwei s, also "gerissen" geschrieben, sowohl nach alter als auch nach neuer Rechtschreibung...

Aber ansonsten...

Gruß
Zwetsche
 
AW: Radbruch´sche Formel

Hey,

ich bin nicht religiös, ganz und gar nicht autoritätshörig und bin auf die jüngere Menschheitsgeschichte (~6000Jahre) inklusive der meisten seiner überaus bekannten Denker und Richter nicht stolz.
Insoferne unterscheide ich mich vom lieben Gustav wohl sehr.

In den Gedanken jedoch, die, von dem Eingangs-Riesen-Zitat, mir hängen blieben, glaube ich in der Tendenz das Substrat erkannt zu haben welches ich nun darlege weil ich dieses vollkommen klar verstehen kann. (Im Gegensatz zu Paragraphen und Staats-Gesetzes-Treuen)

Gott kann allerhöchstens der unendlichen Wahrheit selbst entsprechen, sie aber niemals übersteigen - egal!

Die unendliche Existenz, namentlich das absolute Alles, existiert! (Nennen wir es mal Brahman.)

Brahman ist Gut und Recht! (Aber egal, weil es das sowieso immer schon war und auch in alle Ewigkeit bleiben wird.)

Jeder Mensch ist Teil des Brahman - aber nicht zuletzt durch das Weltbild auch ein reflektierendes Abbild des Brahman. Vereinfacht kann man sagen: Jeder Mensch trägt ein Miniatur-Modell des Brahman in sich herum und ist selbst eine Miniatur des Brahman. Dieses scheinbar endliche Pseudo-Brahman nennen wir jetzt mal Atman.

Atman ist menschlich! (Und ist uns nicht egal weil wir selber Menschen sind und so oft mit unsereinem zu tun haben.)

Und nun präsentiere ich die Grundlage alles notwendigen Gesetztes - Revolution - Yuhhuu - Erstmalig und frisch von der Tastatur... (naja, faktisch älter als die ältesten Religionen aber für heutige Maßstäbe doch irgendwie neu.)

--> Lasse dein Atman so nahe dem Brahman erwachsen wie du kannst! <--

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: siehe "Brahman und Atman" ;)
 
AW: Radbruch´sche Formel

Hey,

ich bin nicht religiös, ganz und gar nicht autoritätshörig und bin auf die jüngere Menschheitsgeschichte (~6000Jahre) inklusive der meisten seiner überaus bekannten Denker und Richter nicht stolz.
Insoferne unterscheide ich mich vom lieben Gustav wohl sehr.

In den Gedanken jedoch, die, von dem Eingangs-Riesen-Zitat, mir hängen blieben, glaube ich in der Tendenz das Substrat erkannt zu haben welches ich nun darlege weil ich dieses vollkommen klar verstehen kann. (Im Gegensatz zu Paragraphen und Staats-Gesetzes-Treuen)

Gott kann allerhöchstens der unendlichen Wahrheit selbst entsprechen, sie aber niemals übersteigen - egal!

Die unendliche Existenz, namentlich das absolute Alles, existiert! (Nennen wir es mal Brahman.)

Brahman ist Gut und Recht! (Aber egal, weil es das sowieso immer schon war und auch in alle Ewigkeit bleiben wird.)

Jeder Mensch ist Teil des Brahman - aber nicht zuletzt durch das Weltbild auch ein reflektierendes Abbild des Brahman. Vereinfacht kann man sagen: Jeder Mensch trägt ein Miniatur-Modell des Brahman in sich herum und ist selbst eine Miniatur des Brahman. Dieses scheinbar endliche Pseudo-Brahman nennen wir jetzt mal Atman.

Atman ist menschlich! (Und ist uns nicht egal weil wir selber Menschen sind und so oft mit unsereinem zu tun haben.)

Und nun präsentiere ich die Grundlage alles notwendigen Gesetztes - Revolution - Yuhhuu - Erstmalig und frisch von der Tastatur... (naja, faktisch älter als die ältesten Religionen aber für heutige Maßstäbe doch irgendwie neu.)

--> Lasse dein Atman so nahe dem Brahman erwachsen wie du kannst! <--

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)

PS: siehe "Brahman und Atman" ;)

Hallo Alleinheit,

ich soll also meine individuelle Seele so weit wie möglich an die kosmische Seele heranentwickeln...da muß ich erstmal drüber nachdenken, mir scheint, ich entstamme doch zu sehr dem abendländischen Kulturkreis, als das wirklich zu verstehen.

Starker Tobak, ich hatte mit so einigem an Antworten gerechnet in diesem thread, damit ehrlich gesagt nun nicht unbedingt in diesem Kontext.

Trotzdem vielen Dank für Deine Antwort

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Radbruch´sche Formel

Hey Zwetsche,

ich hatte befürchtet du siehst meine Darlegung aus dem Kontext gerissen. Nun, zugegebenerweise bin ich auf Radbruch selbst gar nicht eingegangen. Nur auf den 'Fünften Tag' bei dem er meinte Gesetz käme von Gott selbst.

Das verständliche uralte Konzept des 'Brahman und Atman' ist gewissermaßen auch auf Gott aufgebaut. Jedoch nicht auf einen persönlichen Schöpfergott sondern auf die unendliche Existenz selbst.

