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Prepper

Chris M

Well-Known Member
Registriert
2. November 2014
Beiträge
3.728
Es werden am Ende ein Larry Page, ein Jeff Bezos und ein Mark Zuckerberg sein, die im Hintergrund in der einen oder anderen Weise die Fäden ziehen, und dies nicht nur in einer Nation, sondern weltweit. Tun sie ja eh schon.

Stattdessen geben sie Millionen für einen Luxus aus, den sonst noch keiner haben kann und lassen sich ins All schiessen.

Und: Sie alle kaufen sich abgelegene Grundstücke mitten im Nirgendwo und bauen dort Selbstversorger-Anwesen mit Bunkeranlagen, weil sie intuitiv spüren, dass das ganze Finanzsystem jederzeit den Bach runtergehen könnte. Gleichzeitig werden aber die kleinen Selbstversorger und Prepper in der Gesellschaft mit den üblichen Labeln versehen (Verschwörungstheoretiker, Spinner, rechts)...
 
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Und: Sie alle kaufen sich abgelegene Grundstücke mitten im Nirgendwo und bauen dort Selbstversorger-Anwesen mit Bunkeranlagen, weil sie intuitiv spüren, dass das ganze Finanzsystem jederzeit den Bach runtergehen könnte. Gleichzeitig werden aber die kleinen Selbstversorger und Prepper in der Gesellschaft mit den üblichen Labeln versehen (Verschwörungstheoretiker, Spinner, rechts)...

Als Superreiche sind sie wahrscheinlich noch sehr viel anfälliger für so einen Blödsinn, denn der kleine Mann kann das ja erst gar nicht.
Meinetwegen können sie das tun, ich beneide sie nicht darum.
Kim Dotcom lebt schon seit Jahren so ein Leben im Hausarrest auf Neuseeland, wenn auch aus anderen Gründen. Da sitzt er dann den ganzen Tag vor seiner Daddelkiste und macht Videospiele rauf un runter, tolles Leben, das!
Sicher können sich solche Superreichen im Fall der Fälle auch ein paar Vertraute mitnehmen, zum Arbeiten, für die Gesellschaft. Aber sicher ist das auch nicht. Es wird kein Jahr vergehen, und es wird den ersten Mord in der Gruppe gegeben haben.
 
Giacomo: " Als Superreiche sind sie wahrscheinlich noch sehr viel anfälliger für so einen Blödsinn, denn der kleine Mann kann das ja erst gar nicht. Meinetwegen können sie das tun, ich beneide sie nicht darum."

Sozialneid pflegen Menschen innerhalb ihrer eigenen Klasse oder gegenüber "einer Stufe höher oder tiefer". Sozialneid gegenüber "2 Stufen höher oder tiefer" ...oder noch weiter entfernt, gibt es eher weniger. Die Deppen fotografieren in Venedig sogar die Jachten der Reichen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Es geht nicht um Sozialneid, mir jedenfalls nicht.
Sondern darum, dass ich diese ganze Prepper-Geschichte für eine fixe Idee halte, die nicht funktionieren wird. Ziemlich egal, ob die Akteure sehr viel Geld haben oder weniger Geld.
Unterhalb einer bestimmten Größenordnung hat die Gruppe nicht ausreichend Spezialisten, um für alle Gegebenheiten gerüstet zu sein, den Betrieb der eigenen Anlage gegen Störungen am Laufen zu halten. Je größer die Gruppe jedoch wird, umso schwieriger ist ein Zusammenhalt zu gewährleisten und die Disziplin aufrecht zu erhalten - noch dazu in einer existenziellen, extremen Notlage.
Es handelt sich schließlich um Zivilisten und nicht um Menschen mit einer militärischen Ausbildung und Denkart.
Dafür gibt es keinerlei Erfahrungswerte und kein soziologisches Muster. Das kann niemand kontrollieren, schon gar nicht auf Dauer.

