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Prepper

Prepper empfinde ich vordergründig als Defätisten. Die sich suhlen in Zukunftsangst, weil, ihr gegenwärtiges Leben ist sinnentleert und langweilig.

Es ist immer wieder interessant, wie Leute zu solchen verallgemeinernden Urteilen kommen.

Ein bisschen Fieber ist für Mutter Erde noch lange keine Katastrophe, und während den erfolgreichsten "Preppern" nach einigen Wochen Luft und Wasser ausgehen werden, hat die Erde noch ein paar Milliönchen Jahre Zeit.

Der Klimawandel ist nicht die einzige Möglichkeit einer Katastrophe und selbst wenn das Klima sich katastrophal verändern sollte, bedeutet das noch nicht, dass es das Ende des Lebens sein wird, es wird nur das Ende des gegenwärtigen Lebensstils der westlichen Zivilisation bedeuten, und da wir nichts anderes kennen, sieht das für uns wie das Ende aus.
 
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es wird nur das Ende des gegenwärtigen Lebensstils der westlichen Zivilisation bedeuten, und da wir nichts anderes kennen, sieht das für uns wie das Ende aus.
Stimmt!

Ähnlich verhält es sich bei der 'westlichen Klammerei' an traurigst totgeweihte
Menschen in der Ukraine und zu anderen "Werten" gefördert durch die NATO!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist immer wieder interessant, wie Leute zu solchen verallgemeinernden Urteilen kommen.



Der Klimawandel ist nicht die einzige Möglichkeit einer Katastrophe und selbst wenn das Klima sich katastrophal verändern sollte, bedeutet das noch nicht, dass es das Ende des Lebens sein wird, es wird nur das Ende des gegenwärtigen Lebensstils der westlichen Zivilisation bedeuten, und da wir nichts anderes kennen, sieht das für uns wie das Ende aus.
Ja, richtig. Es ist eine Frage der Perspektive, wo "das Ende" ist.
 
Ja, richtig. Es ist eine Frage der Perspektive, wo "das Ende" ist.

Irgendwie ist man als Erdbewohner immer betroffen und jede(r) kommt mal an die Reihe.

Bei uns Westlern ist die Fallhöhe die größte - deshalb sieht es wie das Ende aus. Und deshalb gibt es überhaupt sowas wie Prepper. Die Leute, bei denen jetzt schon die Felder verdorren, können nicht mehr preppen, weil die Katastrophe schon eingetreten ist. Prepping ist ein First World Phenomenon.
 
Prepper empfinde ich vordergründig als Defätisten. Die sich suhlen in Zukunftsangst, weil, ihr gegenwärtiges Leben ist sinnentleert und langweilig. Sorgen mache ich mir dabei nur um jene amerikanischen Protagonisten die gleichzeitig ihrem Hang zur Konfliktlösung mittels Feuerwaffen frönen dürfen.
Ja, Extremprepper sind in der Regel Verlierer, die ihr Heil in einer alternativen Welt suchen. Wenn "das Ende" kommt und sie haben ihre Bunker und ihre Waffen, sind sie nicht mehr die Verlierer sondern die Gewinner. Um diese Vision für sie selbst erreichbar erscheinen zu lassen, müssen sie natürlich daran glauben, dass "das Ende" nah ist.
Eine etwaige Neigung, Konflikte mit Gewalt zu lösen war eventuell mit ein Grund, warum sie in dieser Welt Verlierer sind.

Im Gegensatz zu den Extrempreppern gibt es aber auch eine vernünftige Vorsorge für den Fall der wahrscheinlicheren Fälle.
 
Der Klimawandel ist nicht die einzige Möglichkeit einer Katastrophe und selbst wenn das Klima sich katastrophal verändern sollte, bedeutet das noch nicht, dass es das Ende des Lebens sein wird, es wird nur das Ende des gegenwärtigen Lebensstils der westlichen Zivilisation bedeuten, und da wir nichts anderes kennen, sieht das für uns wie das Ende aus.
Sehr richtig. So wie es für das 14 jährige Mädchen das Ende ist, wenn es nicht auf die angesagte Party darf.....
 
Und: Sie alle kaufen sich abgelegene Grundstücke mitten im Nirgendwo und bauen dort Selbstversorger-Anwesen mit Bunkeranlagen, weil sie intuitiv spüren, dass das ganze Finanzsystem jederzeit den Bach runtergehen könnte.

Ein Zukunftsforscher wird von den Superreichen befragt, und sie stellen nur drei Fragen:
1. Bitcoin oder Eutherum?
2. Virtual Reality oder Augemented Reality?
3. Alaska oder Neuseeland?