Ich glaube es köännbte unser Rechtssystem sehr befruchten wenn wir uns auf die Weisheit prereligiöser, basaler Menschlichkeit offen zuwenden.

Zum Politischen habe ich noch anzumerken: Gesetz sollte so weit wie möglich in der Region vollzogen werden (was Dank neuer (Verwaltungs-)Technologien erstmals möglich wurde) und nur dort, wo die Region nicht die geeignete Struktur ist (Bsp: Verkehr, Sicherheit, ...), sollte auf globaler oder wenigstens kontinentaler Ebene juristiziert werden. Stichwort EU.

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
AW: Radbruch´sche Formel

Ich glaube es köännbte unser Rechtssystem sehr befruchten wenn wir uns auf die Weisheit prereligiöser, basaler Menschlichkeit offen zuwenden.

Zumindest ein für mich ganz unerwarteter Aspekt zu diesem Thema. Vielleicht gehe ich darauf noch ein. Die Frage des "Gehorsams" und die Frage, wem gegenüber, ist in der Tat bedeutsam für diese ethische Frage. Sie kann durchaus auch in religiöse Bezüge führen.

Da ich diesen thread vermutlich völlig falsch gestartet habe (die schlechte Resonanz zeigt es ja), vielleicht noch mal ein Fall, um die mir wichtige Thematik zu verdeutlichen:

Als die Bundesrepublik noch jung war, hatte der Bundesgerichtshof über folgenden Fall zu entscheiden:

Der Angeklagte war während des 3. Reichs Anhänger der Nazis. Nachdem sein Bruder Konrad ihm gegenüber 1943 äußerte: "Sind denn alle bekloppt, wenn sie jetzt noch mit "Heil Hitler" grüßen" wurde er wegen Wehrkraftzersetzung vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet. In dem damaligen Prozeß wurde der Bruder auf sein Aussageverweigerungsrecht hingewiesen und erklärte, Menschen wie Konrad müßten ausgemerzt werden. Aufgrund dieser Aussage erfolgte die Verurteilung, die sich zur Legitimation auf § 5 Kriegs-Sonder-Strafrechtsverordnung bezog.

Über den überlebenden Bruder hatte nun der BGH zu richten.

Der BGH hielt ihn der Beteiligung an einer vorsätzlichen rechtswidrigen Tötung seines Bruders für schuldig, mit der Begründung, der Volksgerichtshof sei bei der Strafzumessung über das zulässige Maß hinausgegangen...das Volksgerichtshofsurteil beurteilte der BGH somit (allerdings) als grundsätzlich nicht rechtswidrig.


Gruß
Zwetsche
 
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AW: Radbruch´sche Formel

Dazu kann ich nur sagen: Typisch Nationalismus.

Meine Meinung zur Nation ist ziemlich extrem im Vergleich zur 'Volksmeinung' die es noch heute wagt sich 'stolzer Deutscher' oder 'richtiger Österreicher' zu nennen. Die Nation ist hoffentlich in ihrer Auflösung begriffen. Nation mit Heimat zu verbinden ist nur das Werk der Propaganda; der Nützlichkeit in den Augen von 'Staatsmännern'.

Wie könnte ich Österreich meine Heimat nennen wenn ich im Südosten dieses kriegsbasierten Gebildes lebe und vom Norden wie vom Westen keine Ahnung habe. Das Leben dort, in und hinter den Alpen ist ein vollkommen anderes als hier in der gelobten Steiermark.

Eine Parodie: Nazi ist die Abkürzung von National-Sozialist. Also ist wörtlich genommen jeder soziale Mensch der sich zur Nation bekennt ein Nazi. So gesehen ist Österreich mit weit über 90% Nazis besetzt...

Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)
 
AW: Radbruch´sche Formel

Hi zwetsche,

Da ich diesen thread vermutlich völlig falsch gestartet habe (die schlechte Resonanz zeigt es ja),
jau, bin erst gerade jetzt auf den Thread aufmerksam geworden bzw. habe ihn mir durchgelesen. Der Titel hat mich bis jetzt abgeschreckt. Das Thema finde ich aber sehr interessant.


lg
fussel
 
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AW: Radbruch´sche Formel

In der Sprache des Glaubens aber sind die gleichen Gedanken in zwei Bibelworten niedergelegt. Es steht einerseits geschrieben: Ihr sollt gehorsam sein der Obrigkeit, die Gewalt über Euch hat. Geschrieben steht aber andererseits: Ihr sollt Gott mehr gehorchen als den Menschen - und das ist nicht etwa nur ein frommer Wunsch, sondern ein geltender Rechtssatz. Die Spannung aber zwischen diesen beiden Worten kann man nicht durch ein drittes lösen, etwa durch den Spruch: Gebet dem Kaiser was des Kaisers und Gott was Gottes ist - denn auch dieses Wort läßt die Grenzen im Zweifel. Vielmehr: es überläßt die Lösung der Stimme Gottes, welche nur angesichts des besonderen Falles im Gewissen des einzelnen zu ihm spricht.
Den Abschnitt finde ich gut. Den Zweifel sehe ich hier nicht als Kritikpunkt, sondern einfach als Feststellung und Gott nicht speziell als Gott sondern als höchste Wertigkeit innerhalb eines Glaubens.

fussel
 
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