Insbesondere amerikanische Akteure haben außerdem die Tendenz, sich neben lebensnotwendigen Gütern bis an die Zähne zu bewaffnen und aufzurüsten. Am Ende hat man also eine äußerst diverse Gruppe von Teilnehmern mit begrenzten und immer knapper werdenden Ressourcen, umgeben von einer extremen Krisensituation ohne absehbares Ende, die zunehmend die Nerven verlieren und auf genug Waffen sitzen, um einen kleinen Krieg zu führen.
Das kann nicht gut gehen.
Erst bilden sich verschiedene Lager, erst Recht bei den Amerikanern, die sowieso auf Konkurrenz gebürstet sind. Schließlich bekämpfen sich diese Lager und bringen sich gegenseitig um - und das wird nicht lange dauern.

Es gibt genug historische Beispiele, wo genau das passiert ist: Die Meuterer der Bounty auf den Pitcairn-Inseln, romantische Aussteiger auf Südsee-Inseln im 19. Jh., Sekten und Kommunen seit den 1960er Jahren in abgelegenen Gebieten uvm. Sobald der Arsch auf Grundeis geht, kommt das Saurier-Gehirn zum Tragen und dann ist es vorbei mit der Südsee-Paradies-Idee.
Als Prepper hast Du keine Chance, viel länger zu überleben, als der andere Rest. Es wird nicht funktionieren.
 
G.: "Als Prepper hast Du keine Chance, viel länger zu überleben, als der andere Rest. Es wird nicht funktionieren."
Ich danke dir für deine Ehrlichkeit.
 
Es gibt genug historische Beispiele, wo genau das passiert ist: Die Meuterer der Bounty auf den Pitcairn-Inseln, romantische Aussteiger auf Südsee-Inseln im 19. Jh., Sekten und Kommunen seit den 1960er Jahren in abgelegenen Gebieten uvm. Sobald der Arsch auf Grundeis geht, kommt das Saurier-Gehirn zum Tragen und dann ist es vorbei mit der Südsee-Paradies-Idee.
Als Prepper hast Du keine Chance, viel länger zu überleben, als der andere Rest. Es wird nicht funktionieren.

Die Streitfrage Group VS Lone Wolf ist eine der heftigsten Debatten in der Prepperszene. Die Details findet man glaube ich nur in der Anglosphäre, im deutschsprachigen Bereich ist man da noch nicht so weit. Vor allem weil man hierzulande sowieso die Arschkarte hat, weil man sich nicht bewaffnen kann. Aber die von dir geschilderten Probleme sind in der Szene bekannt, das versichere ich dir. Die Lone Wolfs sind genau deshalb der Überzeugung, dass eine Gruppe nicht funktionieren wird und bereiten sich auf ein Einzelkämpferdasein vor. Das Problem hierbei ist jedoch: Wer bewacht dich, wenn du schläfst? Was, wenn du krank wirst oder dich verletzt? Da wäre dann wieder eine Gruppe von Vorteil.

In einem wirklich krassen Katastrophenfall werden wahrscheinlich in den ersten 100 Tagen 90-95% der Leute sterben. Danach wird es aber nur noch so wenige Menschen geben, dass man sich kaum noch über den Weg läuft. Dann wird der Kampf Mensch gegen Natur das eigentliche Problem sein. Und vor allem darauf bereiten sich die wirklichen Hardcore-Prepper vor, nämlich die ersten 100 Tage zu überleben bis das große Sterben vorbei ist um dann in der eigentlichen Postapokalypse ein neues Leben aufbauen zu können, welches zwangsweise wieder näher an der Natur stattfinden wird.
 
Chris, Schopenhauer hätte so etwas eher nicht teilen können.

Oh doch, das glaube ich schon, denn er sagte: Dem Willen zum Leben ist das Leben gewiss...

Soll heißen: Egal, wie beschissen die Umstände werden, die Menschen wollen immer weiter leben. Ich empfehle dazu die Filme The Road und The Survivalist oder auch die Serie The Walking Dead, wobei letztere ziemlich blutig ist, aber das ist für mich Nebensache, es geht primär um das Überleben in der Postapokalypse, so wie auch in den beiden genannten Filmen.
 
Na, wenn das ein neuer Inhalt für Sie sein könnte, ist auch gut. Schießen brauchen Sie ja nicht, außer beim Üben ... keine Ahnung, wo übt man denn heutzutage?
 
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Aus dem Garten hätte ich noch eine Gasflasche mit Wärmebrenner abzugeben. Geschenkt selbstverständlich.
 
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