Sie besorgen sich Pässe von Neuseeland, um dort ihre Bunker für den Zusammenbruch der Gesellschaft und/oder die Apokalypse zu bauen. Sie engagieren Ex-Navy-Seals und andere Knallchargen zu ihrem Schutz, aber es bleibt die berechtigte und elementare Frage:
Wieso sollten diese Leute, bewaffnet bis an die Zähne, dich und deine Familie noch schützen und dabei ihr Leben riskieren, wenn der Dollar wertlos geworden ist, und die Welt vor dem Untergang steht?
Darauf sind selbst auch schon gekommen, aber ihre "Lösungen" sind geradezu kindisch-technisch: Elektroschockgeräte, um ihre Truppen zu disziplinieren ...

Der Zukunftsforscher stellt allerdings zu Recht fest: Wann immer in der Vergangenheit sich ein Potentat auf sein Militär gestützt hat und es schließlich nicht mehr bezahlen kann: Nun, dann ist es das Militär, welches den Laden übernimmt. Und der Potentat kann sich glücklich schätzen, überhaupt am Leben zu bleiben, denn meistens ist das nicht der Fall. Und daran werden auch solche Kinderspielzeuge wie Elektroschocker nichts ändern.
 
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Fünf der reichsten Milliardäre der Welt laden Douglas Rushkoff, einen marxistischen Medientheoretiker und Humanisten, zu einem Gespräch ein.

Sie wollen von ihm wissen, was sie tun können, eine wie auch immer eintretende Apokalypse, sei sie nun sozialer, politischer, biologischer, klimatischer Natur oder eine Naturkatastrophe in ihren Bunkern zu überleben. Wo die Bunker am Besten stehen sollten, wie sie beschaffen sein sollen, wie man die Sicherung der Anlagen gewährleistet - und schließlich: Wie man sich gegen seine eigenen Sicherheitskräfte schützt.
Leider hat Rushkoff auf solche Fragen keine Antworten, oder genauer: Nicht die Antworten, die die Milliardäre gerne gehört hätten.
Das Einzige, was Rushkoff ihnen zu sagen hat: Schafft mit eurem Geld besser eine Welt, in der es nicht zur Katastrophe kommt.

Nach dem Ende des Meetings kommt Rushkoff ins Nachdenken, erstellt eine erste Analyse der ihm von den Milliardären vorgestellten Pläne. Die Tech-Milliardäre wollen also der heruntergewirtschafteten Welt entkommen, die sie selbst geschaffen haben: Ein im Grunde ungeheuerlicher Gedanke und neu. Es ist, als wolle man ein immer schnelleres Auto konstruieren, das nur schnell genug fährt, um seinen eigenen Abgasen zu entkommen.
Er stellt Auszüge des Gesprächs ins Netz, und bekommt prompt alle möglichen Reaktionen, Angebote und Anfragen: Vor allem von eher halbseidenen Firmen, die auf den Markt angeblicher "Weltuntergangs-Bunker" aufgesprungen sind oder von ... schlicht ... Spinnern.

Allerdings kommt er auch in Kontakt mit dem einzig echten Experten auf diesem Gebiet mit einschlägiger, praktischer und politischer Erfahrung auf diesem Gebiet. Und der tatsächlich an solchen Projekten arbeitet. Und es zeigt sich: Der einzig erfolgsversprechende Weg, eine solche Schutzanlage nicht nur zu bauen, sondern auch zu betreiben, hat mehr damit zu tun, soziale Katastrophen zu verhindern, als ihnen lediglich zu entfliehen zu wollen.

Der Trugschluss der Milliardäre mit ihren High-Tech-End-Bunkern ist so einfach wie fatal: Das es sie nicht gibt.
Denn jede komplexe Versorgungs-Infrastruktur, erst Recht eine mit aufwändigen Filter-, Wasser-, Luft- und Energieversorgung ist abhängig von einer Versorgungskette von außen. Geräte fallen aus und müssen repariert oder auch nur gewartet werden. Bricht im Katastrophenfall die Versorgung von außen zusammen, dann entfällt auch die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Bedarfsgütern. Abgeschlossene hydroponische Anlagen sind anfällig für Kontamination und können von innen heraus nicht einfach ausgetauscht werden.
Und wie es aussieht, wenn eine Technologie ausfällt, das weiß ein jeder, der schon mal auf den Heizungsbauer hat warten müssen, weil gerade mal wieder die Heizung ausgefallen ist.
Oder kurz gesagt: Der Aufwand für eine Versorgungskette für eine solche Anlage ist höher und nicht kleiner als für gewöhnliche Infrastrukturen.

The super-rich ‘preppers’ planning to save themselves from the apocalypse
 
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